Leserartikel Review Corsair Vengeance LPX 16GB DDR4-3600CL18

cm87

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Heute stelle ich euch das Corsair Vengeance LPX DDR4-3600CL18 RAM Kit vor. Zusätzlich wird euch hier noch ein Einblick in RAM OC und dessen Skalierung auf AMD Ryzen Zen+ geboten.


Spezifikationen und Details zum RAM Kit
Das zur Verfügung gestellte Kit besteht aus zwei Riegeln zu je 8GB im Single Rank Design. Spezifiziert sind die Timings mit 18-22-22-42 bei 3600 MHz mit einer Spannung von 1,35 Volt. Die Speicherchips sind von Micron (B-dies). Am achtschichtigen PCB sind die Speicherchips im A2 Layout angeordnet. Im Handel wird das Kit derzeit für ca. 135 Euro (Preisupdate 23.05.2019 - nun mit EUR 110,--) angeboten. Der Produktcode CMK16GX4M2Z3600C18 verrät auch, dass das Kit für AMD spezifiziert ist. Der Standardtakt beläuft sich auf 2666 MHz. Zusätzlich werden noch zwei XMP Profile mit 3333CL18 und 3600CL18 angeboten.

Technische Daten Corsair Vengeance LPX DDR4-3600

ProduktcodeCMK16GX4M2Z3600C18 Version 3.31
Produktseitewww.corsair.de
Taktfrequenz3600 MHz
Größe16 GB - 2 x 8 GB
Timings18-22-22-42
Spannung1,35 Volt
SpeicherchipMicron B-die
AufbauSingle Rank
Garantie10 Jahre
XMP Profil 13333 MHz 18-22-22-42
XMP Profil 23600 MHz 18-22-22-42

Das RAM Kit hat eine Modulhöhe von nur 31 mm und findet auch unter größeren CPU-Kühlern oder in kleinen Gehäusen ausreichend Platz. Die Wärmeverteiler bestehen aus Aluminium und vermitteln einen hochwertigen Eindruck. Dass sich Corsair hier für Aluminium entschieden hat, sehe ich als absolut positiv an, vor allem in microATX bzw. Mini-ITX-Systemen erfolgt damit eine gute und schnelle Ableitung der Wärme.

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corsair_3800CL18.png


Overclocking und Benchmarks
Für die Leistungsmessung wurde das System bestehend aus einem AMD R5 2600, MSI X470 Gaming M7 AC, einer MSI GTX 1070Ti Gaming 8G sowie einer Samsung 960 Evo mit einer frischen Windows 10 Pro Installation versehen.
  • AMD R5 2600 auf 3,90 GHz All Core mit 1,30 Volt
  • MSI X470 Gaming M7 AC mit BIOS Vers. 7B77v16 (AGESA 1.0.0.6)
  • MSI GTX 1070Ti Gaming 8G mit Treiberversion 430.39 (Core 2000 MHz/VRAM 2100 MHz)
  • Windows 10 Pro (1809)
Verwendete Software:
  • SiSoft Sandra (2018.12.28.61)
  • Superposition Benchmark (Build 8628) Basic
  • Aida64 (5.99.4900)
  • Battlefield 5
Getestet wurde das Corsair Kit mit dem Standardtakt von 2666CL18 sowie den zwei XMP Profilen mit 3333CL18 und 3600CL18. Des Weiteren wurde das Kit noch mit optimierten Haupt- und Subtimings bei einer Taktstufe von 3533 MHz und 3600 MHz versehen.

ohne_xmp.png


3333CL18_xmp1.png


3600CL18_xmp2.png

Die vorgegebenen XMP Profile sind wohl die größten Stärken des RAM Kits. Sehr positiv überrascht war ich, dass das XMP Profil auch bei 3600CL18 keinerlei Probleme machte und auf Anhieb stabil auf meinem MSI X470 Gaming M7 lief. Die RAM Spannung bei 3333MHz und 3600 MHz wurde vom Board mit einer Höhe von 1,36 Volt vergeben. Es mussten keinerlei Einstellungen/Feinjustierungen für einen erfolgreichen Durchlauf der Stabilitätstest von mir vorgenommen werden.

