Passiver Mini-PC für's Wohnzimmer

Weynford

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Tag zusammen,

ich möchte einen winzigen Wohnzimmer-PC zusammenstellen, der für Multimedia und Office verwendet werden soll. Er sollte möglichst klein, lüfter- und geräuschlos sein, soll aber trotzdem auf ein paar Jahre flüssig alltägliche Aufgaben erledigen können. 600 Euro sollten im Idealfall nicht überschritten werden.

Daher fiel die Wahl aus Platzgründen schnell auf eine CPU mit integrierter Grafik, weshalb die Ryzen leider ausscheiden. Nämlich auf den Intel i3-8100. Ältere Intel-Generationen möchte ich aufgrund des doch erheblichen Performanceverlusts zu ähnlichen Preisen, nicht unbedingt berücksichtigen.

Das ASRock Z370M-ITX/ac habe ich primär wegen des günstigen Preises gewählt. Es ist im Mini-ITX-Format, hat WLAN integriert und den nötigen Z370-Chipsatz. Mehr war mir nicht wichtig.

Dazu ein Riegel Crucial Ballistix Tactical 8GB DDR4-3000 - hier kommt später ggf. noch ein zweiter dazu - und eine Crucial MX300 275GB SSM. Ja, ist "nur" SATA, nicht NVMe, aber das ist für diese Zwecke ausreichend schnell.

Das Ganze soll in das 4,5l kleine, passive Alu-Gehäuse SE-TC5 oder SE-TC5-N von Nanum. Letzteres, falls ich doch auf das DVD-Laufwerk verzichten kann.

Als Netzteil hab ich an eine 90W Mini-Box PicoPSU gedacht, die hierfür sicherlich ausreichend sein sollte.

Zusammengefasst:

CPU: Intel i3 8100
MB: ASRock Z370-ITX/ac
RAM: 1x Crucial Ballistix Tactical 8GB DDR4-3000 (2. Riegel folgt bei Bedarf später)
SSD: Crucial MX300 275GB (SSM mit SATA)
Case: Nanum SE-TC5 / SE-TC5-N
PSU: Mini-Box PicoPSU 90W

Winzig, lautlos, flott. Kostenpunkt: ca 590 Euro.

Passt das so? Vorschläge für Alternativen?
 
Finde ich gut, aber würde vielleicht doch eine M2 nehmen, da sparst dir nochmals die Kabel ( SATA und Strom ) und quasi kein Mehrpreis.
 
Das sieht doch gut aus! Ich habe hier einen passiven i7 4770K (bei Standardtakt und gesenkter Spannung) laufen. Seit 4 Jahren keine Probleme :)

Für Office ist das Teil natürlich schon overpowered. Preislich wäre noch ein Kaby Lake mit Pentium G4600 (der G4560 hat eine langsamere Grafikeinheit und kostet aktuell gleich viel) als Alternative zu nennen. Die Grafikchips sind identisch zu Coffee Lake. Bei Kaby Lake kann man auch noch gut 50€ bei den Boards einsparen.

Für Multimedia ist die Grafikbeschleunigung das A und O. Mit H265 kommen sowohl Coffee Lake als auch Kaby Lake klar. Wenn ein neuer Standard in 1-2 Jahren kommt geht da natürlich nichts mehr.

Falls es um Video Transcoding geht, könnte man auch über einen i5 8400 nachdenken. Der hat dann noch mal grob 50% mehr Leistung als der i3 8100.

Heißt:
- Für anspruchsloses Office (Word, bisschen Excel, Youtube, Emails) würde der Kaby Lake Pentium G4600 reichen. (insgesamt ca. 530€)
- Wenns etwas anspruchsvoller wird (Photoshop, große Excel Tabellen), würde ich zum i3 8100 greifen. (590€)
- Wenn noch Video Transcoding dazu kommt, dann der i5 8400. (670€)

M.2 bringt dir zwar keinen wirklich spürbaren Vorteil (vielleicht 1-5% schnelleres Laden von Programmen), aber wenn der Aufpreis sich auf max. 10% beläuft, würde ich zugreifen. Allein wegen der Kabel im Gehäuse.
 
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Vielleicht ist die Kompatibilitätsliste nicht aktuell, und es ist noch nicht getestet, aber laut der Liste von Nanum ist dein gewähltes Board schlichtweg nicht mit der Heatpipe Kühlung kompatibel - sofern das Asrock nicht einfach ein umgelabeltes Z270 Board ist.

Vielleicht sind die bei Streacom bzw Wesena weiter, die verkaufen nämlich die selben Gehäuse unter anderem Namen.
 
