Raid System mit Spiegelung gesucht.

Allan Sche Sar

Lt. Commander
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Hallo ihr,

ich bin nun an dem Punkt angekommen, dass ich ein Raid System benötige. Bisher werden meine Daten in regelmäßigen Abständen manuell gesichert. Das war bis dato ausreichend.
Nun ist es jedoch so, dass ich ein System benötige, auf dem ich meine Konstruktions- und Auftragsdaten ablegen.
Ich möchte auf dem System Arbeiten und automatisch soll eine Spiegelung (Raid heißt dies meines Wissens nach) erfolgen.

Nun bin ich leider überfragt, was für mich das richtige ich.
  • Angedacht sind zunächst 500 GB bis 1 TB als Datenspeicher.
  • Hohe Datengeschwindigkeiten sind nicht zwingend notwendig, da keine Videodaten bearbeitet werden sollen. Die Daten, welche ablegt werden, sind im Schnitt 3 MB groß.
  • Zugang mittels zwei PC's wäre ein Traum. Sollte das nicht ohne weiteres klappen, dann tut es auch ein LAN oder USB Anschluss zum Hauptrechner. Ist eine Internetverbindung erforderlich für die Nutzung? Oder wird der Betrieb über einen Server empfohlen?
  • Mehr als 300 € möchte ich dazu eigentlich gerade nicht ausgeben.

Mir fehlt leider das Wissen in diesem Bereich, weshalb ich auf eure Hilfe angewiesen bin.

P.S.: Sollte ich im falschen Bereich gelandet sein, so bitte ich um Entschuldigung.
 
Wenn die Geschwindigkeit keine große Rolle spielt... Warum denn dann keine NAS (2Bay mit RAID1, also Spiegelung) von Synology, QNAP und Konsorten? Ist nicht teurer als einen guten Hardware-Controller (z.B. Adaptec/Microsemi) in den PC einzubauen.

Eine NAS liegt bei etwas unter 200€. Zwei 1TB Festplatten kosten etwas mehr 100€. Zusammen also ca. 300€, vielleicht ein paar wenige Euro drüber.
 
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Ein gespiegeltes RAID deckt eigentlich nur die Anforderung ab, dass die Daten im Falle des Ausfalls SCHNELL (ohne Unterbrechung) wieder verfügbar sind. Nicht die Anforderung der Manipulationssicherheit ( (un)beabsichtigtes Löschen bspw.) Ist das der Wunsch? RAID lohnt sich i.d.R. nur für Server.
 
Dir ist aber hoffentlich klar, dass Spiegelung/RAID 1 absolut kein Ersatz für Datensicherung ist ....
 
Zuletzt bearbeitet: (Tippfehler)
mugam schrieb:
Dir ist aber hoffentlich klar, dass Spiegelung/RAID 0 absolut kein Ersatz für Datensicherung ist ....
Richtig, RAIDs ersetzen keine Backups! Spiegelung ist aber RAID 1 und nicht RAID 0, RAID 0 hat keine Redundanz und wenn eine Platte ausfällt, sind alle Daten weg.
 
Nein das ist mir noch nicht so ganz bewusst. Deswegen frage ich hier nach.
Ein Umswitchen bei einem Ausfall ist nicht das Ziel. Das Ziel ist, dass meine Daten sicher sind. Klar neben dem Raid System - was scheinbar nicht das ist, was ich benötige - werde ich weiterhin alle ein bis zwei Wochen eine Sicherung auf einem externem Medium machen.
 
Allan Sche Sar schrieb:
Nein das ist mir noch nicht so ganz bewusst. Deswegen frage ich hier nach.
Ein Umswitchen bei einem Ausfall ist nicht das Ziel. Das Ziel ist, dass meine Daten sicher sind. Klar neben dem Raid System - was scheinbar nicht das ist, was ich benötige - werde ich weiterhin alle ein bis zwei Wochen eine Sicherung auf einem externem Medium machen.

Das ist richtig. RAID sollte nur bedeuten, dass im Falle eines Ausfalls einer Platte, die Arbeit nicht gleich unterbrochen werden muss. Es gewährleistet lediglich eine höhere Verfügbarkeit. Es ist auch nicht unbedingt gewährleistet, dass eine defekte Platte unbedingt auffällt und vom System gemeldet wird. Kein Backup, kein Mitleid!

Ein NAS bietet nebenbei aber auch die Möglichkeit Daten im Netzwerk leicht zur Verfügung zu stellen. Dann muss nicht immer ein PC laufen, der Dateien freigeben soll.
 
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Okay ich habe jetzt etwas quer gelesen zum Thema NAS. Ist ein NAS nicht einfach nur eine Raid System in Netzwerk?
Das hilft mir doch bei der Datensicherheit nicht weiter.
Auf der anderen Seite verstehe ich ein Raid I so, dass man zwei Platten hat und Nummer zwei die Daten gespiegelt bekommt. Wenn man dann einen Ausfall von Platte 1 hat, dann habe ich die Daten auf Platte 2 nach wie vor.

