Patchpanel erden

H

Hodes

Gast
Moin zusammen,

ich verlege zur Zeit ein Netzwerk im Haus. Hierzu habe ich mir ein Patchpanel gekauft, dies soll ja wie auch in der Anleitung beschrieben geerdet werden. Mein Problem ist jetzt aber, ich hab oben im Flur weder eine Potentialausgleichschiene noch eine Heizung oder sonst irgendwas, woran ich erden kann.

Meine Frage ist jetzt, muss ich zwingend das Patchpanel erden und was kann ich sonst noch machen? Mir fällt nur noch die Steckdose ein oder ein Kabel direkt beim verlegen in einen anderen Raum mitzuziehen und es da an eine Heizung zu klemmen?!

Könnt ihr mir vllt weiterhelfen? Danke
 
Hodes schrieb:
Mir fällt nur noch die Steckdose ein oder ein Kabel direkt beim verlegen in einen anderen Raum mitzuziehen und es da an eine Heizung zu klemmen?!
Ich bin kein Elektriker, aber ist das nicht schon seit Jahren (eher Jahrzehnten) aus fachmännischer Sicht strengstens verboten?
 
Normalerweise läuft das auch ohne Erdung ohne Probleme. Habe selber schon paar Mal eines eingebaut ohne es zu erden und bisher von keinen Problemen gehört.
 
Normalerweise läuft es ohne Erdung auch sehr gut aber das anhängen an die Heizung bringt oft gar nichts. Ob es verboten ist weiß ich gar nicht.
Jedoch gibt es oft den Irrglauben, dass Heizkörper automatisch geerdet sind. Dies war aber nur früher so als noch Metallrohre verarbeitet wurden.
Auch das Wasser in den Rohren ist normalerweise behandelt und als Leiter nur bedingt geeignet.

Allerschlimmstenfalls würde ich mir einen Stromstecker kaufen und dabei nur den Erdleiter nach außen führen und anklemmen.
Dadurch verliert man zwar eine Steckdose aber es ist alles geerdet.
 
Moin,
und ob da was passieren kann. Wenn die Erdung nicht angeschlossen ist, können über den Schirm der Netzwerkleitungen Ausgleichströme und Gehäuse deiner Geräte fließen. Es kann passieren, dass es Funken beim Einstecken der Netzwerkleitungen in deinen PC kommt, du kannst einen Stromschlag bekommen, oder die Netzwerkleitung kann im Extremfall wegbrennen. (Das sind Extrembeispiele aber sie können vorkommen)Ich kann nur dazu raten Patchfelder und Netzwerkschränke fachgerecht in den Potentialausgleich einzubeziehen. Das Verbinden mit der Heizung ist unzulässig. Es muss direkt von der Poti-Schiene eine Leitung verlegt werden.


Gruß Triple5soul
 
Hast du als Netzwerkkabel auch abgeschirmte Kabel genutzt? Und damit auch an alle Enddosen abgeschirmte Dosen? Wenn nein dürfte eine Erdung des Patchpanel so gut wir gar nichts bringen. Die Stöme die da fließen sind normalerweise komplett unbedenklich.
mfg
 
Eine Erdung ist für Blitzeinschläge, damit der Strom nicht durch dein Dach fließt und es in Brand setzt.
Genauso ist eine Erdung dafür da um beim Defekt eines Gerätes den Strom nicht durch deinen Körper zu leiten.
Genauso ist eine Erdung da um statische Aufladungen nicht auf Empfindliche Geräte zu leiten.

Wir reden aber von defekten. Also wenn ein Stecker mal gebrochen ist und ein Kabel freiliegt, da wird man froh sein eine Erdung zu haben.

Auch wenn das Patchfeld selbst keinen Strom "benötigt" aber der Switch benötigt den Strom und durch Ihn können Ströme auf das Patchfeld und dann weiter über das Netzwerk "verteilt" werden. Oder ein Gerät am Netzwerk leitet es auf das Patchfeld weiter etc....
 
Hier wird so viel Mist geschrieben, dass es schon weh tut...

1. Es steht in der Anleitung! Warum wohl? Natürlich nur um Dich zu ärgern.

2. Das Patchpanel wird geerdet, weil dort der Sternpunkt der sturkturierten Verkabelung ist und somit dort alles zusammenläuft. Die Schirme der Leitungen werden niederohmig mit ausreichendem Querschnitt mit PE (protective earth = Schutzerde) verbunden. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei um einen Schutz - nämlich den deines Lebens. In etwa wie der Sicherheitsgurt im Auto - solange kein Unfall passiert ist auch der total überflüssig.

