News Recht auf Vergessen: Französische Datenschutzbehörde erhöht Druck auf Google

Die wollen es einfach nicht verstehen, dass der EUGH ein "EU" im Namen hat...
 
Denn ansonsten drohe ein Wettlauf, bei dem letztlich das Land mit den geringsten Freiheitsrechten entscheide, welche Informationen global verfügbar sind.

Das is wohl der Knackpunkt an der Sache... wie stellen sich die Herrschaften bei CNIL das denn vor? Die EU sagt man darf private Suchergebnisse löschen. Wenn das jetzt weltweit Folgen hätte könnte jedes x-beliebige Land ein ähnliches oder deutlich lockereres Gesetz entwerfen und Google damit zwingen weltweit alles mögliche zu zensieren... was den ganzen Suchmaschine-Service witzlos machen würde.
 
Was für ein Schwachsinn. Die kapieren es einfach nicht...
 
Das Thema ist ein Ritt auf Messers Schneide.
Auf der einen Seite ist die berechtige Sorge und Angst vor einer Zensur, auf der anderen Seite stehen z.B. Dinge, daß unschuldig verdächtigte Probleme bekommen könnten. Man stelle sich z.B. einen vermeintlichen Kinderschänder vor, der sich als unschuldig erweist und Artikel über seine (fälschliche) Schuld kursieren. Diese könnten sein Leben drastisch verschlechtern obwohl er unschuldig ist.
Von daher, ja, es gibt Gründe, die ein weltweites Löschen berechtigen, es gibt Gründe, die eine neutrale Einschätzung erfordern. Nur wie, das ist die Frage. Jedenfalls kein nationales Gericht, nicht Google. Man bräuchte schon etwas von der UN.
 
Da freut sich China sicher drauf...

Google wird so einen Präzedenzfall niemals durchlassen.
 
Es gibt kein Recht auf Vergessen, es gibt genug andere Suchmaschinen. Wer unbedingt will, findet im Netz immer, was er sucht. Die Europäer kämpfen hier gegen Windmühlen.
 
Forum-Fraggle schrieb:
Man stelle sich z.B. einen vermeintlichen Kinderschänder vor, der sich als unschuldig erweist und Artikel über seine (fälschliche) Schuld kursieren. Diese könnten sein Leben drastisch verschlechtern obwohl er unschuldig ist.

Dafür gibt es Gerichte welche erlauben diese Falschaussagen direkt an der Quelle zu löschen. Und wenn sie dort weg sind, tauchen sie auch nicht mehr in Google auf, egal in welchem nationalen Index: weltweit gelöscht.
 
Ich sehe das auch so, man muss solche Rechte an der Quelle durchsetzen können und das muss vereinfacht werden.
Wo es nichts zum indexieren gibt, ist man nicht auf Google Bing, Startpage, Wolframalpha und Konsorten angewiesen
 
OdinHades schrieb:
Es gibt kein Recht auf Vergessen, es gibt genug andere Suchmaschinen. Wer unbedingt will, findet im Netz immer, was er sucht. Die Europäer kämpfen hier gegen Windmühlen.

Klar zur Not findet man es im DarkNet... Trotzdem ist es ein guter Kampf. Ich bin zwar im Prinzip hinter Google aber in einigen Fällen muss man einfach sagen ergibt ein löschen schon Sinn.

Forum-Fraggle hat ja schon ein sehr gutes Bsp. genannt.
 
Allerdings geht es beim Recht auf Vergessen nicht unbedingt um Falschuassagen, sondern darum, dass man sich nicht mal kurz per Google-Suche ein komplettes Persönlichkeitsprofil besorgen kann. Darum sollen die Daten auch nicht gelöscht werden, es geht hier schließlich weder um Fehlinformationen noch um illegale Inhalte, allerdings soll der Zugang zu persönlichen Daten eben erschwert werden. Es geht einzig und allein um die Aufbereitung der Daten durch Google.
 
