Leserartikel Riotoro Ghost Writer Prism – Gaming-Tastatur in Schwarz und Rot

Oromis

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Riotoro Ghost Writer Prism – Gaming-Tastatur in Schwarz und Rot

- Einleitung
- Die Tastatur
- Design und Layout
- Technik und Beleuchtung
- Software und Makros
- Fazit

Einleitung
Das noch verhältnismäßig junge Unternehmen Riotoro wurde 2014 gegründet und hat vergangenes Jahr den Schritt in den europäischen Markt gewagt. Gehäuse, Netzteile, Mäuse, Tastaturen, Wasserkühlungen und Lüfter sind inzwischen erhältlich, und sogar einen kleinen Merch-Shop gibt es. Nachdem mit dem CR1088 Prism im Februar bereits ein Gehäuse des Herstellers bei mir im Test war, das durchaus interessante Akzente setzte, folgen nun eine Maus und eine Tastatur.

Die Riotoro Aurox Prism RGB (Maus) und die Riotoro Ghostwriter Prism (Tastatur) werden in zwei getrennten Tests behandelt.

Der Test zur Aurox Prism RGB ist hier zu finden: Klick

Die Tastatur
Die Riotoro Ghostwriter Prism wurde im Juli 2017 vorgestellt. Sie ist die erste und bislang einzige Tastatur des Unternehmens und in den drei Sprachlayouts DE, FR und US erhältlich. In jedem dieser Fälle hat man die Wahl zwischen einer Version mit braunen und schwarzen Cherry MX-Switches.

Der Preis gestaltet sich, je nach Version, noch sehr Unterschiedlich: Die US-Variante ist via Amazon für unter 140 Euro zu haben, während für das deutsche Layout momentan noch 155 Euro verlangt werden. Die Tastatur ist damit ein Modell der Oberklasse.

Dementsprechend fällt auch die Ausstattung aus: Das Gerät verfügt über eine LED-Beleuchtung, zwei unterschiedliche Handballenauflagen, ein Lautstärkerad und fünf dedizierte Multimedia-Makrotasten und zwei USB-Anschlüsse am Gehäuse.

An Herstellergarantie gewährt das Unternehmen 90 Tage kostenlosen Support und ein Jahr Reperaturservice.

An dieser Stelle noch ein mal vielen Dank für den freundlichen Kontakt und schnellen Austausch des ersten Testsamples, das - womöglich durch ein Firmwareupdate - nicht mehr voll funktionsfähig war.

Spezifikationen
  • Grundfläche: 465 x 175 mm
  • Kabellänge: 1,8 m
  • Tastenart: mechanisch, Cherry, 50 Millionen
  • Zusatztasten: Lautstärkerad, FN, 5x Multimedia
  • Hintergrundbeleuchtung: RGB
  • Status-LEDs: Weiß/Blau
  • Rollover: N-Key
  • Markpreis: 140/155 Euro
  • Herstellergarantie: 90 Tage / 1 Jahr

Lieferumfang
Die Tastatur wird in einer schlichten, schwarz roten Verpackung mit Banderole geliefert. Auf dieser stehen Informationen und der verwendete Switch, wobei trotz des ausgewiesenen deutschen Layouts die „QWERTY“-Reihe zu sehen ist. Hier sollte man sich also auf die Schrift und nicht auf die Bilder verlassen.

Im Inneren befinden sich, neben der Tastatur selbst, noch eine kurze Produktübersicht, eine zweite Handballenauflage und ein orangener Tastenentferner. Letztgenannter funktioniert im Praxistest tadellos: Das Entfernen von Tasten geht ohne weitere Schwierigkeiten von der Hand.

Design und Layout
Die Optik der Riotoro Ghost Writer Prism ist verhältnismäßig schlicht. Das Gehäuse fasst die Switches nicht gesondert ein. Die Oberfläche ist damit die Metallplatte, auf der auch die Switches montiert sind. Diese ist schwarz und gebürstet. Sie ist von dem schwarzen Kunststoffgehäuse umrandet, das auf allen Seiten schräg nach unten führt.

