Rätsel: 2 von 4 Festplatten extrem langsam

H

HanDeich

Gast
Hallo zusammen,

ich habe hier mal ein echtes Rätsel für die Tüftler unter Euch, bei dem ich trotz einiger Erfahrung echt nicht weiterkomme...

Ich habe hier einen Windows Home Server (technisch ein Windows Server 2003), im dem 4 Festplatten verbaut sind (1 x IDE, 3 x SATA).

2 der Festplatten laufen einwandfrei und normal (lt. HD Tune Werte zwischen 60 und 90 MB/sec), die anderen beiden Festplatten sind fast nicht zu gebrauchen mit Werten zwischen 0,1 und 4,5 MB/sec !! :(

Folgende Konfiguration:
- Fujitsu Siemens Celsius D1526 (Intel P4, 2,4 GHz)
- IDE-Controller: onboard Intel 82801DB Ultra
- SATA-Controller: 2 x Delock 70146 (Via 6421 = Via 3249 Raid Controller)
- HDD1 (System): SAMSUNG SP2514N (250 GB) an onboard Intel 82801DB, Primary, Master
- HDD2 (Data1): WDC WD10EACS-00D6B1 (1 TB) an erstem Via 3249, Kanal 1
- HDD3 (Data2): SAMSUNG HD105SI (1 TB) an zweitem Via 3249, Kanal 1
- HDD4 (Backup): WDC WD5000AAKS-00E4A0 (500 GB) an zweitem Via 3249, Kanal 2

HDD1 und HDD2 laufen immer gut (egal, wo angeschlossen), HDD3 und HDD4 haben die obigen katastrophalen Werte.

Ich habe mittlerweile alle Hardware-Variationen durchgespielt, also SATA-Kabel getauscht, Power-Kabel getauscht, die Festplatten an unterschiedliche Controller gehängt etc.). Ich kann daher folgendes ausschliessen:
- SATA-Controller sind ok
- Treiber für SATA-Controller sind ok
- SATA-Kabel sind ok
- Powerkabel sind ok

Da die anderen Punkte auszuschliessen sind, kann es aus meiner Sicht nur noch an den Festplatten selbst oder irgendwie an der Konfiguration von Windows liegen.

Für die HDD3 (HD105SI) gibt es ein Firmware-Update, aber nur im Zusammenhang mit dem SB850 (und für meine Revision 1AJ10001 angeblich nicht benötigt). Für die WD5000AAKS habe ich keins gefunden.

Und Windows: bei IDE-Platten gibts sowas wie das zurückfallen auf den PIO-Modus o.ä., was vielleicht einen ähnlichen Effekt auslösen könnte. Aber bei SATA-Platten?

Wie gesagt bin ich nun echt ratlos und daher für Eure Ideen absolut dankbar!

Gruß, HanDeich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schaue dir doch mal mit entsprechender Software die SMART-Werte der beiden Kandidaten an und lasse sie mal überprüfen (Tipp: Seagate Seatools).
Vielleicht sind sie einfach defekt.
 
Ups - danke für den Hinweis: das hatte ich glatt vergessen zu erwähnen.

Beide Festplatten haben korrekte SMART-Werte und ich habe beide auch schon zum Test in einem externen USB-Gehäuse betrieben, in dem sie dann auch wirklich akzeptable Werte lieferten.

Zudem ist die Samsung gerade mal gut 3 Wochen alt (was natürlich nicht vor Defekt schützt, es aber unwahrscheinlicher macht).

Also: Plattendefekt ist leider auch auszuschliessen...
 
SATA-Platten werden immernoch ähnlich ATA-Platten angesprochen, schau einfach mal im Gerätemanager, ob da irgendwelcher Quatsch eingestellt ist (Einstellung auf PIO oder Schreibcache deaktiviert).
 
PIO bei SATA-Platten aktiviert? Wie geht das denn? Und ob Schreibcache ja oder nein kann bei HD Tune nicht solche Unterschiede ausweisen. Habe aber selbstverständlich nochmal nachgesehen -> bei allen 3 SATA-Platten sind die Einstellungen gleich, aber nur 1 der Platten funktioniert korrekt.

