Ich halte es auch für falsch jetzt jedes Unternehmen, das auch unter "normalen" Bedingungen (sprich ohne weltweite Krise) nicht besonders konkurrenzfähig ist, Steuergelder aufzuwenden. Zumal nicht abzusehen ist, ob dieses Unternehmen denn in naher Zukunft wieder Geld verdient. In allererster Linie halte ich aber den Bankenrettungsschirm für die größte Frechheit. Die Amerikaner sprechen von "reverse socialism", umgedrehtem Sozialismus: Gewinne bekommen Aktionäre und Manager, wenn diese aus reiner Gier Risiken eingegangen sind und die Bank/das Unternehmen Verluste macht soll gefälligst die Allgemeinheit einspringen. Das ist einfach nur krank, zumal die Banken trotz der mehreren hundert Milliarden Euro die sie bekommen haben kaum noch Kredite an den Mittelstand geben. Die Banken verspekulieren sich, machen Verluste die der Staat ausgleichen muss und für die Unternehmen in der Industrie, die nichts für die Inkompetenz und Dreistigkeit der Banker können, gibt es kein Geld. Das macht mich wütend.
Aber wie schon gesagt, jetzt jedem noch so kranken Unternehmen krampfhaft Steuergelder hinterherzuwerfen kann auch nicht der richtige Weg sein. Siehe Schaeffler: Die übernehmen aus reiner Gier mal eben Continental, Frau Schaeffler und ihr Sohn haben ein gemeinsames Vermögen von 8,5 Milliarden Dollar, das angeblich ja komplett im Unternehmen steckt (wer's glaubt...). Tja, ganz einfach, dann ist das Geld jetzt eben weg, so einfach ist das. Warum sollte der Steuerzahler die Zeche bezahlen? Auch wenn es eine Menge Arbeitsplätze betrifft, zuerst sollte die Familie selbst mit ihrem Vermögen dafür einstehen, dann kann man ja eventuell mal darüber sprechen.
Bzgl. Qimonda: Ich hoffe auch dass es doch noch eine Lösung und langfristig planende Investoren geben wird, die Arbeitnehmer können ja nichts für das Versagen ihres Managements.