@inciter was würdest du denn empfehlen für mich?
 
Die Daten sind schon auf beiden Platten vorhanden, wenn du allerdings z.B. versehentlich eine Datei löschst wird diese auf beiden Platten gelöscht, wenn ein Virus zuschlägt dann ebenfalls auf beiden Platten usw .....

Das einzige wovor du geschützt bist ist tatsächlich der defekt EINER Platte, aber das ist höchstwahrscheinlich der seltenste Fehlerfall ....
 
Du hast zwei Platten mit den genau den gleichen Inhalt. Wenn jetzt die Hardware von Platte A ausfällt hast du noch Platt B mit den Daten und kannst deine Arbeit an diesen Tag ohne Unterbrechung weiterführen. Dann hast du in Ruhe Zeit die Kaputte Platte auszutauschen und dein System Spiegelt die Daten wieder.

Wogegen hilft dieses System nicht:
.) Wenn du eine Datei unabsichtlich löschst wird sie auch automatisch auf deine zweiten Platte gelöscht. Die Daten sind ja gespiegelt.
.) Wenn ein Virus irgendwas zerstört, oder deine Daten verschlüsselt um dich zu erpressen, werden sie auch automatisch auf deine zweiten Platte zerstört/verschlüsselt. Die Daten sind ja gespiegelt.

Also Spiegeln = Ausfallsicherheit aber nicht Datensicherheit.
 
Allan Sche Sar schrieb:
Okay ich habe jetzt etwas quer gelesen zum Thema NAS. Ist ein NAS nicht einfach nur eine Raid System in Netzwerk?
Das hilft mir doch bei der Datensicherheit nicht weiter.
Auf der anderen Seite verstehe ich ein Raid I so, dass man zwei Platten hat und Nummer zwei die Daten gespiegelt bekommt. Wenn man dann einen Ausfall von Platte 1 hat, dann habe ich die Daten auf Platte 2 nach wie vor.

@inciter was würdest du denn empfehlen für mich?

Also bei einer Spiegelung werden Daten gleichzeitig identisch auf beide Platten geschrieben. Das gilt natürlich auch fürs Löschen von Daten/Dateien und auch leider für Schreibfehler - z.B. wenn ein Programm abstürtzt und eine Datei nicht zu ende schreibt.

NAS = Network Attachment Storage. Also richtig, ein Datenspeicher im Netzwerk.

Richtig ist auch, dass wenn (im RAID 1) eine Platte unwiederbringlich kaputt geht, die Daten immer noch auf der anderen Platte verfügbar sind. Man könnte sagen, dass die Datensicherheit durchaus erhöht wird. Allerdings sollte man das wirklich nicht überschätzen. Wie bereits erwähnt, kann der Ausfall einer Platte auch unbemerkt bleiben. Betreibt man das System weiter und die andere Platte fällt später ebenfalls aus, hat ein RAID am Ende nicht geholfen. Weiterhin schützt eine Spiegelung nicht vor versehentlichem Löschen, genauso wenig vor Verschlüsselung durch Krypto-/Erpressungstrojanern.

Wie du bereits erwähnt hast, möchtest du deine Daten aber auch im Netzwerk teilen. Sofern ein komplexer Server die Anforderung deiner Unternehmung übersteigt, ist eine NAS ein günstige und effiziente Möglichkeit dies umzusetzen. Für regelmäßiges gemeinschaftliches Arbeiten - selbst wenn es nur zwei Arbeitsstationen sind - ist eine NAS eine praktische Sache.

Weiterhin bieten Synology, QNAP und Co auf ihren Systemen eigene Backup-Lösungen an. Dann kannst du regelmäßig eine externe Festplatte an die NAS anschließen um ein "echtes" Backup deiner Daten zu machen.
 
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Wenn du die Daten zum Arbeiten benötigst, macht ein RAID1 schon Sinn. Denn wenn deine Datenfestplatte kaputt geht, musst du erstmal Ersatz beschaffen und ein Backup zurückspielen, Ergo Arbeitszeitausfall.

Kleine synology für um die 100€, 2x 1TB HDDs für je 50€ und eine externe USB Festplatte mit 1-2TB. sollte noch unter 300 sein.
Die synology kann ein oder mehrmals am Tag ein Backup auf die externe machen. Über das RAID1 hast du auch bei Plattenausfall noch zugriff.
Und zusätzlich kannst du mit mehreren Rechnern auf die Daten zugreifen.
 