Habe jetzt die HD105SI nochmal mit dem Samsung ES-Tool geprüft: schnell und fehlerfrei, genau wie die andere Samsung-Platte (mit ES-Tool können nur Samsung-Platten getestet werden). Trotzdem unter Windows so ein eklatanter Unterschied...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für den Tipp. Leider werden die ATA-Channels in diesem Fall unter IDE/ATA Controller nicht angezeigt, sondern nur der "VIA RAID Controller - 3249" unter "SCSI und RAID Controller". Somit kann ich auch kein DMA oder ähnliche Einstellungen ändern. Die Schreibcache-Option ist am Datenträger zu finden, aber auch hier alle 3 Platten identische Einstellungen.

Habe übrigens bei meinem Windows 7-System nochmal nachgesehen. Hier habe ich tatsächlich die ATA Channels im Gerätemanager. Scheint dann doch irgendwie anders eingebunden zu sein.

Noch 'ne Idee?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hiho,

Ich kenne dein Problem auch. Ich habe zwar andere Festplatten drin, stoße aber auf das gleiche Phänomen. Wenn ich intern von einer auf die andere Platte kopiere, dann dauern 8GB schon mal gerne 25 Minuten >.<
Ich habe bisher auch noch nicht ermitteln können woran das liegt, wobei ich denke mich daran zu erinnern, dass es Probleme mit HDD Spindown gab. Bei einer früheren Win2003 Installation waren meine HDDs auch nicht mehr die schnellsten, wenn sie aus dem Spindown wieder hochgefahren sind. Ich habe mein Problem allerdings auch unter Linux :(
Festplatten sind 2 WD 1,5 TB Green und eine 2 TB Green. Bei einer 1 TB Samsung (die mit dem System drauf) läuft alles Bombe, obwohl SMART hier schon etwas ausschlägt.
 
Hallo Leidgenosse!

Vielleicht tröstet es Dich, dass ich gerade versuche die eine Platte leerzuräumen, um sie auszutauschen - und dabei kopiert er gerade die restlichen 30 GB seit ca. 10 Stunden (!). Na, wenn das keine Performance ist :(

Das mit dem Spindown halte ich in meinem Fall für unwahrscheinlich, da die 2 Problemplatten ja selbst nach einem Reboot oder Ausschalten des Rechners noch lahm bleiben.

Ich kapier's echt nicht. Vielleicht sollte ich mal das gesamte Board tauschen um zu sehen, was dabei herauskommt...
 
Ich hab auch grad schon wieder eine Minute für 300 MB gebraucht >.< irgendwas muss da ja faul sein. CPU/RAM-Auslastung ist auch im vernachlässigbaren Bereich. Leider habe ich bei meinen Backupfestplatten nur Kapazität für die wirklich wichtigen Dateien. Ich kann also nicht einfach umziehen und die HDD zB neu formatieren und nochmals checken :/
 
Leider ist mein Server mit dem verschieben der Daten immer noch nicht fertig. Gestern Abend waren es noch 11,6 GB, heute morgen dann noch ca. 7 GB. Vermutlich ist er heute abend fertig, dann sollten meine Daten - hoffentlich - erstmal wieder sicher sein...

Ich habe aber festgestellt, dass die Transferraten stark schwankend sind - sieht irgendwie nach Unterbrechungen durch z.B. Interrupts o.ä. aus, also kurzzeitig 5 MB, danach für einige Sekunden 0, dann wieder 5 MB. Habe bereits alle Geräte deaktiviert, die nicht benötigt werden (serielle Anschlüsse, USB-Controller etc.). Ich werde mich wohl nach dem Verschieben der Daten nochmal mit einigen Tools auf die Konfiguration stürzen - vielleicht finde ich ja noch was anderes. Als weitere Schritte werde ich dann nochmal im Aussschlussverfahren die Platten und Controller in ein anderes System umbauen und dort nochmal testen.

Mal sehen, was dabei herauskommt ... ich berichte dann später mal.
Ergänzung ()

Das Rätsel lichtet sich so langsam...

Nachdem endlich die Daten wieder "sicher" auf eine andere Platte kopiert waren, habe ich mal diverse Tools auf die Platten losgelassen und siehe da: massenhaft CRC-Fehler und Interruptkonflikte!

Danach habe ich die Platte in einen anderen Rechner eingebaut und hier ebenfalls unter Server 2003 getestet. Und nun: kein Problem feststellbar!

