News Qimonda ist vorerst gerettet

the witcher schrieb:

Jedenfalls habe ich auch gestern noch 2x2GB Kitt von G.Skill PC 8000 CL5 für 40€ gekauft. Damit habe ich auch 4x2GB und damit sollte mein PC für die nächsten 2 Jahre doch hoffentlich gerüstet sein. Fehlt nur noch dir RV775 CPU oder von NVidia eine 55nm GTX 260. Nie hat PC Hadware kaufen mehr Spass gemacht.
 
Kreisverkehr schrieb:
Tja, ich denke mal, dass die Speicherpreise jetz so ziemlich am Boden sind.
Speicherpreise steigen wieder. Wenn jetzt die ganzen Produktionsstopps nun greifen und die PReise wenigstens stagnieren oder leicht steigen und auf eine kleinere Fertigungstechnik umgestellt wird, könnten die Hersteller ihren Speicher wenigstens nicht mit Verlust verkaufen.
Glaub ich ehrlich gesagt nicht dran, dass das funktioniert, die Preise waren jetzt über Monate sowas von am Boden dass fast jeder Depp schon 4GB oder mehr im Rechner hat, da wird erstmal für ne Weile schlichtweg die Anfrage nicht da sein, da bringen auch Reduktionen der Produktion nicht viel.
 
Och nee ihr redet nur, ich fahre jetzt gleich zum M**Markt und kaufe mir noch einen von diesen niedlichen, kleinen, lilafarbenen USB-Sticks von denen ich schon ein paar habe, die ich zum Glück auch noch von der Steuer absetzten kann und habe dann zu Weihnachten auch noch ein gutes Werk getan.
 
Ich hab noch 2x 1GB Aeneon DDR2 hier liegen, wer ein Andenken an die Firma (wenn Sie dann 2010 pleite ist) haben möchte sollte zuschlagen. ;)
 
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Manche kennen die Bilanz von Qimonda anscheinend nicht. Die haben es geschafft im Q3 09 einen Verlust von knapp 400 Millionen Euro einzufahren. Die Kosten pro Quartal von insgesamt etwa 775 Millionen Euro teilen sich auf die 400 Millionen Verlust und 375 Millionen Umsatz auf.

Fazit: Da geht in einer haarsträubenden Geschwindigkeit Geld den Kamin hoch. Scheinbar kann Qimonda seine Bilanz nicht in den Griff bekommen, das Drama zieht sich ja schon seit Jahren hin ohne das das Managment auch nur annähernd die Kosten senkt.

Jeder der etwas Ahnung von BWL hat sieht schnell, dass da nicht mehr viel zu machen ist, es sei denn das plötzlich aus unerfindlichen Gründen die Speicherpreise regelrecht explodieren.

Die einzigste Rettung wäre ein Investor der verrückt genug ist den Laden zu kaufen. Wenn da nichts passiert, wird Qimonda Mitte 09 bei den aktuellen Bedingungen pleite sein. Inklusive der Bürgschaften wird dann der Spaß den Steuerzahler 450 Millionen Euro gekostet haben. Wir bewegen uns da in Größenordnungen von ca. 200k-300k Euro pro erhaltenen Arbeitsplatz inkl. den Zulieferern für ein halbes Jahr.
 
Ganau das ist der Punkt. Quimonda ist bei der aktuellen Marktsituation nicht zu retten. Da müsste zumindest ein anderer Speicherhersteller von jetzt auf gleich die Tore schließen. Aktuell ist der Markt einfach dicht und sämtliche anderen Speicherhersteller stehen besser da als Quimonda.
Faktisch nie einen Gewinn gemacht, stattdessen sogar als Geldvernichtungsmaschine par Excellence fungiert Und jetzt mit Finanzspritzen den Laden, obwohl wirtschaftlich nicht überlebensfähig, noch ein zwei Quartale am Leben zu halten wird daran nichts ändern.
Natürlich ist es schade, wenn in Deutschland eine Hochtechnologiefirma Pleite geht, aber es gibt sicher mehr als genug Unternehmen, bei denen das Geld sinnvoller hätte eingesetzt werden können.
 
