Richtiger Zeitpunkt Information des AG bei ("nahenden") Jobwechsel!?

Wann informiert ihr euren AG über einen ("möglichen") Jobwechsel?

  • Bei erster Unzufriedenheit im Job

    Stimmen: 1 1,6%
  • Beginn aktiver Jobsuche

    Stimmen: 2 3,2%
  • Bewerbungsgespräche laufen

    Stimmen: 2 3,2%
  • Mündliche Zusage neuer Job

    Stimmen: 10 15,9%
  • Unterschriebener neuer Vertrag

    Stimmen: 48 76,2%
  • Garnicht hab kein aktuellen Chef

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    63

Heelix

Commander
Registriert
Okt. 2007
Beiträge
2.444
Guten tag zusammen,

da ich aktuell in einem internen Wechsel stecke und es massive Probleme Zwischenmenschlicher Art gibt mit dem alten Chef, so würde mich interessieren wie ihr über das Thema denkt.

Ich habe nach Klärung aller Konditionen und mündlicher Zusage des potenziellen neuen Abteilungsleiter meinen aktuellen Chef informiert.

Dieser fühlt sich nun "betrogen" weil mit dem neuen alles komplett fertig ist und er vor vollendeten Tatsachen steht.

Ich muss dazu sagen genau dieses Vorgehen wird durch den internen Workflow in meinem Konzern so
Vorgegeben.
 
Fühlt er sich halt betrogen. Mit dem Problem muss er selbst fertig werden. Ich hätte es erst verkündet, wenn ich den neuen Vertrag in der Hand gehabt hätte. Vorher ist das ungewiss. Und man holt sich eventuell noch mehr Probleme mit dem alten Chef ins Haus. Er war ja wohl eine Grund, den Job zu wechseln.
 
Hallo

Heelix schrieb:
Dieser fühlt sich nun "betrogen" weil mit dem neuen alles komplett fertig ist und er vor vollendeten Tatsachen steht.
Genau, wenn der Arbeitnehmer kündigt dann fühlt sich der Arbeitgeber/Chef betrogen und wenn der Arbeitgeber/Chef den Arbeitnehmer kündigt dann soll der Arbeitnehmer lächelnd Danke sagen und fröhlich gehen.

Heelix schrieb:
Ich muss dazu sagen genau dieses Vorgehen wird durch den internen Workflow in meinem Konzern so
Vorgegeben.
Dann erinnere deinen zukünftigen Ex Chef daran das du nicht anders handeln durftest, weil es Konzern Vorgabe ist.

Heelix schrieb:
so würde mich interessieren wie ihr über das Thema denkt.
Du solltest deinem zukünftigen Ex Chef noch sagen das er eine Mitschuld daran hat das du gewechselt hast, wenn du den unterschriebenen neuen Vertrag hast und von Ihm weg bist.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Normalerweise hat man ja auch Jahresgespräche, bei denen man sein Unmut kund tun kann. Holt der Chef sich dort kein Feedback vom Mitarbeiter ein ist er selbst Schuld.
 
Das würde ich von der "Beziehung" zum Chef abhängig machen. Wenn die eh schlecht ist und man von ihm nichts erwartet, dann erst wenn der Wechsel feststeht.
 
Ich schließe mich da an. Ich würde es erst weitergeben, wenn in den neuen Vertrag hätte. Allerdings ist es doch oft so, dass man für eine Bewerbung ein Arbeitszeugnis vom aktuellen Arbeitgeber braucht. Fragt man nach einem solchen Zeugnis unterm Jahr oder ohne sonstigen Zusammenhang kann der Chef normalerweise ja 1 und 1 zusammenzählen.
Endgültig von meinem Wechsel berichten aber erst wenn ich definitiv weg gehe.
Wenn man intern versetzt oder gar gekündigt wird, muss man als AN auch einfach mit der Tatsache leben. Da wird man auch nicht 2 Monate vorher informiert ,dass man überlegt, dass dir gekündigt wird.
Ggf würde dich ein Chef bei gutem Verhältnis vorwarnen, wenn man wegen schlechter Betriebslage evtl. durch Sozialplan gekündigt werden soll und man schonmal einen neuen Job suchen könnte.
 
