Das Schlimme an der deutschen Rechtschreibung ist auch, dass sie alle paar Monate wieder geändert wird
Zum Thema:
Eventuell wird dem ein oder anderen hier auch einer meiner Beiträge vor die Nase gekommen sein. Wenn das so sein sollte, kann man beinahe davon ausgehen, dass dieser Beitrag mindestens einmal editiert wurde. Ich weiß nicht, welcher Boardie den Spruch in seiner Signatur hatte, aber er ist als Begründung für diese Editierungen sehr gut geeignet. Sinngemäß stand dort folgendes:
"Ein Beitrag, der nicht editiert wurde, enthält mindestens einen Rechtschreibfehler."
Ausdrücken möchte ich folgendes damit:
Es wird von niemandem erwartet, dass seine Schreibweise als Idealbeispiel für alle Boardies gelten können soll. Stattdessen ist aber jeder angehalten, einen verfassten Text auf die fiesen kleinen Fehlerteufelchen zu durchsuchen und diese gegebenenfalls zu eliminieren. Dies kann jederzeit geschehen, nicht nur vor dem Abschicken des Beitrags.
Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass kleine Buchstabendreher völlig egal sind. Zwei häufige Beispiele von mir: "speilen" (eigentlich "spielen") und "nciht" (also "nicht"). Nach Möglichkeit sollten diese zwar ebenfalls nachgebessert werden, aber als ein Wort unter vielen ist das eher unwichtig, nicht oder? Dasselbe gilt für überflüssige oder vergessene Buchstaben (manchmal auch Worte).
Unschön finde ich es aber, wenn ein Fehler immer und immer wieder gemacht wird, obwohl jedes Mal ein Boardkollege darauf hinweist. Typisches Beispiel: "Standart". (Aber auch die ständigen Hinweise auf die Fehler nerven auf Dauer.)
Bezüglich der angesprochenen Einwände:
Legasthenie ist kein wirkliches Problem im Forum, denke ich. Das Problem ist aber, Legastheniker von faulen Boardies zu unterscheiden. Weist der Benutzer auf seine Rechtschreibschwäche hin, wird diese auch toleriert (oder?). Leider gibt es auch hin und wieder - entschuldigt das Wort - Vollidioten, die ihre Faulheit, einen geschriebenen Text nochmals zu lesen und zu korrigieren, mit echter Legasthenie "verwechseln"...
Die Muttersprache des Großteils der hier schreibenden Mitglieder ist Deutsch. Wenn jemand dessen nicht so mächtig ist wie der Rest, so weist er meiner Erfahrung nach meist von selbst darauf hin und entschuldigt sich (unnötiger Weise). Dann ist es auch hier kein Problem. Interessant ist es aber immer wieder zu sehen, dass es Mitglieder aus Deutschland gibt, die weit schlechtere Texte verfassen als die ausländischen Boardies. Dann denke ich immer wieder über die PISA-Studie nach und überlege, ob da nicht doch was dran ist...
"Hauptsache man weiß, was gemeint ist" - Zugegeben, der Satz zeugt von viel Toleranz. Aber wer im täglichen Umgang von Anfang an nur mangelhaft schreibt, wird es später im Berufsleben nicht schlagartig besser machen. Und ich denke, dass man als Mitmensch notfalls auch Kritik äußern muss, um anderen zu helfen. Im Arbeitsleben gibts schon wegen Nichtigkeiten Probleme. In Geschäftspapieren ist ein Schreibfehler (beinahe) unverzeihbar. Bei einem Verfahren (Lucent gegen Microsoft) gewann MS wegen eines Rechtschreibfehlers in der Klageschrift...
Umgangssprache ist auch erlaubt, finde ich. Bei mir haben sich da diverse Worte eingebrannt, die ich genauso schreibe wie ich sie spreche:
"Namd" für "Guten Abend" (nur ICQ),
"issen" für "ist denn",
"n" und "ne" für "ein" und "eine"
und ähnliches nutze ich relativ häufig und teils unbewusst. Wenn das so nicht erwünscht ist, bitte ich um (ernstgemeinte) Kritik
Auch Redewendungen wie "..., nicht oder?" nutze ich gerne, aber eher um einen Text, wie ich finde, aufzulockern...
So, damit hätten wir alles von der Seele getippt, was sich so gesammelt hat. Bei inhaltlichen und orthographischen Problemen bitte ich um eine Nachricht eurerseits. Damit sind wir wieder am Anfang und der Kreis schließt sich: Darf ich "orthographisch" noch schreiben oder heißt das jetzt "ortografisch"?
(Edit: Sag ich doch, wieder ein Fehler im System^^)