Telefonkabel Passiver Prüfabschluss und unzulässige Verkabelung

Melde mich in hiesiger Sache zurück.
Nachdem das "zackige" Spektrum nach wie vor besteht, habe ich heute mal bei O2 angerufen und eine Störung gemeldet. Der Support-Mitarbeiter war eher skeptisch, ob der 2nd Level hier einen Port-Reset durchführt mit der Begründung, dass der Anschluss ja mit Fullsync stabil läuft.
Bei näherer Betrachtung muss ich @thom53281 aber definitiv Recht geben, dass auch der DSLAM seit dem Blitzeinschlag nicht fehlerfrei ist. Die FB synct nämlich nach einem Neustart zunächst zweimal auf ADSL-Basis und bekommt vom MSAN auch keine IP-Adresse zugewiesen. Erst im dritten Anlauf synct die FB mit VVDSL Fullsync und bekommt dann auch gleich eine IP-Adresse (IPv4/v6 Dualstack).
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Ergänzung ()

Auffallend auch die Einbrüche im SNR im Spektrum.
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rentek schrieb:
Die FB synct nämlich nach einem Neustart zunächst zweimal auf ADSL-Basis und bekommt vom MSAN auch keine IP-Adresse zugewiesen.
Technisch gesehen ist es schon VDSL, nur eben mit begrenztem Spektrum.

Klassischer einadriger Anschluss. Kämpfe Dich beim Support durch und bereite etwas zum Kurzschließen an der TAE vor. Mit dem Routinetest muss ein Kurzschluss an der TAE messbar sein. Sonst stimmt was nicht.
 
An einen einadrig laufenden Anschluss will ich irgendwie noch nicht ganz glauben. Dagegen spricht ja, dass der DSLAM keine IP-Adresse von Telefónica zuweist, wenn er nur mit ADSL synct. Sobald er mit VDSL synct, bekommt die FB eine IP-Adresse.
Was ich noch erwähnen sollte: nach dem Blitzeinschlag geht auch die Gegensprechanlage von Siedle in der betreffenden Wohnung nicht mehr vollständig (1+n-Technik, 811-0 w). Zwar hört man noch den Klingelton, aber die Türöffnungs- und Gegensprechfunktion gehen nicht mehr.
 
rentek schrieb:
Bei näherer Betrachtung muss ich @thom53281 aber definitiv Recht geben, dass auch der DSLAM seit dem Blitzeinschlag nicht fehlerfrei ist. Die FB synct nämlich nach einem Neustart zunächst zweimal auf ADSL-Basis
Sowas kenn ich von einem MSAN-Neustart nach bspw. Wartungsfenster oder ähnlichem.
 
Also: Telefónica letet aktuell nichts bei der DTAG in Richtung Entstörung ein, da der Anschluss ohne Abbrüche mit Fullsync (VDSL50-Profil) läuft. Bleibt also nur, zu warten, bis das Downgrade von - derzeit - Adtran Broadcom 12.4.127 auf 12.4.120 erfolgt und damit automatisch alle Ports der betreffenden Linecard resettet werden. :D
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thom53281 schrieb:
Theoretisch könnte der alte Anschluss über die Vermittlungsstelle noch parallel mit aufgeschaltet sein. Ganz schlaue Servicetechniker (bzw. eher Sub-Firmen) haben das tatsächlich schon geschafft. Spätestens wenn die Leitung elektisch von der Ferne gemessen wird, fällt das aber definitiv auf.
Das vermute ich stark an meinem noch indoor geschalteten DSL 16000 RAM IP nach Wechsel von GbE (Infineon 7.27.14, Annex B) auf BNG (Infineon 13.6.0 Annex J). Sieht man ja auch in diesem Video:
 
Nein, das würde in der Form bei einem ADSL2+ nie so passieren. Außerdem würde dieser mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr syncrhon werden.

