Reformierung des Schulsystems

oDeM

Lt. Junior Grade
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Sep. 2002
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Hallo alle zusammen,

im Moment ist ja wieder einmal die Diskussion im Gange, das Schulsystem zu reformieren.
Folgenden Artikel (hier gehts zum Artikel ) habe ich eben gelesen und fühle mich mal wieder in meiner Meinung bestärkt, dass die sog. Experten keine Ahnung haben.

Der Plan bzw. der Vorschlag ist, das jetztige System mit 3 Schulen zu kippen und die "Schule für alle" einzuführen, in der die Schüler neun bis zehn Jahre zusammen im Klassenverbund bleiben sollen. Natürlich soll jeder Schüler individuell gefördert werden.
Nur frage ich mich wie das gelöst werden soll im Zuge von Stellenabbau und Lehrermangel.
Wie soll ein System in dem Schüler, die in der sechsten Klasse das kleine ein mal eins noch nicht beherrschen und Schüler die z.B. in Mathe richtig fit sind, funktionieren?
Natürlich hat jeder seine Stärken und Schwächen aber schon in der Grundschule zeichnet sich meist schon deutlich ab, wer Potential hat und wer weniger.
Wieso soll jegliches schulisches Versagen am System liegen? Laufen denn so viele Politiker mit einer rosa Brille durchs Leben? Wenn ich die Schüler sehe, dann sehe ich i.d.R. keine verwöhnte Gören, die alles in den A**** geschoben bekommen und einfach den Sinn im Lernen nicht sehen, aus lauter Coolheit oder was weiß ich (bitte nicht zu wörtlich nehmen -> Übertreibung).

Ich für meinen Teil halte diesen Ansatz für nicht tragbar. Das System würde eher chaotischer werden als moderner und fortschrittlicher.

Ich wüsste gerne eure Meinung zum Thema. Vielleicht habt ihr sogar einen Vorschlag was man konkret besser machen könnte (wenns schon reformiert werden muß). Ich hab leider keinen.
 
Bin sozusagen deiner Meinung, die Experten / Politiker haben keine Ahnung!
Bei uns haben se jetzt seit diesem Jahr die OS abgeschafft und jetzt schonwieder ne Reform!?

Die spinnen doch alle!

Wenn ich in ein paar Jahren dann auch Kinder hab und die dann inne Schule gehen, dann werd ich die wohl kaum auf solch eine Schule schicken, dann schon eher auf eine Privatschule, da weiss ich dann auch sicher, das die Kinder individuell gefördert werden und in einer guten Umgebung zur Schule gehen!
 
Wa soll denn der Schwachfug?

Jetzt stellt Euch mal vor, Ihr wäret 8 Jahre auch mit Erstklässlern auf einer Schule gewesen... alleine das Gebrüll! Ist schon auf dem Gynmasium mit den 5.- und 6.-Klässlern zu arg geswesen.

Und wenn man es weiter oben ansetzt... wa soll das bringen? Außerdem gibt es doch schon Gesamtschulen. Sollen sie die doch einrichten.

Zu wenige Akademiker? Ich lach mich ja tot! Alle Unis sind grenzenlos überfüllt! Wo sollen die denn alle hin? Es gibt 140.000 Anwälte und es kommen jedes jahr Abertausende neue Juristen dazu. Wer soll die einstellen?

Die Sonderschulen ausbauen und das nicht ausbildbare Volk da reinpacken, anstatt es in die Haupt- und Realschulen zu hieven, wo sie andere aufhalten und den Arbeitsmarkt lähmen.

Die sollen Ganztagsschulen einrichten, die Schulzeit auf 12 Jahre verkürzen, ein Hausaufgabenprogramm und nachmittägliche Unterweisung mit Mittagessen einführen. Dann passiert was. - Die sollten früher und härter aussortieren, nicht später und leichter.
 
Momentan gibt es das 3'er-System (Haupt-, Realschule + Gym). Der Vorschlag ging dahin, alle 3 gegen ein einziges System auszutauschen, um dann wiederum sich besser um den einzelnen Schüler zu kümmern !?
MOMENT!
Wir haben jetzt schon viel zu große Klassen!
Wir haben jetzt schon viel zu überforderte Lehrkräfte (nicht deren Schuld)
Wir haben jetzt schon zu wenig Mittel für jeden einzelnen Schüler

Und wie wollen wir das noch ausbauen?

