Ryzen 5 3500U Temperaturlimit und Undervolting

Piep00

Lt. Commander
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Hallo liebe Community,

ich besitze jetzt seit sechs Wochen einen neuen Laptop, der eigentlich nur zum Arbeiten gedacht war, wenn ich unterwegs bin. Aus diesem Grund ist das Gerät kein Highlight – dessen bin ich mir bewusst. :)

HP 14-dk0002ng mit folgender Hardwareausstattung:
AMD Ryzen 5 3500U
Mobile Vega8 Grafik (2 GB Shared-Memory)
8 GB DDR4-2666 (2 x 4 GB) im Dual-Channel (6GB für Windows verfügbar)
256 GB M.2-SSD
Full HD IPS-Display

Leider muss ich aus gesundheitlichen Gründen für mehrere Wochen zur Kur und wollte das Gerät für kleine Casual-Games und Anno 1404 Venedig sowie Europa Universalis 4 nutzen, damit ich etwas Abwechslung habe. Alle getesteten Spiele laufen soweit, aber leiden extrem unter Throttling. Die CPU und Grafik hält sich sehr genau an die 15 Watt TDP sowie das 70 Grad Temperaturlimit. Diese Temperatur wird bereits nach rund einer Minute erreicht. Ist dieses Verhalten normal und bauformbedingt?
Mir ist völlig bewusst, dass dieses Gerät nicht für den Zweck ausgelegt ist, aber aus Basteldrang bin ich daran interessiert noch ein paar Optimierung vornehmen zu können.

Ich dachte daran das TDP-Limit für das System anzuheben und/oder den Prozessor zu undervolten, damit das Throttling nicht so extrem ist. Ein Austausch der Wärmeleitpaste wäre die letzte Option, da ich die Gummifüße dazu entfernen muss und davon ausgehe, dass diese dann nicht mehr richtig mit dem Gehäuse befestigt sind.
Ich habe bereits das Netz bemüht und die Forensuche, wodurch ich weiß, dass mein Vorhaben zumindest mit einem 2500U erfolgreich geklappt hat (Anhebung des TDP-Limits und der Temperaturgrenze).

Ich habe das Tool „RyzenAdj“ heruntergeladen und ausgeführt. Leider zeigen die Einstellungen keine Wirkung. „Throttlestop“ zum undervolten funktioniert nur auf Intel-Systemen. Ich bekam die Fehlermeldung, dass meine CPU nicht unterstützt wird. "Notebook Fan Control" ist in der Lage meinen Lüfter zu steuern.

Hat jemand von euch noch ein paar Ideen oder Expertise, von der ich profitieren kann? Ist mein Vorhaben überhaupt umsetzbar?

Liebe Grüße und vielen Dank

Piep
 
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Ist halt sehr heiß im Moment...
Ich lege unter meinen Laptop zwei Radiergummies. So kann er besser Luft ansaugen.
Ansonsten gibt es diese Kühler:
https://laptop-kuehler.de
Habe ich aber noch nicht selber getestet.
 
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe den Laptop in einem klimatisierten Raum bei 22 Grad getestet.
Helfen solche Lüfter unter den Notebooks? Die, die ich testen konnte, brachten um die fünf Grad Celsius, aber so richtig zufrieden war ich damit nicht, da vor allem die günstigen Teile recht laut waren. Die Luftzufuhr ist bauartbedingt relativ knapp, sodass der Laptop wohl wenig davon profitieren würde. Das Gehäuse wird nicht sonderlich warm. Ich könnte die Hotspots mal mit einem Infrarotthermometer messen, wenn das zur Einschätzung hilft.
 
Vielleicht ist es eine blöde Idee, aber würde es helfen einen kleinen USB-Ventilator auf die Lufteinlässe zu richten? Wenn sich die Möglichkeit bietet, könnte man auch eine Art Trichter (aus Papier) um die Lufteinlässe kleben und den Luftstrom so verstärken.
 
Das ist sicherlich keine blöde Idee. :)

Die Lufteinlässe befinden sich leider auf Unterseite des Laptops, wodurch diese Idee leider schwer zu realisieren ist. Daher vermute ich, dass ich mit Undervolting und dem Heraufsetzen des Temp-Limits größere Chancen habe.

@DerHechtangler

Ja, dann wirken die Gummis wohl ähnlich wie aktive Lüfter. :D
 
Wie wäre es mit Beidem?
Radiergummis unter dem Notebook und ein USB-Lüfter, der in Richtung Unterseite pustet. 🤔
Auch wenn mein Notebook (Surface Pro 2) passiv gekühlt wird, ist es jetzt wahrscheinlich kühler als ohne den Ventilator der auf mich gerichtet ist und gleichzeitig das Notebook trifft.
 
Es gibt extra Notebookkühler die aktiv von unten kühlen.
Ein Bekannter hat sich selber eins aus nem Ikea Frühstückstablett und zwei Lüftern gebaut. :daumen:
 
Sabrina2000 schrieb:
Die Lufteinlässe befinden sich leider auf Unterseite des Laptops, wodurch diese Idee leider schwer zu realisieren ist.

