Raid-Controller gesucht

rchr

Lt. Commander
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Hallo Leute,

Nachdem ich einige Dutzend Seiten des grossen Sammelthreads durchgelesen habe ohne eine Lösung zu finden, möchte ich nun doch noch hier um eine Kaufberatung bitten.

Ich suche einen RAID-Controller.
Insgesamt sollen aktuell 19 Festplatten angesprochen werden (alle mit SATA-Anschluss).

4 Festplatten in einem externen Gehäuse mit SFF8088-Anschluss
15 Festplatten im Server, jeweils in Backplanes verpackt.

Ich brauche also einen Controller mit mindestens 20 oder besser 24 (Reserve falls nochmals etwas Externes hinzukommt) Kanälen. Wenn wir es sogar auf 28 Kanäle schaffen, könnte ich den LSI-HBA über den aktuell der Streamer versorgt wird, rausschmeissen.

Zur Verfügung stehen PCIe 8x und 16x-Schnittstellen.

Vom Setup her dachte ich an:
- RAID60 bestehend aus 3x RAID6 mit jeweils 5 Platten intern (alternativ RAID50 bestehend aus 3x RAID5 mit jeweils 5 Platten).
- RAID10 extern.

Wichtig sind mir sowohl Performance als auch Sicherheit.
Ein externer Anschluss ist nicht zwingend notwendig, da man das ja problemlos über ein Bracket realisieren kann.
BBU-Anschluss ist selbstverständlich Pflicht.
Budget...naja...so wenig wie möglich...grundsätzlich aber bis ca. 1000.- möglich.
Laufen soll es unter Windows Server 2012 R2

Auf eigener Recherche bin ich auf diese Kandidaten gestossen.
Wahrscheinlich gibt es aber noch andere. Und welchen soll man nehmen?

Vielen Dank und Gruss

Christoph

PS: Wenn eine andere Konfiguration, z.B. der Einsatz von 2x8-Port und 1x4-Port Controller sinnvoller ist, habe ich nichts gegen entsprechende Vorschläge :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorsicht, bei SAS Controller mit so vielen Ports werden oft SAS Expander verwendet, aber SATA Platten an SAS Expandern machen gerne Probleme. Beachte auch, dass bei 15 oder mehr Platten in einem Gehäuse schon entsprechend geeignete Platten zu verwenden, also z.B. mindestens die Seagate Enterprise NAS statt der einfachen NAS oder die WD Red Pro statt der einfachen NAS, oder entsprechende Enterprise Platten.
 
Ja, ich weiss.
Die Festplatten laufen schon seit Jahren an einem 16-Port HBA von LSI mit Expander ohne Probleme.
Damals hatte ich halt kein Geld für einen richtigen Controller und darum läuft alles auf Software RAID. Nun würde ich aber gerne auf ein echtes Hardware-Raid wechseln. Und wie gesagt: ich kann auch 2x8-Port oder 4x4-Port reinschrauben, wenn das besser wäre :D

Nur da gibt es noch mehr Auswahl und ich hab noch weniger Überblick....

Gruss

Christoph
 
Rein aus Neugier was soll der Wechsel auf HW RAID bringen? Was ist an der aktuellen Konfig nicht ok?
 
Softwaremässig geht halt nur Raid 1.
Da dürfte zwar theoretisch die Hälfte der Platten abrauchen, aber wenn es die falschen 2 gleichzeitig erwischt, ist Ende. Da bräuchte es ein Raid 6, das über Software nicht zu realisieren ist (jedenfalls nicht performant). Um dann bei Raid 6 auch noch Geschwindigkeit hinzubekommen dachte ich eben an Raid 60. Per Software? Nope.
Und Raid 1 ist halt Platzverschwendung per excellence.

Dann: wenn man ein Backup hat, soll man den Ernstfall proben. Beim Proben wurde mir das richtig grosse Problem bewusst: das Software Raid funktioniert natürlich nur unter Windows. Also beim Desaster mal kurz von PE booten und die Daten wieder rüberziehen ist nicht.
Zuerst muss das System mit allem Pipapo wieder laufen. Auch das Problem wäre mit HW-Raid gelöst..

