gintoki schrieb:
Nenne einen Titel, der die Dynamikgrenzen einer CD übersteigt!
Es gibt da so ein Stück von Tschaikowski, da ist ein Kanonenschuss mit drin ...
Die Sample-Rate ist das doppelte der maximal speicherbaren Frequenz. Die maximal hörbare Frequenz liegt bei Neugeborenen bei etwa 20kHz und fällt mit fortschreitendem Alter immer weiter ab. Mit 20 sind 17kHz nicht unnormal. Viele Menschen 60+ hören ab 8kHz aufwärts nichts mehr.
Der Unterschied zwischen 44,1kHz und höher ist also anatomisch nicht herauszuhören.
Wer allerdings zwischen der CD-Version von bspw. American Idiot und der 96/24-Version keinen Unterschied hört, ist taub.
Das hat aber absolut nichts mit dem Speicherverfahren zu tun, sondern damit, dass die 96/24-Version mit anderem Mastering-Equipment etwas dynamischer und ohne digitales Clipping gemastert ist.
Auch die 96/24-Version ließe sich ohne Qualitätsverlust in 44,1/16 auf CD speichern - ist 'ne Marketingsache.
In der digitalen Produktion werden höhere Sample-Raten verwendet, weil dadurch genauer gearbeitet werden kann und weniger Artefakte auftreten.
Beim Hören lässt man aber nicht zig Effekte und Audiospuren gleichzeitig laufen, weshalb es dort unnötig ist.
Die Bittiefe wiederum bestimmt den maximalen Abstand zwischen Stille und dem lautest möglichen Sample.
16bit reichen aus um absolute Stille und eine stark befahrene Autobahn ohne Dynamikkompression zu speichern. Klingt für mich ausreichend.
In der Produktion nimmt man aus den selben Gründen wie bei der Sample-Rate höhere Werte.
Die Sample-Rate und Bittiefe sollte sich bei der Wiedergabe immer nach dem Quellmaterial richten, weil on-the-fly-Resampling zu Artefakten führen kann. Unter Windows bedeutet das, dass man es im Alltag bei 44,1/16 lässt und wenn man Filme schaut, es entsprechend hochstellt. Unter Linux hat man solche Probleme nicht, weil PulseAudio und ALSA sich ans Quellmaterial anpassen können ...
P.S.: SACDs nutzen kein PCM, sondern ein komplett anderes Speicherverfahren. Hörbar ist der Unterschied aber auch nicht und es kommt auf das zugrunde liegende Master an.