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NewsPrognose zur Chip-Fertigung: Auf Einbruch der Fabrik-Ausgaben um 22% folgt Wachstum
Nach zwei Jahren des rasanten Wachstums mit hohen Ausgaben in der Halbleiterbranche folgt nun der Einbruch. Dieser soll aber nur von kurzer Dauer sein, bereits 2024 könnte es wieder um fast genau den Wert bergauf gehen, den es dieses Jahr bergab geht.
Ist es auch.
Es geht um "Investition"!
Wer nicht investiert, macht was?? Liquide mittel aufbauen.
Dann ist man aber nicht Rentabel. Also geht die Rentabilität runter.
Geld muss Geld verdienen. Nur Mehr Geld macht mehr Geld.
Man muss investieren, um hinten was raus zu bekommen.
@Cleric
Beide Kurven weisen nahezu eine Phasenverschiebung von 180 Grad auf. Was könnte man tun, um das ewige "Hinterherhecheln" der Realität gegenüber der ursprünglichen Prognose auf z.B. 90 Grad Phasenversatz zu senken? Ich sehe da folgende Kausalkette:
Mehr Lagerbestände, weniger "just in time" (der Mangel z.B. aufgrund gestörter Lieferketten wird weniger spürbar) => weniger Mangel führt zu weniger "hektischem" Hochfahren der Produktion, um dem Mangel zu begegnen => es wird dann auch weniger sinnlos auf Halde produziert, was sich am Ende nicht mehr verkauft => weniger Hektik beim Hochfahren führt zu weniger "Notbremsungen", um die Produktion wieder unter das Niveau der tatsächlichen Nachfrage zu senken => Produktionsauslastung und Preise würden deutlich mehr Konstanz zeigen
Also mal ehrlich, bei solchen Experten Prognosen kommt man sich vor wie bei "Asterix Operation Hinkelstein" und dem Seher der vorhersagt das nach Regen Sonnenschein folgt.
Wenn die damit rechnen, dass es 2024 wieder bergauf geht, rechne ich mit günstiger Hardware ab 2027. Schade finde ich das einige Firmen leer ausgehen, wundert mich aber jetzt nicht beider Monopolstellung von TSMC.
An dieser Stelle steht ein externer Inhalt von YouTube, der den Forumbeitrag ergänzt. Er kann mit einem Klick geladen und auch wieder ausgeblendet werden.
Punkte, die dagegen sprechen könnten:
-Ist die Frage, ob deine auf Halde produzierte Ware in einem Jahr noch jemanden interessiert, oder ob sie technisch veraltet ist.
-Während einer Hochphase noch mehr zu produzieren als verkauft werden kann bedeutet, die Fabrik-Kapazität noch großzügiger auszulegen als es vom Markt erforderlich ist.
-Mehr verfügbare Ware erhöht den Preisdruck
-Lagerware hat bereits Geld gekostet, aber bringt nichts ein -> eine Belastung für den Cashflow
-Das Risiko gestörter Lieferketten kann beliebig lang und an beliebiger Stelle auftreten: wenn du für 6 Monate keinen Schiffscontainer mehr buchen kannst, kriegste auch dein Lager nicht gut geleert. Wenn irgendwo eine Fabrik abfackelt, die 50% des Produkt-Marktes bedient, kannste vermutlich das Lager gar nicht groß genug bauen. Und fackelt sie doch nicht ab, haste eine Fabrik gebaut, die permanent zu viel für den Markt produziert oder in besten Zeiten nur zu 50% ausgelastet ist und damit unrentabel ist.
Naja, und waren es die DRAM- oder die NAND-Hersteller, die aktuell auf vollen Lagern sitzen? Die haben aktuell auch keinen Spaß. Sollte der Markt wieder anziehen, werden die erstmal die Lager räumen und die Fabriken später wieder hoch fahren. Ob das zum Abflachen der Kurven taugt...
