Hallo @ all,
tut mir leid, aber der Titel ist sehr irreführend. Wenn bei "Schnelle NVMe SSD" sich das das schnell auf NVMe bezieht vielleicht OK, doch die Plextor als solche müßte eher als langsam bezeichnet werden, wenn man sich die Werte anschaut.
Vielleicht sollte man bei CB endlich aufhören, solche marktschreierische Titel zu verwenden, und anstatt dessen lieber auf den Boden der Tatsachen bleiben, und nur solche im Titel verwenden. Zumal es ja nicht um einen Test geht, der das Behauptete untermauert (oder eben nicht), sondern lediglich eine News.
"Neue NVMe SSDs mit Kühlkörper von Plextor" wäre mMn als Titel besser geeignet.
Womit wir beim Thema wären. Das was Plextor hier richtig macht ist der Kühlkörper. Auch wenn das wenig erscheint, wird es in der Praxis einen spürbaren Unterschied machen, und in den meisten Anwendungsfällen ausreichend sein um das Heruntertakten des Controllers zu vermeiden. Wie schon frühere Modelle von Plextor zeigen, wird zwar eine gute SSD zu erwarten sein, aber mit Sicherheit nicht so schnell wie eine 950 Pro, oder gar eine SM961.
vander schrieb:
Selbst wenn die NVMe Karten preislich nah genug an normalen SSD liegen würden, gäbe es keine Vorteile bei normalen Desktopsystemen, da die volle Geschwindigkeit erst bei sehr hoher paralleler Auslastung erreicht wird? Zumindest verstehe ich die bisherigen Artikel so..
Nein dem ist nicht so. Es wird Anwendungsfälle geben, wo man die volle Bandbreite so einer SSD auch tatsächlich nutzen kann, selbst bei QD1 (
Queue
Depth = Anzahl der gleichzeitigen Zugriffe) . Z.B wenn man eine vom RAM berechnete MKV-Datei mit 10GB und mehr speichert. Aber abgesehen davon ist das abhängig wie der jeweilige Controller und Firmware arbeiten.
So ist z.B. in normalen Alltagsanwendungen eine 950 Pro, obwohl sie nur über einen 8-Kanal Controller verfügt, schneller als eine Intel 750 mit ihrem 18-Knal Controller aus dem Enterprise Segment. Das kommt daher weil die 950 Pro wesentlich besser für den Alltag eines 0815-Users optimiert wurde. Eine Intel 750 ist zwar im Prinzip wesentlich besser, kann jedoch ihre Vorteile erst bei QD6-QD7 und darüber ausspielen.
Wobei die schnellste NVMe Modelle, wie die SM961, bereits schon wieder durch die Chipsatz-Bandbreite limitiert werden. In der Praxis auf ca. 3200-3300 MB/s, mehr geht einfach nicht, da das DMI-Interface zwischen Chipsatz und CPU hier schon wieder einen Flaschenhals darstellt. Also selbst wenn man 2 oder 3 NVMe SSDs im RAID betreibt, erzielt man nicht mehr als ca. 3300/3400 MB/s. Allerdings profitieren die Schreibraten erheblich, weil sie dann ebenfalls bis zu diesem Wert steigen.
Aber: SSDs im RAID können auch im Privatbereich interessant und sinnvoll sein, im Gegensatz zu HDD-RAIDs die aufgrund der Latenzen im Enduser-Bereich sinnlos sind. Gerade NVMe SSDs sollten ja dann eigentlich sinnlos sein im RAID-Verbund. Unglaublich aber wahr: Genau das Gegenteil ist der Fall. NVMe SSDs haben eigentlich nur Vorteile im RAID Verbund und profitieren am meisten davon. Selbst bei den Latenzen ergeben sich Vorteile, auch wenn das im ersten Moment nicht einleuchtend erscheint. Der Grund: Die zusätzliche Latenz für ein RAID im Vergleich zu einem Single-LW beträgt lediglich 6ns. Das ist extrem wenig, so das man schon ab QD2 durch die Parallelität einen Vorteil in der Zugriffszeit messen kann. Bei höheren QDs erhöht sich der Vorteil. Der einzige Nachteil ist aber, wie bei jedem RAID, die doppelte Ausfahlwahrscheinlichkeit bei zwei LWe.