Rührend barmherzig

zorro6

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Hallo,
bin bei N24 auf folgende Meldung gestoßen:

Dorfbewohner in Kamerun spendeten für Opfer von 'Katrina'

Fünf Dorfälteste aus Kamerun haben im US-Staat Louisiana eine Spende für die Opfer des Hurrikans 'Katrina' überbracht. Sie übergaben dem Senat von Louisiana eine Summe von 868 Dollar, gesammelt bei 3.000 Dorfbewohnern. Manche Bewohner gaben zwei Cents, andere bis zu fünf Dollar - bei einem durchschnittlichen Tagesverdienst von 45 Cents am Tag. 'Sie sahen Bilder vom Wirbelsturm im Fernsehen', sagte der Abgeordnete Robert Adley. 'Sie dachten, ganz Louisiana wäre zerstört und waren sehr erschrocken.' Die Reise der Dorfältesten wurden von Kirchengemeinden in den USA finanziert.

(N24.de, AP)

ich gebe zu bedenken das diese Menschen zu den ärmsten der Armen auf unserem Planeten zählen.
 
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wären sie nicht angereist, dann hätten sie auch noch das geld, das für die reise verbraucht wurde, spenden können. aber sonst ist es eine sehr achtungswürdige geste. es ist doch meistens so, dass die armen mehr teilen als die reichen.
 
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Zwar eine schöne Geste, aber das Geld hätten die besser mal für sich behalten sollen. In Amerika ist sowieso alles wieder schnell aufgebaut ;)

In Afrika hingegen wird wahrscheinlich auch noch in 50 Jahren "Armut" herrschen...
 
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KonKorT schrieb:
In Amerika ist sowieso alles wieder schnell aufgebaut ;)

Also das Wort schnell in diesem Zusammenhang würde ich lieber nicht in den Mund nehmen, wenn ich eine Reportage aus den betroffenen Bundesstaaten von vor ein paar Wochen als Meinungsgrundlage nehme.
 
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georg_willi schrieb:
wären sie nicht angereist, dann hätten sie auch noch das geld, das für die reise verbraucht wurde, spenden können.
Die Reise haben ja, wie im Eröffnungspost erwähnt, Kirchengemeinden in den USA finanziert. ;)

Jenseits aller materiellen Betrachtungen, die den tatsächlichen Geldbetrag nach unseren Maßstäben nahezu lächerlich erscheinen lassen, sollte uns eine solche Aktion imho einfach mal innehalten lassen und uns über einige Dinge zum Nachdenken bringen.

Wenn ich allein an die Schadenfreude denke, die auch hier im Forum bei der Katastrophe in den Südstaaten der USA gezeigt wurde, dann halte ich das nicht nur für rührend barmherzig, sondern für peinlichst beschämend. Aber auch für diejenigen von uns, die mit Mitleid reagiert und vielleicht sogar für die Opfer gespendet haben, ist es immer noch beschämend.

Da gibt es Menschen, denen wahrscheinlich unsere Probleme als Paradies auf Erden erscheinen. Die eigentlich nichts zu geben haben, und trotzdem zu geben bereit sind. Rechnet bitte mal deren Spenden auf unsere Verhältnisse um, und das ohne jede soziale Absicherung. Diese Menschen halten uns einen Spiegel vor, in dem wir alle andere als gut aussehen. Was vielleicht auch die bisher eher geringe Resonanz in diesem Thread erklärt.

Viele Grüße, Tiguar
 
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Zum Nachdenken kann uns das wirklich bringen. Aber auf eine ganz andere Art und Weise wie du sie gerne hättest. Du monierst die Schadenfreude ? Warum denn ? Wenn ich aus gegebenem Anlaß die ganze 'Katrina'-Geschichte mit dem zeitlichen Abstand der dazwischen liegt noch mal Revue passieren lasse, kommt immer noch ganz große Schadenfreude bei mir auf. Wenn der geistige Führer des reichsten Landes der Erde mit der größten und vermeintlich best ausgebildeten Armee der Erde (worauf er ja immer so stolz ist) sämtliche meteorologische Warnungen – die er nachweislich hatte – in den Wind schlägt und seine Bevölkerung offenen Auges und mutwillig in ein Desaster führt, ist das wirklich geeignet, reinste Schadensfreude zu verspüren. Und wenn der gleiche Präsident nach dem Eintritt des Unglücksfalles dann auch noch seiner Bevölkerung Hilfe verweigert ? Dann gehört es diesem Land nicht anders, denn das amerikanische Volk hat den Präsidenten bekommen, den es zweimal gewählt hat. Und wohl auch verdient.

