PoE für 70m+ für Access Point

Nitschi66

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Hey Leute,

ich will einen kleinen Access Point mittels 70m LAN-Kabel draußen in ein kleines Holzhäuschen (ohne Strom) legen und dieser Access-Point soll ein POE-PD Gerät sein / werden. Ich habe zwar ein gebrauchtes Gerät von einem Kumpel (irgend ein Ubiquiti, Modell mir unbekannt) wenn ihr aber eine Empfehlung habt gerne her damit. Am AccessPoint werden sich ein paar Handys und eine Ring-Doorbell anmelden.

Wo ich gerne eine Empfehlung von euch hätte wäre:
1 x Switch
1 x Access-Point
1 x Kabel

Ich dachte an folgendes:
Switch
Kabel

Switch sollte PoE+ haben, um einfach etwas Reserve für die Zukunft einzuplanen. Muss ich an sonst irgendwas denken? PoE+ ist ja auch mit PoE (ohne Plus) Verbraucher kompatibel, richtig?
 
Hast du schon einen Non-Poe Switch und brauchst nur noch PoE? Dann könntest du auch mit einem PoE Injector arbeiten und sparst dir einen zusätzlichen Switch. Kosten unter 20€.
Als Kabel lieber ein ordentliches Verlegekabel. Wie wird das Kabel verlegt? Oberirdisch, unterirdisch, Leerrohr?
 
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@gaym0r
Ja, ich habe schon einen non POE-Switch und theoretisch würde ein einfach Injector auch ausreichen, aber die 20€ gebe ich gerne auf um dann doch später vielleicht etwas mehr ranhängen zu können.

Kabel wird unterirdisch im Leerrohr und an der Hauswand verlegt. Verlegekabel und selber die RJ45 ancrimpen hab ich tatsächlich einfach kein Bock :D
 
Wieviele Ports brauchst du denn ? :) In Zukunft Umbauten geplant ? Gigabit oder 10G ?

Edit: Aktive PoE auf jeden fall, passive PoE würd ich nimmer nehmen ! Bei Ubiquiti muss man da z.B. höllisch aufpassen !
 
Wieviele Ports brauchst du denn ? :) In Zukunft Umbauten geplant ? Gigabit oder 10G ?
Rein Theoretisch brauche ich JETZT nur einen Port. Ich glaube in einem Jahr noch einen zweiten. Aber auch möglich, dass ich den Switch umziehen lasse (neuer Standort) und dann sind mehr immer gut.

Gigabit reicht aus.
 
Okay, also willst du den Switch an den Router bzw bestehenden Switch klemmen ? Dann vlt mal MikroTik checken, benutze den CRS 309 als Barebone bei mir und bin extrem angetan, allein wegen der passiven Kühlung.
 
Dann ist der TP-Link Switch i.O., sofern du keine VLANs brauchst (für später).
Verlegekabel + Keystone-Modul würde ich trotzdem machen. Da brauchst du auch kein Werkzeug für und es ist in kürzester Zeit erledigt. Damit bist du auf beiden Enden dann flexibler, es gibt keine Nase die abbrechen kann etc.

@washieiko warum soll er sich plötzlich so ein 300€ Gerät holen? Was ist an passiver Kühlung bei solch einem Switch so besonders?
 
@gaym0r ich meinte natürlich nicht mein model, sondern ein passendes. wollt nur begründen wieso ich damit zufrieden bin, glaub war damals auch eine forenempfehlung :)
 
gaym0r schrieb:
Verlegekabel + Keystone-Modul würde ich trotzdem machen. Da brauchst du auch kein Werkzeug für und es ist in kürzester Zeit erledigt.
Kein Werkzeug ist glaube ich unmöglich.
Man braucht jdfs keine Crimpzange.
Je nach Geschick reicht ein Cuttermesser und ein kleiner/feiner Elektro-Seitenschneider.
Für die Telegärtner-Keystone-Module braucht es etwas Kraft, sodass ich auch eine Kombi- oder Rohrzange beim zusammendrücken benutze.
 
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Nitschi66 schrieb:
Ich habe zwar ein gebrauchtes Gerät von einem Kumpel (irgend ein Ubiquiti, Modell mir unbekannt) wenn ihr aber eine Empfehlung habt gerne her damit.
Check doch mal das Modell. Ubiquiti ist ein guter Hersteller für Access Points. Allerdings unterstützen ältere Modelle unter Umständen nur passives PoE und kein Standard-PoE nach 802.3af/at. Zum Lieferumfang gehört(e) stets auch ein passender PoE-Injektor. Wenn du diesen nicht hast, frag nochmal bei deinem Kumpel nach oder kauf dir wie du schon angesprochen hast einen PoE-Switch.


Nitschi66 schrieb:
PoE+ ist ja auch mit PoE (ohne Plus) Verbraucher kompatibel, richtig?
Ja. PoE nach 802.3af/at/bt ist in Leistungsklassen unterteilt.

802.3af alias "PoE" geht bis Klasse 3 mit max ~13 Watt netto
802.3at alias "PoE+" geht bis Klasse 4 mit max ~25 Watt netto
802.3bt alias "PoE++" geht bis Klasse 8 mit bis zu ~70 Watt netto

Ein Endgerät, das für Klasse 3 spezifiziert ist (max 13 Watt), kann mit allen 3 Standards betrieben werden. Ein Gerät der Klasse 4 nur mit at/PoE+ und aufwärts.


