RAPID Mode von außerhalb deaktiveren (850 EVO)

Ind3x

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Hallo zusammen,

ich habe mir eine Samsung 850 EVO gekauft, sie eingebaut und mein Windows 8.1 auf die SSD geklont. Ich konnte es problemlos starten und auch bedienen.

Dann habe ich dort mit dem Samsung Magician Tool den RAPID Mode aktiviert und wie beschrieben den Computer neugestatet. Wenn ich nun mein bisheriges Windows der alten HDD boote mit angeschlossener SSD oder direkt das geklonte Windows von der neuen SSD boote fährt es normal hoch, hängt sich aber ein paar Sekunden, nachdem ich auf dem Desktop bin auf. Keine Eingaben mit Maus oder Tastatur sind mehr möglich. Wenn ich die SSD abstöpsle und das Windows meiner HDD boote, funktioniert es einwandfrei.

Kann ich irgendwie den RAPID Mode der SSD wieder deaktivieren? Sobald ich sie an meinen PC anschließe, stürzt er wie beschrieben ab.

Grüße, Index
 
Wenn du das Magician Tool aus dem Autostart entfernst solang nur deine HDD dran ist sollte es nach einem Neustart mit der SSD wieder gehen.
 
Der RAPID Mode läuft als Dienst. Daher bringt das Beenden oder entfernen aus dem Autostart von Magician gar nichts.
Du könntest mal im Abgesicherten Modus start und entweder versuchen Magician zu starten und RAPID zu deaktivieren oder unter Win+R: "services.msc" den passenden Dienst zu finden und zu deaktivieren.
 
Auf den RAPID und das ganze Magician sollte man komplett verzichten! Natürlich ist bestimmten Performancegewinn in dem Benchmarks immens, da werden ja auch die Daten geschrieben und sofort wieder gelesen, stehen also alle immer artig im Cache. AS-SSD schreibt nicht mehr als 1GB und das wiederholt, da braucht beim Schreiben also auch nicht mal der Cache geleert zu werden, wenn die gleichen Adressen wieder überschrieben wurden. Aber schau Dir mal diesen Test an, vor allem Seite 5 mit Aufgaben wie dem Kompilieren von Firefox, FileCopy, Bittorrent tranfer, Video Transcoding und Virenscan dann sieht man was für eine Bremse dieser Cache in der Realität sein kann.

Und hier gibt es einen Test der 840 Pro 256GB mit RAPID, 5127 Punkte bei AS-SSD statt nur 1143 Punkte ohne, aber beim PC Mark 8, der reale Anwendungsszenarien durchtestet sind es dann nur noch 5057 statt 5006 Punkte ohne RAPID.
 
Holt schrieb:
Aber schau Dir mal diesen Test an, vor allem Seite 5 mit Aufgaben wie dem Kompilieren von Firefox, FileCopy, Bittorrent tranfer, Video Transcoding und Virenscan dann sieht man was für eine Bremse dieser Cache in der Realität sein kann.

Und hier gibt es einen Test der 840 Pro 256GB mit RAPID, 5127 Punkte bei AS-SSD statt nur 1143 Punkte ohne, aber beim PC Mark 8, der reale Anwendungsszenarien durchtestet sind es dann nur noch 5057 statt 5006 Punkte ohne RAPID.

Ich bin jetzt nicht unbedingt der RAPID Verfechter, auch schon gar kein Magician Fan wenn es um die sog. OS Optimization geht. Aber dieser Test wirft ein anderes Bild auf RAPID. Von der gleichen Seite wie dein Link:
http://techreport.com/review/26701/samsung-850-pro-solid-state-drive-reviewed/3
Test der 850 PRO mit neuem Magician und der Weiterentwicklung von RAPID. Da sieht das ganze Bild etwas anders aus.

Der Magician hat seine Schwächen und RAPID mag Geschmacksache sein, aber manuelles Trimmen in manchen Fällen für alte Windows, (regulär) saubere Firmwareupdates sowie die Möglichkeit sehr einfach den Encrypted Drive Modus zu aktivieren sind auf jeden Fall Pros und keine Kontras.