'Nach unterschriebenem neuen Vertrag', ich hatte mal eine mündliche Zusage für einen internen Wechsel und war so dumm es dem alten Chef mitzuteilen und er ist tatsächlich reingegrätscht und hat bei HR sein Veto eingelegt (unabkömmlich etc.). Ich 'durfte' dann bleiben.
 
Unterschriebene Arbeitsvertrag oder schriftliche verbindliche Zusage des neuen AG.

Fühlt der alte Chef sich halt betrogen, ist ja selber schuld an der Situation. Ist nicht dein Problem.
 
Mextli schrieb:
'Nach unterschriebenem neuen Vertrag', ich hatte mal eine mündliche Zusage für einen internen Wechsel und war so dumm es dem alten Chef mitzuteilen und er ist tatsächlich reingegrätscht und hat bei HR sein Veto eingelegt (unabkömmlich etc.). Ich 'durfte' dann bleiben.

Bei mir zum Glück nicht möglich. Arbeite aktuell in einer Abteilung in einem Werk und Wechsel ins „Hauptquartier“ der neue Chef hat schon den Chef des Chefs meines aktuellen Chefs vom Wechsel überzeugt, ein Veto geht theoretisch, praktisch jedoch über sticht unter. Wobei es dem Klima nicht förderlich wäre.
 
Interessantes Zwischenergebnis bis jetzt. Ich bin anscheinend der "Erste" (bis jetzt), der "Bei erster Unzufriedenheit" ausgewählt hat. Meiner Meinung nach die beste Option, weil z.B. "Bei unterschrieben Vertrag" keine wirkliche Lösung ist. OK, du hast dannach einen neuen AG, wo vermeintlich erstmal alles passt, aber wenn es da wieder schlecht läuft? Wieder neuen AG suchen und wieder wechseln?
 
@cr0x

Es gibt ja die Jahres-/zwischengespräche, hier kann der Chef doch sich ein Bild vom Mitarbeiter machen und dort werden ja auch Sachen angesprochen die gut und die nicht so gut laufen. Macht ein Chef die Gespräche gar nicht, dann sind ihm die Mitarbeiter eh egal.
Bei einem guten Verhältnis zum Chef kann man ihn sicher vorher mal anhauen, dass es was gibt was einen bedrückt. Da würde ich aber nicht vom Wechsel sprechen, sondern einfach allgemein was besser laufen könnte/welche Wünsche man hat.
 
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_killy_ schrieb:
@cr0x

Es gibt ja die Jahres-/zwischengespräche, hier kann der Chef doch sich ein Bild vom Mitarbeiter machen und dort werden ja auch Sachen angesprochen die gut und die nicht so gut laufen. Macht ein Chef die Gespräche gar nicht, dann sind ihm die Mitarbeiter eh egal.

Ich wäre sehr vorsichtig mit ehrlichen Meinungen gegenüber Vorgesetzten, vor allem wenn es negative Dinge sind, die der Vorgesetzte direkt zu verantworten hat. Man sägt damit an dem Ast, auf dem man sitzt. Der Vorgesetzte bestimmt direkt oder indirekt dein Gehalt, dein Zeugnis, deine Bewertung und deine Arbeit. Wer zu deutlich kritisiert, ohne einen Jobwechsel in der Hand zu haben, riskiert fast alle wichtigen Parameter einer Arbeitstätigkeit.

Die einzigen Probleme, die ich anspreche, sind technischer Natur und auch nur dann, wenn ich direkt eine Lösung parat habe. Einfach nur zu sagen"Kein Patchmanagement ist scheiße" hilft niemandem, was soll mein Chef mit dieser Info anfangen? In Kombination mit "wir können das mit Softwareprodukt SCCM einführen, kostet x€ und 20PT, soll ich gleich anfangen?" wird es aber positiv wahrgenommen.

