oliveron
Admiral
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Da ist er - lange erwartet und endlich realased:
Der Thread wo einer zeigt wie ein mATX Board in so ein kleines Gehäuse wie ein Lian Li Q07 reinpasst.
Zur Komponentenwahl ist zu bedenken, dass ich im Grunde alles zwischen Ende Januar und Mitte März geplant hatte, sodass manche Baureihen wie die 7xer Chipsätze von Intel, Ivybridge oder die sehr gute HD77xx Reihe noch nicht zu haben war.
Ob ich jetzt allerdings soviel anderes kaufen würde glaube ich eher nicht, denn mein Hauptaugenmerk bei den Komponenten lag bei:
- gutes Preis/Leistungsverhältnis sowie generell einem günstigen Preis
(keine Komponente über 100€, Gebrauchtware ja) - passende geometrische Abmessungen - logisch
- niedrigem Stromverbrauch - somit auch leise bzw. einfach leise zu kühlen
Vorneweg:
Meine Intensionen
Im Winter 2011/12 wollte ich weg von meinem alten Tower PC den ich jahrelang auf geringe Lautstäre optimiert hatte. Das Gehäuse war gedämmt und an sich ne feine Sache, aber mit 25kg mordsschwer und einfach ziemlich groß. Da ich wusste das im April ein erneuter Ukmzug anstand sagte ich mir: "Das nächste Mal wuchte ich das Teil nicht noch einmal umher".
Von Aug 2004 noch mit Athlon XP drin zog im Sommer 2007 ein Sockel 775 Board ein, dem ich ganze 4 Jahre die Treue hielt - ein MSI P6N SLI. Es hat zwar nur 2 CPUs gesehen (E4300 & Q6600), aber unterschiedlichsten Ram von 1GB bis 8GB und auch immerhin 4-5 Grafikkarten (Ati Rage PCI mangels PCIex, X700, HD2600XT, HD4830, HD5770, HD6850), sodass man Intel wirklich zu dieser langfristigen Plattform gratulieren kann.
Noch heute reicht für sämtliche einfacheren Office Zwecke im Grunde ein Core2Duo aus.
Als jedoch die Zeiten der SSDs gekommen waren hat das Board, welches nur den SATA IDE Modus unterstützt (da Nforce) so langsam seine Zeit erreicht gehabt.
Ich bin dann auf ein MSI P35 SLI gewechselt, welches auch vorzüglich lief, mich aber wahnsinnig genervt hatte mit seinem nicht abschaltbaren Doppelboot, außerdem hatte ich da etwas Angst um meine Festplatten auf Dauer...
In Verbindung mit Q6600@3Ghz, 4x2GB DDR2 800, HD6850, 2x Samsung 3,5, SSD und 2 DVD Laufwerken hat der Rechner selbst mit einem halbwegs guten 80+ Netzteil im Idle deutlich über 100W gebraucht, waren wohl so 120-130W.
Das war mir für das Jahr 2012 und den immer steigenden Strompreisen einfach zuviel und da ich seit Sommer 2011 auch ein silbernes LianLi Q07 hatte kam irgendwann der Gedanke auf den großen klotzigen Rechner gegen einen kleinen zu ersetzen.
Zuerst dachte ich, das ich das Zotac 9300 + E5200 gleich verwenden könnte, jedoch wollte ich mich bezüglich der Leistung auch nicht wirklich verschlechtern und wenn man einmal einen Quad hat, dann will man die Leistung auch weiterhin haben.
Den Q6600 mit seiner höheren Abwärme in so ein Gehäuse zu quetschen war einfach nicht die Lösung, zumal der Stromverbrauch dann hoch bleibt und einen 45nm Quad für 100€ und mehr kann kaufen wer will, aber mir war das too much.
Also war klar das eine "Neubaulösung" her musste. AMD kam bezgl. Leistung/Preis und Wärmeabgabe nicht wirklich in Frage und aufgrund des geringen Stromverbrauches war eigentlich klar das es auf Sockel 1155 hinausläuft.