Wichtiges Detail: Es gibt auch passives PoE. Das ist nicht standardisiert und dementsprechend weitestgehend herstellerspezifisch. Passives PoE ist in keinster Weise mit PoE nach 802.3af/at/bt kompatibel!

802.3af/at/bt ist aktiv, d.h. PoE-Versorger und -Verbraucher kommunizieren gewissermaßen miteinander (Kennzeichnung der oben genannten Klasse). Hängt man da ein Non-PoE-Endgerät dran, bleibt PoE an dem Port einfachaus.

Bei passivem PoE liegt die Versorgungsspannung immer an, wenn der Port aktiv geschaltet ist. Ein Non-PoE-Gerät an so einem Port kann buchstäblich gegrillt werden...
ungsversorgung bei passiv



Nitschi66 schrieb:
Verlegekabel und selber die RJ45 ancrimpen hab ich tatsächlich einfach kein Bock :D
Wenn überhaupt, würde man an Verlegekabel einen Stecker mit Keystone-Technik anbringen. 08/15 Crimpstecker sind nicht für Verlegekabel geeignet.

Bei 70 Metern Patchkabel bist du aber schon an der Grenze der Spezifikation von Ethernet. Es heißt zwar, dass max 100 Meter zulässig sind, aber das bezieht sich auf 10m Patchkabel + 90m Verlegekabel. Jeder Meter Patchkabel mehr wird aber aufgrund der schlechteren Eigenschaften des Kabels mit Faktor 1,5 berechnet. Die Gesamtlänge wird also immer kürzer je größer der Anteil an Patchkabel wird. Bei 10+60=70 Meter Patchkabel ist das spezifizierte Ende erreicht. Danach hört das Netzwerk zwar nicht einfach auf zu funktionieren, aber man bewegt sich eben außerhalb der Spezifikation und das kann sich in Verbindungsproblemen zeigen.

Wenn nu aber noch PoE mit im Spiel ist, würde ich da keine haben Sachen machen. Nimm ein Verlegekabel und die 70 Meter sind vollkommen unkritisch und deutlich innerhalb des Standards..


Was den PoE-Switch angeht: Solange du keine Ansprüche in Richtung Management hast, also VLANs und dergleichen, ist es Jacke wie Hose welchen Switch du kauft. Achte auf den PoE-Standard und das PoE-Budget. Letzteres sollte natürlich mindestens so groß sein wie die zu erwartenden Geräte verbrauchen, aber auch nicht zu groß. Ein Switch mit 300 Watt PoE-Budget wird sehr ineffizient laufen, wenn da nur 2 APs mit insgesamt <30 Watt dranhängen..
 
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Nitschi66 schrieb:
Verlegekabel und selber die RJ45 ancrimpen hab ich tatsächlich einfach kein Bock
Verlegekabel ist bei der Länge Pflicht. Gecrimpt wird überhaupt nicht. Für Netzerkdosen verwendet man LSA-Auflegewerkzeug. Für Keystone-Module nicht einmal das.

Wenn du schon ein Leerrohr verbuddelst, dann mach den Rest auch richtig.
 
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Spillunke schrieb:
Kein Werkzeug ist glaube ich unmöglich.
Ja stimmt, man braucht etwas zum abisolieren des Kabels. Aber der Einbau in das Keystone geht ja von Hand. Die überstehenden Adern werden beim zusammendrücken abgeschnitten, zumindest bei den Modulen, die ich so benutzt habe.

@Nitschi66 Nein, du willst Keystone-Module haben. Dann hast du quasi an beiden Enden eine Buchse und kannst da dann deine Patchkabel reinstecken. Hat den Vorteil, dass du das Ende des Verlegekabels fixieren kannst und da nichts drankommt. Wenn mal was kaputtgeht (Nase abbrechen, Kabelbruch) ist es nur das Patchkabel, das du dann einfach ersetzen kannst. Außerdem kannst du ohne Probleme ein anderes Endgerät mit anderem Kabel in die Buchse stecken ohne direkt das ganze Verlegekabel umzulegen.
 
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Wie gesagt, 10 Meter Patchkabel + 90 Meter Verlegekabel sind das Maximum. Alles was darunter liegt, ist absolut unkritisch.

In jedem Fall solltest du das Verlegekabel irgendwie fixieren. Verlegekabel besteht im Gegensatz zu Patchkabeln aus massiven Adern, also dicken Drähten. Bei zu robuster Behandlung kann ein Verlegekabel daher brechen. Achte also auf die Biegeradien und fixiere das Ende des Kabels beispielsweise mit einem Kabelbinder oder setze eine Dose. "Rumfliegen" sollte das Kabel nicht, weil irgendwann der Moment kommt, in dem das Kabel irgendwo hängenbleibt und plötzlich ein Knick drin ist...
 
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Nitschi66 schrieb:
Wieso ist duplex kabel eigentlich direkt so viel teurer
Gute Frage. Vielleicht ist die Nachfrage so gering, dass weniger Menegenrabatt beim Einkauf entsteht.

Duplexkabel sind schwieriger einzuziehen als zwei einzelne. Deshalb gibt es für solche Kabel kaum eine Existenzberechtigung.
 
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