Powerline sehr langsam

Flow2606

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Hey Leute,

ich bräuchte mal eure Hilfe. Wir haben einen neuen Provider mit einer besseren Leitung bekommen. Mein Rechner läuft über Powerline und ich habe jetzt bemerkt, dass die Geschwindigkeit nicht im entferntesten so gut ist wie sie sein sollte. Ich habe das im LAN einfach mal mit zwei Rechnern und dem Tool Jperf getestet und dort kommen die selben schlechten Werte heraus.

-Mein Mainboard unterstützt bis zu 1 Gbit/s
-Mein Netzwerkadapter zeigt eine Übertragungsrate von 100 Mbit/s an
-Für Powerline verwende ich den Devolo dLAN 200 AVsmart+ Adapter (2x natürlich) mit einer Übertragungsrate von 200 Mbit/s
-Die Distanz zwischen den beiden Adaptern ist schätzungsweise <10 Meter
-Die Netzwerkkabel können diese Geschwindigkeiten problemlos unterstützen
-insgesamt bekomm ich vielleicht 16Mbit/s hin aber mehr auch nicht

Das Tool hat mich auch noch sehr verwirrt, man kann nämlich zwischen den beiden Protokollen UDP und TCP wechseln. Bei TCP bekomm ich die besagten schlechten Werte (praktisch identisch zu einem Online Speedtest) und wenn ich auf UDP wechsel bekomme ich etwa 95 Mbit/s (hat das etwas mit dem Netzwerkadapter zu tun?).

Ich bin mir bewusst, dass die Übertragungsraten besonders bei Powerline nicht wirklich erfüllt werden, aber diese schlechten Werte wundern mich dann noch, besonders da es bei UDP ja um einiges besser funktioniert.

Bevor ich mir neue Powerline Adapter kaufe würde ich gern wissen ob es überhaupt an den bisherigen Adaptern liegt.

Ich hoffe ich habe euch genug Informationen zur Verfügung gestellt um die Lage bewerten zu können.

Ich freue mich auf Hilfe

Danke
 

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Powerline läuft über dein Stromnetz. Nur weil es 10m Luftlinie sind heißt es nicht, dass auch exakt 10m Stromkabel dazwischen liegen.
Auch die Qualität und das Alter der ganzen Verkabelung wirken sich hier nicht unwesentlich aus.
 
Natürlich liegts an den Adaptern... 200 Mbit sind Brutto Werte, das erreichen die Adapter NIE. Das auch der Grund warum die nur einen 100 Mbit Anschluss haben. Das Netz ist doch voll davon.

Neue 1200er Adapter helfen vermutlich, wie gut ist schwer zu sagen, da PowerLAN stark von den Umgebungsbedinungen abhängig ist.
 
Kann diese hier Empfehlen LINK
 
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Möchtest du Kabelgeschwindigkeit musst du ein Kabel legen. Die ollen Powerline Adapter sind natürlich nicht im geringsten geeignet wenn man Performanceansprüche hat.

Das kann mit schnelleren Powerline Adaptern besser werden, das muss man aber testen. Generell würde ich aber von den Dingern abraten und ein Kabel legen.
 
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Die PowerLAN-Adapter werden mit 200 Mbit/s beworben, verbaut ist aber nur ein LAN-Port mit 100 Mbit/s. Klingelt's? Das wäre so als wenn VW den UP mit 250 km/h Spitze bewerben würde, aber nur Reifen bis 140 km/h dranschraubt. Der Hersteller weiß ganz genau, dass aus 200er PowerLAN niemals 200 Mbit/s rauskommen. Selbst 500er Sets haben nicht selten Ports mit 100 Mbit/s.

Es ist vollkommen normal, dass aus einem PowerLAN nur ein Bruchteil dessen rauskommt was auf der Packung steht. Unter idealen Bedingungen kann man mit Glück 50% netto vom brutto erwarten, die Realität ist in der Regel deutlich langsamer.