Auch was die Spendenbereitschaft anbelangt, ich hätte mir eher ein Loch ins Knie bohren lassen, wie auch nur einen Cent dafür zu spenden. Den USA zu spenden, einem Land das die eigene Bevölkerung verrecken läßt aber die modernste Armee unterhält, denen Waffen-Lobbyisten wichtiger sind wie soziale Einrichtungen ist ein ganz übler Witz und ein Affront den Bedürftigen gegenüber. Dem reichsten Land der Erde bei einer selbstverschuldeten Notlage zu spenden ist meines Erachtens peinlichst beschämend all denjenigen gegenüber, die in ärmsten Ländern dieser Erde Katastrophen erleben und die wirklich nichts haben. Zum Beispiel jenen Bewohner einer Dorfes in Kamerun gegenüber. Wo war denn die Spendenbereitschaft der Amerikaner beim Elbehochwasser oder beim Hochwasser von Garmisch kurz zuvor ? Wieviel Dollar hat Tschortsch-Dabbeljuw oder seine Amis uns gespendet ? Wieviel spenden sie 2006, wenn ganze Familien ihre Existenz an der Elbe verlieren ? NULL $

Daß es die Ärmsten der Armen von den Amis traf, leugne ich nicht. Und es war für diese Menschen auch wirklich schlimm. Aber unser Problem ? Nein, definitiv nicht ! Es ist bedauerlich genug, daß sich das reichste Land der Erde nicht um seine Bevölkerung kümmert. An was liegt das ? Vielleicht daran, weil ein Nigger (man möge mir diesen furchtbaren Begriff nachsehen, aber er paßt einfach) in den Vereinigten Staaten von Amerika immer noch ein Nigger und somit ein Mensch zweiter Klasse ist, ganz besonders im Süden der Staaten ? Soll man so ein Land, das nach außen hin die Apartheid in Südafrika öffentlich an den Pranger stellt, aber die Segregation im eigenen Land weiterhin ungerührt betreibt, auch noch finanziell unterstützen ?

Das ganze Katrina-Desaster scheint die Amerikaner auch bis dato relativ ungerührt zu lassen. Wo sind denn die Proteste ? Wo bleibt die Empörung der (staatlich kontrollierten ?) Medien ? Wo sind die aufgebrachten Bürger, die für ihre armen schwarzen Mitbürger spenden und sich für deren Rechte einsetzen ? Keine Ahnung ...

Vielleicht sieht das mancher ähnlich. Was vielleicht auch die bisher eher geringe Resonanz in diesem Thread erklärt.
 
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JulesBärle schrieb:
Soll man so ein Land, das nach außen hin die Apartheid in Südafrika öffentlich an den Pranger stellt, aber die Segregation im eigenen Land weiterhin ungerührt betreibt, auch noch finanziell unterstützen ?
Mit einer Spende unterstützt du weder die Vereinigten Staaten Amerikas noch ihren "geistigen Führer" (eher blamierst du ihn noch dadurch, dass Spenden von außen nötig sind);
du unterstützt die Menschen, die durch die Katastrophe ihr Dach verloren haben.
 
