Miuwa schrieb:
MTBF (da NTs wahrscheinlich so gut wie nie repariert werden wäre MTTF wahrscheinlich passender) oder FIT wären doch nur hilfreich, wenn die Hersteller das a) nach einem standardisierten Testverfahren testen würden und b) eine
Wenn die mir garantieren können, dass im Mittel bei bzw. für 40°C ermittelt/errechnet wurde, wäre das als Aussage ja schon ausreichend. Vergleich mal mit der Automobil-Industrie, da gibt es auch Möglichkeiten, um die Messzyklus-Modalitäten herum zu tricksen. Dann sind das evlt. 20% weniger Verbrauch im Datenblatt. Bei NTs können es dagegen im gleichen Segment mal 30.000h sein, mal 100.000h, das ist ein Unterschied von 333% !
Miuwa schrieb:
ganze Reihe verschiedener Szenarien abdecken würde (Es wäre ja zu erwarten, dass ein NT, das ständig an der Leistungsgrenze betrieben wird oder ständige starke Lastwechsel hat, schneller ausfällt, als eines, das ständig vor sich hin idled).
Tun sie doch jetzt schon hier und da. Es gibt Daten für @25Grad und @40Grad. Geht schon, wenn man will.
Miuwa schrieb:
Selbst dann haben wir das Problem, dass wir hier über sehr abstrakte statistische Größen sprechen die eigentlich kaum jemand so wirklich interpretieren kann. MTBF von 1000 Stunden heißt z.B. nicht zwangsweise, dass 50% der NTs erst nach 1000 Stunden ausgefallen sind,
Ca. 37%, nicht 50%.
https://de.wikipedia.org/wiki/MTBF#Berechnungsgrundlagen
Und bei 1000h evtl. nicht, aber bei 30.000h kann man schon davon ausgehen, dass man sich dem Erwartungswert annähert (
https://de.wikipedia.org/wiki/Erwartungswert ).
Miuwa schrieb:
weil so Annahmen wir eine Konstante Ausfallrate bei NTs wohl eher unrealistisch sein dürfte.
Warum? Gibt es Naturgesetz, das bestimmt, dass bei NTs keine Alterungseffekte auftreten können, und die Ausfallrate dauerhaft gleichmäßig häufig sein muss?
Miuwa schrieb:
Was man ja eigentlich wissen will ist, nach welcher Dauer die Ausfallrate signifikant nach oben geht.
Das will man AUCH wissen, aber nicht ausschließlich. Ich unterstelle jetzt mal pauschal, dass die Rate sich gemäß der üblichen Badewannenkurven für Leistungselektronik verhält. Wenn es zu flach ist (permanent hohe Ausfallrate), dann liegt der Verdacht nahe, dass die Quali der Bauteile schwankt (fehlende Eingangs-QS beim Hersteller). Ist der Anstieg zu ausgeprägt, liegt wohl ein Fall von vorprogrammierter Obsoleszenz vor (kenne ich von einem Hersteller, von dem ich nie wieder etwas kaufen werde, außer evtl. Kleinkram). Aber im Endeffekt spielt es nur eine Rolle, wenn man davon ausgeht, dass die Lebenserwartung in einer sehr weit entfernten Zukunft liegt.
Und sorry, das ist alles relativ. Ein halbwegs gutes NT hat sowas wie 30.000h MTBF laut DB. Wenn man das Mo-Fr 12h am Tag betreibt, ist nach 10 Jahren jedes dritte davon tot. Und ja, idle-Betrieb etc. verlängert es, aber ich gehe mal vom Arbeitsrechner aus, und selbst bei Faktor drei (vgl. Seasonic-Beispiel im Parallelthread) ist das immer noch zu viel. Nehme ich aber eins mit 100.000h, ist es nach 10 Jahren gerade mal "gut eingefahren". Und (vermutlich) schlechte NTs geben gar keine solche Prognosen ab.
Miuwa schrieb:
Und dann muss man zu guter letzt natürlich auch noch dem Hersteller vertrauen, dass die Angaben korrekt sind, denn wer könnte schon hunderte NTs einer Sorte kaufen und dann über jahre testen?
Oh, da haben Industrie und Wissenschaft schon gute Mittel und Wege, um das zu Provozieren und hoch zu rechnen. Man nimmt alle Bauteile und schickt sie ein paar Wochen lang in Klimaschrank-Parcours und aus dem Ausfallverhalten kann man das gut hochrechnen.