"Das alles ist Deutschland, das alles sind wir" *sing

Traurig aber wahr. Sollen se das Geld lieber für Steuernachlässe verwenden um den restlichen Absatz von Produkten in Deutschland anzukurbeln. So wie sie es dort machen, können se das Geld gleich dafür verwenden an Weihnachten den Kamin anzuheizen.
 
Also für mich persönlich ist das ein schönes Weinachtsgeschenk, denn es erhält meinen Arbeitsplatz. Da mit meinen Steuern auch der Bergbau und die Landwirtschaft subventioniert wird, finde ich es nur richtig, dass das Geld nun auch mal mir zu Gute kommt. Ich persönlich denke nicht, dass das rausgeschmissenes Geld ist. Aber wir werden sehen wer Recht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ansichtssache. Mit deinem Lohn wird wohl kaum irgendwas subventioniert weil dein Lohn jetzt quasi von außen reingepumpt wird, ähnlich wie Sozialhilfe oder ALG. Nur bekommste wahrscheinlich erstmal mehr, gibst aber einen Teil wieder zurück.

Aber berichte mal wie die Stimmung bei euch ist, Erleichterung oder nur mehr Zeit um das sinkende Schiff zu verlassen ?
 
Das Problem ist, dass bewerben derzeit wenig Sinn macht. Die Fab ist hoch modern. Die Motivation war schlecht weil nur wenige an eine Rettung geglaubt haben (man redet sich sowas zwar ein, der Glaube war aber eher nicht da) und weil ja schon eine Menge Kollegen gehen mussten (z.B. Leiharbeiter, die ich auch schon seit 5-6 Jahren kenne und ich mit denen auch befreundet bin). Trotzdem hat jeder seinen Job gemacht. Meiner Meinung nach hat Qimonda zu lange an der "alten" Deep Trench Technologie festgehalten, aber die neue Technologie läuft wohl gut an. So eine Umstrukturierung passiert nicht über Nacht wie z.B. der Wechsel zwischen Himbeer- und Erdbeer Joghurt. Qimonda ist sehr tief verstrickt mit der Region, mehr wie Infineon in Dresden. Das Wegbrechen wäre wohl fatal und deswegen gab es wohl auch den neuen Kredit (Es sind ja Kredite und kein Geschenk). Mirkoelektronik ist hier Tradition.
 
Wer zukünftig Bleistifte in Diamanten verwandeln kann, sollte auch gerettet werden :rolleyes: (siehe c't)
 
Uns Mitarbeitern im Backend nützt das leider nichts, unsere Arbeitsplätze werden wegrationalisiert bzw. werden verlagert. Heute morgen, als schon ein Fernsehteam am Eingang auf uns gelauert hat, wollte ich schon sagen das sie da denn falschen erwischt haben, ich kann mich nicht so recht freuen über das Rettungspaket (ich freu mich natürlich für die verbleibenden Kollegen): Von unserer einstigen F&E für Endmontage bleibt nichts mehr übrig.
Ironischerweise sind Heute auf vielen Zeitungen Bilder von der Demo gegen den Arbeitsplatzabbau, Leute mit Kerzen in der Hand, größtenteils Mitarbeiter aus dem Backend. Die haben leider nichts von den vielen Millionen €.

Alles in allem: Für mich gab es schon wesentlich bessere Weihnachten...
 
@knuerstel. Das tut mir wirklich Leid für Dich. Aber wie funktionierte noch einmal gleich die soziale Markt-
wirtschaft: Der Unternehmer trägt das Risiko und die abhängig Beschäftigten die Folgen !.
 
schade das es nur verlorenes geld ist. 950 Arbeitslose UND eine dicke verschuldung... na gratulation.
Hätte man wenigtens alle angestellten halten können wäre es noch sinnvoll, so ist es ne farce.
 
