Hallo @ all,
ich persöhnlich hab schon zwei Verwarnungen wegen (angeblichem) Apple-Bashing. Jedoch kann ich die Haltung vieler in diesem Thread nicht nachvollziehen. TB / Lightpeak ist eine Intel-Technologie. Wenn Apple es nutzt ist doch klar, daß sie das damit tun was sie sonst auch tun: Geniale Technik dazu mißbrauchen um eine überteuerte Kundenbindung zu erzielen und alles daran setzten um jegliche Konkurrenz im Keim zu ersticken.
MMn sollten proprietäre Lösung, die bewußt dazu dienen die Konkurrenz auszuschalten, in einer
sozialen Marktwirtschaft, die ja die Aufgabe hat ihre Bürger gegen Monopole zu schützen, verboten werden. Jedoch sehe ist das bei TB nicht so. Intel lizensiert ja schließlich nicht exclusiv an Apple. Auch ist es keine Technik die so zentral vom Verbraucher benötigt wird, daß sie essentiell notwendig wäre. Letztendlich handelt es sich um ein Feature, das zwar geil ist, man jedoch z.Z. nicht immer braucht.
Aus diesem Sichtwinkel heraus kann man zwar sagen, daß Intel strategisch betrachtet ein schweren Fehler macht. Stichwort Videokassetten ist ja schon gefallen. Da hat schließlich das technisch schlechteste von drei Systemen gewonnen weil die Leerkassetten billiger waren. Jedoch die Technik als nutzlos oder unnötig zu bezeichnen ist nur ein Zeichen von eingeschränktem Blickwinkel oder mangelnder Weitsicht.
USB 3.0 ist bei weitem kein Ersatz oder eine Alternative zu TB. In TB steckt wesentlich höheres Potential, zudem ist es wie schon erwähnt nicht nur hauptsächlich als Anschluss für Datenträger konzipiert. Sonys externe GPU-Lösung ist ein Parade-Beispiel dafür. Das mit einem USB-Displayanschluß zu vergleichen zeugt nur von mangelnder Sachkenntnis. Mit der Lösung Sonys werden Notebooks vorstellbar, die zu Hause in einer Dockingstation zu einem vollwertigen Gamer-PC werden. Und in zwei Jahren kann man die externe GPU modernisieren ohne das Notebook komplett auszutauchen.
Erschwernd für USB x.x kommt hinzu, daß dieses Protokoll von Haus aus sehr Latenzbehaftet ist. Daher wäre eine echte externe GPU-Lösung selbst mit höheren Datentransferraten als USB 3.0 überhaupt nicht denkbar. TB ist dagegen eine Schnittstelle, die theoretisch dazu in der Lage wäre alle Schnittstellen eines PCs (außer den Stromanschluß und WLAN/Bluetooth) zu ersetzen. Ja es wäre auch durchaus ein Heimnetzwerk denkbar, bei dem mehrere discless Clients an den Hausserver angeschloßen wären und von seinen Dateträgern booten würden. Selbstverständlich müßten dazu die Hardware, das BS und die Software entsprechend angepaßt werden, doch theoretisch wäre das möglich. Denn nur TB hat das Zeug dazu das
nur ein Kabel für alles zu sein.
In so einem Szenario, gäbe es im Multimediaheim von Morgen in jedem Gerät zwei TB Anschlüße, egal ob Diskless-PC, TV/Monitor, AV-Receiver, Kühlschrank, Microwelle, Rolläden, Klimaanlage, ja selbst in aktiven LS-Boxen denkbar. Durch Glasfasergabel nicht in der Entfernung eingeschränkt, hätte auch der TV und die Party-aktiv-Boxen im Garten(häuschen) ihren Anschluß zum multimedialen Homeserver. Da alle Geräte über zwei Anschlüße verfügen kann zur jederzeit ein mobiles Gerät irgendwo angeschloßen werden (
Daisy-Chain).
Und da kommt das wichtigste ins Spiel: Der Preis. Ich muß mich der Meinung vieler hier anschließen, daß sich Intel im Moment selbst ein Bein stellt. Auch die Entscheidung die Transceiver ins Kabel zu verlegen, mag zwar technisch durchdacht sein, ist aber nur sehr schwer zu verkaufen. Intel denkt vielleicht, daß TB im Moment konkurrenzlos ist, daher der hohe Preis gerechtfertigt ist. Daß jedoch die Vorzüge von TB erst gar nicht dem Verbraucher bewußt werden weil sich das kaum einer leisten kann/will wird vergessen. Wie es richtig geht zeigt Amazon mit seinen E-Book Readern.
Wenn ich Intel wäre, würde ich sehr schnell TB in die kommende Chipsätze integrieren und kein MB mehr ohne TB verkaufen. Auch die MB-Dritthersteller würde ich dazu verdonnern diese Richtlinie einzuhalten. So eine Monopolstellung muß schließlich zu was gut sein. Zudem würde ich jetzt in der Startphase zeitlich befristet kostenlose Lizenzen an Drittherstellern vergeben. Dadurch könnte man sich langfristig eine sehr hohe Marktdurchdringung sichern und künftig den Markt allein und nach Belieben bestimmen.