Grüße
 
Der wirft gar kein anderes Licht, da Du wieder nur diese synthetischen Benchmarks betrachtest bei denen eben RAPID glänzen kann. Schon auf der nächsten Seite schmilzt der Vorsprung, auch wenn er anfangs immer noch da ist weil das neue RAPID sich mehr RAM gönnt, früher war es ja maximal 1GB und jetzt hängt es davon ab wie viel RAM die Kiste hat, aber beim beiden unteren Tests ist die SSD mit RAPID schon wieder langsamer als ohne. In den Praxistests von Booten über Level-Loading sind die Unterschiede minimal und in zwei der die Fälle zu Ungunsten von RAPID.

Egal ob RAPID von Samsung oder PlexTurbo von Plextor oder welcher RAM Cache auch immer, die können im Alltag nichts bis nur ganz wenig bringen, denn ein Cache funktioniert nur, wenn beim Lesen die Daten auch drin stehen, sonst verliert man wegen der Cacheverwaltung sogar an Performance, denn es muss ja auch jedes mal nachgesehen werden, ob das der Fall ist. Windows hat aber schon einen eigenen Cache, es nutzt unbelegtes RAM selbst als Diskcache und daher bringt ein zusätzlicher Cache nur zusätzlichen Overhead, aber keinen Gewinn!

Warum sieht es dann in den synthetischen Benchmark so toll mit den SSD Caches wie RAPID aus? Nun die Programm bemühen sich den Windows Cache zu umgehen, man will ja die SSD benchen und nicht das RAM. Dafür nutzen sie dann entsprechende Befehle, so werden nach dem Schreiben immer flush() geschickt um den Schreibcache und erst wenn der Cacheinhalt auf dem Medium steht und die Platten das bestätigt, ist der Test beendet und der Timer wird angehalten. Aber diese SW Cache pfeifen drauf und tun so als würden die von der Disk lesen, in Wahrheit kommen die Daten aus dem RAM und beim Schreiben tun sie so als würde alles auf dem Medium stehen, was aber gar nicht der Fall sein kann, wenn da Schreibraten weit oberhalb der Bandbreite der Anbindung erscheinen.

Das können sie machen weil sie im System in einer Schicht unterhalb der Windows Routinen eingehängt sind und Windows könnte das auch selbst machen, es hat alles eingebaut um das zu machen, aber gerade beim Schreiben ist das auch nicht ohne Risiko, wenn der Strom ausfällt oder Windows abstürzt sind die Daten auf der SSD womöglich inkonsistent. Außerdem hält sich Windows eben an die Aufrufe und wenn ich ungepuffert lesen will, dann lese ich auch ungepuffert von der Platte und nicht aus dem RAM, schiebe ich einen solche RAM Cache drunter, dann dreht der mir eine lange Nase und scheibt mir die Daten trotzdem aus dem RAM rüber, muss er auch sonst wäre seine komplette Sinn- und Wertlosigkeit ja auch zu offensichtlich und er wäre selbst in den simplen synthetischen Benchmark wie AS-SSD oder CrystalDiskMark keinerlei Vorteil sondern allenfalls seine bremsende Wirkung durch die zusätzliche Cacheverwaltung zeigen.

Diese RAM Caches sind allesamt Betrug bzw. Selbstbetrug, etwas anderes können sie aufgrund der Arbeitsweise von Windows mit seinem eigenen RAM Diskcaching auch gar nicht sein.
 
Ja, ich habe den Test gelesen und gebe den Vorwurf jetzt mal nicht an dich zurück.

Our final testing with PCMark 8 gave us some better insight on how RAPID can improve a system’s performance. Average latency was cut in half and the total latency was cut down by more than that. The average bandwidth results proved something a bit different at first, steady state performance showed to be lower, but when in the recovery phase, average bandwidth shot up to speeds nearly triple to that of the system with RAPID disabled. Based upon our results, we can tell that RAPID actually does work and it really can significantly speed up real world performance.

Mir geht es um den Punkt Latenz im PCMark 8. Laut Text bringt der Rapid Mode dort ja wirklich was und ich frage mich, ob "ihr" den PCMark auch als synthetischen Benchmark versteht oder ob ihr den unter Real World Performance einordnet.
 
PCMark8 ist ein synthetischer Benchmark, genau das wofür diese RAM Cache geschaffen sind, aber die haben mit der Praxis nichts zu tun. Schau Dir an wie es beim Booten, Starten von Programmen oder Laden von Dokumenten aussieht:



Das Starten von Programmen ist also langsamer.



