Bitte werft mit Windows on ARM, den Unified/Universal Apps und Befehlssätzen nicht so viel durcheinander.
Windows on Arm ist ein Windows, welches die ganz normalen Schnittstellen (DirectX, Whatever) nach außen hin bereitstellt und für eine andere Architektur (eben ARM anstatt X86) kompiliert wurde. (Vereinfacht ausgedrückt.)
Nach außen hin ist es ein ganz normales Windows. Man kann lediglich nicht einfach ProgrammX.exe installieren und aufrufen, da der Unterbau (Prozessor und einige Kern-Elemente) das nicht erlauben.
Unified/Universal Apps arbeiten nicht mehr direkt mit dem Prozessor-Befehlssatz wie ein .exe-Programm sondern sind, ähnlich wie (theoretisch) Java- oder Python-Sourcecode unabhängig vom eingesetzten Prozessor. Wer eine "Universal App" startet, merkt nicht, dass da nicht mehr eine klassische ".exe" dahinter steht. Das geht aber ebenfalls nur, wenn das Betriebssystem für solche Programme gerüstet ist. Genau wie bei Java oder Python bedeutet das, dass - auch wieder vereinfacht ausgedrückt - ein entsprechender Interpreter installiert ist und die API-Calls (DirectX, Media, ...) zwischen den Betriebssystemen und Hardware-Architekturen nicht abweichen.
Die X86-Emulation auf ARM wurde von Intel verhindert, weil man für die Nutzung von x86 eine Lizenz von Intel braucht. Und die geben sie halt ungern für "lau" raus. nVidia hat übrigens gar keine bekommen. Die meisten (alle?) noch aktiven Lizenzen stammen noch als alten Verträgen, als IBM festlegte, dass mehr als ein Hersteller die Prozessoren liefern können muss, die in seine IBM-PCs sollten. Offensichtlich hat man das rechtliche Problem für x86_32 mittlerweile lösen können.
Ziel der Emulation ist es auch nicht, die Universal-Binaries laufen zu lassen. Das geht mit dem im OS eingebauten Interpreter via ARM-Prozessor deutlich schneller, da man den Code schlicht für ARM "just in time" fertig übersetzt. Ziel ist es, die alten Exe-Programme, die tatsächlich X86-Register brauchen, laufen zu lassen. MS kommt hier aber auch wieder entgegen, dass man die API-Aufrufe der x86-Programme des Emulators in nativem ARM-Code aufrufen kann.
Wer die Programme kennt: Im Prinzip ist die Emulation eine (umgekehrte) Kombination aus "Wine" und "qemu". Ein virtueller x86-Windows-Kern liefert dem Programm genug Funktionen, um selbst arbeiten zu können und dann nach "außen" in das ARM-Windows mit dort nativen ARM-Befehlen arbeiten zu können.
Regards, Bigfoot29