PC beschädigt durch PCIe Karte

viocel

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Ich hab eine PCIe-Soundkarte bei einem bekannten deutschen Händler gekauft. Bei der ersten Inbetriebnahme hat sie mir den PC beschädigt. Meiner Einschätzung nach hat die Karte Strom zurückgespeist. Ganz konkret kann ich jetzt folgende Probleme feststellen:
  • Mainboard Ton ist hinüber, alles was man abspielt ist in schlechter Qualität mit massig Störgeräuschen und Rucklern
  • Ethernet ist instabil, ich hatte immer stabile 110 MB/s im LAN, jetzt durchschnittlich 70 MB/s und es schwankt ständig zwischen maximal 90 MB/s und 40-50 MB/s
  • Hardwarebeschleunigte Anwendungen auf der GPU laufen nicht mehr
  • USB-Sticks flashen mit Rufus funktioniert nicht
Daraus folgern würde ich dass mindestens Mainboard und GPU betroffen sind. Ich stehe vor dem Problem, dass ich nicht ausmachen kann, was alles Schaden genommen hat. Potenziell alles. Software würde ich als Ursache ausschließen, ich hab in eine Linux Liveumgebung gebootet (statt Windows) und Videos vom USB Stick abgespielt und hatte die gleichen Soundprobleme.
Ich hab eine sehr ausführliche Nachricht geschrieben in der ich den Händler über den Vorfall informiere. Zum Schluss hab ich gefragt, ob der Händler Möglichkeiten habe, für den Schaden aufzukommen. Die Nachricht habe ich so ausführlich und möglichst fachkundig verfasst als Versuch den Händler davon zu überzeugen, dass ich ihn nicht anlüge und dass ich auf eine friedliche, respektvolle Lösung hoffe.
Die Karte wurde als B-Ware verkauft, mit dem Versprechen, dass sie geprüft und getestet wurde und sich in technisch einwandfreiem Zustand befindet. Der Händler hat mir kurz mitgeteilt, dass die Karte geprüft wurde und keinen Defekt aufgewiesen hat. Er hat mir geraten, von der Herstellergarantie Gebrauch zu machen. Der Händler würde die Ware "lediglich nur verkaufen" und hafte demnach nicht für "Schaden durch Dritte".

Mir fehlt es leider an relevantem rechtlichen know-how. Soll der Händler hier haften oder habe ich hier einfach Pech gehabt eine defekte Karte zu erwischen und bleibe auf dem entstandenen Schaden sitzen, "Berufsrisiko". Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Auf die Karte selbst habe ich noch Gewährleistung durch den Händler und auch bereits ein Rückversandlabel vorliegen.
Ergänzung ()

Meine Komponenten:

Soundkarte: EVGA NU Audio

Prozessor: Intel Core i5-6500
Prozessor-Kühlung: Cryorig H7
Mainboard: ASUS PRIME Z170-A
Arbeitsspeicher: G.SKILL Trident Z RGB DDR4-3200 CL16 2x 32GB RAM Kit
Grafikkarte: ASUS ROG STRIX GTX 1060 6GB OC
Speicher: Samsung 970 EVO Plus PCIe 3.0 NVMe SSD 1TB
Netzteil: EVGA SuperNOVA G6 850 Watt ATX 2.53
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Schadenshöhe hast du bei der 8 Jahre alten Möhre denn? Ich denke alleine davon ist wenig zu erwarten...
 
Ich würde eher davon ausgehen, dass beim Einbau der Karte ein Fehler passiert ist.

Das beschriebene Fehlerbild würde ich jedenfalls nicht anhand einer defekten Soundkarte ableiten können.
 
Laut Igor:

"Bei der NU Audio von EVGA handelt es sich auf den ersten Blick um eine vermeintlich „normale“ PCIe-x1-Steckkarte. Im Detail betrachtet sieht man jedoch, dass die drei 12-Volt-Anschlüsse im Slot nicht genutzt werden, obwohl sie ja bis zu 5.5 Ampere, also 66 Watt liefern könnten. Da hat sich der Hersteller jedoch entschieden, die Versorgung über das Mainboard doch besser der Grafikkarte allein zu überlassen und man setzt stattdessen auf einen normalen SATA-Spannungsversorgungsanschluss am Ende der Platine."

https://www.igorslab.de/high-end-so...dio-im-labor-neue-massstaebe-setzen-igorslab/

Stromversorgung kommt daher direkt vom Netzteil, auf den ersten Blick glaub ich auch nicht, dass hier über die PCIe Datenleitungen dein Board gegrillt wurde.
Entweder das alte MB ist einfach defekt, oder beim Einbau ist unglücklicher Weise was passiert das zu einem Defekt geführt hat.

Aber Interessante Soundkarte, noch nie was davon gehört bisher.

LG
 
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Bin kein Anwalt, aber du kannst ja mal zum Thema Mangelfolgeschaden recherchieren.

