Erstmal zur reinen Begrifflichkeit synchron/asynchron: FSB und Speicherbus - und das ist das Thema des Threads - laufen _immer_ synchron zueinander. Auch bei 5:4 oder einem anderen "schiefen" Taktverhältntis laufen beide stets synchron zueinander. Es gibt eine gemeinsame Taktbasis, aus der beide Seiten ihren (Sub-)Takt erzeugen. Die beiden Seiten laufen nie auseinander und müssen daher nie durch irgendwelche zusätzlichen Mechanismen in "Einklang" gebracht werden. Die Transfers sind einzig und allein durch in starren Taktzahlen beschriebene Timings spezifiziert. Es gibt keinerlei Feedback der Art: "Ich bin nun fertig, kannst die den bestellten Kram jetz abholen". Stellt man die Timings zu eng ein, stürzt die Kiste eben ab. Ganz einfach.
Vielleicht hilft das: Die 3 nicht tickenden sondern mit konstanter Winkelgeschwindigkeit drehenden Zeiger einer idealen Uhr laufen auch synchron, nur eben mit unterschiedlicher Drehzahl.
Der Großteil von HeinzNeus Erläuterungen zu tatsächlich asynchronen Verbindungen, insbesondere sein kompletter 2. langer Beitrag, geht hier völlig am Thema vorbei, da solche asynchronen Transfers beim hier diskutierten Speicherzugriff gar nicht vorkommen - weder beim Zugriff auf den Speicher selbst noch beim Übergang Speicherbus<-->FSB. Was er da von Handshakes und Bestätigungssignalen erzählt, hat nichts mit der Realität des Speicherzugriffs auf Intels Systemen mit FSB zu tun. Intels Hardware arbeitet nicht so, wie er im 2. Beitrag hier erzählt. Dummerweise ist dieser Teil nicht nur off topic sondern auch noch inhaltlich weitgehend falsch - kein Wunder wenn man Vorzüge asynchroner Transfers an einem nichtexistenten Beispiel zu erläutern versucht.
Auch sein Fazit ist Humbug:
HeinzNeu schrieb:
Deshalb gibt es beim asynchronen Bus (abgesehen von den Handshake-Signalen) keine Wartezeiten. Daraus folgt, dass ein schnellerer Speicherchip den Bus sofort schneller zum Laufen bringt- und daraus folgt wiederum (mögen es manche auch nicht hören wollen), dass der asynchrone BUS dem synchronen BUS überlegen ist. Daran ändert auch der zusätzliche Aufwand durch die Handshakes nichts.
Daß diese asynchrone Methode mit Handshake gar nicht stattfindet, hatten wir geklärt. Weiterer Unsinn ist "keine wartezeiten außer bei Handshake". Auch bei asynchronen Transfers zwischen zwei (unsynchronisiert) getakteten Systemen treten selbstverständlich Wartezeiten auf, da immer nur zu den Zeitpunkten der Taktflanken aktiv was passiert und darauf gewartet werden muß. Weiterhin ist es grober Unfug, einen asynchronen Bus einem synchronen Bus als grundsätzlich überlegen hinzustellen, insbesondere wenn man mit dem Argument "schneller" kommt. Es ist kein Zufall, daß es eine Menge synchroner Techniken in allen möglichen Bereichen gibt, in denen sehr schnelle Transfers stattfinden. Im kleinen (z.B. Speicherzugriff), wo die Synchronisation sehr einfach ist, ist das leicht nachvollziehbar. Doch selbst in riesigen, schnellen Systemen (z.B. SDH/Sonet) nutzt man gern synchrone Transfers, obwohl dort die Synchronisation alles andere als einfach ist.
Zurück zum Thema:
Die Frage "Ram Takt höher als FSB sinnvoll" läßt sich jedenfalls nicht mit "Klar doch, weil höherer Ramtakt = schneller" beantworten. Es muß insgesamt passen. Die Kombination RAM-Takt, RAM-timing, MCH-Konfiguration und FSB-Takt muß zueinander passen:
FSB-Takt und tatsächliche Fähigkeiten des Speichers oder der Restlichen Hardware stehen meistens fest. Unter diesen gegebenen Bedingen kann man für jeden Rechner einen idealen Punkt für FSB:RAM-Verhältnis (und damit RAM-Takt), RAM-Timing und MCH-Timing ermitteln. Dabei ist keineswegs immer der höhere RAM-Takt besser.
Rein praktisch reicht es aus, sich nur um die 3 Parameter FSB:RAM-Verhältnis, CL des RAMs und Trd der Northbridge (aka Performance Level) zu kümmern. Alle anderen Stellschrauben (weitere Timings, Spannungen, ...) sind für sich allein betrachtet unwichtig, dienen aber dazu, ggf. bei einem der 3 genannten wichtigen Parameter noch was rauszuholen. Die anderen Stellschrauben sind also nur über diesen Umweg interessant. Man bekommt mit nur wenigen Versuchen ein passables Ergebnis nah am Optimum hin.