professioneller Wasserfilter

Schmalhans93

Lieutenant
Registriert
Nov. 2022
Beiträge
658
Hallo zusammen,

man liest ja immer mal wieder von Mikroplastik, Medikamentenrückständen und anderen Verunreinigungen im Leitungswasser.

Ich habe schon häufiger gesehen dass sich Leute Filter einbauen lassen die das Leitungswasser reinigen.

Kennt sich damit zufällig jemand aus?
Ich bin auf der Suche nach solch einer Anlage. Es soll kein Spielzeug sein (a la Brita Filter) - sondern eine professionelle Anlage bei der man nicht wöchentlich die Filter wechseln muss.
 
Die Grünbeck - Filter sind nur für Schwebteilchen und eigentlich am Anschluss jedes Mehrfamilienhauses zu finden. Wenn du da schon einen Filter hast dann bringen die keinen Vorteil.

Schmalhans93 schrieb:
man liest ja immer mal wieder von Mikroplastik, Medikamentenrückständen und anderen Verunreinigungen im Leitungswasser.
Also du suchst entweder harte Esoterik oder eine Umkehrosmose mit Verschneideeinrichtung.

Ich tippe auf Ersteres, weil rein von der Logik her macht deine "Angst" keinen Sinn und noch weniger sich dafür sündhaft teure Technik für mehrere Tausend Euro zu holen.

Und nein, ein einfaches Filtersieb reicht dafür nicht im Ansatz aus. Die Grünbeck - Filter filtern Partikel mit 80 - 150 µm, wie jeder Andere Wasserfilter auch. Mikroplastik beginnt bei 0,1 µm, Medikamentenrückstände sind im Wasser gelöste Moleküle.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Martin1969 und Mettmelone
Grünbeck hat auch andere auf Anfrage im Portfolio zumindest hatten die das früher, auch kleinere filter die feiner sind
 
Aber nicht für Mikroplastik und schon gar nicht für im Wasser gelöste Medikamente.

Legionellen sind 20 bis 50 fach größer als Mikroplastik und so mit die Grenze dessen, was wir, mit vertretbarem Aufwand, filtern können.
 
Für Medikamente etc. würde sich ein Aktivkohlefilter anbieten.
Beispiel wären hier die Fitler von Katadyn

Lohnt sich aber praktisch nur für unters Waschbecken o.ä. und nicht am Hauseingang, dafür reicht der Durchfluss nicht.

Halte ich in DE aber für nicht notwendig. Bevor du dir so einen Filter kaufst, würde ich einfach mal eine Probe vom Trinkwasser zur Analyse schicken. Beispielsweise:
https://www.raiffeisen-laborservice.de/wasser/wasseranalysen
https://www.wassertest-online.de/Leitungswasser-Tests:::51.html

Das macht mehr Sinn, als einen stumpf einen Filter zu kaufen. Die meisten Verunreinigungen in Trinkwasser kommen i.d.R. aus den eigenen Wasserleitungen, vor allem wenn diese älter sind oder schlecht geplant wurden (Schwermetalle oder Legionellengefahr).

Aber muss jeder für sich wissen. Umkehrosmose wäre auch eine Möglichkeit, aber das ist mMn. absurd, und ich wüsste auch nicht, dass es da bezahlbare Anlagen gibt, die ein Haus versorgen könnten. Höchstens "Tischgeräte", die man befüllen muss und so Späße.
 
Bei Osmose hätte man doch destilliertes Wasser am Ende das man nicht trinken sollte?
 
Das ist richtig. Auf Dauer also nicht wirklich gesund, außer du remineralisiert das Wasser danach wieder. Das stelle ich mir aber auch relativ schwierig und teuer vor, da eine gute Balance zu finden, und diese auch immer halbwegs korrekt zu reproduzieren. Zudem ist dann wieder die Frage, woher die Mineralien kommen, mit denen du das Wasser dann wieder remineralisierst, und ob dort nicht auch Verunreinigungen drin sind, die am Ende ggf. sogar "schlimmer" sind, als das, was du über die Osmose aus dem Wasser geholt hast.

Insofern bleibe ich bei dem, was ich geschrieben hatte: Wasser testen lassen, falls du dir wirklich Sorgen machst (Je nach Alter des Hauses bzw. der Leitungen ist das auch gar nicht mal unnötig oder gar dumm), und dann bei Bedarf gegensteuern.
Was Medikamente usw angeht wirst du das beste Ergebnis mit Aktivkohlefiltern (Also abgesehen von (umkehr)Osmoseanlagen) erreichen. Da hat man aber wieder das Problem, dass z.B. Stiftung Warentest (sowie weitere Institute) festgestellt haben, dass z.B. die Wasserfilter die man so im Internet bestellen kann (Also Wasserkanne mit Aktivkohlefilter als Kartusche drin) innerhalb der regulären Laufzeit die angegeben wird ein hohes Bakterienwachstum haben. Du müsstest den Filter also deutlich häufiger säubern / wechseln als die Hersteller angeben.

