Lüftersteuerung
Aufgrund der ultraflachen Bauweise ist beim VISION 16 bzw. VISION 16 Pro besonders viel Detailarbeit in die Lüftersteuerung geflossen. Es war uns wichtig, dass die Lüfter nicht sofort auf kurzzeitige Temperaturspitzen reagieren. Stattdessen wird die Durchschnittstemperatur über einen zurückliegenden Zeitraum zur Lüftersteuerung verwendet. Bei den CPU-Temperaturen wird der Durchschnitt über die letzten 15 Sekunden verwendet. Bei den GPU-Temperaturen die letzten 20 Sekunden. Dies sorgt dafür, dass die Lüftersteuerung insgesamt sehr gleichmäßig arbeitet und keine häufigen Wechsel zwischen verschiedenen Lüfterdrehzahlen auftreten.
Dazu kommt eine bewusste Balance zwischen Leistung und Oberflächentemperaturen. Dies ist insbesondere bei der Steuerung der CPU wichtig: Die CPU hat aufgrund der relativ kleinen Chip-Oberfläche eine deutlich höhere Energiedichte als die GPU. Trotz der Verwendung von Flüssigmetall führt dies dazu, dass sich die Oberflächentemperatur der CPU auch bei nur mittlerer Belastung (z.Bsp. bei dauerhaften 45 Watt) schnell erhöht. Eine hohe CPU-Temperatur allein ist aber nicht problematisch, solange sich die Gesamtleistungsaufnahme des Systems in Grenzen hält und sich die Gehäuseoberfläche dadurch noch gut kühlen lassen. Die Lüfterkurve ist deshalb so programmiert, dass bei alleinigem Erreichen der CPU-Maximaltemperatur noch nicht das Maximum der Lüfterdrehzahl anliegt. Stattdessen drehen die Lüfter bei reiner CPU-Last (etwa Cinebench R23 auf allen Kernen) mit nur ca. 60 % ihrer Drehzahl. Höhere Drehzahlen würden nur noch die Geräuschemissionen erhöhen, aber die CPU-Leistung nicht mehr signifikant steigern.
Aufgrund der kleinen CPU-Oberfläche gibt es also bei der Lüfterdrehzahl einen „Diminishing Returns“-Effekt, wo höhere Drehzahlen kaum noch höhere Kühlleistung erreichen. Die Lüftersteuerung im VISION 16 ist daher so programmiert, genau in der Mitte dieses Effektes zu liegen – also an dem Punkt, den NVIDIA früher im besten Sinne als „Max-Q“ bezeichnet hat.
Bei der dedizierten Grafikkarte ist das anders. Diese hat zusammen mit VRAM und MOSFETs eine recht große Oberfläche. Somit geht eine hohe Temperatur auch mit einer hohen Leistungsaufnahme von bis zu 95 Watt einher. Eine hohe GPU-Last geht auch in der Regel mit einer entsprechend hohen CPU-Last einher, wodurch die Lüftersteuerung bei hohen GPU-Temperaturen auch von einer hohen Gesamtlast ausgeht. Bei dieser großflächigen Leistungsaufnahme lohnen sich höhere Lüfterdrehzahlen wieder deutlich mehr, weshalb hier beim VISION 16 Pro die Drehzahl von 100 % im „Enthusiast“-Profil durchaus erreicht werden kann.
In VISION 16 Pro können Anwender die Lüfterkurven individuell anpassen. Außerdem gibt es sowohl im VISION 16 als auch im VISION 16 Pro eine manuelle "Fan Boost"-Funktion für Anwender, welche die Lüfterdrehzahl bei ausdauernden CPU-Rendering-Workloads trotz des "Diminishing Returns"-Effekts voll ausreizen möchten.