Manchmal habe ich den Eindruck, dass viele sich nicht mit den technischen Zusammenhängen von Komponenten in einem System auseinandersetzen. Wenn ich dann häufig lese "AMD ist schlecht" oder "AMD bringt nix Gescheites", dann ist das in der Regel nicht das Problem von AMD, sondern zu 93% ein User-, zu 5% ein Markt- und eventuell zu 2% wirklich ein AMD-Problem.
User-Problem?
Ich höre sie andauernd nörgeln, gerade dann, wenn sie aus dem Intel-Lager kommen. Sie haben aber in der Regel noch nie ein AMD-System längere Zeit oder gänzlich im Einsatz gehabt. "Ich habe gelesen, dass AMD nichts taugt" oder "AMD ist einfach lahm" sind dann häufig die Kernaussagen, die sie irgendwo aufgeschnappt haben. Muss wohl stimmen..., oder?
Markt-Problem?
Intel missbraucht schon seit Jahren seine Marktstellung und damit garantiert auch in diversen Teilmärkten. Was will ich damit sagen? Schaut man sich die Intel-Platinen an, schauen diese immer besser aus als AMD-Pendants und haben auch immer eine bessere Ausstattung. Schaut man sich mit Intel betriebene Notebooks an, schauen diese oftmals auch besser aus als AMD-Pendants und haben nicht selten eine bessere Ausstattung.
Ja, das mag alles spekulativ sein, aber die Einschätzung teile ich mit vielen anderen. Ich arbeite in einem Systemhaus und der Eindruck festigt sich dort täglich. Gescheite AMD-Notebooks? Fehlanzeige. Das Gros der Kunden verteufelt Intel, aber deswegen auf AMD umsteigen? Niemals. "AMD ist schlecht", haben sie irgendwo gehört.
Ein paar Kunden sind tatsächlich auf Ryzen umgestiegen. Ergebnis? Bisher keine Ausfälle, Windows-Updates laufen reibungslos und die Arbeiten schneller, weil die AMD-CPUs vor allem für datenintensive Anwendungen taugen. Intel-CPUs setzt man heute nur noch für Gaming ein, weil sie kein Hyperthreading mehr haben und deswegen eine bessere Single-Core-Performance haben. Einzig die i9-CPUs haben noch Threads, aber im Business-Umfeld und damit den wichtigsten Absatzmarkt für CPUs nutzt de facto niemand diese Prozessorreihe. Wozu auch? Für Workstations reichen selbst die i7er und falls doch mehr Performance benötigt wird, kommen ohnehin Xeons rein. Und erstaunlicherweise laufen die Ryzen-Kisten schneller.
Ich bin selbst aus dem Intel-Imperium gekommen und setzte seit letztem Jahr einen AMD Ryzen 5 2600 ein, zuvor eine AMD Ryzen 3 2200G. Probleme hatte ich nie, auch nicht irgendwelche Performance-Einbrüche oder eine Systeminstabilität, wie in manchen Foren behauptet. Entweder haben die Enthusiasten dort keine Ahnung von Technik oder erzählen Blödsinn. Ich tippe auf beides, aber auch das ist nur spekulativ.