Damit hat Corsair bewiesen, dass die Einstellungen und die Auswahl der Speicherchips sehr gut abgestimmt waren. Diese Entscheidung schlägt jedoch beim Übertaktungsteil einen anderen Weg ein – hier wird deutlich, dass das RAM Kit mit angezogenen Haupt- und Subtimings seine Probleme hat.

Auch der Werbetext ist meiner Meinung ein klein wenig zu hoch gegriffen:

„Der VENGEANCE LPX Speicher ist für das Übertakten von Hochleistungs-PCs konzipiert. […] bietet ausgezeichneten Spielraum fürs Übertakten.“

Ich muss hier den „ausgezeichneten Spielraum fürs Übertakten“ revidieren. Das Kit selbst gibt nur einen moderaten Spielraum fürs Übertakten. Die Auswahl der Speicherchips zeigt zwar in den XMP Profilen ihre Stärke, wenn man sich jedoch an das Optimieren der Timings macht, geht dem RAM Kit relativ schnell die Luft aus.

Folgende Taktraten inkl. optimierter Haupt- und Subtimings waren dennoch für den unten angeführten Benchmark mit dem Corsair Kit möglich: 3533CL16 und 3600CL16. Das Ganze mit einer überschaubaren Spannung von 1,40 Volt.

3533CL16_inkl_subtimings.png


3600CL16_inkl_subtimings.png

Wie zuvor schon erwähnt, kann das Kit in Sachen RAM OC nicht ganz seine Stärken ausspielen. Das Straffen der Haupt- sowie Subtimings stellte sich als sehr zickig und langwierig heraus. Leider war es nicht möglich, vor allem die Haupttimings noch ein wenig zu straffen. Spannungen über 1,40 Volt riefen auch sehr schnell Instabilität hervor.

Nun zu den Benchmarks. Um hier auch einen Vergleich anstellen zu können, wurden Benchmarks mit weiteren Taktraten inklusive optimierter Haupt- und Subtimings mit Samsung B-die Speicher erstellt.

2933CL16_memtryit.png


3200CL14_inkl_subtimings_bdies.png


3466CL14_inkl_subtimings.png


3600CL14_inkl_subtimings.png

Aus Zeitgründen wurde kein umfänglicher Stabilitätstest bis 10.000% in Karhu erstellt.

3200CL14_inkl_subtimings_bdies_stabilitaetstest.png

sisoft_sandra.png
Hier wurde absichtlich eine Auflösung von 720p in low gewählt, um hier nicht die GPU als limitierenden Faktor berücksichtigen zu müssen.

superposition.png
AMD profitiert nicht nur von geringen Latenzen, sondern auch von hohen Kopier-, Lese- und Schreibdurchsätzen. Hier ist auch schön zu erkennen, dass sich das Corsair Kit trotz des hohen Taktes und eines doch beachtlichen Lesedurchsatzes im Bereich des Kopierdurchsatzes aufgrund der Timings doch schwer behaupten kann. Sehr schön zu erkennen ist dies daran, dass ein Samsung B-die Kit aufgrund der doch sehr straffen Timings bereits bei 3200 MHz einen Kopierdurchsatz in der Höhe des Micron B-die Kits bei 3533 MHz bieten kann.

aida_durchsatz.png


aida_latenzen.png
Der Benchmark in Battlefield 5 wurde im Spielmodus „Firestorm“ durchgeführt. Hier war es möglich, auch einen „halbwegs“ vergleichbaren Benchmark auf die Beine zu stellen. Als ich angefangen habe, die Benchmarks zu erstellen war, mir nicht klar, dass dies doch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Obwohl es in „Firestorm“ möglich ist, einen zentralen Punkt zu finden und dort auch immer zu landen und für 20 Sekunden einen Bereich abzulaufen (Aufzeichnung mit OCAT und CX), musste man doch mit einem Setting sehr oft dort landen und den Test durchführen, um auch viele Ungereimtheiten auszubügeln. Im Großen und Ganzen waren es mehr als 30 Durchläufe, bis ich zu einem vergleichbaren Ergebnis kam.