Was du eher suchst ist also eine gute Sicherungsstrategie.
Viele (gute) NAS-Systeme bieten sogenannte Snapshots an. Diese kannst du regelmäßig erstellen lassen, z.B. alle 6 Stunden und richtest noch ein, dass du 28 Snapshots immer vorhalten willst. Dann kannst du bis zu einer Woche lang zurück gehen im 6-Stunden-Abstand.
Das Ganze ließe sich genauso mit einem guten Backup Programm abbilden wo man einfach alle 6 Stunden eine Sicherung erstellen lässt, z.B. auf ein NAS.
Zusätzlich dann alle Daten vom NAS auf eine externe sichern und diese nach Abschluss der Sicherung extern/woanders aufbewahren.
 
Ja ich sehe es ein. Ich mag das Forum. In so kurzer Zeit bekommt man von hilfsbereiten Usern Wissen vermittelt. Danke euch allen.

Nun war ich die letzten 30 Minuten auf der Synology Seite unterwegs. Dabei wurde mir ein NAS System empfohlen. Das DS218play.
Morgen möchte ich noch mit Synology telefonieren, um mich abschließend beraten zu lassen, aber was ist die Hardwareanforderung für mich?
Helft ihr mir dabei auf die Sprünge?
 
Es würde auch eine j reichen. Du willst ja nur ein paar Daten ablegen. Also 218j, oder wenn es noch günstiger sein soll, die 216j.
 
Allan Sche Sar schrieb:
aber was ist die Hardwareanforderung für mich?

Die Antwort zum NAS selbst hat Dir Fard Dwalling ja schon gegeben...
Achte aber bitte bei den Platten darauf, dass Du entsprechende NAS-Platten kaufst. Bei Seagate wären das die IronWolf bzw. die IronWolf Pro. NAS-Platten sind etwas hochwertigere HDDs, die auf den 24/7 Betrieb und für mehrere Platten im gleichen Gehäuse ausgelegt sind!
 
Gorby schrieb:
Oder wenn die Hütte brennt, dann sind auch beide Platte futsch.

Noch ein Fall, in dem RAID gar nichts bringt ist, wenn aus irgend einem Grund das Dateisystem zerschossen wird.

Mir ist das neulich erst passiert auf einem Drobo mit doppelter Redundanz (also zwei Platten von fünf können ausfallen, äquivalent zu RAID 6).
Das Thunderbolt Kabel oder der Anschluss hatte wohl einen Wackelkontakt und das Laufwerk wurde im falschen Moment hart vom Rechner getrennt, dadurch wurde das Journal beschädigt und MacOS konnte absolut nicht mehr auf die Daten zugreifen. Mit den normalen Mitteln im Festplattenmanager war nichts zu machen, das Laufwerk konnte nicht mehr gemountet werden, alle Reparaturversuche endeten mit Fehlermeldungen.

Ich habe dann zum Glück noch im Terminal eine Möglichkeit gefunden, das Journalling auf dem Laufwerk zu deaktivieren, ohne das Laufwerk zu mounten. Danach konnte man das Journalling wieder aktivieren und alles war wieder gut.

Trotzdem hat mir der Fall einmal wieder gezeigt, wie schnell ein paar Terabyte an Daten auf einem RAID-Laufwerk weg sein können.

Ich gebe auch gerne zu, dass ich schon einmal in einer stressigen Situation aus Versehen ein 6 TB RAID1 Laufwerk mit Archivdaten formatiert habe, weil ich im Festplattendienstprogramm die falsche Platte ausgewählt habe. Ich wollte "mal schnell" ein externes Laufwerk für eine Kollegin formatieren und habe völlig hirnlos die Formatierung auf dem RAID-Laufwerk gestartet, weil das Gerät einen ähnlichen Namen hatte.
Auch das kann passieren.

Also immer Backups machen, und zwar besser zwei mal die Woche, als nur alle zwei Wochen!
Wenn man viel gearbeitet hat, am besten sogar jeden Abend ein Backup ziehen!
 
highks schrieb:
Das Thunderbolt Kabel oder der Anschluss hatte wohl einen Wackelkontakt und das Laufwerk wurde im falschen Moment hart vom Rechner getrennt, dadurch wurde das Journal beschädigt
Eigentlich sollte Journaling ja genau sowas verhindern, aber leider klappt dies nicht immer. Deshalb würde ich auch immer ein NAS einem DAS vorziehen, denn beim NAS verwalten dessen CPU und das darauf laufende OS das Filesystem, eine Unterbrechung der Verbindung oder auch ein Absturz des Clients können daher das Filesystem nicht schädigen. Bei einem DAS verwaltet immer der Rechner an dem es angeschlossen ist das OS und gerade bei großen Volumen kann dies eben leichter zu Problemen führen, weil es eine Menge Aufwand ist.

Die meisten sehen ein NAS nur unter dem Aspekt das es mehreren Leuten den Zugriff auf die Daten erlaubt, vergessen aber diesen Vorteil der NAS komplett.
 
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