Fire'fly schrieb:
Ich meine die ganzen Apps wie Sky Ticket, Veno und der ganze andere Blödsinn.
Die sind doch bereits in einem automatischen Unterordner, zusammen mit Netflix und Co. Daher behindern sie dich auch nicht im Zugriff auf genutzte Anwendungen. Ich sehe noch nicht wie dir diese Struktur unnötige Umstände bereitet.
Das schlimmste Szenario, das ich mir vorstellen kann ist, dass jemand die PS4 primär als Abspielgerät für einen spezifischen Streamingdienst nutzt. In dem Fall wird durch den aufgezwungenen Unterordner ein zusätzlicher Navigationsschritt erforderlich. Das dürfte allerdings kaum signifikante Auswirkungen haben.
Netflix setzt übrigens auf ein ähnliches Navigationskonzept wie die PS4. Hoch/Runter wechselt den Kontext (Comedy, Action, Horror, etc), links und rechts verändert die Auswahl im aktuellen Kontext. Das System ist sogar recht etabliert und findet auch bei anderen Anbietern Verwendung. Microsofts Ansatz segmentiert nicht unbedingt, das war auch bei Windows 8 so. Es ist dem Anwender überlassen eine Struktur aufzubauen. Andernfalls sind die Elemente willkürlich angeordnet.
Im Netflix Beispiel könnte das folgendermaßen aussehen:
Code:
*------------*------------*------------*
| Horror | Comedy | Action |
*------------*------------*------------*
| Action | Action [X] | Action |
*------------*------------*------------*
| Comedy | Horror | Action |
*------------*------------*------------*
Wobei [X] die aktuelle Cursorposition darstellt. Der Nutzer ist nun gefordert eine komplexe Auswahl zu treffen. Er entscheidet sich für ein spezifisches Element, muss also alle neun Einträge kognitiv erfassen und bewerten. Der andere Ansatz bricht diese einzelne komplexe Entscheidung in zwei einfache(re). Erst entscheide ich mich für eins von drei Genres. Anschließend für einen von zwei oder fünf Inhalten. In dem Fall sind also nur fünf bzw. acht Optionen zu beurteilen.
Es gibt zwei Sonderfälle zu betrachten:
- Die Genres sind alle verschieden.
- Die Genres sind alle gleich.
In beiden Fällen sind die konkurrierenden Systeme äquivalent und es ist das zu bevorzugen, welches weniger Platz in Anspruch nimmt. Das ist dann vermutlich die Matrix und nicht die Liste. In der Praxis ist das allerdings unüblich.
Ergänzen wir die Spalte (Bla, Action, Blub) haben wir die folgende Situation:
- Matrix: 12
- Liste: 5+[1,3,4]
Also reduziert sich die Komplexität hier im Idealfall auf die Hälfte, im schlechtesten Fall auf ca. 2/3. In jeder(!) Situation, unabhängig von den Optionen, wird die Entscheidung nicht komplexer. Ideal sind zweidimensional angeordnete Elemente für Shops und andere Anwendungen in denen du möchtest, dass der Anwender stöbert und möglichst viel Zeit auf der Seite verbringt.
Dahinter steckt Mathematik. Ich kann gut damit leben wenn jemand einen anderen Geschmack hat und daher ein bestimmtes Konzept bevorzugt. Wenn man es allerdings allgemein bewerten will, sollten schon harte Fakten her.
Ein echter Vorteil der Matrix ist, dass die Navigationswege kürzer sind. Im ersten Beispiel brauche ich maximal zwei Schritte um ein beliebiges Element anzuwählen. Im schlimmsten Fall sind es vier. In der Liste kann es durchaus sein, dass ich sogar bis zu sechs Züge benötige.
EDIT: Das lässt sich durch diverse Techniken etwas reduzieren. Beispielsweise eine zusätzliche Taste, die den Cursor um mehrere Positionen bewegt. Üblicherweise ist die zusätzliche Komplexität (welche Taste drücke ich?), aber unerwünscht. Stattdessen hält man die Taste gedrückt und die Auswahl beschleunigt sich.
Fire'fly schrieb:
Ich weiß nicht in welcher Branche du arbeitest, aber ich stimme dir bei deinen Ausführungen trotzdem nicht zu.
Ich bin Programmierer und derzeit als Full Stack JavaScript Entwickler unterwegs. Aber auch abseits von Webseiten haben ich schon einige GUIs entworfen und implementiert, die auf Anklang trafen.