Ich habe bis jetzt immer gelogen, wenn was zwischenmenschliches nicht gepasst hat. Bei meiner letzten Firma musste der MA den Chef bewerten und andersrum - natürlich habe ich meinem (diletantischen) Teamleiter eine 1++ gegeben, denn direkt im Anschluss habe ich auch eine 1++ von ihm erhalten. Ich hab auch HO nach Wunsch bekommen und konnte kommen und gehen, wann ich wollte - die ganzen Motzer haben nichtsdergleichen genossen und wurden permanent schickaniert, während ich theoretisch den halben Tag Netflix konsumieren hätte können. Nach 2,5 Jahren hab ich bei dem Kasperltheater dann gekündigt und in einem 4-Augen gespräch gesagt "Die Firma ist das schlimmste, was ich jemals beruflich mitgemacht habe und jemals mitmachen werde". Wie es sich für Professionals gehört habe ich aber klargestellt, dass ich diese Meinung für mich behalten und die restlichen 3 Monate ganz normal weiterarbeiten werde (kein blaumachen etc) und eine saubere Übergabe meiner Arbeit durchführe. Mein Arbeitszeugnis war selbstredend eine glatte 1, was anderes wäre auch dank der Jahresgespräche (1++) nicht haltbar gewesen.

Wie es in den Wald hineinschreit, so kommt es auch zurück. Wer Probleme anspricht und zu kritikvoll ist, wird selbst auch stark kritisiert und steht im Fokus. Ich würde mir das Leben nicht schwerer machen, als unbedingt nötig und Kritik äußerst zurückhaltend äußern. Ein neuer Job bringt idR auch deutlich mehr Geld und neue Skills, insofern ist das alle 3-5 Jahre sowieso keine schlechte Sache. Meine Empfehlung ist definitiv "Unterschriebener neuer Vertrag", wenn jemand ein Depp ist, wird kein Gespräch der Welt das aus der Welt schaffen.
 
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@Stunrise kann ich genauso bestätigen.

Ich habe bisher leider nur einen Chef gehabt der mit Kritik umgehen konnte. Der Rest hat es zwar immer wieder probiert im Sinne von „Wenn du das anders siehst kannst du es offen und ehrlich sagen“.
Eine der größten Lügen der Welt.

Mein letzte Chef war das typische Bilderbuchbeispiel, nicht studiert kaum Ahnung von der Entwicklung aber überall mitreden wollen.
(Er ist auch zeitgleich einer von zwei Geschäftsführern)
Als mein Kollege und ich dem Unternehmen (welches schon seit 25 Jahren bestand) beibringen wollten das Tests wichtig sind für jedes Produkt wurden wir nur belächelt. Designpattern waren „eine nette theoretische Idee“ haben aber angeblich nichts mit der Realität zu tun.
Wir haben trotzdem neues Sachen mit Tests versehen.
Als unsere Software nach einigen tausenden Zeilen wuchs hatten wir auf mehr Zeit für Tests gepocht. Es kam aber nichts.
Dann passierte das was immer passieren muss, der Kunde wollte Änderungen die nur mit Umbau der Architektur möglich waren. Tja sowas ohne einige Tests.... unmöglich. Trotz bester Bemühung sind natürlich nach dem
Umbau einige Features nicht mehr lauffähig gewesen. Dann kam eine zweite Firma dazu die uns unterstützen sollte, diese wollte Tests dann sagte mein Chef im Meeting vor dem Kunden „Tests brauchen Leute die nicht wissen was sie tun“.
Das war einer meiner größten fremdschämmomente Und zeitgleich der Impuls zu gehen.

Als ich das meinen Chef im Gespräch mitteilte, hat er nichts von der Message verstanden, er hat sich andere Sachen eingeredet als Begründung warum ich gehe. Alle Kollegen waren verwundert... bis auf der eine...

Also niemals Probleme ansprechen wofür keine Lösung da ist.
 