Danke für eure Antworten!

Whatafall: Oben aufgeführte SSD ist eine M2-SATA-SSD. :)
Da sie nicht mehr kostet als (afaik) ähnlich schnelle 2,5" SSDs dieser Größe, entschied ich mich gerade wegen der Kompaktheit für diese.

benneque: Mit CoffeeLake scheint Intel ja erstmals spendabler mit den Kernen zu sein im Vergleich zu früheren Generationen, vermutlich um AMD zu kontern. Daher denke ich nicht, dass es sinnvoll ist, wegen 50 Euro auf zwei vollwertige Kerne zu verzichten. Der i3 8100 dürfte doch grob dem i5 7500 entsprechen, richtig? Das ist dann doch ein beachtlicher Sprung in der Preisklasse. Der 8400 ist dann wiederum vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, ja. Aber danke für deine ausführliche Antwort!

Ach übrigens, aus Neugierde - worin und womit kühlst du deinen 4770k denn passiv?

Volkimann: Bist du sicher, dass die Gehäuse von Streacom und Wesena die gleichen sind? Also ja, untereinander verkaufen die beiden Firmen identische Gehäuse, aber ich fine keines, das auch Nanum führt oder gar wie das SE-TC5 ausschaut. Vom FC8 Evo von Streacom / Wesena, was mich ebenfalls interessiert hätte, habe ich bzlg. der Kühlleistung leider nicht viel Positives gehört. :/

Bezüglich der Kompatibilität werde ich bei Nanum natürlich vorher noch einmal nachfragen. Allerdings scheint mir das ASRock Z370-ITX/ac auf den ersten Blick genauso aufgebaut zu sein wie das ASRock Z270-ITX/ac, weshalb ich mal davon ausgehen möchte, dass das passt.
 
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Ja, ist korrekt. Das ist in etwa ein i5 7400.

Der "Vorteil" der Kaby Lake Generation ist, dass die Mainboards zum Teil für weit unter 100€ verfügbar sind. Bei Coffee Lake fängt's erst bei 100€ an. Daher kann man da gleich doppelt sparen, wenn die Leistung vom 4-Kerner nicht benötigt wird.

Mein System steh in meiner Signatur ;) Ein handelsübliches µATX Gehäuse mit großflächigem Mesh an der Oberseite, damit die warme Luft einfach raus kann. Und dazu ein ziemlich teurer und großer passiv Kühler: https://geizhals.de/nofan-cr-95c-icepipe-a696680.html
(Den Kühler gibt's auch in deutlich günstiger und kompakter, aber dafür auch nur auf 80W ausgelegt. Hab den auch schon verbaut mit einem i5 6600(ohne K) 65W. Läuft wunderbar: https://geizhals.de/nofan-cr-80eh-a1049924.html )
Das ist natürlich deutlich größer als als so ein Mini ITX Gerät, aber zu Haswell Zeiten brauchte man noch Erweiterungskarten für WLAN und M.2 ;)

Zu den Boards: Der Z370 Chipsatz ist zu 99,9% identisch zum Z270 und die Board-Partner mussten so schnell reagieren, dass die sich garantiert kein neues Design ausgedacht haben und einfach das bereits entwickelte Layout noch mal verwendet haben (spart ja auch enorm Kosten ein). Klar gibt's ein paar wenige Boards, die neu entwickelt wurden. Aber die kann man sicherlich an einer Hand abzählen.

Aber nachfragen ist natürlich noch besser.
 
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Weynford schrieb:
Als Netzteil hab ich an eine 90W Mini-Box PicoPSU gedacht, die hierfür sicherlich ausreichend sein sollte.
Gibt es kein Mainboard mit integriertem DC/DC für 19V Notebooknetzteile? Ein 90W Pico-PSU könnte sehr eng werden, von den angegebenen Spezifikationen sind Pico-PSU den Chinaböllern bei den ATX-Netzteilen sehr ähnlich.
 
@Weynford
Also Streacom, Wesena und Nanum beziehen ja eindeutig vom selben OEM Fertiger. Das SE-T5 ist ja das passive Modell vom Streacom F1C. Imho gab es von Streacom das F1C auch als passive Variante. Scheinbar bieten sie es nicht mehr an. Na gut.
 