Während ich meine alte HW gleich verkaufte und zu Geld macht legte ich mir parallel folgende Sachen zu:
CPU:
Core i3 2120 3,3GHz
2x4 GB DDR3 GSkill
Beides im Paket günstig erstanden und genau das was ich wollte.
Den (damals) schnellsten Core i3, der deutlich günstiger war als ein i5, aber trotzdem kaum langsamer.
Da ich das Q07 definitiv verwenden wollte gab es einige Randbedingungen, in erster Linie geometrischer Art:
LianLi Q07A
Die Tiefe von 208mm ist hierbei das entscheidende.BxHxT: 193x280x208mm
Grafikkarte:
Meine bisherige HD6850 war mit 230mm definitiv zu lang.
Da ich die Leistung der HD6850 in den 6 Monaten zuvor etwa 2 mal genutzt hatte, hab ich die Karte gleich mit verhökert und den Rückschritt auf eine (kurzes PCB mit ca.18cm) HD5770 gewagt: Sapphire HD5770 1GB
Vorteil der HD5770 ist nach wie vor (auch jetzt noch), dass man sie für ca. 50€ gebraucht bekommt, während eine HD7750 bei etwas weniger Leistung (aber besserer Energieeffizienz) eben immer noch 100€ kostet.
Da finde ich die inzwischen erhältlichen kurzen HD7770 bei fast gleichem Preis schon eher interessant, zumal die ordentlich übertaktet 40% schneller als eine HD5770 sind.
Eine HD7850 ist prinzipiell auch interessant, aber:
- es gibt nur wenige Karten die rein passen würden
(erste Revision der Sapphire HD7850 2GB, wenn man die Stromversorgung alternativ gestaltet)
- die HD7850 war anfangs sehr teuer
- die HD7850 ist nur wenig sparsamer als eine HD5770 und nicht so sparsam wie der kleinere HD77x0 Kern (vor allem bei Multimonitoring, ihr werdet sehen warum mir das wichtig ist )
Die GTX660 (non Ti) ist ja auch eine tolle Karte (super Leistung + immer sehr geringer Verbrauch), nur ist mir auch da der Preis zu hoch, bzw. nutze ich die Leistung einfach zu selten als das es sich lohnen würde.
Eine Erkenntnis zum Multimonitoring:
Den Mehrverbrauch bei Anschluss eines zweiten Monitors für Officezwecke kann man umgehen, indem man den Monitor welcher für Office als erweiterer Bildschirm gedacht ist einfach an die IGP hängt.
Das führt dazu, dass man quasi kein einziges Watt mehr braucht als im Singlemonitorbetrieb - genial und war mir bis vor einer Woche nicht klar, ich ging bis dahin davon aus, das man die IGP nicht parallel zur Graka nutzen kann.
Mainboard:
Nun stellte sich die Frage nach dem Mainboard.
Nach Abzug der 1-2mm (1,5mm ?) starken Aluwand des Q07 hatte ich Platz für ein ca. 20,5cm breites Board.
Die Höhe des Towers machte kein Problem und mir war bewusst, dass ich den Ausschnitt für die I/O Blende nach oben hin verlängern musste.
Nach längerem Suchen und der Entscheidung das ich das Board dann bei Händler gekauft habe (weil ich dachte der hat es schneller da, naja...) fiel meine Wahl aus folgendes Mainboard:
ASUS P8H61-M LE/USB3 Rev 3.0
http://www.asus.com/Motherboards/Intel_Socket_1155/P8H61M_LEUSB3/
Ein Gigabyte Board wäre auch in Frage gekommen, aber es wurde dann aufgrund von Preis und Lieferbarkeit das Asus.
Nachteil des schmalen mATX Boards, man hat immer nur 2 Ram Slots, also ist man vorerst mit 2x4 GB DDR3 beschränkt, sofern man nicht die etwas teureren 8GB Module kaufen will, allerdings komme ich damit gut aus.
Der verbaute H61 ist etwas abgespeckt, das stört mich aber nicht wirklich.
Wichtig war mir z.B. das Undervolting unterstützt wird.