Mal abgesehen davon sehe ich in der "Abschaffung" keine Abschaffung sondern eine Verfeinerung in unendlich viele kleine Stufen. Wie lange soll denn ein Schüler noch auf einen schwächeren warten, bis es für alle in der Klasse im Stoff weitergeht? Sorry, aber das war doch der Sinn des ganzen. Man teilt alle Schüler in 3 Gruppen. Jede Gruppe ist besetzt mit ähnlich lernenden Schülern, damit nicht einer die ganze Klasse bremst.

Tut mir Leid. Da ist der Ansatz Gesamtschule schon gelungener. Wobei ich die aus anderen Gründen auch ablehne. Aber das gehört nicht hierher.
 
ich sehe noch ein, daß man sich drüber streiten kann, ob man unbedingt schon nach der 4. Klasse auf die anderen Schulen verteilt wird. Das kann man auch erst ab der 7. oder 8. Klasse machen.

Aber eine Gesamtschule halte ich für unsinnig. Da kommen zu unterschiedliche Gruppen zueinander. Das funkt nicht unbedingt.

Und eine Trennung der schulen, also drei-Gliedrigkeit halte ich für absolut richtig. Nur die Inahalte müssen anziehen, das is alles.
 
Man sollte das Schulsystem sowieso von Grundauf ändern. Heute stand auch in der Zeitung, das in die Schüler zu wenig Geld gesteckt wird. Das die also zu wenig gefördert werden. So wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen. Auch die Lehrer sollte man mal sorgfältiger aussuchen. Mein Mathelehrer hat den Stoff nur einmal erklärt und wer es dann nicht verstanden hatte, der blieb auf der Strecke hängen und hatte pech gehabt. Wie gesagt, unser ganzes Schulsystem muss von Grundauf geändert werden.
 
Das was verbessert werden muss ist jedem klar, auch der Politik.
Was für Verbesserungen man machen könnte ... ich denke nicht das wirklich jemals jemand so ein Modell absegnet, besser gesagt ich hoffe es nicht :p

Das Einzige was eigentlich wirklich fehlt, ist wie immer, Geld.

Da das nicht da ist, wird sich auch an der Bildung nichts verbessern. Ziemlich nüchtern und einfach meiner Meinung nach.
 
da merkt man doch mal wieder das Rot-Grün einfach keine Ahnung zum Regieren hat.
Nur gut das die von der CDU regierten Länder, wie Sachsen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg das System ablehnen. Wie soll man Schüler mehr fördern wenn man begabte und weniger begabte Schüler in einen Klassenverband steckt. Dabei bleiben die weniger begabten auf der Strecke, aber auch die begabten weil sich der Lehrkörper nun mal am Mittelmaß orientiert !


Gedanklich kann ich mir jetzt schon wieder vorstellen in welchem Dilemma diese Reform enden würde, genau wie die Autobahnmaut, das Dosenrücknahmesystem, ...


Na dann Prost Mahlzeit Deutschland !
 
Unser Schulsystem ist einfach lächerlich...alle meine "Besonderen" Fähigkeiten etc. hab ich mir selber durch Bücher etc. selber beigebracht. Leider will ich das ganze System hier nicht aufschlüsseln,da ich es eh schon nen paarmal gemacht habe und das Meiste hier eh noch erwähnt wird/bzw. erwähnt wurde.

Zum Thema zu wenig Akademiker...das Problem hier ist das nen Großteil der Studenten keinen Abschluss machen und das auch nen Großteil einfach lächerlich ausgebildet ist.Jeder will Anwalt oder Kaufmann werden...und noch Arzt^^Davon haben wir in Deutschland einfach genug...und man sollte sich von Meldungen wie Deutschland gehn die Ärzte aus *lol* net verblenden lassen.