Besorg dir ein aktuelles PowerLAN-Set mit 1000+ und mit Glück klappt es dann - mit Pech gibt dein Stromnetz einfach nicht mehr her bzw. es ist ein stark störender Verbraucher in einer Steckdose (kann sogar eine 10€ Lampe sein). Die 200er Adapter kannst du so oder so zum Elektroschrott bringen.
 
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Mojo1987 schrieb:
Natürlich liegts an den Adaptern... 200 Mbit sind Brutto Werte, das erreichen die Adapter NIE. Das auch der Grund warum die nur einen 100 Mbit Anschluss haben. Das Netz ist doch voll davon.

Neue 1200er Adapter helfen vermutlich, wie gut ist schwer zu sagen, da PowerLAN stark von den Umgebungsbedinungen abhängig ist.

Gut ich vertaue dann mal und werde mir neue Adapter bestellen. Trotz dessen verwundert mich der starke unterschied bei den Protokollen, da die 100 Mbit/s ja bei UDP erreicht werden.

jo89 schrieb:
Powerline läuft über dein Stromnetz. Nur weil es 10m Luftlinie sind heißt es nicht, dass auch exakt 10m Stromkabel dazwischen liegen.
Auch die Qualität und das Alter der ganzen Verkabelung wirken sich hier nicht unwesentlich aus.

Das ist mir bewusst. Die tatsächliche Luftlinie von Adapter zu Adapter ist unter 4 Meter ich habe die Stromleitung schätzungsweise mit einberechnet. Das Wort Distanz war wohl falsch.
 
guck mal nach UDP und TCP dann wirst du auch verstehen warum UDP schneller ist.
 
PowerLAN wie WLAN Brutto über Netto.

Versuche in deiner Umgebung diverse Störquellen zu eliminieren. Diese sind:

  • Motoren mit defektem Kondensator (alte Kühlschränke, etc)
  • Schaltnetzteile mit schlechtem oder keinem Netzfilter (billige Handy Adapter)
Ansonsten kommt es eben auf den Verlauf der Leitungen und insgesamt auf die komplette Installation an.

Wenn PowerLAN so schwierig ist, könnte man es auch immer mit einem modernen WLAN testen. Ich erreiche in meiner Wohnung mit einem TP-Link AP und ac WLAN an meinem ac Huawei 50-75Mbps in zwei Wänden Abstand (ca. 8m)
 
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Raijin schrieb:
Die PowerLAN-Adapter werden mit 200 Mbit/s beworben, verbaut ist aber nur ein LAN-Port mit 100 Mbit/s. Klingelt's? Das wäre so als wenn VW den UP mit 250 km/h Spitze bewerben würde, aber nur Reifen bis 140 km/h dranschraubt. Der Hersteller weiß ganz genau, dass aus 200er PowerLAN niemals 200 Mbit/s rauskommen. Selbst 500er Sets haben nicht selten Ports mit 100 Mbit/s.

Es ist vollkommen normal, dass aus einem PowerLAN nur ein Bruchteil dessen rauskommt was auf der Packung steht. Unter idealen Bedingungen kann man mit Glück 50% netto vom brutto erwarten, die Realität ist in der Regel deutlich langsamer.

Flow2606 schrieb:
Ich bin mir bewusst, dass die Übertragungsraten besonders bei Powerline nicht wirklich erfüllt werden, aber diese schlechten Werte wundern mich dann noch, besonders da es bei UDP ja um einiges besser funktioniert.

Das war mir bewusst. Ich würde nur gerne die Verwirrung aufklären warum UDP im LAN so gut funktioniert und TCP (=Online Speedtest) nicht.
Ergänzung ()

Slayn schrieb:
guck mal nach UDP und TCP dann wirst du auch verstehen warum UDP schneller ist.

Ich kenne den Unterschied beider Protokolle nur leider habe ich keine Praxiserfahrung und habe keine Ahnung ob die angegebenen Werte den Erwartungen entsprechen oder eine Störung oder sowas vorliegt.
 
Habe die selben im Adapter früher mal im Einsatz gehabt, die schaffen maximal 20 Mbit.
Habe jetzt welche von TP-Link in meinem 2. Haus und die laufen am 50Mbit Anschluss ohne Probleme.
 