Sata3 brauche ich derzeit nicht und selbst wenn denke ich ist der Unterschied nicht unbedingt spürbar, selbst mit der neuesten SSD.
USB 3.0 hat das Asus Board wie der Name vermuten lässt 2 mal hinten, das reicht mir vorerst, momentan habe ich noch keine USB3 Hardware bis auf einen einzigen USB Stick, der aber auch unter USB2.0 sehr schnell ist.
Festplatten binde ich über eSata an. Hat das Board auch nicht nativ, habe ich mit einer Blende gelöst.
Das ist noch die gravierenste Einschränkung des Boards: Es hat nur 4x Sata2, die sind bei mir mit SSD, HDD sowie 2xEsata Adapter nun alle belegt.
Aufbau des Systems und Erklärung zu den Bildern:
Die 100%ige Fertigstellung hat 6 Monate gedauert, deswegen kommt der Artikel auch so spät.
Angefangen hatte ich mit den Tests, wie das Board ins Q07 passt und wo was weg muss.
Die Bearbeitung des Alus habe ich sowohl mit einer feinen Metallsäge (Laubsäge mit ganz feinem Metallblatt) sowie einem Dremel gemacht.
Meine Erkenntnis hierzu: Die Laubsäge ist deutlich feiner als der Dremel !
Die Mainboardhalter wurden abgeflext und neu eingeklebt. (bzw. andere)
An einem Mainboardhalter wurde zwischen Board und Halter eine Erdungsfahne geschraubt welche ich zwischen Gehäuse und Rückwand geklemmt habe, den ohne diese ist der Rechner anfangs durch Berührung ausgegangen, wenn man nur leicht statisch geladen war.
Dann sieht man ein paar Bilder die erste Testläufe bezüglich Kühlung des Systems zeigen.
Anfangs hatte ich ein SFX Netzteil verbaut welches modifiziert war mit einem Scythe Kaze Jyu 100mm 1000rpm. Dieses war quasi unhörbar, aber leider hat der schöne Ninja 2 da nicht ins Case gepasst. Die verbaute Soundkarte ist noch eine X-Fi Music PCI.
Zugunsten meiner vorhandenen PCI TV Karte und der Möglichkeit nur eine PCI Karte zu stecken habe ich die X-Fi veräußert und bin auf die Xonar umgestiegen.
Das Bild wo der Ninja 2 auf einem ITX Board steht ist noch ein anderes, das ist ein Zotac 9300 Board. Dieses Board läuft derzeit mit einem Mugen 1 in einem silbernen Sugo 06.
Die Esata Slotblende habe ich einfach hinten angeklebt.
Die Stromzufuhr:
Ich nutze ein Dell DA2 (220W, 12V) sowie eine DC-DC PLatine.
Die 12V gehen an die 8pin Buchse und von dort habe ich die 3 x 12V Stränge erstmal zusammengeführt. Plus ist gelb, Masse ist schwarz.
Verlötet habe ich die Kabel jeweils auf einer Kupfer EuroCent Münze (müssten 5cent Stücke sein). Somit habe ich die komplett Stromstärke des Dell DA2 beisammen auf einer Leitung.
Hiervon geht der 12V P4 Stecker weg, der 6pin PCI-E Stecker (per 4pin Molex + Adapter gelöst) sowie das weiß/schwarze Kabel zur DC-DC Platine welches ATX 20pin versorgt sowie die SataLaufwerke.
Die Eurocentstücke wurden natürlich entsprechend isoliert.
Die DC-DC Platine habe ich auf einen recht dicken (8mm) Schaumstoffstreifen geschraubt und samt der Kabellei oben ins Gehäuse geklemmt.
So hält auch die Frontblende super, welche nicht mehr original ist sondern eine modifizierte LianLi Blende aus einem anderen Tower.
Kühlung + Stromverbrauch:
Auf der CPU sitzt ein Ninja 2, welcher im Grunde passiv reicht, da der Core i3 2120 undervoltet (-0,125V) ist und somit unter Prime 10W weniger braucht als ohne UV.
Die CoreTemps sind nach über 2 Stunden bei 82°C, das ist zwar viel, aber nicht kritisch.