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sorry, aber das mir so vor, wie wenn jemand zur einer Spende für Herrn Zetsche und seinen in Not geratenen DC-Konzern aufruft, so nach dem Motto, der dritte Hilfspförtner in Untertürkheim kann ja auch nichts dafür ... :(
 
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Ja ganz toll, sorgt für gute Einschaltqouten und die Industrie verdient gleich mal ein bisschen mit. :rolleyes:
 
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JulesBärle schrieb:
sorry, aber das mir so vor, wie wenn jemand zur einer Spende für Herrn Zetsche und seinen in Not geratenen DC-Konzern aufruft, so nach dem Motto, der dritte Hilfspförtner in Untertürkheim kann ja auch nichts dafür ... :(
Meine Damen und Herren, hier kommt die Maus! :rolleyes:



:D Tut mir Leid, aber ich habe mir deinen Satz jetzt 10 Minuten lang immer wieder durchgelesen und bis jetzt weiterhin weder den Sinn noch den Zusammenhang verstehen können.
 
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Ganz einfach, er will damit die Frage aufwerfen warum man für das reichste Land der Welt spenden sollte, warum sind sie offensichtlich nicht fähig sich selbst zu helfen...

DC steht für Daimler Chrysler und soll nur ein Vergleich sein. ;)
 
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Ich schliesse mich Tiguar an.Es kann nicht angehen das ich mich über meine 500€ teure Grafikkarte aufrege,weil sie nicht alles bei Oblivion hergibt und einige arme Menschen spenden für die "Katrina"-Opfer........da ist etwas nicht in Ordnung.

@JulesBärle

Die Menschen die die 868 Dollar gespendet haben,haben nicht wie Du nur diskutiert und rumgenörgelt sondern sofort gehandelt.Mein Respekt.
 
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@ eraz :)

@ all
ihr könnt mit mir jederzeit über die Sinnhaftigkeit von Spenden diskutieren, aber so lange im eigenen Land unverschuldet Not und Elend ist, geht kein Geld von mir für so einen von GWB verschuldeten Unfug.

Falls sich jemand für etwas anderes als Katrina interessiert und noch'n Euro übrig hat, der Toyrun for Kids kümmert sich um die Ärmsten der Armen in Deutschland. Nämlich um kleine Kinder, die Krebs haben und von den Ärzten zum Sterben in Hospize freigegeben werden.
 
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Diese Menschen zeigen uns, wie barmherzig sie sind.

Diese Menschen zeigen uns aber auch, wie politisch ungebildet sie sind. (Wofür sie nichts können!)

Um noch ein Beispiel in Bärles Art zu nennen:
Alle regen sich darüber auf, daß Herr Ackermann von der Deutschen Bank ein Millionengehalt bekommt, die Deutsche Bank riesige Umsätze macht, aber gleichzeitig Arbeitsplätze streicht.

Warum sollte man mit der Deutschen Bank Mitleid haben?

Nur jemand der keine Ahnung hat, wird Herrn Ackermann Geld spenden, wenn der mal irgendwann entlassen werden sollte.


Ich habe heute noch gehört, daß sich die Spendenorganisationen darüber "beschweren", daß dieses Jahr deutlich weniger für die Elbehochwasseropfer gespendet wurde als zur Jahrhundertflut. Da wurden 300 Millionen Euro gespendet! Was ist damit passiert? Wo ist das Geld geblieben, wenn es dieses Jahr wieder zu so einer schweren Überschwemmung kommen konnte?
 
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Findet ihr Eure Vergleiche irgendwie passend?
Was hat DC und Herr Ackermann mit Flutopfern zu tun?

Hat die Mehrheit der Katrina Opfer GW gewählt?

Jeder sollte wissen wofür er spenden mag, aber andere deswegen zu verurteilen, daß sie gespendet haben und diese als ungebildet hinzustellen ist mehr als starker Tobak:rolleyes:

@Jules,

Deinen Zynismus in Deiner Antwort auf Tiguars Beitrag und die 2dimensionale Sichtweise über Deine Schadenfreude werde ich nicht weiter kommentieren.

Ob es unser Problem ist, daß die ärmsten Amis ihre Häuser verloren haben, fragst Du und gibst gleich die Antwort!

Bist Du mein Sprachrohr?
Ich denke nicht, also schreibe für Dich.