Battlefield als Multiplayer Shooter ist natürlich ein Paradebeispiel für ein CPU Limit und da profitiert RAM OC doch beachtlich.

battlefield5_1080_dx12_lowlatency.png

Fazit
Das RAM Kit ruft bei mir gemischte Gefühle hervor – Optik und die Verarbeitung sind sehr gut. Ebenfalls die XMP Profile haben mich positiv von deren Stabilität überrascht. Hier ist noch zu erwähnen, dass die 3600 MHz auf einem MSI X470 Gaming M7 Mainboard mit einer offiziellen Freigabe von OC bis 3600 MHz ohne Probleme liefen, dass das RAM Kit auch auf günstigeren Boards die 3600 MHz umsetzen kann, bezweifle ich hier stark. Der Preis ist somit für das Gebotene derzeit zu hoch, da es am Markt auch noch RAM Kits mit Hynix CJR Speicherchips gibt, bei denen ein geringerer Preis und bessere Übertaktbarkeit gegeben sind.

Update 23.05.2019: Mit neuer CPU (2700x) dürften auch die 3733CL16 möglich sein - Stabilitätstest laufen. Zusätzlich ist der Preis nun um ca. 18% auf EUR 110,-- gefallen, damit kann das RAM Kit auch in die engere Auswahl genommen werden.


VorteileNachteile
VerarbeitungÜbertaktbarkeit
BauhöhePreis
Kühlkörper aus Aluminium
XMP Profile ohne Feinjustierung

Zum Abschluss möchte ich mich hier nochmals bei Corsair und Yannick für das bereitgestellte RAM Kit bedanken. Die Zusammenarbeit mit Corsair war unkompliziert, kompetent und sehr freundlich. Ich würde mich freuen, wenn ich auch in Zukunft mal ein weiteres RAM Kit von Corsair unabhängig und bis auf die Nieren testen darf. Danke auch an @Jan und @Volker von Computerbase für die Unterstützung. Einen Dank möchte ich zusätzlich noch an Sven (@RYZ3N) aussprechen, er hat mir hier tatkräftig mit der Umsetzung geholfen.
 
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Hallo mein Freund,

ein großes Kompliment von meiner Seite, für (d)ein großartiges Review.

Man merkt, dass du dir viel Mühe gegeben und es dir nicht leicht gemacht hast.

Das Kit hat's dir auch nicht einfach gemacht, denn die Konkurrenz mit SK Hynix CJR und Samsung B-Die ICs ist wirklich stark.

Zu dem Preis kann das Kit einfach nicht zu 100% überzeugen.

cm87 schrieb:
Der Preis ist somit für das Gebotene derzeit zu hoch, da es am Markt auch noch RAM Kits mit Hynix CJR Speicherchips gibt, bei denen ein geringerer Preis und bessere Übertaktbarkeit gegeben sind.

Dem ist wenig [bis nichts] hinzuzufügen.

Tolle Arbeit mein Freund!
 
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cm87 schrieb:
Der Preis ist somit für das Gebotene derzeit zu hoch, da es am Markt auch noch RAM Kits mit Hynix CJR Speicherchips gibt, bei denen ein geringerer Preis und bessere Übertaktbarkeit gegeben sind.
Da wären ein paar Beispiele sicherlich interessant :)
 
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Danke für Deine Mühe und das gute Review :daumen:
 
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Tolles Review! :)

Endlich mal wieder ein Beitrag, der tatsächlich ein Leseartikel ist. In der letzten Zeit wurden allerhand Posts scheinbar willkürlich mit dem "TAG" versehen.

Mein Vertrauen in Leseartikel ist wiederhergestellt! ;)
 
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@ZeroCoolRiddler Ja, die sind definitiv günstiger. Aber die lassen sich ja bestimmt nicht besser übertakten, wenn sie von Haus aus schon mit schlechteren Timings ausgeliefert werden, oder?

Da ich auf 32mm limitiert bin, und 2x16GB will, kommen bei mir eigentlich nur Corsair LPX in Frage - wenn man gleichzeitig etwas mehr Takt haben möchte :D Schade, dass Corsair die Samsung B-Dies in dieser Serie nur in entweder übertrieben teuren 4000MHz Modulen verbaut, oder in 4x16GB Kits. Bei allen anderen ist es wohl ein reines Glücksspiel, ob man welche erhält.
 
Umfangreiches Review von unserem Ram-OC Community Gründer. Beispielhaft wie Corsair hier ohne zu zögern ein Kit bereitgestellt hat. Ich hoffe von Corsair (und auch andere Hersteller lesen hier mit) kommt in regelmäßigen Abständen, Produkte auch in Zukunft an - für so ein gelungenes Review ;)

Hut ab Kumpel...
 
