Nilo
Lt. Commander
- Registriert
- Mai 2017
- Beiträge
- 1.789
Hallo,
ich würde gerne eure Meinung zu einem mehr oder minder kontroversen Thema hören:
Natürlich ist der Unterricht in jedem Bundesland verschieden geregelt. Aber alles in allem besuchen Schüler*innen vom Anfang ihrer Schullaufbahn bis zum Ende durchgehend den Religions- oder Ethikunterricht. Dahingegen wurde Physik bei uns (Gymnasium, Hessen) erst in der 7. Klasse eingeführt und musste sich dann halbjährlich mit Chemie abwechseln. Ähnliches mit dem Biologieunterricht. Später in der Oberstufe wurde man dann gezwungen mindestens eine Naturwissenschaft aufzugeben, musste gleichzeitig aber Religion oder Ethik bis zum Abitur beibehalten.
Nun stellt sich mir und vielen anderen in meinem Umfeld die Frage: Warum ist Religionsunterricht in einem offiziell von der Kirche unabhängig und wissenschaftlich aufgeklärten Staat deutlich höher priorisiert als Naturwissenschaften?
Meine Ausführungen dazu:
Ich habe vor einigen Jahren einmal ein Gespräch mit einem Politiker aus unseren Landtag führen können. Dessen Antwort darauf, warum Religionsunterricht noch immer ein solch fester Bestandteil ist, war, dass es A) viel zu komplex wäre alle Gesetze dahingehend zu verändern. Es B) Jahrhunderte alte Verträge mit der Kirche gäbe die genauso aufwendig aufzukündigen wären und es C) in der Bevölkerung einfach keine mehrheitliche Zustimmung finden würde dies zu tun....
Ich persönlich bin der Meinung, dass wir ein Fach wie Ethik benötigen, in dem über die diversen Religionen und Kulturen aufgeklärt, alles kritisch hinterfragt und gleichzeitig Akzeptanz und Menschlichkeit vermittelt wird. Aber braucht es ein solches Fach von der ersten bis in die letzte Klasse durchgehend mit (in Hessen) zwei Stunden pro Woche, während die Naturwissenschaften nur halbjährlich und für nicht ansatzweise so viele Jahre unterrichtet werden¿ Könnte man die Stunden die momentan in Religions- und Ethikunterricht fließen nicht in manchen Jahrgängen deutlich sinnvoller nutzen¿ Zu Beginn beispielsweise für ein Fach welches Medienbildung vermittelt und später zur Entlastung der Schüler*innen.
Ich möchte niemanden damit angreifen und ich befürworte, dass jede*r die Zeit und Möglichkeit erhalten sollte, sich in seiner/ihrer Religion zu bilden, aber es in Zeiten, wo die Religiösität zurückgeht, als verpflichtend und vorallem in solch zeitintensivem Ausmaß in der Schule beizubehalten halte ich für überholungsbedürftig.
Wie schauts mit euch aus?
Ich hoffe hier einen guten Querschnitt von (ehemaligen) Schüler*innen, kinderlosen Erwachsenen und Eltern (deren Kinder vlt selbst diesen Unterricht besuchen) zu finden und freue mich darüber einmal zu hören welche Standpunkte und Argumente es dazu gibt.
ich würde gerne eure Meinung zu einem mehr oder minder kontroversen Thema hören:
Natürlich ist der Unterricht in jedem Bundesland verschieden geregelt. Aber alles in allem besuchen Schüler*innen vom Anfang ihrer Schullaufbahn bis zum Ende durchgehend den Religions- oder Ethikunterricht. Dahingegen wurde Physik bei uns (Gymnasium, Hessen) erst in der 7. Klasse eingeführt und musste sich dann halbjährlich mit Chemie abwechseln. Ähnliches mit dem Biologieunterricht. Später in der Oberstufe wurde man dann gezwungen mindestens eine Naturwissenschaft aufzugeben, musste gleichzeitig aber Religion oder Ethik bis zum Abitur beibehalten.
Nun stellt sich mir und vielen anderen in meinem Umfeld die Frage: Warum ist Religionsunterricht in einem offiziell von der Kirche unabhängig und wissenschaftlich aufgeklärten Staat deutlich höher priorisiert als Naturwissenschaften?
Meine Ausführungen dazu:
Ich habe vor einigen Jahren einmal ein Gespräch mit einem Politiker aus unseren Landtag führen können. Dessen Antwort darauf, warum Religionsunterricht noch immer ein solch fester Bestandteil ist, war, dass es A) viel zu komplex wäre alle Gesetze dahingehend zu verändern. Es B) Jahrhunderte alte Verträge mit der Kirche gäbe die genauso aufwendig aufzukündigen wären und es C) in der Bevölkerung einfach keine mehrheitliche Zustimmung finden würde dies zu tun....
Ich persönlich bin der Meinung, dass wir ein Fach wie Ethik benötigen, in dem über die diversen Religionen und Kulturen aufgeklärt, alles kritisch hinterfragt und gleichzeitig Akzeptanz und Menschlichkeit vermittelt wird. Aber braucht es ein solches Fach von der ersten bis in die letzte Klasse durchgehend mit (in Hessen) zwei Stunden pro Woche, während die Naturwissenschaften nur halbjährlich und für nicht ansatzweise so viele Jahre unterrichtet werden¿ Könnte man die Stunden die momentan in Religions- und Ethikunterricht fließen nicht in manchen Jahrgängen deutlich sinnvoller nutzen¿ Zu Beginn beispielsweise für ein Fach welches Medienbildung vermittelt und später zur Entlastung der Schüler*innen.
Ich möchte niemanden damit angreifen und ich befürworte, dass jede*r die Zeit und Möglichkeit erhalten sollte, sich in seiner/ihrer Religion zu bilden, aber es in Zeiten, wo die Religiösität zurückgeht, als verpflichtend und vorallem in solch zeitintensivem Ausmaß in der Schule beizubehalten halte ich für überholungsbedürftig.
Wie schauts mit euch aus?
Ich hoffe hier einen guten Querschnitt von (ehemaligen) Schüler*innen, kinderlosen Erwachsenen und Eltern (deren Kinder vlt selbst diesen Unterricht besuchen) zu finden und freue mich darüber einmal zu hören welche Standpunkte und Argumente es dazu gibt.