Beispiel-Link: https://business.trustedshops.de/bl...ssen-sie-auch-fuer-mangelfolgeschaeden-haften

Ich kann die Sache nicht bewerten, habe aber die Erfahrung, dass manchmal einfach zwei Dinge gleichzeitig unabhängig von einander eintreten. So nervig es auch ist.
Vielleicht hat dein Mainboard einfach ein Problem, wirklich neu ist das Teil ja nun auch nicht mehr.

Unabhängig davon, ob du eine einvernehmliche Lösung mit dem Händler finden kannst liegt an deinem Verhandlungsgeschick. Einen Rechtsstreit bei so kleinen Beträgen vom Zaun brechen würde ich nicht.
 
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Knergy schrieb:
Welche Schadenshöhe hast du bei der 8 Jahre alten Möhre denn? Ich denke alleine davon ist wenig zu erwarten...
Mehrere hundert Euro auf Gebrauchtmarkt. Neu gibt es meines Wissens nach nichts vergleichbares vor allem wegen der vielen alten I/O Optionen die das Board bietet. Vielleicht lässt sich mit PCIe Karten und teuren Workstation Plattform was vergleichbares zusammenbauen. Möhre, ja vielleicht, aber jetzt vergleichbaren Ersatz zu finden ist sehr teuer.
Buali schrieb:
Stromversorgung kommt daher direkt vom Netzteil, auf den ersten Blick glaub ich auch nicht, dass hier über die PCIe Datenleitungen dein Board gegrillt wurde.
Strom bekommt die Karte über SATA. Sie ist durch die Datenleitungen aber mit dem Mainboard verbunden. Wieso ich von Rückspeisung ausgehe ist folgendes: Für den Ausbau der Karte hab ich den PC vom Strom getrennt, Netzteil durch Drücken vom An-Aus-Knopf entladen. Als ich die Karte berührte leuchteten wieder alle Statusindikatorleuchten am Mainboard, GPU auf. Auf der Karte sind Kondensatoren. Fehler beim Einbau würde mich sehr wundern, ist auch nur einstecken, hinten festschrauben und SATA Kabel dran. Vor Einbau der Karte lief der PC einwandfrei und hat mir immer gut gedient.
 
Zuletzt bearbeitet:
viocel schrieb:
Vor Einbau der Karte lief der PC auch wirklich einwandfrei.
viocel schrieb:
Als ich die Karte berührte leuchteten wieder alle Statusindikatorleuchten am Mainboard, GPU auf.
Also liegt der Fehler eindeutig bei DIR. Weitere Kommentare überflüssig. Auch keine mehr meinerseits.
 
Ponderosa schrieb:
Also liegt der Fehler eindeutig bei DIR.
Wieso?
Ergänzung ()

Der Defekt war auch vor dem Ausbau vorhanden. Das hab ich so in der Nachricht an den Händler genaustens beschrieben. Die Karte hat nicht funktioniert und als ich erstmal keine Ideen mehr hatte, wollte ich das ganze erstmal auf Eis legen und auf Mainboard Audio zurückwechseln, also Treiber deinstalliert und neu gestartet, Mainboard Audio wies dann da schon die beschriebenen Probleme auf. Erst das hat mich bewegt die Karte komplett auszubauen.
Ergänzung ()

Ich hab alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Ich hab das Netzteil weiterhin verbunden gehabt aber durch den Schalter die Phase getrennt sodass Erdung weiterhin verbunden war (im Gegensatz zu Kabel ziehen, Erdung futsch) und das Netzteil entladen durch An-Aus-Schalter, Leuchten sind nach Drücken des Schalters ausgegangen. Auch keine Möglichkeiten für statische Entladung durch Erdungsarmband. Die Chance, dass ich mich statisch auflade, stehen besonders gering, Luftfeuchtigkeit ist nicht niedrig und ich arbeite nicht auf Teppich etc. Sicherer kann man doch nicht an seinem PC schrauben? Damit sollte doch jedes Risiko weg sein?
Ergänzung ()

Wenn jemand so nett wäre seine Einschätzung zu geben was er hier als Ursache sieht, wäre nett..
 
Zuletzt bearbeitet:
viocel schrieb:
[...]was er hier als Ursache sieht[...]
Möglicherweise wirst du das nicht gerne hören, aber wenn optisch nichts zu erkennen ist, das z.B. auf einen Transportschaden hinweist, dann bist du selbst bzw. dein Setup die einzige weitere Einflussgröße.

Kannst du nachweisen, das im Moment des Steckens der Karte dein Mainboard in genau diesem Slot noch i.O. war? Es wäre denkbar, dass dein Mainboard die Soundkarte beschädigt hat.

Du kannst sicherlich versuchen mit dem Händler eine einvernehmliche Lösung zu finden, aber ich denke zweckdienlicher ist es, die Karte gegen das gezahlte Geld zurückzugeben und Ersatz für die defekte Hardware zu suchen.
 
