In
diesem Thread habe ich zu dem Thema einige sehr wichtige Dinge gepostet.
Frage vorab: Welches Audiointerface soll verwendet werden? Wieviele Bildschirme?
Wichtig ist vor allem die Wahl des Mainboards, das heißt dass keine Probleme mit der DPC-Latenz auftreten. Grundsätzlich sind hier H97/Z97 Mainboards der älteren 8er-Serie vorzuziehen, da die DPC Grundlast geringer ist (siehe diverse Maionboardtests bei Anandtech). Auf WLAN, gebridgte PCI-Steckplätze und unnötige Extras sollte verzichtet werden.
Dann ist die Frage, wie laut der PC sein darf. Ob damit auch aufgenommen wird, wie weit er vom Mikrofon und beim Abhören entfernt ist. Davon hängt die Wahl des CPU-Kühlers, des Gehäuses und des Netzteils ab.
Beim RAM kommt es darauf an ob Ableton in der 32 oder 64 Bit Version genutzt wird. Für die 32-Bit Version reichen 8GB aus, bei der 64Bit Version hängt es davon ab welche PlugIns mit welchem Speicherbedarf benutzt werden. Virtuelle Instrumente mit aufwendigen Multisamples fressen jede Menge RAM. Gewöhnlich kommt man aber mit 8GB schon sehr weit.
Eine SSD beschleunigt den Start von Ableton und das Laden von Samples/samplebasierten Sounds. Soll aufgenommen werden, würde ich zur Sicherheit trotzdem zu einer zusätzlichen Harddisk raten damit keine Aussetzer auftreten (Stichwort: Garbage Collection)
Grafikkarte ist völlig egal, Hauptsache es treten keine DPC Probleme auf. Die interne Intel Grafik reicht bereits seit Generationen locker aus.
Wenn diese Punkte gelöst sind, würde ich den Rest des Budgets in die CPU stecken. Auf keinen Fall AMD. DAWs wie Ableton Live skalieren so gut wie 1:1 mit der Kernanzahl (HT bringt hier satte 30-40%) und dem Takt. Wobei hoher Takt in vielen Fällen deutliche Vorteile hat. Aufgrund der Abhängigkeit der Daten wird ein kompletter Audiokanal mit sämtlichen PlugIns, darauffolgenden Bussen und Sends letztlich auf einem Kern berechnet (Ausnahmen sind PlugIns wie z.B. Uhe Diva die aufgrund paralleler Bearbeitungen Multithreading intern nutzen). Gerade bei Ableton mit komplex verschachtelten Instrument- und Effektracks ist hoher Takt vorteilhaft.
Man kann bei Audioanwendungen eigentlich NIEMALS genug CPU Power haben. Erstens werden die PlugIns immer leistungsfressender. Zweitens - und das ist viel viel wichtiger - ermöglicht eine hohe CPU-Leistung das Abhören bei geringen Audiopuffer Größen. Auf der einen Seite lassen sich so Sounds erst in Echtzeit per MIDI-Keyboard spielen, auf der anderen Seite steigt dadurch die Genauigkeit beim Abspielen. Gerade bei Ableton ist das wichtig, weil hier die Latenzkompensation für die Automation und für timingbasierte PlugIns nicht korrekt funktioniert bzw. nicht vorhanden ist. Mit kleineren Puffergrößen werden dabei die Timingfehler geringer. Eine Verdopplung der Samplingrate würde das Ergebnis nochmals genauer vom Timing werden lassen - braucht aber auch doppelt so viel CPU-Power. Nochmal: CPU-Power ist durch nichts zu ersetzen - ein gutes, performantes Audiointerface vorausgesetzt.
Ein Xeon 1231v3 ist ein guter Einstieg. Leider für deinen Fall ohne interne GPU, so dass sich auf jeden Fall ein 4790K lohnt - wenn es das Budget hergibt. Wenn gespart werden muß, dann z.B. i7 4790 ohne K, oder zum Xeon 1231v3 eine Low-Budget Garfikkarte. Darunter gibt es dann nur noch einen i5 ohne HT, der aber schon leistungsmäßig deutlich niedriger liegt.
DAW Benchmarks siehe hier.
Asfaloth schrieb:
Ich habe vor ein paar Monaten einen PC für einen Kumpel zusammengestellt, der auch Audiobearbeitung macht. Er nutzt es hauptsächlich für Cubase, aber das macht eig. keinen unterschied. Schau mal hier rein:
https://www.computerbase.de/forum/threads/pc-fuer-audiobearbeitung-cubase.1336621/
Cubase läuft auf dem PC sehr flott (auch mit vielen Spuren).
Frage: Ist das Board unter DPC-Gesichtspunkten zu gebrauchen? Habt ihr Tests mit dem
DPC Latency Checker (ungeeignet für Windows 8.x) und/oder dem
Latency Monitor gemacht? Am besten auch unter Auslastung, von SSD/HD, Netzwerk, USB, Garfik usw. Wäre interessant ein paar Audiotaugliche Boards empfehlen zu können