Mal als Beispiel: Die BRITA Wasserfilter auf Amazon mit Aktivkohle kosten im 12er Pack (BRITA MAXTRA PRO) knapp 74€ bzw. 6,16€ pro Stück. Offiziell sollen die 150L in 4 Wochen schaffen, danach soll man die wechseln. Aufgrund des Bakterienwachstums würde ich die aber wöchentlich tauschen, d.h. 6,16€/Woche muss man einplanen. Dazu immer drauf achten, dass die Filter auch "unter Wasser" sind, damit das Bakterienwachstum eingeschränkt wird. Feucht aber nicht unter Wasser begünstigt das, besser ist, die sind immer im/unter Wasser.

Ob es dir das Wert ist, musst du entscheiden. 6,16€/Woche pro Filter halte ich für die am wenigsten schädliche Variante, aber ich halte sie für nicht nötig, außer du lässt das Wasser testen und findest dort tatsächlich schädlich hohe Werte von Stoffen, die sich damit filtern ließen. Dann würde ich als Eigentümer aber eher die Leitungen austauschen lassen bzw. als Mieter den Vermieter bitten, den Mangel zu beseitigen, insofern die Werte die zulässigen Mengen überschreiten. Das ist nachhaltiger, als immer die Filter zu kaufen.

//Edit/Ergänzung:
Bzw. zum letzten Absatz: Falls man mehr oder weniger ausschließen kann, dass es die eigenen Leitungen sind, evtl. mal bei den örtlichen Wasserwerken fragen, was deren Messergebnisse sagen. Die testen auch regelmäßig, da sollte aber alles Ok sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Schmalhans93
Im Normalfall gibts die Wasseranalysen bei fast allen Stadt-/Wasserwerken auf deren Homepage zum Download. Teilweise ein wenig versteckt und je nach Gebiet muss man sich auch etwas schlau machen WO das eigene Wasser überhaupt herkommt.
Hier ists z. B. so, dass der eine Stadtteil das Wasser aus einer Quelle 2 km entfernt bekommt. Der nächste Stadtteil ein km weiter aber aus der Talsperre 10 km entfernt.
DAS kann dann schon einen riesigen Unterschied in der Wasserqualität machen.
War dann z. B. auch der ausschlaggebende Punkt ob die aufzustellende Gewerbe-Spülmaschine einen Enthärtung davor bekommt oder nicht (Preisunterschied für den Kunden ca. 800,- + Folgekosten).
 
Beruhend auf welchen Erfahrungswerten würdest du diesen Wert als "zu hoch" bezeichnen und wer betrachtet die 50 mg/L als "deutlich zu hoch"?

Wo findest du in diesem Prüfbericht überhaupt die Angabe von 16 mg/L? Die Zahl 16 kommt da nicht mal vor. Nitrit (nicht Nitrat) ist bei <0,005 mg/L und damit 1% des erlaubten Höchstwertes.

Aber nochmal, wo ist hier eine 16? Nach dem Begriff "Nitrat" frage ich erst gar nicht ...

1692771659585.png


Ich finde es im Übrigen echt beeindruckend, wie Menschen sich zum Experten erklären und Bodenseewasser, also so mit das beste Trinkwasser, das wir in Deutschland haben, als "schlecht" bezeichnen, beruhend auf nichts als anderem als "Ich denke" ...
 
Trinkwasser ist das bestkontollierte Lebensmittel in Deutschland, da kommt nirgends wirklich schlechtes Wasser zu deinem Haus.

Wie schon geschrieben, du mußt Testen was deine Verrohrung daraus macht.
 
LochinSocke schrieb:
Wie schon geschrieben, du mußt Testen was deine Verrohrung daraus macht.

Ich kann dir garantieren, die Verrohrung in seinem Haus erzeugt weder Mikroplastik noch Rückstände von Medikamenten oder ähnliches. Es geht hier nicht um Legionellen, Rostpartikel oder sonstigen Stoffen sondern den Top 10 der "Angst - Stoffe" im Social Media.

Es macht keinen Sinn das eigene Leitungswasser zu testen, wenn die betroffene Person sich denkt "Faktor 4 unterhalb des Grenzwertes der EU ist zu hoch" oder einfach Zahlen erfindet um ein Argument zu haben.