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viocel schrieb:
Strom bekommt die Karte über SATA. Sie ist durch die Datenleitungen aber mit dem Mainboard verbunden.

viocel schrieb:
Meiner Einschätzung nach hat die Karte Strom zurückgespeist.

Also du meinst, dass die Karte an die PCIe Data Bus Pins hohe Ströme anlegt?

Kann dir zumindest ich nicht erklären wie das funktionieren soll, dazu wäre dann eine tiefere Recherche nötig ob das technisch möglich wäre und ein Schaltplan der Karte.

I=U/R
Strom steigt bei hohen Spannungen oder niedrigen Wiederständen (Kurzschluss).

Das einfachste wäre Mal eine optische Überprüfung aller elektronischen Bauteile und prüfen auf Kurzschlüsse, wenn über die Daten Pins am PCIe hohe Ströme fließen musst da irgendwas schlimmeres passiert sein.

Wenn es keinen Anspruch auf Garantie, oder Rückgabe gibt am Ende kann man sie ja öffnen und Prüfen (lassen).
Ist ja immerhin eine hochwertige, nicht so günstige Soundkarte.

In der Preisklasse würde ich sowieso auf eine externe, universell einsetzbare Lösung setzten, irgendwann ist die Software veraltet und das Ding liegt im Regal, wie meine X-Fi Elite Pro :D

Wünsche dir alles Gute mit dem Händler, vllt ist er Kulant und nimmt sie zurück, oder er (der Verkäufer/Händler) prüft sie selbst nochmal und macht dir als Beweis ein Video etc. davon, dann hol dir ein gutes gebrauchtes Motherboard und es sollte laufen.

LG
 
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viocel schrieb:
Ich hab eine PCIe-Soundkarte bei einem bekannten deutschen Händler gekauft. Bei der ersten Inbetriebnahme hat sie mir den PC beschädigt.
viocel schrieb:
Zum Schluss hab ich gefragt, ob der Händler Möglichkeiten habe, für den Schaden aufzukommen.
viocel schrieb:
Auf die Karte selbst habe ich noch Gewährleistung
Neben Deinen Ansprüchen aus der Sachmängelhaftung machst Du noch Mangelfolgeschäden geltend.

Während eine Mangelhaftigkeit des Kaufgegenstandes durch die Nacherfüllung beseitigt werden kann, ist dies bei einem Mangelfolgeschaden nicht möglich.

Für die Mangelfolgeschäden und deren Entstehung trägst Du die Beweislast.

Ohne einen Sachverständigen dürftest Du die Dich hier treffende Beweislast nicht erbringen können.

Das kostet.
 
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Das Problem des Selbstschraubers.
Hättest du es in einem PC Laden einbauen lassen wäre er schuld.
Haste selbst gebaut biste selbst schuld.

Schlussendlich ist der Händler tatsächlich nur die Karte verantwortlich, nicht für Folgeschäden.
Außer er hätte das gewusst und arglistig verschwiegen.

Du könntest ja mal den Prüfbericht anfordern, der Händler sagt ja er hat die B Ware geprüft und funktioniert.
Das muss ja keine 12 seitige Abhandlung sein, aber eine Dokumentation sollte vorliegen wann das Ding geprüft wurde und von wem (auch wenn dich letztes nichts angeht).
 
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R.Kante schrieb:
Kannst du nachweisen, das im Moment des Steckens der Karte dein Mainboard in genau diesem Slot noch i.O. war? Es wäre denkbar, dass dein Mainboard die Soundkarte beschädigt hat.
Ich hab den Slot vor Installation mit einem Blasebalg ausgeblasen. Ich nehme an deine Frage war rhetorischer Natur. Natürlich stimmt das. Ich kann die genaue Ursache nicht feststellen.

Danke für den Rat. Ich schicke die Karte an den Händler zurück und warte mal ob er einen Defekt feststellen kann.
 
Auf deutsch du hattest den Stromstecker drin gelassen, hast die karte eingebaut und bist vllt an den Anschalter gekommen. Dadurch hast du eine Karte in einen angeschalteten pc gesteckt und wunderst dich dann, das es Puff macht. So liest sich das für mich.
Dumm gesagt, Pech gehabt, weil ein Gutachter kostet schweine geld und wird auch feststellen, das der pc lief als du die Karte eingesteckt hast, damit wars das. Man zieht immer den Stecker damit sowas nicht passiert....
 
LadykillerTHG schrieb:
Man zieht immer den Stecker damit sowas nicht passiert....
Nein macht man nicht.
Wenn man keine 2 linken Hände hat und sich sonst nirgends erden kann ist Kabel im Netzteil lassen best practice.

Davon ab:
Eine PCIe Karte kannst du sogar im S5 Zustand einbauen.
Und ein normaler PC schaltet sich beim umlegen des Netzschalters auch nicht sofort ein. Das muss man meist manuell aktivieren.
 
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