Das Laden von Dokumenten ebenso, nur wenn man es wiederholt macht, bingt es ggf. etwas:



Aber mal ehrlich, wer macht das denn im Alltag schon? Also ich nicht und nur wenn etwas gerade geschrieben oder eben schon mal geladen wurde, kann es überhaupt in dem RAM Cache stehen, dessen Verwaltung aber andernfalls eben einen zusätzlichen Overhead darstellt und der bremst eben. Deshalb ist auch das Booten langsamer, da ist ja der RAM Cache immer noch leer:



Daher bleibe ich dabei und kann nur dazu raten die Finger von dem Schrott zu lassen, was nicht nur das RAPID von Samsung betrifft, sondern auch die ähnlichen RAM Caches von Crucial und Plextor und egal was da noch kommt, im Prinzip ist das alles einfach nur der gleiche Unsinn. Es mag vielleicht in besonderen Anwendungsfälle etwas bringen, vielleicht beim Kompilieren wenn das Projekt nicht so groß ist, aber auch da habe ich meine Zweifel ob es sich lohnt und nach dem Debuggen beim Kompilieren dann überhaupt noch viel im Cache steht, aber das hängt halt vom Projekt ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Antwort. Das mit der Startzeit von Betriebssystem und Programmen ist mir klar - da bringt der Rapid Mode nichts.

Ich bin mir jedoch unsicher, ob ich PCMark als synthetischen Benchmark einordnen würde, da er im Gegensatz zu AS SSD, CrystalDiskMark, etc. ja tatsächliche Programme und Spiele beinhaltet. In diesem Fall:

"Adobe After Effects, Illustrator, InDesign, Photoshop Heavy and Photoshop Light, Microsoft Excel, PowerPoint and Word, as well as Battlefield 3 and World of Warcraft"

Und wie im Test gezeigt, reduziert der Rapid Mode die Latenz bei diesen Programmen teilweise um ein vielfaches.

Ich bin kein Verfechter des Rapid Mode, möchte mir jedoch ein differenziertes Bild schaffen.
 
Er simuliert nur die Zugriffe, also mit welchen Zugriffslängen eben Lese- und Schreibzugriffe erfolgen, aber wenn er für SSDs überhaupt etwas taugen soll, dann muss er vorher auch Daten dort hinschreiben wo er nachher welche Lesen will und damit fehlt genau die zeitliche Komponente, die den Unterschied zwischen der Simulation und der Praxis ausmacht. In der Praxis installierst Du die Progamme einmal am Anfang und nutzt diese dann Monate oder Jahrelang, da ist garantiert nichts mehr von dem Schreibzugriff der bei der Instastallation erfolgt ist im RAM Cache. Bei dem Benchmark ist das anders, der schreibt und liest gleich wieder, da ist PCMark nicht viel anders als AS-SSD, da kann der RAM Cache also noch Daten enthalten, die vom Schreibzugriffe kommen und dann eben nicht von der SSD gelesen werden, sondern eben aus dem RAM kommen.

Noch deutlicher ist es bei diesem Perfomance Consistancy Test, da wird direkt überschrieben und zwar offenbar auch in einem so kleinen Adressraum, das längst nicht alle Daten auf die SSD geschrieben werden mussten, sondern einige noch im Cache wieder überschrieben wurden, sonst wäre der Effekt ja auch nicht vorhanden. Außerdem ist bei Benchmarks wie die PCMark immer die Frage, wie weit berücksichtig wurde, dass ja auch Windows selbst schon unbelegtes RAM als Diskcache nutzt, denn meine Kiste hat 32GB und davon ist nicht selten die Hälfte frei, aber eben nicht ungenutzt sondern es wird als Diskcache genutzt und das merkt man sehr deutlich, viele Zugriffe gehen wirklich blitzschnell, schneller als selbst die SSDs Daten liefern können. Wird das auch genutzt oder umgangen wie es für Benchmarks normal ist, die ja die Performance der Platte ermitteln wollen? Bei letzterem wäre die RAM Cache nur wirksam, weil diese sich eben nicht umgehen lassen, sind damit eben nur Augenwischerei, weil der normale Diskcache von Windows praktisch das gleiche leistet und dessen Effekt nur eben nicht mitgebencht wird. Und bei der Benutzung von RAM als Schreibcache hält Windows sich per Default zurück, das kann man aber auch aktivieren, wenn man das Risiko liebt.
 
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