Gruss
Christoph
 
Oder man wechselt bei so großen Storages auf zfs oder ähnliches. Natürlich nur wenn das praktikabel ist.

Zumindest bei zfs stimmt die Performance
 
Windows Server - ZFS? Hm.....

Ich frage mich nur, wieso niemand hier konkrete Controller empfehlen kann. Nach langer Suche habe ich hier einige Threads zu Raid-Controllern gefunden. Bloss nirgends eine ernsthafte Kaufberatung / -empfehlung...
Schade.

Gruss
Christoph
 
Kaufen kannst du alle, nur sollten sie einige Eigenschaften haben.
HIer eine gute Zusammenfassung dazu: https://serverfault.com/questions/685289/software-vs-hardware-raid-performance-and-cache-usage

Ich persönlich tendiere immer öfter zu Software RAID (nicht unter Windows), wegen einem Vorfall vor einigen Jahren (okay, ein Jahrzehnt. :D ). Damals ging mir ein wichtiger RAID Kontroller kaputt. In der Zwischenzeit hat sich die Gesetzgebung geändert (verschärfte RoHs-Richtlinie) und der RAID-Controller durfte nicht mehr offiziel in der EU verkauft werden. Erst nachdem ich den Nachweis erbracht hatte, dass das ein Austauschgerät sein sollte, verschickte die Firma einen RAID Kontroller, der beim Zoll stecken blieb. Auch dem Zoll musste ich nachweisen, dass das ein Ersatzgerät war. Im Endeffekt waren es knapp 3 Wochen Wartezeit, die sich da zusammen getragen hat. Das ist vielleicht ein Extremfall, aber kannst du mehrere Wochen ohne deine Daten leben/arbeiten?

Schau dir mal Backblaze an, die verwenden auch nur dummer Controller.
 
@christoph.ruest

Das ist Hardware für große Rechner, die selbst Hardcore Nerds eher nicht zuhause haben und im professionellen Bereich kauft man dann doch eher was Fertiges. Entsprechend gibt es nur wenige Leute die solche Karten selbst in Händen halten und damit Ahnung haben.
 
Naja, ich dachte halt, hier sind auch Leute unterwegs, die das beruflich machen.
Und auf Youtube findet man ja massenhaft Videos von Leuten, die ihre privaten Rechenzentren im Keller vorstellen und dort ist oftmals Serverleistung verbaut, bei der so manches KMU nur staunt.
Ich habe bisher nach 3 Tagen Suche in einem einzigen Thread eines englischen Forums den konkreten Tipp LSI-9260 gefunden.
Davon gibt es Versionen mit 4 bis 28 Ports.

Es gibt halt einfach so viele verschiedene Möglichkeiten.
Ein Controller mit 16 oder 20 Ports und integriertem Expander.
Oder ein Controller mit 4 oder 8 Ports und zusätzlicher Expander.
Es gibt Controller von 200 bis 2000 Euro.
Welchen Chipsatz soll man nehmen, etc.

Ich dachte halt, hier seien vielleicht Leute unterwegs, die sich damit besser auskennen als ich.

Alternativ bleibt wohl nichts anderes übrig, als auf die grossen Hersteller zu vertrauen.
Dort nachschauen, welche Chipsätze verbaut werden, dann nach Controllern mit diesen Chipsätzen suchen und anhand von Datenblättern versuchen herauszufinden, wie viele Ports nativ und wie viele über Expander realisiert werden und dann entscheiden ob separater oder integrierter Expander....
Ok, ich denke ich weiss, was ich die nächsten Wochen tun werde ;)

Gruss

Christoph
 
Wenn Du unbedingt Windows Server willst, dann ist ein SW RAID natürlich Mist, die Performance der Windows SW-RAIDs ist bekanntlich nicht besonders gut. Das ganze I/O Subsystem in Windows ist nicht wirklich performant und wurde meines Wissens auch nie konsequent parallelisiert. Daher nimmt man für so ein Vorhaben eben auch besser kein Windows, als ernsthaftes Serversystem hat Windows Server sich eben nie etablieren können. Linux md SW RAIDs sind hingegen sehr performant und für den Preis eines guten HW RAID Controllers, der immer noch lahmer als jede einfache CPU ist, bekommt man dann einen ganzen Selbstbau Server auf dem im Zweifel dann ein Windows Server in einer VM virtualisiert läuft und ein Linux, FreeBSD oder Solaris kümmerst sich um das sw-RAID, welches ggf. mit ZFS realisiert wird. Wobei ich persönlich kein Fan von ZFS bin, aber das muss jeder selbst wissen, aber ich würde eben auch nie viel Geld für einen großen HW-RAID Controller ausgeben.

