Notiz re:publica 2017: Ein Appell für mehr Freundlichkeit im Netz

Super, ohne jetzt mal auf deine Thesen inhaltlich einzugehen, liest sich der ganze Beitrag einfach viel sachlicher. Ob da inhaltlich jetzt alles Hand und Fuß hat, ist offtopic, aber es geht ja eben um das Auftreten... einem solchen Beitrag schenke ich persönlich viel mehr Beachtung als dem davor. Ich glaube, das ist nicht nur bei mir so. Und jetzt nehmen wir mal an, inhaltlich stimmt das auch alles, was du schreibst, aber dir hört keiner zu... ja ändert sich das denn, wenn man laut und polemisch wird? Seine Wut richtig raushängen lässt? Pöbelt und beleidigt? Hatespeech? Nein... also wozu? Eher hört man denen zu, die ruhig bleiben und überzeugende Argumente haben. Ja, wer laut wird, bekommt sofort einen Maulkorb, aber ist das keine logische Konsequenz - Aktion und Reaktion. Oder: wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
 
MrWeedster schrieb:
[...]Anti Hatespeech: Dient dazu die berechtigte Kritik an obigem zu unterdruecken[...]
Und genau DAS sehe ich GÄNZLICH anders. Hatespeech dient nicht dazu, berechtigte Kritik zu üben. Wirklich berechtigte Kritik kann gänzlich ohne Hatespeech auskommen und bekommt dann erst wirklich Aufmerksamkeit. Hatespeech erzeugt nichts Anderes, als eine aggressive Gegenreaktion und zu 99,9% Enden solche Auseinandersetzungen dann in einer Schlammschlacht, die keinem weiterhilft. Hatespeech ist unsachlich und in meinen Augen daher wenig zielführend.

Du schreibst ja schließlich selbst:
MrWeedster schrieb:
[...]Und je mehr man mir den ueblichen Schwachsinn an den Kopf wirft, desto extremer werde ich reagieren[...]
Genau das machst du aber auch und genau so wie du reagiert dann eben auch dein Gegenüber. Das kann einfach nicht das Maß der Dinge sein, um sich zielführend auszutauschen und berechtigte Kritik anzuführen und zu erläutern.
 
Du hast mich evtl falsch verstanden: Es wird berechtigte, normale Kritik als Hatespeech umgedeutet, selbst wenn diese nicht unter der Guertellinie ist.

Siehe die SJW und Safespace Debatte in den USA. Auseinandersetzungen werden mit "Mimimi" abgewuergt und unterdrueckt, weil man nichtmehr rationell Argumentiert, sondern Gefuehlsmaessig. Anschliessend zieht man sich in eine Art Wolkenkuckucksheim zurueck, um ja nicht mit der Realitaet konfrontiert zu werden. Das ist Realitaetsverweigerung und keine Basis fuer irgendwas, geschweige denn fuer eine rationelle Diskussion.

Da aber diese Themen die Politik uebernimmt und treibt, kann man eigentlich gar nicht mehr als zu explodieren, denn der komplette Mainstream ist auf "deren" Seite. Die eigentlichen Keulen hat doch immer der Mainstream hervorgebracht: Nazis, Ewiggestrige, Pegida-Vollidioten, Arschloecher wurden sie tituliert.

Meines Erachtens haben die Linken mit o.g. Hatespeech angefangen. Jetzt wo die Gegenreaktionen kommen weint man rum und will diese Meinung mit "Hatespeech" zensieren und unterdruecken.
 
Numrollen schrieb:
Natürlich habe ich das gelesen, auch gegen mich. Und das soll der Hass und die Gewalt sein? Ich lach mich schlapp. Na bei sowas ist klar das Herr Maas Anhänger hat mit seinem Plan der Totalüberwachung.

Warum kannst oder möchtest du nicht verstehen, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich auf einen Forenpost, der mir nicht gefällt oder dessen Meinung ich nicht teile, schreibe

A) DU HU*****, ISCH F**** SCH***** (am Besten noch mit Veröffentlichung von Adresse / Foto des Gegenüber inkl. Gewaltandrohung gegen Freunde und Famlie)

oder
B) Deine Meinung ist falsch, weil hier einige Argumente dagegen..

@mrWeedster: Das hat dann doch nicht im Geringsten mit Maass und seiner Facebookpolizei zu tun sondern einfach nur mit Benehmen außerhalb eines Affengeheges. Abgesehen davon, dass man mit A) nicht gerade glaubwürdiger rüberkommt oder auch nur einen Cent zu einer Diskussion beiträgt. Das sollte man nicht vermischen.
Sagen sollte man alles dürfen, aber höflich.
 
TheManneken schrieb:
komisch, mein Leben hat Gendermainstream, Einwanderung, EU etc. bisher nicht beeinflusst. Bist du sicher, dass fremde Kräfte daran schuld sind, dass es dir - so interpretiere ich deinen Beitrag - schlechter geht, als es könnte?
Ich gebe zu bedenken, daß es sinnvoll ist, nicht erst zu warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Davon mal abgesehen:
Nur weil man selbst nicht betroffen ist, muss das nicht auch für alle anderen gelten.
Wer bei diesen Themen seit einigen Jahren mit liest, hat mittlerweile hunderte entsprechender Beispiele gesehen.



Ich würde das nicht so formulieren wie Weedster, habe allerdings ebenfalls das Gefühl, daß es bei diesem Appell nicht wirklich darum geht, wieder besser miteinander umzugehen, sondern eher darum, daß sich gewisse Leute wieder als moralisch überlegen profilieren und auf andere mit dem Finger zeigen wollen.

Der raue Ton und die zunehmende Extremisierung von "links" und "rechts" (eigentlich total schwachsinnige Bezeichnungen in diesem Zusammenhang), ist meiner Ansicht nach in erster Linie der Arroganz und herablassenden Art der "Linken" zu verdanken.
Aufrufe zur Gewalt (#punchanazi, #killallmen) oder die stolze Ansage, man hätte mit politischen Gegnern eh nichts zu bereden, gehören bei "Links" zum Tagesgeschäft. Hinzu kommen Angriffe auf die Meinungsfreiheit (Wortverbote, Zensur, öffentliche Denunzierung, etc.).

Und in die selbe Kerbe schlägt auch die re-publica. Das ist eine linke Veranstaltung, die in erster Linie der Selbstbeweihräucherung und sozialen Abgrenzung dient. Die Leute da halten sich für unglaublich schlau, hipp, progressiv und natürlich besser als die Anderen.
Hier wird es keine Konzepte zu hören geben, wie man die Stimmung etwas abkühlen könnte, sondern höchstens Ideen, wie man die "bösen Rechten" am effektivsten mundtot machen kann.

Daß dieser Appell hier ausnahmsweise mal ernst gemeint und an beide Seiten adressiert sein soll, glaube ich nicht.
 
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