Die Mehrheit will einfach zu den Bedingungen nicht arbeiten...unser System ist unfair und jeder ist seines Glückes Schmied ( ne großte Portion Glück/Geld verraussgesetzt!).
 
Da wird áber völlig ignoriert, dass es woanders sehr gut mit Gesamtschulen funktioniert. Und das unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen sehr wohl miteinander klarkommen, wie es an der Bielefelder-Laborschule gezeigt wird. Oder es wird völlig ignoriert, dass unser 3er-System im Prinzip nur den Graben zwischen sozial Schwächeren und Stärkeren vertieftt, dass Kinder aus der Unterschicht dreimal so gut sein müssen, um aufs Gymnasium zu kommen, usw.
 
bloß nicht, wie soll das denn funktionieren? in den 10 Jahren lernt man schon eine menge, da wird dann ein teil der schüler völlig unterfordert, und ein teil überfordert. kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.

zudem hätten dann die schüler, die nach der 10 noch die 3 jahre bis zum abi machen, am ende ihrer schullaufbahn deutlich weniger gelernt. und heute wird sich schon beklagt, dass die meisten abgänger zu wenig ahnung haben.

was ich mir noch vorstellen könnte, wäre eine 6jährige grundschule...

@wildone
ob das alles in thüringen so toll gelöst ist? ich meine mich zu erinnern, dass wenn man da nach der 12 abgeht, bzw. das abitur nicht schafft, kein fachabitur hat. auch ne tolle sache, am ende sind dann 2-3 jahre umsonst.
 
Naja also ich als Elftklässler kann mich eigentlich (noch) nicht wirklich beklagen. Unsere Schule hat zwar die üblichen Wehwehchen -- zu wenig Lehrer, dadurch zu große Klassen, viele Ausfallstunden etc., aber alles in allem bin ich clever genug zu wissen, dass man sich auf das Schulsystem besser nicht verlassen sollte, da geht man nur verloren.
Ich bilde mich außerschulisch noch weiter, vor allem auf dem Gebiet Informatik, auch wenn das zur Zeit geradezu überrant wird (Studienplätze sehr knapp). Mal schaun, ich bin trotz allem ganz optimistisch für die Zukunft.
Wenn jmd. Fragen hat bezüglich einiger Details im Schulsystem, ich stehe als derzeitiges Opfer gern zur Verfügung ;-)
 
Letzendlich ist das heutige Bildungssystem doch gar nicht mal so schlecht. Klar, es besteht an einigen Baustellen Verbesserungsbedarf, aber ist denn die Schulbildung an sich wirklich so unzureichend. Klar, wer erwartet hat, dass die Schule den Übergang von der Institution der Vermittlung von Kulturtechniken und Fachwissen hin zur Erziehungsinstitution als Ersatz für die familiäre Erziehung und andere soziale Netze ohne Probleme schafft, wird enttäuscht werden, aber da sehe ich ein gesamtgesellschaftliches Problem.
 
Hm, in anderen Ländern scheint das mit der Einheitsschule aber zu klappen. Z.B. Finnland, oder auch in England, wo die Schüler ca. bis zum 16. Lebensjahr zusammen bleiben.

Allerdings würde es wohl sehr kompliziert, das umzustellen. Von heute auf morgen geht das nicht.

Generell finde ich das bisherige System i.O. Eben weil nicht alle Schüler die gleiche Leistung - aus welchen Gründen auch immer - bringen können.
 
oDeM schrieb:
Hallo alle zusammen,

im Moment ist ja wieder einmal die Diskussion im Gange, das Schulsystem zu reformieren.
Folgenden Artikel (hier gehts zum Artikel ) habe ich eben gelesen und fühle mich mal wieder in meiner Meinung bestärkt, dass die sog. Experten keine Ahnung haben.