Außerdem: Wenn Deine Platten schon jahrelang laufen, wie alt sind die denn? Bedenken, dass HDDs auf ein Service Life 5 Jahren ausgelegt sind, ein paar mehr schaffen sie auch bei guten Bedingungen noch, aber dann ist irgendwann Ende und wenn man neue Platten kauft, würde ich immer möglichst die größten Kapazitäten nehmen, eben weil es am Ende schnell billiger wird wenn man weniger Platten braucht, auch wenn die HDDs pro TB mehr kosten.
 
Das würde dann heissen, von absolut Null komma Null Linux-Kenntnissen so weit einlesen und einarbeiten, dass ich einen Linux Server produktiv einsetzen kann und darauf einen Windows-Server virtualisieren und hoffen, dass ich alles mit Firewall, Portweiterleitung, etc. so gebacken kriege, dass alles wieder wie vorher funktionert.
Ich denke eher nicht, dass ich das einfach so nebenbei in ein paar Wochen hinbekomme...
Daher fällt diese Möglichkeit leider wohl eher weg.

Die Hälfte meiner Platten ist 3 Jahre alt (ziemlich genau), 1/4 ist 1 Jahr alt und 1/4 ist ein paar Monate alt.
Vor 3 Jahren, als ich die Hälfte der heutigen Platten angeschafft habe, waren die damals verbauten 4TB schon ziemlich die grössten Platten, die man bekam. Es gab zwar vereinzelt 6TB Platten, die waren aber pro TB nicht "etwas" teurer sondern für mich einfach unbezahlbar. 40 TB mit 4TB-Platten kostete nichtmal die Hälfte von 40TB mit 6TB-Platten.
Vor einem Jahr kamen noch 5 Platten dazu. Da lag es einfach nahe, die Erweiterung mit dem gleichen Plattentyp zu machen, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.

Vor ein paar Monaten habe ich ein neues Backup-Set zusammengebaut. Und da habe ich dann wieder die grössten verfügbaren und bezahlbaren Platten mit 8TB gekauft. Für ein Backup wohl ganz gut zu gebrauchen. Aber inzwischen liest man immer öfters, dass die 8TB-Platten noch nicht so wirklich reif für den Dauerbetrieb sind (keine Ahnung, ob es an SMR oder was auch immer liegt) und gerne mal ausfallen, wenn man sie als "normale" Platten missbraucht.

Und noch zu Pawel23:
Ja, im Extremfall könnte ich auch ein paar Wochen ohne den Server leben. Darauf liegen hauptsächlich Daten, auf die ich nicht täglich zugreifen muss sowie Backups.

Gruss

Christoph
 
Keine Ahnung welche konkreten Platten Du hast, die Kapazität sagt darüber nicht mehr als die Farbe beim Auto. Die 8TB HDDs würde aber sogar von Backblaze schreibt:
Und die 8TB Seagate die sie einsetzen ist die ST8000DM002, also nicht die Archive v2. Die Kapazität ist nicht das Problem, wichtiger ist die für die Nutzung vorgesehen Platten zu nehmen, also eben für Dauerbetrieb auch Platten zu verwenden, die dafür zugelassen sind und für den RAID Betrieb, gerade an einem HW-RAID Controller, dann auch dafür geeignet Platten zu verwenden, wenn man daran länger Freude haben will. Einfache Desktopplatten halten im Dauerbetrieb oft nur knapp über 2 Jahre durch und sind auch nicht dafür gedacht mit viele anderen Platten in einem Gehäuse verbaut zu sein oder im RAID zu laufen, die fliegen dann beim ersten schwebenden Sektor als defekt aus dem RAID, weil die keine TLER haben, also keinen einstellbaren Timeout für die Fehlerbehandlung.
 
