Praktikumszeugnis, gut?

Prom07

Lt. Commander
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Moin L, habe heute mein Praktikumszeugnis erhalten - 6 Wochen Praktikum in einer Vergabestelle, ich bin Student.
Heute wurde mir quasi zur Voransicht mein Zeugnis gegeben, damit ich da ggf. noch was zu sagen kann, oder ob ich damit so zufrieden bin.
Was denkt Ihr? Kann man das so stehen lassen? Ich finde das eigentlich echt gut :)

Herr xxx, geb. xx.xx.xxx, war vom xx.xx.2012 bis xx.xx.2012 im Rahmen seines Studiums "xxxxx" an der Universität xxx als Praktikant in der Zentralen Vergabestelle der Stadtverwaltung xxx tätig.



Die Zentrale Vergabestelle der ... xxx mit vier Beschäftigten ist zuständig für Vergaben nach ...... Jährlich werden ca. 330 Vergabeverfahren beabrietet mit einem Gesamtauftragswert von über 20 Mio. €.

In der Zeit in der Herr xxx sein Praktikum geleistet hat, wurden mehrere finanziell oder stadtentwicklungspolitisch wichtige Vergabeverfahren eingeleitet oder abgeschlossen. (xxx, ...) In die Bearbeitung dieser genannten Vorgänge war Herr xxx eingebunden.



Herr xxx hatte im Rahmen seines Bachelor-Studiengangs bereits Vergabrechtsseminare besucht. Schon zu Beginn seines Praktikums verfügte er daher über hervorragende und fundierte theoretische Fachkenntnisse des Vergaberechts. Während seines Praktikums hat er alle Tätigkeiten der Zentralen Vergabestelle wahrgenommen, von der Prüfung von Leistungsverzeichnissen und der Unterstützung der Fachdienststellen bei der Auswahl von Zuschlagskriterien und der Erstellung einer Bewertungsmatrix, bis zur Bekanntmachung von EU-weiten Offenen Verfahren, der Teilnahme an Submissionsterminen und der rechnerischen und fachtechnischen Prüfung. Er hat Entscheidungen für den Vergabeausschuss und den Rat der Stadt Siegen mit vorbereitet.



Darüber hinaus hat Herr xxx rechtliche Fragen in Zusammenhang mit derzeit laufenden Ausschreibungen geklärt, beispielsweise zu den Themenbereichen



- Ausschluss von Angeboten, u.a. bei Mischkalkulation

- Zulässigkeit von Nachunternehmereinsätzen

- Verlängerung der Zahlungsfrist gemäß VOB/B



sowie Fragen, die sich in Zusammenhang mit dem am 01.05.2012 in Kraft getretenen Tariftreue- und Vergabegesetz Nordrhein-Westfalen ergaben. Er fand aufgrund seiner ausgeprägten analytischen Denkfähigkeiten und seiner schnellen Auffassungsgabe hervorragende Lösungen.



xxx hat stets engagiert mit den Beschäftigten der Zentralen Vergabestelle zusammen gearbeitet und die ihm übertragenden Aufgaben jederzeit mit voller Einsatzbereitschaft erfolgreich erledigt. Er ist sehr verantwortungsbewusst, äußerst umsichtig und genau. Meine Erwartungen hat er eindeutig übertroffen.



Ich danke Herrn xxx für seine vorzügliche Arbeit und wünsche ihm das Beste für sein Studium und sein berufliches Weiterkommen.







(Datum, Unterschrift)
 
Du bist gerade noch dabei, die Tippfehler auszumerzen oder? Ich wollte einen ankreiden, finde ihn aber nimmer. Ansonsten wird dich das sicherlich interessieren. Ich kann es aber nicht wirklich gut auf dein Zeugnis anwenden.

Vergabrechtsseminare
Da fehlt ein "e" oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
Nein die Tippfehler sind im Original nicht vorhanden.
Ich hatte das vorhin schriftlich erhalten und habe es auf die Schnelle auszugsweise abgetippt, damit ich das hier veröffentlichen kann. Die Rechtschreibfehler gehen also auf meine eigene Kappe^^

Ja, die Anwendung des "Zeugnisgeheimcodes" fällt hier irgendwie schwer, weil m.M.n. nicht viel auf die üblichen Wendungen zurück gegriffen wird.
gibt hier halt keine Anwendung der "vollsten Zufriedenheit" ^^
 
das zeugniss sagt meiner meinung nicht viel über deine Leistung aus, es vermittelt für mich irgendwie nur das du an allen "teilgehabt" hast.. aber wie schon gesagt kann man hier auch schlecht die standart floskeln einsetzen...
 
Naja was soll ich sagen, ich war halt überall dabei und habe meistens quasi zugearbeitet (Gutachten erstellen etc.) Natürlich habe ich auch eigenständig Vergabeverfahren eingeleitet, aber dies war eher weniger der Schwerpunkt meier Tätigkeit

Habe schon erwogen zu bitten, dass bitte noch meine selbstständige Arbeitsweise erwähnt werden könnte, das würde dann ja noch mal wieder was mehr über mich aussagen.
 