@Stunrise & @mrhanky01

Also mir geht es ja nicht um die höchste Eskalationsstufe. Manchmal sind es ja die vielen Kleinigkeiten die sich leicht abstellen lassen, die aber dennoch verschwiegen werden.

Ich hatte bisher versucht immer ein offenes und ehrliches Feedback in den Gesprächen zu geben. Bisher ist mir dies nicht negativ auf die Füße gefallen.

Anders ist dies sicher, wenn die Chemie nicht stimmt oder der Chef einfach sozial ungeeignet ist, da kann man sich auch das Gespräch sparen. Aber ich hoffe, dass erkennt jeder, bei welchem Chef sich "reden lohnt" und bei welchem Chef man einfach nur die Kündigung auf dem Tisch knallt.
 
Stunrise schrieb:
Ich wäre sehr vorsichtig mit ehrlichen Meinungen gegenüber Vorgesetzten, vor allem wenn es negative Dinge sind, die der Vorgesetzte direkt zu verantworten hat. Man sägt damit an dem Ast, auf dem man sitzt. Der Vorgesetzte bestimmt direkt oder indirekt dein Gehalt, dein Zeugnis, deine Bewertung und deine Arbeit. Wer zu deutlich kritisiert, ohne einen Jobwechsel in der Hand zu haben, riskiert fast alle wichtigen Parameter einer Arbeitstätigkeit.

Ich habe bis jetzt immer gelogen, wenn was zwischenmenschliches nicht gepasst hat.
Chef hier – und wenn ich sowas lese stimmt mich das traurig. Das ist kein Miteinander. Das ist ein Gegeneinander bei dem am Ende alle verlieren.

Ich war immer offen. Als Sachbearbeiter genauso wie als Chef - und egal ob zu Kollegen oder ob zu Vorgesetzten. Spiele spielen ist was für Kinder. Das Arbeitsleben ist was für Erwachsene und so sollte man sich auch benehmen.
 
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Niyu schrieb:
Chef hier – und wenn ich sowas lese stimmt mich das traurig. Das ist kein Miteinander. Das ist ein Gegeneinander bei dem am Ende alle verlieren.

Ich war immer offen. Als Sachbearbeiter genauso wie als Chef - und egal ob zu Kollegen oder ob zu Vorgesetzten. Spiele spielen ist was für Kinder. Das Arbeitsleben ist was für Erwachsene und so sollte man sich auch benehmen.

Ja das behauptete mein alter Chef auch.
Leider waren die Sachen die er gesagt hat, meistens nichts wert.
Hier ein paar Beispiele:
Der Kollege und ich hatten das Büro gewechselt und hatten dadurch morgens Schwierigkeiten auf den Bildschirm zu schauen, da wir gut 4h von der Sonne geblendet wurden, wir hatten das dem Chef 3 mal gesagt. Wir haben Pullover mit Kaputzen getragen, Sonnenbrillen nichts halt geholfen.
Es hieß immer ja nächste Woche oder wie auch immer.
Dann benötigten wir Software die uns zwar ca 1800€ gekostet hätte aber ca. 4 Tage pro Monat an Zeit eingespart hätte. „Ja kaufen wir“ wurde nie etwas draus, als wir die Arbeit allein getätigten haben die die Software verrichtete hieß es immer „ach ja die Software ja die kommt bald“.
Genauso als es darum ging irgendwelche Bücher zu kaufen... immer war man am hinterherlaufen.

Ich könnte stundenlang Situationen aufzählen, es würde niemals irgendwas angeschafft. Wir hatten immer das Gefühl wir sind auf der Flucht, Büroeinrichtung war auf sparkurs... .
Mein ex Kollege arbeitet dort immernoch... aber auch nicht mehr lange.

Niyu ich will dir nichts unterstellen, aber es sind angeblich immer alle kritikfähig aber wenn es drauf ankommt wird alles persönlich genommen.
 
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Mir und dir kann ja nichts passieren in unserem Dialog also können wir offen reden.