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Schönes Review! :)

Gibt es eine Erklärung dafür, dass im Benchmark von Battlefield 5 im Modus 3333CL18 und 3533CL16 die min FPS niedriger ausfallen als z.B. bei 2666CL18? Oder sind das einfach Messungsschwankungen?
 
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Achso Micron-B Die, hab mich schon gewundert. :p
 
@V!nce
Ja. Kurzer Spike und schon sind die minimum FPS am Arsch. Ich hab vor kurzem selbst versucht BF5 zu benchen und hab deshalb frustriert aufgegeben. :(
 
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@V!nce hier wurde prinzipiell ein Schnitt der Benches genommen. Ein ausführlicher Benchmark in Battlefield 5 ist auch schwer umzusetzen, da sehr viele Parameter von Bench zu Bench ein wenig anders sein können. Wie @ZeroCoolRiddler da schon sagt, da dürfte ein Test mit einem starken Spike den Schnitt nach unten ziehen.

@benneque ob bei der Corsair Serie ohne Z im Produktcode andere Chips verbaut sind, kann ich leider nicht sagen, denke aber schon.
 
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Danke für den aufwendigen Test...schön zu sehen, dass es nicht immer Samsung B-die sein muss um gut zu übertakten. :)

3600 16 20 21 ist ja wirklich flott und muss sich nicht verstecken.
Die große Frage ist der Preis...ich habe gerade bei Mindfactory geguckt, da kostet er 177€ aber 3200cl14 bekommt man schon für 162€...und es ist laut deinem Test mal gleichgut(Latenz und BF V) oder leicht schlechter(Bandbreite).

cm87 schrieb:
musste man doch mit einem Setting sehr oft dort landen und den Test durchführen, um auch viele Ungereimtheiten auszubügeln. Im Großen und Ganzen waren es mehr als 30 Durchläufe, bis ich zu einem vergleichbaren Ergebnis kam
Ja das ist mit Multiplayerspielen natürlich problematisch...aber ein großes Lob von mir, dass du dir die Mühe gibst dann viele Messungen zu machen und nicht einfach irgendwas zufälliges zu veröffentlichen.

Gibt es einen speziellen Grund, warum du BF V ausgewählt hast?
Du hättest doch auch ein anderes modernes Spiel wählen können, wie Hitman 2 in Marrakesh oder Mumbai, oder ein anderes Singleplayer Spiel, das sich einfacher zuverlässig testen lässt.

Ich bin immer froh zu sehen, wenn ich mit meinen Aida64 Ergebnissen an euch anderen dran bleibe....habe schon länger kein neues Bios und neue Timings probiert.....nur ein grobes OC des 2x16GB Kits für Anno 1800.
 
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@Baal Netbeck danke für deine Rückmeldung :) von Corsair gibt es zwei RAM Kits mit 3600cl18. Eines um ca. 175 und das von mir getestete um 135 Euro.

Hab das bei Geizhals nachgeschaut.

Warum BF5? Das war zu der Zeit das einzige Spiel am Rechner. Auch andere Spiele wären interessant gewesen, keine Frage. Wollte da aber auch mal meine Erfahrungen mit BF5 sammeln... Mach ich aber nie wieder :D
 
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cm87 schrieb:
von Corsair gibt es zwei RAM Kits mit 3600cl18. Eines um ca. 175 und das von mir getestete um 135 Euro.
??? zwei Kits mit gleichem Takt und Timings, die so stark auseinander liegen? (Edit: wurde von cm87 geklärt...es sind einmal 18 19 19 und einmal 18 22 22)
Für 135€ klingt es doch gut. :)

cm87 schrieb:
Warum BF5? Das war zu der Zeit das einzige Spiel am Rechner.
So läuft es manchmal...;)
Und das Spiel ist ja auch für viele interessant. :)
 
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In letzter Zeit lohnt sich Corsair RAM wenn dann nur noch für Optik, selbst die teure Dominator Serie hat nichts mehr zu bieten was die Preise rechtfertigen würde, im Gegenteil, wenn man sich mal die verbauten Speicherchips anguckt.

Danke für den Test, das einzig positive sind wirklich die XMP Profile. :D
 
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