Dann kauf dir doch einfach sowas...
794588

https://www.amazon.de/dp/B0174PBPS4
 
Danke für die Antworten.

Ich glaube meine Ausführungen waren missverständlich. Das Gerät hat an der Unterseite beim Hotspot 38 Grad und der ist direkt unter der Ansaugung des CPU, wodurch ich keine sonderliche Verbesserung durch die zusätzliche Lüftung erwarte. Ich werde es trotzdem heute Abend mal mit einem großen Ventilator probieren, der auf die Unterseite bläst.
Das Notebook läuft eben relativ schnell in das Temperaturlimit und leidet stark unter der 15 Watt TDP. Daher meine Frage wie es mit undervolting aussieht. Wenn ich die Threads zu Throttlestop lese, kann eine gesenkte Spannung und ein leicht angehobenes Temperaturlimit in meinem Fall mehr bringen.

Probieren werde ich es selbstverständlich mit dem Ventilator um diesen Notebookkühler zu simulieren.
 
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Also ich unterstütze immer Harwaregebastel;)

Externe Lüfter helfen teilweise ganz gut, aber gerade bei neueren Laptops sind die Öffnungen so klein, da bekommt man nicht so gute Ergebnisse wie früher.

Aufmachen und die Wärmeleitpaste mit gutem Zeug ersetzen kann recht viel bringen.....da aber darauf achten, die Paste gut "einzumassieren" .....der Anpressdruck bei Notebooks ist in der Regel sehr gering und dann bleibt die Paste zu dick. mit sanftem Druck und noch nicht festgezogenen Schrauben kann man die Paste in der Regel schön dünn massieren... das hat bei mir 4°C im Vergleich zum einfachen Auftragen gebracht.

Je nach Innenleben kann es auch helfen Wärmeleitpads zu nutzen um z.B. eine Metallunterseite zusätzlich als Kühloberfläche zu nutzen....überhitzende Spannungsversorgung zu kühlen oder ähnliches.

Flüssigmetall auf der CPU ist noch viel besser aber auch gefährlich...ich würde sowas durchaus für einen StandPC in Erwägung ziehen, aber nicht für ein Notebook, das man dreht und schüttelt...eventuell bin ich da aber auch zu ängstlich.

undervolting ist eine super Sache....ich habe da eine Anleitung für Intel+Nvidia geschireben....das hilft dir natürlich eher wenig, aber es gibt darin auch eine Anleitung, wie du das OSD mit dem Afterburner einstellst(und HWInfo nutzt) und vor allem wie du Schlüsse aus den vielen Daten ziehst um bei dir die Bremsen zu finden. Das ist ja unabhängig auch für AMD gültig.
https://www.computerbase.de/forum/t...von-aktuellen-intel-nvidia-notebooks.1869825/

Ich nehme an, dass du bei einem Notebook nichts brauchbares im Bios einstellen kannst.
Für die CPU musst du eventuell auf den unsäglichen Ryzen Master zurückgreifen....in der Hoffnung, dass der auch für APUs funktioniert.

Und für die iGPU den Wattman im Treiber.
Ich weiß nicht, was man da alles einstellen kann, aber in der Regel kann man bei AMD die Spannung in gewissen Grenzen einstellen und auch den Takt begrenzen.

Du brauchst ja vermutlich nicht das letzte bisschen GPU Leistung für sowas wie anno 1404....du möchtest die Kühlung nicht überfordern, damit die CPU konstantere leistung liefert.

Radeon Chill ist eine super Sache wenn du die FPS begrenzen möchtest ohne V-sync zu nutzen.

Ob du die Powerlimits aushebeln kannst kann ich nicht sagen. Bei Intel geht das meines Wissens nicht.
Es gibt zwar Leute die behaupten sie hätten die Limits angehoben aber ich bin mir zu 90% sicher, dass die Intel-CPU sich darüber hinwegsetzt und nix höheres zulässt als vom Notebookhersteller freigegeben.
Ergänzung ()

Piep00 schrieb:
Frage wie es mit undervolting aussieht. Wenn ich die Threads zu Throttlestop lese, kann eine gesenkte Spannung und ein leicht angehobenes Temperaturlimit in meinem Fall mehr bringen.
Ja...undervolting ist sehr mächtig....inwieweit das mit AMD APUs geht weiß ich halt nicht.
Ergänzung ()

Ich habe mal google bemüht und den "Ryzen Controller" gefunden....ist ein Github programm....sollte also quelloffen und Virenfrei sien...und bietet scheinbar die Möglichkeit die Limits für APUs anzupassen.

Bei meinem Desktop AMD PC natürlich sinnlos, aber es sieht vielversprechend aus.