3. Wenn was passiert (Schluss auf Schirm durch Kabel-, Netzteil-, Gerätedefekt oder grobe Fahrlässigkeit, oder, oder, oder...) liegen 230V auf allen Schirmen und allen Gehäusen an, die mit dem Netzwerk verbunden sind.
Ist ein Gerät mit Antenne dabei, liegen die 230V auch am Antennenschirm und allen damit verbundenen Geräten an.
Ist kein Gerät der Schutzklasse 1 (zu erkennen am dicken Schukostecker mit Schutzkontakten) wird jemand der Schirme oder eines dieser Gehäuse berührt einen Stromschlag bekommen.
Ist ein SK1 Gerät dabei, wird der Fehlerstrom über eine relativ hochohmige Verbindung von der Stelle des Schlusses über die Verkabelung und die Stecker an besagtem Gerät abgeleitet. Durch die Übergangswiderstände können so hohe Ströme entstehen, dass Leitungen, Steckverbinder oder sonstige Kontakt abbrennen. Der Leitungsschutz löst hier übrigens nicht mal unbedingt aus, da die Widerstände meist so groß sind, dass keine 16A Stromfluss erreicht werden.

Ist allerdings eine Leitung ausreichenden Querschnitts vom PE Anschluss des Patchpanels direkt zum Potentialausgleich des Hauses installiert, werden Fehlerströme darüber abgleitet (Prinzip: Strom sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstands). Der Stromfluss ist groß genug um den Leitungsschutz auszulösen, es besteht zu keinem Zeitpunkt Gefahr durch elektrischen Schlag oder Brand.

Ist es dir das nicht Wert, dann lass es halt. In deinen eigenen 4 Wänden kannst Du machen was Du willst. Im Falle eines Unfalls oder Brandes, wird sich nur deine Versicherung dafür interessieren, ob deine elektrische Anlage vorschriftsmäßig errichtet wurde.
 
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bender_ schrieb:
Hier wird so viel Mist geschrieben, dass es schon weh tut...

1. Es steht in der Anleitung! Warum wohl? Natürlich nur um Dich zu ärgern.

2. Das Patchpanel wird geerdet, weil dort der Sternpunkt der sturkturierten Verkabelung ist und somit dort alles zusammenläuft. Die Schirme der Leitungen werden niederohmig mit ausreichendem Querschnitt mit PE (protective earth = Schutzerde) verbunden. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei um einen Schutz - nämlich den deines Lebens. In etwa wie der Sicherheitsgurt im Auto - solange kein Unfall passiert ist auch der total überflüssig.

3. Wenn was passiert (Schluss auf Schirm durch Kabel-, Netzteil-, Gerätedefekt oder grobe Fahrlässigkeit, oder, oder, oder...) liegen 230V auf allen Schirmen und allen Gehäusen an, die mit dem Netzwerk verbunden sind.
Ist ein Gerät mit Antenne dabei, liegen die 230V auch am Antennenschirm und allen damit verbundenen Geräten an.
Ist kein Gerät der Schutzklasse 1 (zu erkennen am dicken Schukostecker mit Schutzkontakten) wird jemand der Schirme oder eines dieser Gehäuse berührt einen Stromschlag bekommen.
Ist ein SK1 Gerät dabei, wird der Fehlerstrom über eine relativ hochohmige Verbindung von der Stelle des Schlusses über die Verkabelung und die Stecker an besagtem Gerät abgeleitet. Durch die Übergangswiderstände können so hohe Ströme entstehen, dass Leitungen, Steckverbinder oder sonstige Kontakt abbrennen. Der Leitungsschutz löst hier übrigens nicht mal unbedingt aus, da die Widerstände meist so groß sind, dass keine 16A Stromfluss erreicht werden.

Ist allerdings eine Leitung ausreichenden Querschnitts vom PE Anschluss des Patchpanels direkt zum Potentialausgleich des Hauses installiert, werden Fehlerströme darüber abgleitet (Prinzip: Strom sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstands). Der Stromfluss ist groß genug um den Leitungsschutz auszulösen, es besteht zu keinem Zeitpunkt Gefahr durch elektrischen Schlag oder Brand.

Ist es dir das nicht Wert, dann lass es halt. In deinen eigenen 4 Wänden kannst Du machen was Du willst. Im Falle eines Unfalls oder Brandes, wird sich nur deine Versicherung dafür interessieren, ob deine elektrische Anlage vorschriftsmäßig errichtet wurde.

Ich grabe das Thema mal wieder aus, weil ich grade selbst da dran bin:
Verstehe ich richtig, dass ich einfach ein Stromkabel nehmen kann, es an die Potentialausgleichsschiene in meinem Stromkasten anbringe(n lasse), zu meinem Patchpanel führe und dort anschließe?
 
Knossi schrieb:
einfach ein Stromkabel nehmen kann
Nein. Du kannst nicht einfach "ein Stromkabel" nehmen, sondern das richtige.
Welches "das richtige" ist, richtet sich nach einschlägigen Vorschriften zur Errichtung von Niederspannungs- und Telekommunikationsanlagen neben Einhaltung der Installationsanleitungen der beteiligten Betriebsmittel.
 