Gruß

olly3052





Gruß

olly3052
 
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wenn man etwas nicht verstehen will, soll man es halt lassen ... aber weil Ostern ansteht nochmals ganz langsam und explizit für meinen Lieblings-Moderator Olly3052: ;)

"Geld an die reichste Nation der Erde zu spenden, empfinde ich genauso
sinnvoll, wie Geld an DaimerChrysler oder die Deutsche Bank zu spenden".

Ok so ? :)

Und so lange es in Deutschland große Not gibt, um die sich kaum jemand kümmert, die es aber verdient hätte, nur weder in den Medien noch in der ForumBase eine Lobby hat, so lange empfinde ich es als peinlichst beschämend Geld in die reichen USA zu spenden. Vor allem für eine Katastrophe, die erst durch den großen Staatsmann GW Busch zu einer geworden ist. Hier bei uns (ich meine damit Deutschland) verrecken Menschen - Alte und Kinder - unter entwürdigenden Umständen, keiner nimmt Notiz davon, niemand juckt es. Aber so ist der Lauf der Zeit, Oberflächlichkeiten und 'tu Gutes für Amerika und schreib in ForumBase darüber' sind einfach mehr in.

Das ist meine Meinung und dazu stehe ich.

Mit 'unser' meinte ich im Übrigen einfach ein Problem der Deutschen. Ich wußte nicht, dass du dich da ausschließt. Bitte entschuldige das Wörtchen 'unser' vielmals, ich werde mich sehr bemühen, dich oder andere User niemals wieder in der vorgeschehen Art zu diskreditieren. Selbstverständlich hatte ich auch nie vor, deine Meinung hier kundzutun, dazu sorgst du ja in der Regel unüberlesbar selbst. ;)

Er hat Jehova gesagt - kreuzigt ihn ...
 
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nur ein Stein Jules, nur einen...

Geht doch,
Deine Meinung soll auch Deine bleiben.

Desweiteren interessiert es in diesem thread wenig, wie Du Deine Prioritäten zum Spenden legst.
Eröffne einen thread dafür und fordere Spenden für diese.

Bloß verschone diejenige mit Deiner Meinung, die für diese Sache gespendet haben.

Deshalb und nicht weil Ostern ist, passt Dein Vergleich hier nicht rein.

Mit dem "unser" hast Du es immer noch nicht richtig verstanden.

Du meinst, die Deutschen... wäre die richtige Formulierung gewesen ;)

So und nun geh und wirf den Stein...

Gruß

olly3052
 
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Es bleibt doch jedem Selbst überlassen ob er spendet oder nicht und eine Hilfe von dem gerade herrschendem Machthaber abhängig zu machen finde ich erschreckend.
Hätten die Amerikaner nach dem 2.Weltkrieg genauso gedacht, währen in Deutschland zigtausende Menschen verhungert. Heute vergisst man schnell das ohne die Hilfe Anderer es den wohlhabenden und vorbildlich demokratischen Staat BRD nicht geben würde.

Aber hier wird um das Thema herumgeredet.
Tiguar hat es begriffen und eindrucksvoll auf den Punkt gebracht.

Hier geht es um Barmherzigkeit (dank an die Mods für die Rechschreibkorrektur).
Es geht auch nicht um 868,- $ sondern das es bitterarme Menschen gibt die an dem Leid Anderer Anteil nehmen ohne zu fragen, ob sie reich oder arm sind oder wer gerade an der Regierung ist.
Für mich sind diese Dorfbewohner aus Kamerun ein Vorbild und wünsche denen und auch allen hier bei CB ein gesegnetes und frohes Osterfest
 
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AW: Rührend Barmherzig

Also wenn Jules und mein Vergleich unpassend sind...

Im eiskalten, lang anhaltenden so genannten "Hungerwinter", 1946/47, sind viele Menschen (Deutsche) verhungert und erfroren.

Amerika (bzw. die Alliierten) hat das wohl insgesamt nicht aus Mitleid oder Barmherzigkeit, sondern eher aus politischem Klakül gemacht. Als funktionierenden Pufferstaat zwischen Ost und West.

Wie gesagt, jeder kann und darf spenden, wo und für wen er will.
Ich würde mich nur vorher informieren, wem ich spende.
 
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