Castaneda
Das sind tolle News. Dafür würde ich persönlich auch gerne noch ein wenig warten, allerdings ist "Anfang 2018" ein bisschen spät für ein Weihnachtsgeschenk. :(

benneque
Oh, feine Sache. Ich hätte nicht gedacht, dass ein mit 730g doch fast schon "leichter" Kühler einen 4770k passiv kühlen könnte. Interessant!
Und ja - wenn ich die Produktfotos der beiden ASRock Mainboards in Photoshop übereinander lege, dann sehen die tatsächlich auffällig ähnlich aus. Selbst die Anordnung der ganzen kleinen Elektronikteile ist fast vollständig identisch. Lediglich die Anschlüsse an der Blende und ein paar Farben unterscheiden sich. Die CPU sitzt jedoch bei beiden an der selben Stelle. Sollte passen!

Simpson474
Nein - Boards mit DC-Stecker gibt es für diese Hardwarekombination offenbar nicht - lediglich für die älteren H110 / Q170 Skylake-Chipsätze und auf Boards im Thin Mini-ITX Format, was dann wiederum ein anderes Gehäuse erfordern würde.

Ich bin aber für alternative Netzteilvorschläge offen, wenn die PicoPSUs nicht empfehlenswert sind. Jene gäbe es ja auch noch mit 120W, wenn 90W nicht ausreichen.
Das Netzteil ist auch der Punkt der größten Unsicherheit bei mir. Ich hab noch keine Erfahrung mit derart klein dimensionierten Systemen.
 
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90W sind nicht das Problem im Normalbetrieb. Der i3 wird zusammen mit dem restlichen System unter Volllast vielleicht 75W ziehen. Eng könnte es nur werden, wenn du dann zusätzlich noch 3 Festplatten, DVD Laufwerk und ein paar Handys via USB anschließt, die alle geladen werden ;)

Bei den PicoPSUs sind vor allem die Schutzschaltungen schuld an der schlechten Reputation. Und dazu gehört dann ja auch noch ein externes (Notebook-)Netzteil, das natürlich auch über entsprechende Schaltungen verfügen sollte.

Grundsätzlich haben die PicoPSUs diese Schaltungen. Einen richtig ausführlichen Test dazu habe ich aber bisher nicht gesehen. Gleichzeitig kursieren Gerüchte, dass diese Schaltungen nicht so zuverlässig funktionieren und dass es diverse PicoPSU Nachbauten gibt, die in der Hinsicht noch deutlich schlechter bestückt sind.
 
Och menno. Nu macht mir die Unsicherheit beim Netzteil am Ende noch den Winzling madig. Dass dann noch ein externes Netzteil zu der PicoPSU hinzukäme war mir schon bewusst, nicht aber, dass sich diese kleinen Wandlerplatinen technisch auf so dünnem Eis bewegen. Schade, dass es darüber so wenig belastbare Informationen zu geben scheint - so neuartig sind die ja schließlich auch nicht mehr.

Alternativ müsste ich auf ein Lian Li PC-Q20B oder sowas umplanen. Dann bräuchte ich zwar einen belüfteten CPU-Kühler wie den Cryorig C7 oder sowas, könnte dafür aber ein semi-passive SFX Netzteil (SilverStone ST30SF) mit wahnwitzigen 300W verbauen, dass dann praktisch durchgehend passiv arbeitet, da dessen Lüfter laut Computerbase-Test erst bei ~180 Watt anläuft.

Leider wäre das Gehäuse dann fast 50% größer und das System wegen des aktiven CPU-Kühlers nicht mehr komplett lautlos. Ein kompaktes Gehäuse (<10l Volumen) mit SFX(-L)-Kompatibilität und Alu-Gehäuse zur passiven Kühlung scheint es leider nicht zu geben.

Scheuni
Schaut auf den ersten Blick nicht uninteressant aus. Aber leider lässt sich darin offenbar auch keine CPU passiv betreiben.

Nachtrag:
Oder mal eine andere Frage: Mit was für einer Kühllösung bekäme ich den i3 8100 mit seiner 65W TDP denn (semi-)passiv auf möglichst kleinem Raum gekühlt?
 
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Weynford schrieb:
Och menno. Nu macht mir die Unsicherheit beim Netzteil am Ende noch den Winzling madig. Dass dann noch ein externes Netzteil zu der PicoPSU hinzukäme war mir schon bewusst, nicht aber, dass sich diese kleinen Wandlerplatinen technisch auf so dünnem Eis bewegen.
Das original Pico-PSU wurde hier noch nicht getestet, aber das Streamcom Nano wurde getestet - wenn auch nicht gerade positiv. Ich hatte lange Jahre ein 80W Pico-PSU im HTPC (mit Intel Atom) und ein 160W Pico-PSU im Haupt-PC mit 35W i3 CPU im Einsatz. Bei beiden PCs war ein Betrieb einer DVB-S2 Karte (ca. 10W Stromaufnahme) nicht stabil möglich, der PC schaltete ab.