Für die Leute aus dem BE und die Leiharbeiter tut es mir auch sehr leid. Und auch für die Arbeiter der Servicefirmen, die durch eine Kürzung der Verträge auch ihren Job verloren. Ich meine, ich bin noch relativ jung und bekomme garantiert eine andere Arbeit. Mit 50+ wäre es wohl ungleich schwieriger. Allerdings macht mir die Arbeit dort sehr viel Spass und sie ist auch sehr interessant für mich. Deswegen würde ich auch gern dort bleiben wollen. Wenn wir uns alle Industrie durch Subventionen im Ausland wegnehmen lassen wollen produzieren wir hier bald überhaupt nichts mehr. Und eine reine Diensleistungsgesellschaft wird kaum überleben. Das ist meine Meinung.
 
ich habe mich auch sehr gefreut, ein bekannter von mir arbeitet dort und kann jetzt ein bisschen besser in die zukunft blicken
 
Blutschlumpf schrieb:
Glaub ich ehrlich gesagt nicht dran, dass das funktioniert, die Preise waren jetzt über Monate sowas von am Boden dass fast jeder Depp schon 4GB oder mehr im Rechner hat, da wird erstmal für ne Weile schlichtweg die Anfrage nicht da sein, da bringen auch Reduktionen der Produktion nicht viel.

Klar haben viele nun schon mehr Ram als nötig drin, aber es werden trotzdem immer neue Rechner gekauft.
Die Preise sollten dann zumindest gehalten werden und evtl sogar wieder über die Produktionskosten steigen können. Daran zu glauben, dass der Ram nun wieder sauteuer werden könnte ist Schwachsinn, aber ein kleiner Anstieg sollte drin sein.

Ich hoffe, die überleben bis DDR3 massentauglich und somit günstiger wird und wiederholen nicht den Fehler wie bei DDR2...
In gemäßigtem Rahmen die Kapazitäten aufbauen und nicht auf Teufel komm raus aufstocken bis der Markt quasi gesättigt ist ...

Ich halte es wichtiger für Deutschland High-Tech zu subventionieren denn den Abbau fossiler Brennstoffe, also lieber Quimonda künstlich beatmen als Know-How zu verlieren.
 
Kreisverkehr schrieb:
Ich hoffe, die überleben bis DDR3 massentauglich und somit günstiger wird und wiederholen nicht den Fehler wie bei DDR2...
In gemäßigtem Rahmen die Kapazitäten aufbauen und nicht auf Teufel komm raus aufstocken bis der Markt quasi gesättigt ist ...

Ich kann dir nur mal ein Marktwirtschaftssystem wie Syndicates empfehlen. Dann sieht man sehr schnell, dass es im Moment einfach zu viele Speicherhersteller gibt. Anders kann der Preis nicht so niedrig sein.
 
Och, das funktioniert auch bei mit einem einzigen Hersteller.
Solange Quimonda überlebt, überhaupt mal in die schwarzen Zahlen rutscht und bei DDR3 punkten kann, ist alles gut. Dann hat sich der Rettungskredit gelohnt.


Gibt ja ein wunderbares Beispiel mit Toastern (von wegen zu viele Hersteller):

Einer erfindet den Toaster, und alle wollen ihn haben. Zuerst ist er teuer, und es können wenige produziert werden. Der Hersteller sorgt dafür, dass mehr Toaster pro Zeit hergestellt werden können und die Dinger werden durch Massenproduktion billiger. Nun steigt wieder die Nachfrage, weil billiger. Der Hersteller stockt wieder Kapazitäten auf, und die Spirale dreht sich weiter. Wenn dann Produktivität weit gesteigert wurde, haben aber schon viele Leute einen Toaster, während nun weit mehr erzeugt denn gekauft werden... Tja, blöd gelaufen.
Nun muss man zwischenzeitlich den Toaster verbessern, damit die Leute, die schon den alten haben, auch den neuen kaufen werden, um die Kapazitäten, die weit über der eigentlichen Nachfrage liegt voll auszunutzen...
 
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