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Wichtig ist auch zu erwähnen, direkt die Power DLan Geräte in eine Wandsteckdose und NICHT in einer Mehrfachsteckdose zu benutzen.
 
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TCP arbeitet mit Handshakes für jedes Paket, während UDP nach dem Prinzip fire and forget funktioniert. Man kann das in etwa mit einem persönlichen Einschreiben (TCP-Paket) mit Rückschein (TCP-Bestätigung) und einer banalen Postkarte (UDP) vergleichen.

TCP
Das Einschreiben ist aufwändiger, weil der Postbote es nur persönlich übergeben darf und den Rückschein zum Absender zurückbringen muss. So muss jedes einzelne Datenpaket via TCP einzeln vom Empfänger bestätigt werden und wenn selbige nicht innerhalb eines gewissen Zeitfensters beim Absender ankommt, sendet dieser das Paket nochmal los - solange bis er eine rechtzeitige Bestätigung erhält (oder die Verbindung abgebaut wird).

UDP
Der Absender schickt die Postkarte auf den Weg und danach ist es ihm egal ob sie ankommt, weil er gleich darauf weitere Postkarten losschickt - ob sie ankommen ist dem UDP-Absender egal, weil er eh keine Bestätigung bekommt.


Aus diesem Grunde wird TCP bei Verbindungen eingesetzt, deren Integrität essentiell ist. Es wird durch das Protokoll sichergestellt, dass alle Daten beim Empfänger ankommen. Bei unzuverlässigen Verbindungen, die mit Paketverlusten zu kämpfen haben - das kann ein mieses PowerLAN sein - müssen etliche Pakete wieder und wieder verschickt werden bis endlich die Bestätigung ankommt und das nächste Paket vom Stapel genommen und verschickt wird. Dadurch entsteht ein Overhead für das Protokoll, der zu Lasten der Übertragungsrate geht - klar, der Postbote kann weniger echte Briefe/Pakete ausliefern, wenn die Hälfte in seinem Korb nur Rückscheine sind........

Ist die Zuverlässigkeit zweitrangig und alte Datenpakete sind hinfällig - zB ein Temperatursensor, der laufend Messwerte verschickt - wird meistens UDP verwendet, weil der ganze Handshake-Kram entfällt und verloren gegangene Pakete eh egal sind. Warum sollte der Sensor auch ewig versuchen, die Temperatur von vor 5 Minuten zu schicken, wenn doch eh nur der aktuellste Wert interessiert? Durch die fehlende Handshake-Prozedur ist UDP effizienter und schneller, aber es ist nicht garantiert, dass alles ankommt. Darum muss sich ggfs die Anwendung selbst kümmern (zB mit aufeinanderfolgenden Paketnummern im UDP-Paket)


Wenn die Übertragungsraten eklatant voneinander abweichen, dann ist das in der Regel ein Zeichen für oben beschriebene Paketverluste auf der Leitung (hier das PowerLAN), die von TCP aufwändig ausgebügelt werden müssen.
 
@Mojo1987 @Raijin

Ich habe eigentlich nichts anderes erwartet aber die neuen 1,3 Gbit/s Adapter von TP-Link erreichen genau die gleichen Werte, nämlich maximal 20 Mbit/s
 
Ich zitiere mich mal selbst:

Raijin schrieb:
Besorg dir ein aktuelles PowerLAN-Set mit 1000+ und mit Glück klappt es dann - mit Pech gibt dein Stromnetz einfach nicht mehr her bzw. es ist ein stark störender Verbraucher in einer Steckdose (kann sogar eine 10€ Lampe sein).

PowerLAN ist entgegen der Werbeversprechen der Hersteller nicht Plug'n'Play. Es ist vielmehr ein Lotteriespiel und selbst ein 6er im PowerLAN-Lotto ist keine Garantie dafür, dass der 6er auch bleibt. Jedes Gerät mit einem Stecker kann das PowerLAN stören und mit jedem Gerät, das neu hinzukommt, kann das PowerLAN von heute auf morgen den Störtod erleiden. Was lernen wir daraus? Einmal alle nicht beteiligten Verbraucher vom Netz trennen und nochmal testen.
 
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