Es ist ja nicht so, als hätte ich kein Verständnis für die Angst, dass jedes Wort das man sagt am Ende gegen einen steht. Das ist ein schlechtes Betriebsklima. Ich sehe es nur kritisch, wenn man dieses Betriebsklima in die neue Firma einbringt nur weil es in der letzten Firma und beim letzten Chef schlecht lief.

Ich versuche halt Verständnis zu finden für alle Seiten. Wenn dein Chef dir eine Software verspricht, dann kann er das im besten Wissen und Gewissen getan haben. Was, wenn sein Chef oder irgendein anderer der für Budgets / IT o.Ä. zuständig ist ihn ausgestochen hat? Wenn er selber hingehalten wird? Man weiß es nicht. Du gehst vom schlechtesten Fall aus, dass er euch einfach ignoriert hat.

Klar: Kann sein.

Aber wenn ich mir die Menge Beschwerden über „Chefs“ anhöre dann ist entweder jeder, der „oben“ ist unfähig – oder aber da läuft ein Bullshit-Bingo auf höherem Niveau ab wo per se, jede Entscheidung die man als Sachbearbeiter nicht nachvollziehen kann auf Unfähigkeit beruhen muss.

Gerade im mittleren Management ist der Chef doppelt gefordert, weil die Kollegen auf der Sachbearbeiter Ebene an ihm zerren – aber sein Chef ebenso Budgetzahlen und Ziele erfüllt haben will – und beides geht manchmal auseinander. Meine Frau z.B. hat das Problem, dass eine der drei Firmen Ihres Chefs gerade Pleite geht, weil die Gehälter durch den Betriebsrat durchgesetzt an den IG-Metalltarif angepasst werden.

Das ist kurzfristig also ganz toll, wenn man 20+% mehr Gehalt bekommt. Wenn dann aber in 12 Monaten 100 Leute auf der Straße sitzen, dann sind die Chefs (die das nicht wollten) die Unfähigen…

Was ich damit sagen will: Als Sachbearbeiter hat man oftmals garnicht den Überblick darüber was erforderlich und was gut ist – bzw. würden wenn man sie in die Entscheidung einbezieht genauso entscheiden. Aber niemand würde dann zugeben, dass es eine „dumme“ Entscheidung war.
 
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Grundsätzlich gebe ich dir recht, es ist immer einfach zu urteilen wenn man die gesamte Kette der Entscheidung nicht überblickt.

Aber mein letzter Chef ist einer von zwei Geschäftsführern gewesen. Und er hat mindestens 70% von dem Laden besessen. Es war eine 10 Mann Klitsche.

Auf mein Arbeitszeugnis warte ich garnicht (bin nun in einem Konzern, den Verlasse ich nur um in meine Firma die ich selbst Gründe zu gehen).

Ich war auch mal im Projektmanagement direkt dem IT-Leiter unterstellt der direkt unter dem Vorstand agiert hat. Und viele Entscheidungen wurden gefällt die andere nicht nachvollziehen konnten, aber an der Stelle lernte ich, dass Entscheidungen manchmal nicht von jeden nachvollzogen werden können.
 
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Bei diesen 10-Mann Klitschen gibt es oft nicht viel grau – sondern tatsächlich eher schwarz & weiß.

Entweder der Chef ist ein Arsch und presst die Mitarbeiter bis auf’s Blut aus um sich selbst ein tolles Leben zu machen – oder er ist einer, der offen kommuniziert und versucht, mit den Mitarbeitern das ganze am Laufen zu halten.

Ich bin in einem 75.000 Mann Unternehmen – da sieht das ganze natürlich ganz anders aus. Ich versuche trotzdem das ganze „dörflich“ zu halten in meinem Bereich. Ich habe aktuell 10 Leute unter mir.
Als Beispiel:
Ich habe dieses Jahr offen meine Nachfolge ausgewählt, eingewiesen und wenn ich nun vom LKW überfahren werde oder befördert werde oder Kündige oder oder – dann gibt es keine Lücke. Alle Kollegen kennen Ihren Bereich und sind in Ihrem zugewiesenen Bereich die Könige. Ich greife nur ein, wenn ich darum gebeten werde oder ich sehe, das etwas schief läuft. Ich habe 2er Teams gemacht die sich gegenseitig unterstützen und vertreten – und ein Backup-Team falls mal ein gesamtes Team ausfällt. Ich komme selber aus der Operativen – wenn alle Stricke reißen, packe ich meine Zahlen zur Seite und helfe mit.