Cool Master schrieb:
Die wollen es einfach nicht verstehen, dass der EUGH ein "EU" im Namen hat...

... und wenn ein amerikanisches Gericht das Urteil gefällt hätte, würde es weltweit gelten. Da interessieren nationale Gesetzt dann herzlich wenig.
 
Die Aussagen der Franzosen sind ja schon ein Armutszeugnis:
Es ist keine Zensur, weil die Daten nicht gelöscht werden. Aber ich drohe einer einzelnen Suchmaschine mit Sanktionen wenn sie darauf verweist.
Und die Entscheidung was "gelöscht" wird fällen dann Google-Sacharbeiter ? Wird da ein Gremium gegründet, dass zig tausende von Anträgen durchwinken darf und entscheidet, was die Welt wissen darf und was nicht ?

Ich frage mich wie hart es Google treffen würde für ein paar Tage Google.fr vom Netz zu nehmen..
 
Axxid schrieb:
Ich frage mich wie hart es Google treffen würde für ein paar Tage Google.fr vom Netz zu nehmen..

Nicht sonderlich, aber die französische Wirtschaft würde es schon spüren. Und die Politik natürlich.
 
Palomino schrieb:
... und wenn ein amerikanisches Gericht das Urteil gefällt hätte, würde es weltweit gelten. Da interessieren nationale Gesetzt dann herzlich wenig.

Schlechter Vergleich... Zumal nur weil es so wäre, muss es nicht korrekt sein...
 
Muss da Google zustimmen. wo kommen wir da hin wenn Länder Ihr Recht Global durchsetzen? wird in Zukunft dann wikipedia zensiert da dort in manchen Ländern verbotene Infos drinnstehen usw?
 
Es ist doch schon seltsam, wie sich (in Frankreich alles Widerspricht) Auf der einen Seite haben sie die Vorratsdatenspeicherung und auf der anderen das Recht auf Vergessen weltweit. Wie absurd ist das denn? Ich weiß das das eine mit dem anderen wenig zu tun hat, aber (netz-)politisch definitiv schon.

Google ist doch genau das, was die Welt, als Suchmaschinenbetreiber, braucht, alle anderen Dienste mal außen vor gelassen, denn dafür gibt es sehr viel Diskussionsspielraum. Auf der einen Seite möchte ein Staat Informationen verschwinden lassen, aber augenscheinlich nur vor den Augen der Bürger. Denn ich bleibe dabei, dass Staaten, Politiker und die Wirtschaft viel mehr Dreck am Stecken haben, als ein Bürger.

XShocker22
 
Die Begründung des Konzerns lautet: Bei dem Recht auf Vergessen handelt es sich um ein europäisches Gesetz – und kein globales. Daher könnten die Suchergebnisse auch nicht weltweit entfernt werden, da kein Staat entscheiden sollte, welche Inhalte die Nutzer eines anderen Staates zu Gesicht bekommen.

Und wie passt das mit der aktuellen Praxis zusammen, dass DMCA-Takedowns (US-amerikanisches Recht) dann aber weltweit geschehen und nicht nur für google.com bzw. US-amerikanische IP-Adressen?

Knuddelbearli schrieb:
wo kommen wir da hin wenn Länder Ihr Recht Global durchsetzen? wird in Zukunft dann wikipedia zensiert da dort in manchen Ländern verbotene Infos drinnstehen usw?

Ja, genau so sieht es aus:
https://en.wikipedia.org/wiki/DMCA_takedown#Take_down_and_put_back_provisions
Google entfernt ebenfalls Suchergebnisse global, wenn jemand fordert, dass diese aus urheberrechtlichen Gründen, die nur für die USA gelten, entfernt werden sollen. Dabei wird von Google nicht geprüft, ob die Beschwerde wirklich zulässig ist - es genügt ein "good faith belief" des Beschwerdeführers.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DrToxic

Google ist aber ein US unternehmen und muss daher den DMCA auch befolgen...
 
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