Für das Backup habe ich Seagate Archive v2 mit 8TB.
Für den Rest habe ich WD Red Pro.

Und bestellt habe ich soeben einen LSI 9280-16i4e, bei dem die Verpackung einmal geöffnet wurde (das Siegel des Antistatik-Beutels aber nach Foto noch intakt ist) mit 2 Jahren Garantie vom Händler für 1/3 des günstigsten Preises bei Geizhals...

Gruss

Christph
 
Die Red Pro passen, die sind für bis zu 16 HDDs in einem Gehäuse zugelassen. Von der Archive v2 habe ich selbst 2 in Betrieb und bisher keine Probleme, obwohl ich noch die mit der alten FW AR13 haben und einige behaupten, die wären anfälliger.
 
christoph.ruest schrieb:
Windows Server - ZFS? Hm.....

Ich frage mich nur, wieso niemand hier konkrete Controller empfehlen kann. Nach langer Suche habe ich hier einige Threads zu Raid-Controllern gefunden. Bloss nirgends eine ernsthafte Kaufberatung / -empfehlung...
Schade.

Gruss
Christoph
Das damit ein OS-Wechsel ansteht war aus meiner Sicht selbsterklärend, aber ja werde das nächste Mal es explizit schreiben.
 
Dass du darauf hinauswolltest, war mir schon klar...
Stell dir vor, dein Wasserhahn tropft, du rufst den Sanitär und statt eine Dichtung einzusetzen, rät er dir, ein neues Haus zu kaufen. Was sagst du...?

Gruss
Christoph
 
Wieso denn aus der Luft gegriffen? Ich kann auch eine andere machen: Frage nach alternativem Tintenhersteller endet im Rat zu neuem Drucker. Maximal möglicher Aufwand um ein eigentlich ganz simples Problem zu lösen.
Ich habe nach einem Raidcontroller gefragt und anstatt mir einfach einen guten Hersteller oder Chipsatz o.Ä. zu nennen, bekomme ich die Antwort, ich soll den kompletten Server inkl. Backup-Strategie, etc. einmal völlig umbauen. Das liegt natürlich völlig auf der Hand...

Übrigens ist mein Problem gar nicht so exotisch. Das Schwierige war schlussendlich das Finden der richtigen (nicht wirklich offensichtlichen und logischen) Begriffe für google...dann findet man schon einige Leidensgenossen und Lösungen.

Gruss
Christoph
 
Magst du deine Fünde teilen? Habe zwar kein Bedarf aber Interesse :)

Ich finde den Hinweis, dass für deine Aufgabe geeignetere Systeme existieren nicht verkehrt, vor allem da gleich eine brauchbare Begründung mitgegeben wurde. Das hat mit deinem tropfendem Wasserhahn Analogie nichts zu tun.
Es kommt nunmal häufig vor, dass das Umwerfen historisch gewachsenere Strukturen die sinnvollste und effizienteste Lösung ist. Gerade wenn Wechsel ohne all zu großen Druck möglich ist. Bei deiner aktuellen Lösung scheint mir der Maximalausbau des System nahezu erreicht zu sein, was machst du wenn die Anforderungen zukünftig weiter steigen? Gibt es sinnvolle Möglichkeiten mit Winserver noch weiter zu skalieren (die Frage ist ernst gemeint)? Ist es sichergestellt, dass der Raidcontroller als Single-Point of Failure zukünftig als Ersatzteil inkl. Treiber weiter verfügbar ist?



Um bei deinen Analogien zu bleiben:

Kommt der Klempner um dein Wasserhanhproblem zu beheben und findet eine vergammelte Installtion ist die kompetente Empfehlung auch die Anlage zu erneuern.

Wenn ein Haushaltsdrucker häufig mit günstiger Tinte aufgefüllt werden soll weil das Druckaufkommen so hoch ist, ist die fachrichtige Empfehlung einen Drucker zu verwenden der für ein wesentlich höheres Druckaufkommen als der installierte Drucker stemmen kann.

Oder genereller, wenn das Werkzeug für den Job nicht passt geht die Empfehlung meist in die Richtung das passende Werkzeug zu besorgen.
 
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