Als Verzierung befindet sich lediglich der Name des Herstellers, in rot, auf der rechten und linken Seite. Nimmt man die optionale Handballenauflage dazu, dann befindet sich zusätzlich, vor dem Nummernblock, das Logo von Riotoro. Die Tastatur ist damit deutlich dezenter gehalten als viele andere „Gaming-“Geräte.

Die Tastenkappen sind leicht konkav geformt. Unter ihnen sind die, in diesem Fall braunen, Switches zu sehen. Diese bieten das von Cherry gewohnte Tippgefühl, (teil-)defekte Schalter sind im Gerät nicht verbaut.

Die übergroßen Tasten, wie beispielsweise die Leertaste, werden durch Klammern gestützt – also die Costar-Variante. Das Schreibgefühl ist auch an diesen Tasten noch präzise, jedoch quietscht die Leertaste manchmal beim auslösen leise. Das ist für die Costar-Lösung nichts ungewöhnliches, Berichte im Netz zufolge soll sich das Problem durch simples Fetten der Klammern beheben lassen.

An Zusatztasten bieten das Gerät fünf Gummiglocken-Tasten für den Mediaplayer und ein einrastendes Lautstärke-Rad. Jede Stufe entspricht 2 Prozent der Lautstärke. Die Tastenkappen sind halb-zylindrisch, darunter befinden sich dem Druckgefühl nach Gummiglocken. Dedizierte mechanische Zusatztasten wären natürlich noch schöner gewesen, würden aber das Layout vergrößern – was nicht jeder wünscht. Ohne eine Veränderung des Layouts ließen sich so maximal vier Zusatztasten unterbringen.

Während das Lautstärke-Rad und der Mute-Button gut zu erreichen sind, ist die Position der vier davor liegenden Tasten etwas gewöhnungsbedürftig. Eine andere Lösung wäre, ohne das Gehäuse zu vergrößern, aber auch nicht möglich. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ist die Bedienung aber keinerlei Herausforderung mehr – vor allem gefällt das Lautstärke-Rad. Diese Lösung ist auch bei einigen anderen Herstellern stellenweise zu sehen und deutlich intuitiver als die Lautstärkeregelung über zwei getrennte Tasten.

An der Unterseite ist die Tastatur optisch etwas gewagter: Die „Wanne“ besteht aus rotem Kunststoff, im Zentrum ist das Stier-ähnliche Logo von Riotoro hervorgehoben.
Für den Halt des Geräts auf der Standfläche sind auf der Unterseite desselben fünf Gummipads angebracht: Drei vorne und zwei hinten. Darüber hinaus befindet sich auch auf dem Kopf der Stellfüße jeweils eine Gummikappe und auf der Unterseite der zweiten Handballenauflage noch drei weitere Pads.
Durch die diesbezüglich sehr üppige Ausstattung ist das Gerät sowohl aufgestellt als auch im flachen Betrieb rutschfest.

Die optionale, lange Handballenauflage wird montiert, indem man sie einfach auf die bestehende schiebt. Der Übergang zwischen Gehäuse und Handballenauflage ist dann bündig, zur Fixierung dienen im Inneren verbaute Magnete. Die Handballenauflage ist auch für große Hände noch lang genug und bietet damit einen deutlich Mehrwert. Leider sind die Magnete allerdings schwächer als die Haftreibung der Handballenauflage: Zieht man die Tastatur nach hinten weg, so lösten sich die beiden Teile.

Die Verbindung erfolgt über ein fest installiertes Kabel an der Rückseite der Tastatur. Das 1,5 Meter lange Kabel ist mit einem schwarzen Sleeve versehen und teilt sich am Ende in zwei Anschlüsse auf: Einer für die Tastatur und einer für das USB-Hub an der Hinterseite.