Von undervolting konnte ich in dem Programm aber nix finden. ;(
 
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Baal Netbeck schrieb:
Flüssigmetall auf der CPU ist noch viel besser aber auch gefährlich...ich würde sowas durchaus für einen StandPC in Erwägung ziehen, aber nicht für ein Notebook, das man dreht und schüttelt...eventuell bin ich da aber auch zu ängstlich.
Da sollte mit der Conductonaut nicht viel passieren und die Temperaturen drastisch beeinflussen.
Hab die auf der GPU und die Anwendung ist sehr einfach und das Zeug verhält sich nicht so schlimm wie Quecksilber. Man darf es nur nicht mit Alu kombinieren und es sollte nicht auf ne Leiterbahn kleckern weils leitend ist. Ansonten halt eins dieser neueren Graphit-Pads oder Kryonaut.
 
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Auch wenn es ein alter Threads ist, hier noch die Auflösung. Das HP 14 dk-Serie nutzt die CPU mit einer TDP von 15W anstatt 25W. Dadurch wird die CPU stark ausgebremst, obwohl Stromverbrauch und Temperatur absolut in Ordnung sind. Mit Ryzen-Controller kann man die TDP auf 25W anheben. Das verbessert die Leistung sehr stark.

Ob eine 25W TDP langfristig zu Problemen führt (VRMs, Netzteil, ...), kann ich allerdings natürlich nicht sagen. Die Temperaturen sind mit <90°C noch <ok.
 
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Danke für deine Antwort. Da ich noch immer keine entsprechende Lösung gefunden habe, werde ich das Programm sicherlich testen. Bei meinem HP hängt er auf 7 Watt (laut Hwinfo64) fest und das Powerlimit konnte ich bislang noch nicht anheben. Er drosselt sobald er die 70 Grad Celsius erreicht hat. Vielleicht kann ich es damit umgehen.
 
Genau die 70°C hab ich auch beobachtet ohne Ryzen-Controller.:) Je nach Spiel takten dann die GPU bei ~300-400MHz. Mit 25W Powerlimit sind es dann ~800MHz. Das schwank allerdings extrem je nach Spiel.
 
Habe jetzt noch ein zweites Problem gefunden. Scheinbar läuft der Micro 2666MHz Ram auf nur 1866MHz. :(
Das würde erklären, warum die GPU immer runtertaktet trotzdem erhöhtem Powerlimit und besserer Performance.

Ich wüsste leider auch nicht, wie man dieses Problem beheben kann, da es scheinbar keine Tools dafür gibt.
 
Muss mich etwas korrigieren, der RAM taktet auf 2400MHz, allerdings nur äußerst selten. Scheinbar bremst das Powerlimit den Chip immer noch ausreichend, so dass die volle RAM Taktung nur selten etwas bringt. Reine Hypothese....
 
Hallo @misu ,

danke für deine Beiträge. Ich schau ob ich am Wochenende dazu komme, um das Tool mal zu probieren. Mit welchem Programm liest du den Ramtakt aus? Soweit mir bekannt ist, hat HP in dem Laptop DDR4-2400 verbaut. Dass der Ram nicht auf 2666 MHz läuft, scheint nicht verwunderlich. :)

Hast du bei deinem Laptop bereits die WLP getauscht?
 
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Hab den RAM mit unterschiedlichen Programmen ausgelesen: Afterburner/RivaTuner, HWInfo und CPU-Z. Es gibt leider 3 verschiedene relevante Kennzahlen. 1. aktueller RAM-Takt = meist 1866MHz (bis zu gelegentlich 2400MHz), 2. Maximaler RAM-Takt wie konfiguriert (2400MHz) und 3. maximal unterstützter (aber nicht eingestellter) RAM-Takt der Module = 2666MHz.
Ich will darauf hinaus, dass man sehr genau schauen muss, welche dieser drei Zahlen man vor sich hat. Alle Programme liefern die richtigen Zahlen, aber es nicht immer glasklar, welche man vor sich hat.

WLP sollte meiner Einschätzung nach nur einen minimalen (eher gar keinen) Unterschied machen. Ich lese, ebenfalls per Afterburner/RivaTuner die Temperatur aus und beobachte den Stromverbrauch am Netzteil. Die Temperatur steigt auf bis zu 95°C (von mir so eingestellt), was ich für noch ok halte (ok = Chip throttelt nicht wegen Temperatur). Dabei messe ich am Netzteil ~42+W. Da das Netzteil nur 45W leistet geht da garantiert nicht mehr.

Testweise habe ich einen höheren Verbrauch zugelassen. Im Effekt ging dann die Stromaufnahme am Netzteil bis auf 55W hoch, allerdings nur für Sekunden. Danach ist sie massiv auf 10-15W eingebrochen. An dieser Stelle hat vermutlich das 45W-Netzteil wegen Überlastung aufgegeben.

Trotzdem ziehe ich insgesamt ein sehr positives Fazit. Viel mehr Leistung mit einer Picasso Platform als das HP 14 (mit 3500U für 400€) sie bietet wird man nicht bekommen. Dafür wäre ein Notebook notwendig, dass einen wesentlich höheren Verbrauch zulässt.
 
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