Urlaub wird untereinander abgesprochen – und die Kollegen kommen auch zu mir, wenn mal was Privat schiefhängt. Gerade vor kurzem hat sich ein Kollege auf mein Einverständnis hin krank gemeldet weil ihn seine langjährige Freundin verlassen hat. Anderswo hätte er das auch gemacht – aber er hätte halt irgendwas von Bauchschmerzen oder so erzählt.

Ich habe bei meinen Vorgesetzten durchgesetzt, dass ich die Gehälter frei verhandeln darf. Damit bin ich auf meiner Ebene alleine – die Budgetzahlen etc. werden nämlich eine Ebene weiter oben gemacht und damit auch wieviel Geld zur Verfügung steht. Meine Argumentation war immer, dass mein Chef überhaupt nicht wissen kann, wer in meiner Abteilung denn wieviel „verdient“.

Ich halte jeden der ein bestimmtes Leistungsniveau hat auf dem gleichen Gehaltslevel um niemanden zu bevorzugen. Wir sind 5 Frauen und 5 Männer. 3 über 50. 1 über 40. 2 über 30 und 4 unter 30. Also gut gemischt. Als ich die Abteilung übernommen habe hatte ich 3 Leute unter mir. Ich bin stolz auf mich und meine Mannschaft – denn wir machen tolle Arbeit.
 
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Bin noch relativ Jung und habe erst einen Wechsel hinter mir, zudem hat mein Vorgesetzter selbst die Abteilung gewechselt (Zeitgleich mit meinem Ausscheiden aus dem Unternehmen), daher nicht als Beispiel nehmen ;)

Ich habe schon vorher 2 mal angekündigt zu kündigen, falls sich gewisse Dinge nicht ändern. Die haben sich dann geändert, sodass ich dann geblieben bin (Logistik, und wir haben Hände-ringend, wirklich verzweifelt, Leute gesucht). Ich denke auch dass sich nur etwas geändert hat, weil mein direkter Vorgesetzter unteres Management war, und das entsprechend umgesetzt hat, weil er genau wusste, dass ich Recht habe.
Als dann aber die Firmenleitung einige dieser Entscheidungen quasi rückgängig gemacht hat, habe ich gekündigt, und zufällig dabei erfahren, dass mein Vorgesetzter am gleichen Datum geht.
Ich habe ihm da noch angeboten, dass ich nicht krank mache, sondern an den dringenden Tagen noch arbeite, und sonst Urlaub nehme. Ging dann auch klar, habe in dem Monat ca. 6 Tage gearbeitet, Rest Urlaub. War ja nicht seine Schuld, und ich hatte Mitleid mit meinen Kollegen.
Ich habe aber erst bei der Kündigung nach einer neuen Stelle gesucht.


Jetzt ist es so, dass ich mit meiner Stelle ziemlich zufrieden bin, und meine Vorgesetzten auch stark auf das menschliche achten, und entsprechend auch selbst sehr umgänglich und verständnisvoll sind. Sollte ich daher erwägen zu wechseln, würde ich denen das schon vorher mitteilen. Gilt aber in vielen Situationen vermutlich nicht in der Form. Wenn mein Vorgesetzter halt ein Ar... ist, würde ich ihm exakt dann sagen dass ich gehe, wenn der neue Vertrag unterschrieben ist. Kommt einfach sehr stark drauf an, wie man mit den Vorgesetzten klar kommt, und auch wie wahrscheinlich es ist, dass sich die Umstände ändern, weswegen man kündigt.
 
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