Die beiden entsprechenden Anschlüsse befinden sich unter den Zusatztasten rechts. Sie sind nach hinten hin gerichtet, so dass etwaig angeschlossene Kabel oder USB-Sticks nicht mit dem üblichen Aktionsradius der Hand kollidieren können. Der Abstand zwischen den Anschlüssen ist mit neun Millimetern Zwischenraum ausreichend dimensioniert, so dass auch größere Stecker/Sticks zu gleichzeitig im Einsatz sein können. Beide funktionieren tadellos.

Die Verarbeitungsqualität der Riotoro Ghost ist gut: Die Metalloberfläche ist sauber in das Kunststoffgehäuse eingefasst, alle Einzelteile sind frei von negativen Auffälligkeiten. Die Tastenkappen sind alle sauber gearbeitet und an den unteren Rändern durchweg entgratet.

Technik und Beleuchtung
Bei der Beleuchtung erhält man das für Cherry-Switches übliche Paket: Individuelle RGB-Beleuchtung pro Taste, durch den Taster hindurch. Die Farbausleuchtung ist durchschnittlich: Zweitbeschriftungen werden noch angestrahlt, aber merklich schwächer. Bei den vier Segmenten der Leertaste sind beispielsweise die beiden Äußeren nur noch schwach beleuchtet. Mit diesem Problem haben allerdings alle Hersteller zu kämpfen.

Lobenswert sind hingegen die Farbwiedergabe und Lautstärke der Ghostwriter: Die Problemfarben gelb und weiß sind bei der Tastatur überdurchschnittlich farbecht, und in keiner Farbkonfiguration gibt es ein Fiepen von der Elektronik – die Ghostwriter ist geräuschlos.
Probleme gibt es allerdings bei der Beleuchtung der Statustasten: Die Capslock- und Numpad-Taste scheinen Nebeneffekte zu haben, wenn die übrigen Tasten aus sind. Dann leuchten die angrenzenden LEDs leicht mit auf – in grüner Farbe.

Die Beleuchtung des Geräts kann zum Teil direkt dort eingestellt werden: Über die FN-Taste in lassen sich neun dynamische Effekte durchschalten, die Helligkeit in fünf Stufen (+ Aus) ändern sowie die Geschwindigkeit und Richtung anpassen. Die Farbe lässt sich ebenso anpassen: Für alle Effekte und die statische Beleuchtung können Rot, Weiß, Orange, Gelb, Grün, Türkis, Blau, Lila und Weiß zur Verfügung.
Außerdem gibt es über die Tasten F1 bis F5 per Zweitbelegung eine statische Beleuchtung für verschiedene Spielarten.

Da der Platz der Status-LEDs von den Zusatztasten eingenommen wird, setzt Riotoro bei der Gost Writer Prism auf eine Anzeige durch die Veränderung der Tastenfarbe. Diese wird weiß, wenn die entsprechende Funktion aktiviert ist – allerdings nur bei statischen Effekten. Eine Änderung der Farbe ist über die Software leider momentan noch nicht möglich, obwohl das Gerät selbstständig bei weiß Farbe die entsprechenden Tasten auf rot umstellt; und man die Indikation auch vollständig deaktivieren kann. Als Zusatzfunktion gibt es, wie bei vielen anderen Gaming-Geräten auch, eine Winlock-Funktion, die mit FN + Rollen (de-)aktiviert wird.

Die Makro-Tasten verfügen über eine getrennte Beleuchtung. Diese ist leider ausschließlich blau, passt sich also nicht dem Rest des Geräts an. Dafür ist sie hell genug und recht gleichmäßig, es sind nur leichte Änderungen der Lichtintensität feststellbar.

Software und Makros
Riotoro bietet über die Support-Seite des Unternehmens einen (Beta-)Treiber für die Tastatur an. Dieser ist knapp 12 Megabyte groß und schnell, ohne Registrierung installiert. Es wird für den Betrieb empfohlen, vorher über ein bereits beigepacktes Tool die Firmware zu aktualisieren. Im Falle des hier getesteten Gerätes war Firmware 1.3 installiert, während aktuell bereits Version 2.9 erhältlich ist.