@bender_ Ist die hauptgefahr nicht, dass evtl. 230V anliegen können?
Jede Steckdose und jedes Gerät, das in eine rein kommt wird doch über jenes "einfache Stromkabel" geerdet.
Warum sollte es beim Netzwerkschrank nicht gehen?
Oder was verbaut man denn sonst? (Wenn wir mal die beteiligten Betriebsmittel außen vor lassen. Ich denke das unterscheidet sich in der Relevanz nicht großartig von Fall zu Fall?)
Edit: ich spreche von NYM-J 3x1,5 mm²
 
Knossi schrieb:
Jede Steckdose und jedes Gerät, das in eine rein kommt wird doch über jenes "einfache Stromkabel" geerdet.
Nein. Das kommt zum einen auf die Schutzklasse an (https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik)) und zum anderen handelt es sich bei allem, was einen Stecker hat um ortsveränderliche Geräte, die anderen Richtlinien unterworfen sind als ortsfeste Installationen.
Ergänzung ()

Knossi schrieb:
Warum sollte es beim Netzwerkschrank nicht gehen?
Mit der Zuleitung sicherst Du ausreichend den Schrank selbst und dessen unter Spannung stehende Betriebsmittel.
Mit der Zuleitung sicherst Du nicht ausreichend die Installation der Netzwerkleitungen. Diese erfordert in der Regel andere Querschnitte und hat wahrscheinlich (hab ich gerade nicht im Kopf) andere Anforderungen an den maximal zulässigen Widerstand zur PAS.
 
Zuletzt bearbeitet:
@bender_ Nach dem was ich eben im Netz gelesen habe sollte es ein 4mm² Cu sein.
Zur Montage: Zwingend an den Potentialausgleich oder kennst du auch andere VDE-konforme Möglichkeiten?
 
Knossi schrieb:
Zwingend an den Potentialausgleich oder kennst du auch andere VDE-konforme Möglichkeiten?
Kommt darauf an. Es gibt verschiedene VDE-konforme Möglichkeiten den Potentialausgleich auszuführen.
Wenns bei dir im Haus nur eine PAS gibt, dann gehört das Patchfeld damit verbunden.
Knossi schrieb:
Nach dem was ich eben im Netz gelesen habe sollte es ein 4mm² Cu sein.
Je nach E-Installation oder Länge kann das auch zu wenig sein.
 
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Ich beschäftige mich gegenwärtig ebenfalls mit der Netzwerkverkabelung unseres 2-Familien-Hauses und will für eine saubere Verlegung 2 Patchpanel (8 Port) installieren. Jeweils nach den Switchen in ein Patchpanel und dann mit Verlegekabel weiter zu den Netzwerkdosen.
Unter Link ist folgende Info zu finden:
Eine Verbindung des Patch-Panels mit einem Schutz-, Potenzialausgleichs- oder Erdleiter ist also nicht vorgeschrieben. Der störungsfreie Betrieb eines Netzwerkes wird durch die Ableitung der Störströme über den Schirm -->Dose -->PC -->Schutzleiter an die angeschlossenen PCs sichergestellt. Deshalb kann in kleinen Netzen (bis ca. 15 User) auf den Anschluss einer "Erde" an das Patch-Panel verzichtet werden.
Jetzt bin ich komplett verwirrt.
Kann hier vielleicht jemand Licht ins Dunkel bringen?

Und noch eine vielleicht dumme Frage:
Wenn dem so ist, dass ein Patchpanel einen Potentialausgleich benötigt, müssten dann nicht auch alle Netzwerkdosen ebenfalls einen PA haben?
 
Ungeschirmte Kabel verwenden und das Potentialausgleichs Problem ist Geschichte
U/UTP Kabel! Kein Potentialausgleich bei geschirmten Kabel = ANTENNE

Ein Symmetrisches Kabel hebt Störfelder auf ?! (Graham Bell)

Elektrische Felder brauchen eine einseitige Verbindung an den Potentialausgleich
Elektromagnetische Felder brauchen eine zweiseitige Verbindung an den Potentialausgleich

Bekommt man auch hin da der PC mit dem Potentialausgleich verbunden ist sofern man ein geschirmtes Kabel zum PC verwendet

Sofern es einen Schutzleiter gibt
 
Zuletzt bearbeitet:
Dr_Seltsam77 schrieb:
Kann hier vielleicht jemand Licht ins Dunkel bringen?
Ja. Die Aussage stammt von 2004 uns ist nicht zeitgemäß.
Sämtliche Komponenten im Tertiärbereich der strukturierten Verkabelung müssen fachgerecht geerdet werden: https://ww5.dallmeier.com/fileadmin...kabelung_Erdung_Potentialausgleich_101_de.pdf
Die Anzahl an Geräten spielt dabei keine Rolle. Es werden hauptsächlich nicht die Geräte sondern Personen vor Gefahren geschützt, die durch Fehler an der Anlage auftreten können.
Ähnliche Entwicklung sieht man auch im Bereich der Errichtung von Niederspannungsanlagen. Reichte früher ein FI im Bad, sind gemäß neuster Fassung der VDE FI's für alle Steckdosen bis 32A und ebenso für Beleuchtungsstromkreise Pflicht.
 
Ich muss diesen Thread nochmal rauskramen.

Wie verhält es sich, wenn man zwei Patchpanels (EG + OG) besitzt, die über zwei CAT-7 Kabel miteinander verbunden sind.
Genügt es da, wenn ein Patchpanel am PA hängt?
 
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