Das verlinkte SiverStone ST30SF werkelt in meinem neuen PC, die Pico-PSU Problematik wollte ich nicht noch einmal.
 
Ohje. Das klingt nicht gerade ermutigend. Ich habe auch noch einen Vergleichstest bei PC-Max gelesen, bei dem die PicoPSU zwar nicht katastrophal abschneidet, aber aufgrund fehlender oder nicht greifender Schutzschaltungen und Überschreitung von Grenzwerten bei der Restwelligkeit, auch nicht gerade mein Vertrauen gestärkt wird. Vielleicht lasse ich dann doch lieber die Finger davon.
Danke für deinen Erfahrungsbericht, Simpson474.

Ich habe ja inzwischen ein Auge auf das In Win Chopin geworfen. Es ist genau so klein wie das von mir präferierte Nanum SE-TC5 und kommt inklusive einem integrierten, lüfterlosen 150W 80+ Bronze Netzteil. Ich finde leider keine Angaben zum verbauten Netzteil und seinen Eigenschaften, aber insgesamt erhält das Chopin sehr gute Bewertungen in den Reviews.
Mit einem leisen CPU-Kühler wäre das sicher eine interessante Alternative zu dem Nanum. Fehlt bloß noch ein ordentlicher Kühler der maximal 45mm hoch ist.
 
Ich berteibe in dem MS-Tech Gehäuse das Asrock J3455-ITX im Wohnzimmer.
Alles bestens.
Ergänzung ()

Zudem finde ich die aktuellen Boxed Lüfter von Intel unhörbar wenn man nicht gerade direkt mit dem Ohr dran geht und der Prozessor im Idl läuft. Und das tut er ja beim Film abspielen oder surfen.
 
Scheuni
Wieviel Platz bleibt denn im MS-Tech Gehäuse für den Einbau eines CPU-Kühlers? Ich finde dazu leider keine Angaben.
Wenn ich dieses Gehäuse nähme, würde ich auch unbedingt ein Slot-In-Laufwerk einbauen wollen. Auf Fotos schaut es aber so aus, als ob der Halterahmen für das Laufwerk einen Großteil des Mainboards und auch den Platz für den CPU-Kühler überragt. Das heißt dann wohl, dass entweder kein Laufwerk eingebaut werden kann, oder ein sehr flacher Passiv-Kühlblock verwendet werden müsste. Ersteres wäre suboptimal, zweiteres wohl kaum praktikabel mit 65W TDP auf so kleinem Raum ohne jeglichen Luftzug.

Im Moment tendiere ich zu folgendem Setup:
1 Crucial MX300 275GB, M.2 (CT275MX300SSD4)
1 Intel Core i3-8100, 4x 3.60GHz, boxed (BX80684I38100)rl]
1 Crucial Ballistix Tactical DIMM 8GB, DDR4-3000, CL15-16-16 (BLT8G4D30AETA)
1 ASRock Z370M-ITX/ac (90-MXB620-A0UAYZ)
1 Raijintek Zelos (0R100003)
1 In Win Chopin silber, 150W, Mini-ITX
Das bekäme ich für knapp unter 550 Euro.
 
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Ich hab noch eine kurze Frage bezüglich des RAM:

In wiefern ist es sinnvoll 3000MHz+ anstelle von 2400MHz DDR4 zu verwenden? Was profitiert davon eigentlich? Und vor allem - ist dies in Verbindung mit dem i3 8100 überhaupt nutzbar?

Oh, und vielleicht noch viel wichtiger - oder interessanter:
Warum scheint aktuell fast jeder RAM ausverkauft zu sein? Ich seh bei Geizhals zu Hauf "Liefertermin unbekannt", "Ist bereits bestellt", "Lieferbar in 14 Tagen",..
Vor zwei Wochen war noch fast überall grün. :freak:


Edit:
Entschuldigt meine Ungeduld, aber ich konnte mir meine erste Frage inzwischen selbst beantworten. Habe dieses Review bei Techspot gefunden, wo der i3 mit 2400 und 3200MHz getestet wird.
Fazit: Ja, funktioniert, aber bringt nichts. Es sei denn, man spielt viel, aber dafür ist der Rechner nicht gedacht. Also genügt mir 2400er RAM. Der ist wenigstens lieferbar.
 
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Den i3 8100 in einem Antec ISK110 kann ich also eher vergessen wegen der Leistungsaufnahme?
 
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