Der Plan bzw. der Vorschlag ist, das jetztige System mit 3 Schulen zu kippen und die "Schule für alle" einzuführen, in der die Schüler neun bis zehn Jahre zusammen im Klassenverbund bleiben sollen. Natürlich soll jeder Schüler individuell gefördert werden.
Nur frage ich mich wie das gelöst werden soll im Zuge von Stellenabbau und Lehrermangel.
Wie soll ein System in dem Schüler, die in der sechsten Klasse das kleine ein mal eins noch nicht beherrschen und Schüler die z.B. in Mathe richtig fit sind, funktionieren?
Natürlich hat jeder seine Stärken und Schwächen aber schon in der Grundschule zeichnet sich meist schon deutlich ab, wer Potential hat und wer weniger.
Wieso soll jegliches schulisches Versagen am System liegen? Laufen denn so viele Politiker mit einer rosa Brille durchs Leben? Wenn ich die Schüler sehe, dann sehe ich i.d.R. keine verwöhnte Gören, die alles in den A**** geschoben bekommen und einfach den Sinn im Lernen nicht sehen, aus lauter Coolheit oder was weiß ich (bitte nicht zu wörtlich nehmen -> Übertreibung).

Ich für meinen Teil halte diesen Ansatz für nicht tragbar. Das System würde eher chaotischer werden als moderner und fortschrittlicher.

Ich wüsste gerne eure Meinung zum Thema. Vielleicht habt ihr sogar einen Vorschlag was man konkret besser machen könnte (wenns schon reformiert werden muß). Ich hab leider keinen.

ich schätze das es hier ähnlich wie in den staaten bald aussehen wird, nämlich das es grundkurse gibt, aber bei einigen fächern die schüler bald kurse belegen müssen, wie auf ner uni.
somit wäre es individueller... die frage die mir auf der zunge liegt ist eher, ob sie auch die lehrpläne überarbeiten und die unterrichtsform etwas auflockern, was meiner meinung nach sinnvoll wäre, wenn ich mich zurückerinner wie trocken der ganze schulstoff war.
 
In unserer Oberstufe haben - soweit ich mich noch erinnern kann - nahezu alle Abgänger des Gymnasiums, einige Abgänger der Realschule und kein einziger Hauptschüler das Abi erreicht.

Die ZVS stuft die Abi-Noten der Gesamtschul-Abgänger um 1 Note zurück. Die Unis intern wohl auch. Sieht man an den Matrikel-Nummern. Wenn der Gesamtschüler mit einer 2,0 eine höhere Matrikel-Nummer als der Gymnasiast mit einer 2,6, dann hat er sich später immatrikuliert. Weil er später zur Immatrikulation zugelassen wurde.

Ich weiß nicht, wie es heute noch ausschaut. Zu meiner Zeit saßen bis zur 8. Stufe ~30 Leute in der Klasse. Danach waren es noch etwas über 20. Wo sind eigentlich die Anderen geblieben? Wieviele Abgänger ohne Schulabschluss haben wir eigentlich? Oder gibt es in der Endphase mehr Klassen?
 
Solch Diskussionen gab es schon oft, es tut mir Leid unweigerlich stellt sich die Frage?

Was is Los?, kein eigenen Antrieb?, kein eigenes Sein?,
ma is oder fühlt sich blöd und die Schule is dran Schuld oder wie? (toller Spruch)

aber ... aber .. i brauch doch ... was?

Einen guten Schulabschluß, eine gute Bildung?
Ich hab dann was auf dem Papier stehen (von anderen geformt) also bin ich ? (Whooow)

Denkt mal darüber nach ...

Zeit wird's Tatsache das sich hier mal was ändert, es hat zu beginnen in den Köpfen!
 
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kritisiert nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" vor allem, dass die deutschen Pädagogen im internationalen Vergleich sehr hoch bezahlt würden, aber nur geringe Bereitschaft zur Fortbildung zeigten. Außerdem seien die deutschen Lehrerkollegien überaltert.
aus http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,318750,00.html

Lächerlich! Klar, der Alterschnitt im Lehrerzimmer ist häufig 50+ und Fortbildungen stehen alle Schaltjaher mal an, aber(!): Wer ist denn dran Schuld? Die Lehrer? Nein!
Es gibt genug Junglehrer und Fortbildungen würden wohl die allermeisten Lehrer gerne machen, aber es wird nicht eingestellt und Fortbildungen nicht angeboten bzw. die Teilnahme nicht ermöglicht. Und dafür sind die Landesregierungen und insbesondere Kultusministerien zuständig!
 
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