Das Programm wird explizit als Beta bezeichnet und ist auf den ersten Blick in der Tat noch etwas spartanisch. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit und, gegebenenfalls einem Blick in die beiliegende Anleitung, kommt man aber recht gut zurecht. Die Software bietet etwas detailliertere Einstellungsmöglichkeiten bei der Beleuchtung und den Tasten, sowie eine Makrofunktion.

Alle Tasten können einzeln mit den üblichen Multimediaprofilen belegt werden, beispielsweise Funktionen für den Mediaplayer. Starts von Programmen und Sounds (Standard-Mediaplayer) sind ebenso unterstützt. An Makros können Tastenabfolgen mit bis zu 11 Zeichen beziehungsweise 22 Aktionen auf jeder Taste gespeichert werden. Dabei steht, wie üblich, eine Aufnahme mit und ohne realer Verzögerung zur Auswahl.

Neben zehn dynamischen Effekten, die, wie auch direkt an der Tastatur, hinsichtlich Geschwindigkeit, Richtung und Helligkeit angepasst werden können, gibt es noch die Möglichkeit eigene, statische Templates zu erstellen. Dafür muss jedoch jede einzelne Taste einzeln angewählt und mit einer Farbe belegt werden, eine Mehrfachauswahl fehlt leider.

Fazit
Riotoros Ghostwriter Prism ist für den Preis von 140 Euro ein sinnvoll ausgestattetes Gerät. Abseits der üblichen RGB-Beleuchtung gibt es nur wenig optische Spielereien – das Gehäuse ist nicht verschnörkelt oder verspielt gestaltet.

Die Ausstattung der Ghostwriter Prism passt dabei gut zum Preis: Mit einer optionalen, langen Handballenauflage, einem Lautstärke-Rad, fünf Multimedia-Makros und zwei USB-Buchsen auf der Rückseite ist das Gerät hier auf der Höhe der Zeit und dürfte die allermeisten Ansprüche gut abdecken.

Technisch macht Riotoro dabei das Meiste richtig: Die verbauten Taster entsprechen durchgehend den Erwartungen und die Beleuchtung ist prinzipiell gut umgesetzt: Sie ist geräuschlos, überdurchschnittlich farbecht und hell genug. Leider scheint es bei der Verschaltung ein Problem zu geben, so dass die Aktivierung der Numpad- und Shift-Funktion einige andere (grüne) LEDs leicht mit aufleuchten lässt. Das betrifft allerdings ausschließlich den Fall, dass die LEDs der entsprechenden Tasten nicht anderweitig beleuchtet werden.

Noch nicht ganz ausgereift ist Riotoros Konfigurationssoftware: Die Bedienung ist momentan noch wenig intuitiv und benötigt zum Teil erst etwas Gewöhnung – der Hersteller bezeichnet das Programm deshalb auch als Beta. Eine Echtzeit-Übertragung der Einstellungen ist aber mit dabei, und das UI reagiert flüssig.

Unterm Strich ist die Ghostwriter Prism für Riotoro ein weitestgehend gut gelungener Start in den Markt der Gaming-Tastaturen. Im Gegensatz zu einigen anderen neu vertretenen Marken versucht das Gerät nicht durch „Gaming-Optik“ aufzufallen, sondern bleibt verhältnismäßig dezent.
Wer ein solches, schlichtes Gaming-Gerät mit den genannten Funktionen sucht, für den ist die Ghost Writer einen zweiten Blick wert. Soll die Beleuchtung jedoch (partiell) abgeschaltet werden, sind andere Geräte vorzuziehen – zumindest, wenn man sich an dem leichten, grünen Schimmer stört. Dasselbe gilt für besondere Wünsche wie überlange Makros.

Positiv:
- Verarbeitungsqualität, Haptik
- Ausstattung (Handballenauflage, USB-Anschlüsse)
- Gut umgesetzte Beleuchtung…

Negativ:
- ...mit schwachen Nebeneffekten
- (Software noch nicht ganz ausgereift)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast du natürlich recht, keine Ahnung was da mit mir durchgegangen ist :freak:
Vielen Dank für den Hinweis - wurde editiert.
 
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