Ergänzung ()
Davon abgesehen kann der normale Schweinezyklus eher mit spieltheoretischen Gedanken erklärt werden, denke ich: Da es Konkurrenz gibt, muss man die Handlungen der Konkurrenz mit in die eigenen Entscheidungen einfließen lassen: Markt zieht an und meine Fabrik-Kapa wird knapp -> als Monopolist würde ich das aussitzen und mir mein Geschäft vergolden lassen. In einem funktionierenden Markt ist aber der Konkurrent zu Stelle, und wird den zusätzlichen Bedarf womöglich alleine durch seine Kapa-Steigerung decken -> ich hab 0 zusätzliches Geschäft, er wächst -> bekommt mehr Rabatte aufgrund höherer Abnahmemengen -> ich verliere an mehreren Stellen Boden, da auch meine Fabrik(en) nicht mehr die neuesten sind. Was hilft also dagegen? Zentrale Planwirtschaft oder Marktabschottung durch den Staat, falls der Konkurrent im Ausland sitzt.
Wintermute schrieb:
Rentabilität ist doch nur das Verhältnis vom eingesetzten Kapital zu Gewinn? Warum soll die runtergehen, wenn ich nicht investiere?
Ich "störe" mich bei deiner Aussage am "eingesetzten". Auch "nutzloses" Bargeld auf dem Konto eines Unternehmens kann zur Rentabilitätsbetrachtung herangezogen werden (kommt eben drauf an, was man betrachten will: Gesamtrentabilität oder Rentabilität der Investments).
Als Puffer macht ein gewisser Bargeldbestand unternehmerisch Sinn, um jederzeit Zahlungsfähig zu sein. Ab einem gewissen Level muss man aber schon gucken, ob das Geld nicht wo anders rentabler eingesetzt werden könnte. Z.B. in Forschung für langfristige Gewinne.
Zudem messen Unternehmen Investments an einem erwarteten Zinssatz (Weighted Average Cost of Capital). Bei Bargeld liegt der eigentlich immer unter dem festgelegten Wert -> Opportunitätskosten.
Cr4y hat das schon gut erklärt.
Opportunitätakosten.
Eingesetztes Kapital...
Was macht denn dein eingesetztes Kapital unter dem Kopfkissen?... Wahrscheinlich dahin schmelzen, oder? Oder vermehrt es sich dort?
Kapital, muss man einsetzen. Um am Ende sagen zu können, Das hat sich gelohnt (das war rentabel! )
Wie gesagt, Geld macht Geld.
Aber dafür muss man es Einsetzen...
Merkst du ja jetzt vielleicht selbst.
Wenn man nicht alle 6 Monate was neues auf den Markt schmeißen muss, dann ist ein Produkt auch in 12 Monaten nicht veraltet. DDR4 z.B. ist doch nun schon recht lange auf dem Markt.
Cr4y schrieb:
-Während einer Hochphase noch mehr zu produzieren als verkauft werden kann bedeutet, die Fabrik-Kapazität noch großzügiger auszulegen als es vom Markt erforderlich ist.
Eigentlich meinte ich genau das Gegenteil. Nicht mehr produzieren, als der Markt dauerhaft abnehmen kann, aber mit großzügigem "Puffer", ähnlich einer Talsperre, die Regen aufnimmt und Überschwemmungen verhindert, aber andererseits auch in trockenen Tagen die Versorgung garantiert. Vor 20, 25 Jahren gab es diese größeren Lager übrigens noch.
Nochmal, es soll perspektivisch gar nicht mehr produziert werden, sondern die gleiche Menge einfach "ausgeglichener", quasi ein konstanter Output, der aber Spitzen in die eine oder andere Richtung wie ein großer Pufferkondensator glattbügeln kann.