Es sah also tatsächlich danach aus, als hätte der in meinen Controllern verbaute Via VT6421A Chipsatz Schwierigkeiten mit mehr als einem und/oder bestimmten Laufwerken hat. :mad:

Daraufhin habe ich gezielt noch einmal nach den o.g. Problemen gesucht und bin nun auch an anderen Stellen fündig geworden, beispielsweise hier: http://forums.freebsd.org/showthread.php?t=10557

Das Problem gibt es also durchaus öfter. Ich werde jetzt als letzte Aktion noch einmal beide Controller gegen einen Controller mit einem anderen Chipsatz tauschen und hier abschließend berichten...

@Bondfreak: was ist denn bei Dir für ein Chipsatz am Werk?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Tippfehler)
Faszinierend! Problem gelöst!

Ich habe nun die beiden Via-SATA-Controller gegen einen SiI 3114 Raid-Controller mit 4 x SATA getauscht.

Und siehe da: alle 3 SATA-Festplatten laufen wie am Schnürchen. Die Datenübertragungsrate der vorher schon laufenden WD10 ist sogar rund 10% höher, als zuvor am Via-Controller. Der Controller war zwar ein paar Euronen teurer als die Via-Controller, dafür läuft der aber einwandfrei.

Fazit: Via ist Schrott! :grr:
Zumindest der von mir zuvor verwendete Chipsatz VT6431A in Verbindung mit meinem Boatd und einigen meiner Festplatten ist zu keiner Zusammenarbeit zu überreden. Zumindest nicht, wenn man mehr als Floppy-Geschwindigkeit erwartet ;)


Ich kann mich jetzt wieder entspannt zurücklehnen, während meine Daten zurück auf die Samsung-Platte wandern :smokin: (die Hälfte ist jetzt nach rund 30 Minuten schon wieder drauf, was vorher locker einen Tag gedauert hat).

@Bondfreak: willst Du eventuell 2 Via-Controller kaufen? ;)
 
Hier also die lustige HDTune-Sammlung mit folgenden Hardcopys:

1. HDD: WD5000AAKS / Controller: SiI 3114
2. HDD: WD10EACS / Controller: SiI 3114
3. HDD: HD105SI / Controller: SiI 3114

und der Vollständigkeit halber:

4. HDD: WD5000AAKS / Controller: VT6421A (CRC Error ohne Ende)
5. HDD: HD105SI / Controller: VT6421A (CRC Error ohne Ende)

Mein Favorit als Datengrab ist die Samsung HD105SI. Leicht schlechtere Zugriffszeiten als die vergleichbare WD10EACS, dafür aber bessere und gleichmäßigere Übertragungsraten.

Als Systemplatte ist allerdings eindeutig die WD5000AAKS zu empfehlen, zum einen wegen der besseren Zugriffszeiten, zum anderen weil hier auch zum Ende des Tests kein Abfall der Übertragungsrate zu bemerken ist.

Schaut Euch einfach die Hardcopys an und macht Euch einfach selbst ein Bild.

Übrigens: alle Benchmarks wurden auf einem laufenden Windows Home Server (= Windows Server 2003) durchgeführt. Alle Disks hängen jetzt an einem SiI 3114 Controller (PCI Addon-Card / kein PCIe, nur SATA 1, kein Raid). Dafür recht passable Werte, denke ich.
 

Anhänge

  • WD5000AAKS.jpg
    WD5000AAKS.jpg
    177,2 KB · Aufrufe: 260
  • WD10EACS.jpg
    WD10EACS.jpg
    184,4 KB · Aufrufe: 224
  • HD105SI.jpg
    HD105SI.jpg
    181,1 KB · Aufrufe: 216
  • WD5000AAKS + VT6421A.jpg
    WD5000AAKS + VT6421A.jpg
    174,5 KB · Aufrufe: 237
  • HD105SI + VT6421A.jpg
    HD105SI + VT6421A.jpg
    180,5 KB · Aufrufe: 214
Wollte ja gerade wegen der WD5000AAKS nen HD Tune Screenshot sehen. Aber hab halt nicht daran gedacht, dass die speed auf grund des externen Controllers eh begrenzt ist.
Auf grund der Zugriffszeit und der Transferrate denke ich dass die Caviar Blue 2 Platter hat und Short Stroked ist.
 
Jepp. Mehr als der Controller will, kann die Platte nicht. Und der PCI-Bus und SATA1 sind nunmal hier am Ende. Aber als Massendatengrab reichts, auch wenn die Gigabit-Verkabelung in diesem Fall eigentlich Perlen vor die Säue ist :p
 
Zurück
Oben