Das mit dem parallel schalten der analogen Ports und dann abtrennen mit Trennstecker im Video ist zwar gut gemeint um das anschaulich zu erklären wie man den Kunden möglichst unterbrechungsfrei umschaltet. In der Praxis macht das aber eher keiner so - zumindest würde ich das nicht so machen. Normalerweise wird der neue Draht eingezogen und auf der Technikseite (waagrecht) auf den Port geschaltet. Auf der Kabelseite (senkrecht) wird der Draht an der richtigen Stelle in den Streifen geführt und abgeschnitten. Wird der Kunde dann umgeschaltet, wird der alte Draht aus dem Kontakt gezogen und der neue mit dem LSA-Werkzeug aufgelegt. Das geht sogar schneller als das Rumturnen am HVt mit den Trennsteckern. Trotzdem würde ich das für Laien auch so erklären und abgesehen vom Mehraufwand mit den Steckern kann man das natürlich auch so machen.


Jedenfalls, sowas wie ein parallel geschalteter DSL-Port mit funktionierendem Anschluss kann nur bei einem Outdoor-DSLAM passieren. Und das imho auch nur, wenn das Hauptkabel sehr lang ist. Dann kann es vorkommen, dass der VDSL trotzdem synchron wird, obwohl parallel noch das komplette Hauptkabel mit dran hängt inkl. zweitem DSLPort. Aber man muss sich beim Schalten schon wirklich extrem blöd anstellen, um das hinzubekommen.
 
Wenn der AS nur noch einadrig laufen würde, dann hättest du nichtmal mehr die halbe Geschwindigkeit...
Und doppelt aufgelegt wird hier auch nichts sein...
Entweder deine Fritze macht einfach nur generell doof, oder aber durch den Blitzschlag, wie du ja auch an deiner Gegensprechanlage festgestellt hast, hat irgend ein Gerät beschädugt und das strahlt im entsprechenden Frequenzbereich versaut dir dahingehend das Spektrum.

Aber wegen 2-3mbit/s sich Gedanken zu machen find ich schon arg ^^
 
DrPinguin schrieb:
Wenn der AS nur noch einadrig laufen würde, dann hättest du nichtmal mehr die halbe Geschwindigkeit...
Und doppelt aufgelegt wird hier auch nichts sein...
Nein. Ungefähr geschätzt 35% der einadrigen Anschlüsse erreichen ihre Datenrate zu 75% mindestens. Oft genug fällt es gar nicht auf.

Quelle: Hab genug über die Jahre gesehen. Eher finde ich es erschreckend, welchen Blödsinn VDSL alles aushält und trotzdem funktioniert.


Gleiches gilt btw. auch für das doppelt aufgelegte. Da hab ich nämlich letztens zufälligerweise einen Supervectoring-Anschluss gesehen, wo exakt das passiert war. Der erreichte trotzdem 80% seiner möglichen Datenrate, obwohl da noch mehrere Kilometer Hauptkabel inkl. Port in der VSt mit dran hingen. Hab den Fehler dann freundlicherweise behoben, daher weiß ich genau wie vorher und nachher aussahen. Da das aber imho extrem selten passiert, kann ich da nicht so mit Erfahrungswerten dienen.
 
User007 schrieb:
Falls Du experimentier- und risikofreudig bist, könnte man evtl. probieren die FW 7.29 von der 7580 drauf zu flashen, da ja beide 7581/2 noch immer auf 7.16 "rumturnen" - mglw. hilft das.
Die 7581/7582 und 7580 basieren auf zwei völlig unterschiedlichen Hardware-Plattformen. Die 7580 hat einen Intel/MaxLinear SoC mit MIPS32 CPU und die 7581/7582 einen Broadcom SoC mit ARMv7 CPU. Aufgrund dessen kann die Firmware der einen Box allein schon aufgrund der unterschiedlichen CPU-Architekturen gar nicht auf der jeweils anderen starten!

User007 schrieb:
Da grübel ich auch noch, ob da vllt. die FW der 7583 drauf passen würd'. 🤔
Zwar hat die 7583 wieder die gleiche CPU wie die 7580 (im Gegensatz eben zu 7581 und 7582) aber auch das wird so nicht funktionieren. Man müsste die Firmware der 7583 (oder alternativ der 7590) schon (umfangreicher) modifizieren, damit sie auf einer 7580 lauffähig ist. Es gab da in der Vergangenheit schon einige (erfolglose) Versuche. U.a. auch aufgrund der unterschiedlichen Xilinx FPGAs und xDSL-Chips.
 
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