Cr4y schrieb:
-Lagerware hat bereits Geld gekostet, aber bringt nichts ein -> eine Belastung für den Cashflow
In der Pandemie haben wir gesehen, dass Lager zwar Geld kosten, aber durch nichts ersetzt werden können. Toyota hat z.B. zuerst eingesehen, dass das (von ihm erfundene ) Just-in-Time-Prinzip nicht mehr zeitgemäß ist und durch großzügige Lagerhaltung seiner Zulieferer-Komponenten ist er als einziger Autohersteller gut durch die Pandemie gekommen.
Cr4y schrieb:
-Das Risiko gestörter Lieferketten kann beliebig lang und an beliebiger Stelle auftreten: wenn du für 6 Monate keinen Schiffscontainer mehr buchen kannst, kriegste auch dein Lager nicht gut geleert. Wenn irgendwo eine Fabrik abfackelt, die 50% des Produkt-Marktes bedient, kannste vermutlich das Lager gar nicht groß genug bauen. Und fackelt sie doch nicht ab, haste eine Fabrik gebaut, die permanent zu viel für den Markt produziert oder in besten Zeiten nur zu 50% ausgelastet ist und damit unrentabel ist.
Natürlich hat alles seine Grenzen. Die hat auch Toyota nach 6 Monaten ohne Halbleiter zu spüren bekommen. Wenn aber Jeder (Hersteller wie Zulieferer gleichermaßen) künftig eine bessere Lagerhaltung vornimmt, kann man das grundsätzliche Problem deutlich besser handeln als heute.
Zudem messen Unternehmen Investments an einem erwarteten Zinssatz (Weighted Average Cost of Capital). Bei Bargeld liegt der eigentlich immer unter dem festgelegten Wert -> Opportunitätskosten.
Alles gut, ich bin schon aus den Kindergarten raus. Rentabilität ist klar definiert und Opportunitätskosten sind was was anderes. Das überschneidet sich und ergibt Sinn, ist aber nicht selbstverständlich in allen Rentabilitätsrechnungen enthalten. Aus einer Gesamtunternehmensperspektive ergibt es allerdings Sinn. Ich wollte niemanden "widerlegen" sondern habe lediglich laut gedacht.
Wenn man nicht alle 6 Monate was neues auf den Markt schmeißen muss, dann ist ein Produkt auch in 12 Monaten nicht veraltet. DDR4 z.B. ist doch nun schon recht lange auf dem Markt.
Aber wenn du DDR4-2100 hast, will das keiner mehr.
Weyoun schrieb:
Eigentlich meinte ich genau das Gegenteil. Nicht mehr produzieren, als der Markt dauerhaft abnehmen kann, aber mit großzügigem "Puffer", ähnlich einer Talsperre, die Regen aufnimmt und Überschwemmungen verhindert, aber andererseits auch in trockenen Tagen die Versorgung garantiert. Vor 20, 25 Jahren gab es diese größeren Lager übrigens noch.
D.h. du willst in einer Hochphase statt den Kram zu verkaufen, ihn einlagern? Glaube dein Unternehmen wird nicht lange bestehen.
Das Talsperrenbeispiel passt nicht, weil auch die Regenmenge in unternehrmerischer Hand ist. Würdest du es viel Regnen lassen, um Wasser zu sammeln, während das dahinter liegende Land weniger Wasser bekommt, als es braucht?
Verstehst du mich absichtlich miss? In einer Hochphase, wird automatisch verkauft ohne Ende und zwar das, was gerade produziert wird und das, was ZUVOR eingelagert wurde. In einer Tiefphase wird dann einfach prozentual mehr eingelagert, bis die Lager wieder voll sind.
Cr4y schrieb:
Würdest du es viel Regnen lassen, um Wasser zu sammeln, während das dahinter liegende Land weniger Wasser bekommt, als es braucht?
Frag mal das US-Militär bzgl. "erzwungener Wolkenbildung" mit anschließenden Schnee- oder Regenfällen. Es gibt gerade Gedankenspiele, sogar die Pole damit dauerhaft um 2 Grad Celsius abzukühlen und mit Schnee zu bedecken.