Ich möchte mal kurz zu Fefe etwas sagen, weil er gerade von vielen dafür gelobt wird, dass er den Journalismus wegen nicht unabhängig prüfbarer Quellen kritisiert. Das ist nicht, wie Fefe es darstellt, ein "Problem des heute so schlecht gewordenen Journalismus", sondern das war schon immer etwas, das Journalismus von Naturwissenschaft unterscheidet. Journalismus beschrönkt sich nicht nur auf Quellen, die voll veröffentlichbar sind, sondern greift schon immer zusätzlich auf Informationen zurück, die aus Zeigenschutzgründen nicht voll veröffentlicht werden können. Und wer das mit den Zeugenschutzgründen anzweifeln möchte, sollte sich die Frage stellen, warum Snowden als Quelle aufgedeckt wurde - das schließt eben auch bei den Ermittlern haargenaue Kenntnis der Dokumente ein. Der Standpunkt journalistischen Vorgehens hier ist, dass solche Informationen ohne Durchjedermann-Prüfbarkeit zwar weniger wert sind, als Durchjedermann-Prüfbares, aber sie wirft Licht in einen Bereich, in dem man ohne diese Art Informationen ganz blind wäre.
Es ist üblicherweise auch nicht so, dass diese Quellen für niemanden prüfbar sind - sie sind für eine ganze Reihe Journalisten prüfbar. Aber ja, und das ist das, was Fefe ganz persönlich stört: Diese Menge von Journalisten ist ein exklusiver Klub, der auf Vertrauen von berufserfahrenen Kollegen basiert.