Klingt doch gut. Oder mal anders gefragt: was soll denn ein Praktikant in seinen sechs Wochen herausragend selbständig bearbeitet können? In jedem Job, der akademisches Niveau hat, braucht ein neuer Mitarbeiter mehrere Monate, um effektiv zu werden.
 
Für Praktikanten gilt nochmal ein anderer Zeugnisscode. Spontan würde ich das insgesamt mit befriedigend übersetzen.
 
Ich sollte hier hinzufügen, dass der Ersteller des Zeugnisses kein Personaler war, und mir gegenüber offen zu gegeben hat, dass er nicht genau weiß wie er das für mich am voteilhaftesten schreiben sollte. deswegen gibt er mir ja die möglichkeit quasi meine wunschänderungen noch einmal kund zu tun und entsprechend zu berücksichtigen.
 
Du kannst hier http://www.jobworld.de/bewerbungstipps/arbeitszeugnis/ unter Praktikant mal schauen ob du Übereinstimmungen findest. Gerade beim Schlußwort unterscheidet sich das zu nem normalen Arbeitszeugnis gerne mal um 2 Noten.

Wenn dein "Personaler" sich da selber schwer tut wie er sagt, soll das schon ein gutes Zeugnis sein. Die Frage ist halt ob der nächste Personaler sich nicht besser auskennt und das Zeugnis dann um ein oder zwei Noten abwertet.

Das mit dem wohlwollenden Zeugnis ist eh ein Schmarrn. Man kann dir auch ein Zeugnis ausstellen, welches sich super liest und es ist trotzdem nur mangelhaft. Da geht dann auch nichts mit einklagen oder ähnlichem.

In deinem Sinne würde ich ein offenes Wort mit dem Zeugnisaussteller reden und die Schulnoten für die einzelnen Bereiche abklären und dann nach "Zeugnis-Codex" zusammenbasteln. Sofern du dich mit Ihm gut verstehst und darüber reden kannst versteht sich.
 
Prom07 schrieb:
Ich sollte hier hinzufügen, dass der Ersteller des Zeugnisses kein Personaler war, und mir gegenüber offen zu gegeben hat, dass er nicht genau weiß wie er das für mich am voteilhaftesten schreiben sollte. deswegen gibt er mir ja die möglichkeit quasi meine wunschänderungen noch einmal kund zu tun und entsprechend zu berücksichtigen.


Das ist echt scheiße! Schreib das Teil selber!
 
Also, er erwähnt doch die wichtigsten Sachen:
-hervorragende und fundierte theoretische Fachkenntnisse
- ausgeprägte analytische Denkfähigkeiten
- schnelle Auffassungsgabe hervorragende (!) Lösungen
-stets engagiert
- jederzeit mit voller Einsatzbereitschaft erfolgreich (!) erledigt
- vorzügliche Arbeit

Also ich finde da nichts zu meckern, klingt sehr nach ner 1
Ansonsten bitte ihn doch, am Ende nochmal nen Satz mit "...Stets zu unserer vollsten Zufriedenheit..." einzubauen
 
volle Einsatzbereitschaft
= Note 2


Note 1: vollste Einsatzbereitschaft

Ich weiß, macht nicht viel Sinn (voll ist voll), aber trotzdem ist diese Art üblich.
(e: Das Wort "Einsatzbereitschaft" finde ich übrigens auch nicht gerade passend für ein Zeugnis ...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde die Formulierung trotzdem nicht sehr gelungen. Selbst wenn da steht das er stets mit der vollsten Einsatzbereitschaft gearbeitet hat, sagt das nichts über das Ergebnis der Arbeit aus.
Besser ist da eine Formulierung wie
...die ihm übertragenden Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erfolgreich erledigt.
 
MartinR schrieb:
- jederzeit mit voller Einsatzbereitschaft erfolgreich (!) erledigt

"erfolgreich" ist gleichzusetzen zu "mit Erfolg" und das ist alles andere als gut.

Da das sowieso von keinem Personaler geschrieben wurde, hat das eh keinen Wert. Auch als Praktikant hat man einen Anspruch auf Erstellung eines korrekten Arbeitszeugnisses. Das jetzige "Gefasel" bringt dir halt bei anderen Arbeitgebern null.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es einen Unterschied zwischen so einem Praktikumszeugnis und einem Empfehlungsschreiben?
Vielleicht wählst du einfach das letztere, denke dann muss man auch nicht so mit dem formulierungen aufpassen. Denn wenn der Arbeitgeber nicht zufrieden war, wird er wohl kaum ein Empfehlungsschreiben anfertigen???

Bin in einer ähnlichen Lage, kleine Firma, haben sowas noch nie gemacht. Schreiben mir ein Empfehlungsschreiben. Sagt ihr von vornherein das kann man von einem "normal sterblichen geschrieben" vergessen? Ich will ja gar kein zeugnis..
 
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