Extrem überspitzt sind wir auf dem Level von Alex Jones´s "They are turning the damned frogs gay".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Martin1969 und Necrol
@Schmalhans93

Ich beglückwünsche Dich, dass Du Dir Gedanken zu Deiner Trinkwasserqualität machst!

Wenn Du das intensiver wie manch Andere hier machst, wirst auch Du feststellen, dass die deutsche Trinkwasserverordnung seit vielen Jahren auch zunehmender Kritik ausgesetzt ist. Es stimmt, das Trinkwasser hierzulande zu den bestkontrolliertesten Lebensmitteln gehört. Das besagt aber nicht automatisch , dass es sauberes Trinkwasser ist, denn für viele moderne Schadstoffe (Chemikalien, Arzneimittelrückstände, Pflanzenschutzrückstände usw.) gibt es keine Grenzwerte oder sie werden gar nicht in den Prüfberichten aufgeführt (siehe Analyse des Wasserversorgers Bodensee-Wasserversorgung).
In den vergangenen Jahrzehnten war es so, dass die Grenzwerte der zu prüfenden Schadstoffe sogar eher hoch- statt heruntergesetzt wurden! Warum? Weil sonst die Wasserwerke zu viel technischen Aufwand für die Herausfiltration betreiben müssten und weil die Belastung des Rohwassers durch die Industrialisierung zugenommen hat.

Es bedarf zur Beurteilung Deiner lokalen Wasserqualität eines erweiterten Prüfberichtes eines unabhängigen Labors, welches auch die vielen weiteren schädlichen Stoffe prüft. Ein lokaler Arzt oder Heilpraktiker kann Dir bestimmt Ansprechpartner aus Deiner Region benennen, die gleiche Gedankengänge hatten und die solche Analysen bereits besitzen.

Zu den empfehlenswerten technischen Geräten zur privaten Wasseraufbereitung gehören eigentlich nur die Umkehrosmose-Verfahren inkl. Re-Mineralisierung (Testbericht 1, Testbericht 2). Alle anderen kleinen Tischgeräte sind reine Spielerei zur Selbstberuhigung.
Auf das Verhältnis Filterwasser zu Filter-Abwasser ist besonders zu beachten, weil das die Betriebskosten maßgeblich mit beeinflusst. Der größte Postenfaktor sind allerdings die notwendigen Filter, welche selbst bei den guten Geräten jährlich auszutauschen sind.
billiges Gerät = teure Ersatzfilter
Leider vergleicht keiner der schnell aufgefundenen obigen Tests die jährlichen Betriebskosten für die Ersatzfilter. Aus meiner Erinnerung heraus waren es rund mind. 120 Euro/Jahr allein für die Filter+Membrane).
Es gibt auch Unterschiede bei den Herstellern in der freiwilligen Garantiezeit für deren Produkte.

Flaschenwasser ist nicht unbedingt besser wie das Trinkwasser aus dem Hahn.
Es gibt glaube ich nur 2 empfehlenswerte Hersteller/Abfüller von Flaschenwasser im Sinne von Reinheit des abgefüllten Wasser. Kosten rd. 1,50€ / Liter oder mehr.

Das Trinkwasser aus dem Hahn trotz aller Kritik daran immer noch besser ist wie Cola oder viele andere Trendgetränke sollte klar sein. Trinkt mehr Leitungswasser!
Aber es geht eben sogar noch besser, wie oben dargelegt.

Exkurs: Wer sich für seine Gesundheit interessiert, wird vielleicht auch schon von der jüngsten Absenkung des Grenzwertes für bisphantenol a um den Faktor 20.000 auf EU-Ebene gehört haben und die deutsche Absenkung um lediglich den Faktor 200 (Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)) dagegen bewerten.
Das deutsche Institut (BfR) ist ihmo seit Jahrzehnten erst immer dann bereit Grenzwerte abzusenken, wenn nachweisbare Schäden entstanden sind. Wem das genügt, kann auch weiterhin bei seiner Gesundheit dem BfR voll vertrauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Schmalhans93
Und dennoch signifikant unter dem Grenzwert der EU.

Du bist auch weiterhin die Antwort schuldig, wer der Meinung ist, dass der Grenzwert der EU und Deutschland "deutlich zu hoch" sei. Und was "deutlich" eigentlich in Zahlen bedeutet. Also um wieviel ist deiner Meinung nach der Grenzwert zu hoch?

Als Vergleichsgröße, deine 16 mg/l Nitrat in Wasser sind vom Nitratgehalt her äquivalent zu 4,5 g frischem Spinat (3500 mg/kg), 2,3 g Rucola (7000 mg/kg) oder 80 g Säuglingsnahrung (200 mg/kg).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Martin1969
Zurück
Oben