Photon schrieb:
ich dachte, wenn nginx seine Beispieldatei index.html dort drin hat, kann es nicht falsch sein, andere Seiten auch dort reinzuschieben
Nicht ganz richtig. Programme, die über den Paketmanager installiert werden, legen grundsätzlich ihre Defautconfigs, Beispiele, Plugins oder auch Doku unter /usr/share ab.
In dem Verzeichnis ändert man aber nichts. Bei vielen Programmen kopiert man sich aus den Verzeichnissen in /usr/share die zu modifizierende Config und speichert die dann unter dem entsprechenden Verzeichnis in /etc ab.
Bei Webcontent, was über den Paketmanager installiert wird, z.b. Mediawiki oder Phpmyadmin werden die Programminhalte in /usr/share nach /var/www bzw. /srv/www verlinkt. Korrekterweise müsste man in der Webserverconfig eigentlich einen Alias erstellen, der als DocumentRoot angegeben wird.
Photon schrieb:
Bei Debian war die Beispieldatei unter /var/www
Die unterschiedlichen Verzeichnisse sind historisch bedingt. Webcontent liegt bei Suse und (anscheinend) Arch unter /srv/www, während das Standardverzeichnis für Debian, Redhat und Gentoo /var/www ist. Gilt auch für sämtliche Derivate. Siehe dazu auch
FHS.
Genauso heißt der Apache-Webserver unter Redhat nicht Apache2 sondern httpd.
Photon schrieb:
In der Hauptkonfiguration nginx.conf ist ja schon das Verzeichnis /usr/share/nginx/html als root für Port 80 festgelegt. Beißt sich das nicht, wenn in einer zweiten Konfiguration ein anderer root für den gleichen Port definiert ist?
Arbeite mal das Vhosts-Tutorial von
Digital Ocean durch.
Die Kurzerklärung:
Du kannst beliebig viele VHosts auf Port 80 legen. Die Unterscheidung, welche Server Section ausgelesen wird, findet über Namen in der URL statt. Auf dem DNS-Server macht man das über CNames. Einen DNS-Server brauchst du da nicht zwingend, du kannst auch die Vhost-Namen als Rechnernamen in die /etc/hosts eintragen. Dein Rechner muss halt einfach dem Namen eine IP zuordnen können.