Wann hätte Japan Display denn "vorausschauend planend" in die OLED-Fertigung einsteigen sollen? Japan Display wurde erst 2011 gegründet. Von Sony, Panasonic und Hitachi, auch mit dem Ziel, die OLED-Produktion dieser Firmen zu bündeln. Sony hatte 2007 den ersten OLED-TV gezeigt. Panasonic galt lange als führend im Bereich der Fertigung großer OLED Displays per Drucktechnik. Vorausschauende Planung ändert nichts daran, dass manche Bereiche einer Firma verschlossen sind, weil die Konkurrenz wichtige Patente hält, für die sich nicht einfach Alternative finden lassen.
Warum gibt es große OLED-TVs nur von LG, nicht aber von Samsung? Samsung würde gern OLED TVs verkaufen, hatte auch schon mal ein 55"-Modell gezeigt. Aber selbst Samsung hat es bisher nicht geschafft, marktfähige Produkte zu präsentieren.
LG hat 2009 die auf weißen OLED basierende Technologie von Kodak gekauft. 100 Millionen $ für 2.200 Patente. Vorher hatten sich die beiden längere Zeit mit Patentklagen überzogen.
Kodak selbst forschte seit den 70ern an OLED. - Das war zu einer Zeit, als Flachbildschirme und Smartphones pure Science Fiction waren, ebenso die Vorstellung, dass jeder einen PC zu Hause haben könnte oder das auch nur wollen würde.
Bei Kodak war man der Meinung, dass OLED eine sehr wichtige Technologie sei, mit hohem Potential für die Zukunft. Trotzdem hat man die Patente verkauft, weil die Verantwortlichen erkannt hatten, dass die finanziellen Ressourcen nicht ausreichend waren, OLED zur Marktreife zu bringen.
Gerade weil dieser Markt so wichtig ist, sind die japanischen Firma nicht bereit, ihn einfach aufzugeben. Deswegen hat sich auch der Staat beteiligt und schießt noch Geld dazu. Trotz der enormen Kosten und des damit verbundenen Risikos.
Das gab es in der menschlichen Entwicklung noch nie. Der Mensch ist von seiner Evolution her ein Raubtier, welches sich bevorzugt zu Rudeln zusammen schließt und im Rudel um Status kämpft. Irgend jemand hat im Rudel immer das sagen. Ob man diesen Jemand nun Häuptling, König, Kanzler oder Präsident nennt, ist völlig egal. Heute ist das ganze etwas komplizierter als damals. Dafür bekommt man in der Regel nicht gleich eins mit der Keule übergebraten, wenn man aus der Reihe tanzt. Anarchie hätte nur zu Folge, dass sich die Rudel neu organisieren würden, neue Führung und Austausch des Systems und dass bei den damit einhergehenden Verteilungskämpfen sehr viele Menschen sterben würden und viel Wissen und Technologie verloren ginge. Man braucht sich nur anzugucken, wie sich Menschen in Katastrophengebieten verhalten. Plötzlich gilt wieder das Recht des Stärkeren, der sich einfach das nimmt, was er haben will. Selbst wenn sich diese Menschen darauf verlassen können, dass Hilfe von außen kommen wird.