Da aber nicht nur die CPU Wärme erzeugt, sondern noch viel mehr die Grafikkarte ist ein absaugender 120mm Scythe Slipstream 800rpm auf dem Ninja installiert, der somit gleichzeitig als Gehäuselüfter dient.
Auf der HD5770 ist ein zurechtgesägter Arctic Accelero S1 Rev.2 verbaut.
Die Belüftung übernehmen zwei nur 12mm dünne 100mm Scythe Kaze Jyu 2000rpm.
Dies sorgt für den gewissen Spielraum bei Volllast und heißen Tagen.
Wie ihr seht passen die Lüfter mit Kabelbindern zusammengemacht gar nicht so ins Case, ich musste als erst beide Lüfter einzeln einschachteln und dann befestigen mit Kabelbindern.
Alle 3 Lüfter sind an einer Lüftersteuerung (Sunbeam) angeschlossen, welche jeden Kanal von 0-12V regeln kann, ich könnte das System also sogar komplett auf passiv stellen. Die HD5770 heizt jedoch selbst im Idle bei 157Mhz/300MHz derart, das man nach kurzer Zeit schnell 90°C hat.
Daher habe ich nun alle Lüfter so laufen, das sie gerade noch drehen und das System ist trotzdem noch unhörbar. Bei Last drehe ich schon alle Lüfter voll auf, dabei sind die beiden 100er aufgrund der 2000rpm durchaus hörbar. Richtig störend ist jedoch was anderes, im Grunde hört man nur das Luftrauschen und nichts unangenehmes hochfrequentes, ratterndes etc.
Die Lüftersteuerung passt zumindest in der 5,25 Blende nicht mehr ins Case und liegt aufgrund der kurzen Lüfterkabel noch neben dem Tower. Da werden evtl. noch Verlängerungen gebastelt und die Steuerung wandert in einen unauffällige Ecke des Schreibtisches.
Stromverbrauch mit finaler Config:
Core i3 2120 -0,125V 3,3Ghz
Asus P8H61-M LE USB3
2x4GB DDR3 1333 GSkill 1,4V (bringt 2W gegenüber 1,5V)
Sapphire HD5770
OCZ Vertex 2 60GB
640GB Hitachi 2,5 Zoll 5400rpm
Asus Xonar DX
Terratec Cinergy HT PCI (DVB-T TV Karte)
Idle: 64-65W (bleibt auch so, wenn man den Zweitmonitor für Office an der Intel IGP anschließt)
Prime: wird nachgereicht
Volllast: ca. 150-160W mit GTA4
Hier geht es weiter mit den Bildern (Beitrag #4):
https://www.computerbase.de/forum/t...ettchen-im-lian-li-q07.1103574/#post-12602518
Zwischen Grafikkartenkühler und Soundkarte habe ich noch ein dünnes (ca. 2mm) Schaumstoffflies eingelegt, damit es dort keinen Kurzschluss gibt.
Die Grafikkarte wurde am Kühler per Kabelbinder etwas im Case fixiert, indem ich sie an den Ninja gefesselt habe. Damit das ganze schön straff sitzt (denn das war meine große Sorge, da die Karten nicht verschraubt sind) habe ich noch eine Schaumstoffleiste an die Innenwand des linken Gehäusedeckels geklebt. Dieser drückt die Karten innen dann ausreichend in die Slots.
In diesem Bild sieht man auch die auf den Boden gelegte Bitumbox für die 2,5 Zoll Platte, entstanden aus einem Diskettenlaufwerk. Ihr seht, silent ist Pflicht !
Das war es vorerst von mir - wenn Fragen sind fragt einfach, dann ergänze ich das soweit es geht.
28.08.2012: Thread eröffnet
17.09.2012: Bilder und Beschreibung hinzugefügt.
! UPDATE !
Nochmal zur Erklärung der Bilder:
Bild 6-9 zeigen noch den Teststatus mittendrin.
Das letztendlich verwendete Netzteil ist ein externes passives Dell DA2 samt einer DC-DC Platine (Bild 25).
Der CPU Kühler ist der Ninja 2.
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