News Samsung Electronics: Belegschaft streikt erstmals in der Unternehmensgeschichte

@Valanx
Das ist schlimm, ja. Ich kenn die Berichte.
So weit wollte ich aber eigentlich gar nicht gehen.
Hatte da eher das "Arbeitsrecht" im Auge, denn auch wenn Foxconn ein taiwanesisches Unternehmen ist stehen die meisten Werke doch in China; und da ist nix mit Streikrecht... da läuft eher das Gegenteil ab .
https://www.zdnet.de/88122397/berichte-chinesische-studenten-zu-arbeit-in-iphone-werk-gezwungen/
Zugegeben älterer Bericht, aber den Glauben daran dass sich an den Bedingungen für Arbeiter im Reich der Mitte seitdem grundlegendes verändert hat kann man sich wohl schenken....
 
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Neodar schrieb:
Wenn die Produktion nicht beeinträchtigt sein soll, während 5000 Leute nicht arbeiten, stellt sich doch die Frage, warum diese Personen dort überhaupt angestellt sind.
Zum einen widerspricht die Gewerkschaft der Aussage von Samsung und zum anderen kann man das auch mit Überstunden der Mitarbeiter die nicht streiken ausgleichen, wenn es "nur" 25% der Mitarbeiter sind ist das wahrscheinlich machbar, wäre die Verteilung umgekehrt, wäre es das vermutlich nicht mehr .^^
 
Kommt drauf an an welchen Positionen gestreikt wird.
Siehst ja gefühlt jedes Jahr bei der Bahn, dass auch ein kleiner Anteil MA die ganze Firma lahmlegen kann.
 
Qualla schrieb:
Wie unterschiedlich die Mentalität ist. Das ist schon eine Ansage, dass das die ersten Streiks bei Samsung jemals sind und dann gleich auf unbestimmte Zeit.
Sowas sehen Investoren und Kunden selten gerne.
lieber der Standardisierte und geübte Ablauf wie bei uns. das kann man als Investor besser einpreisen
 
Feuerbiber schrieb:
Der Krug geht sonst solange zu Boden, bis er bricht.
Ich glaub das heiß der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.
BalthasarBux schrieb:
Ich bin Kunde und und möchte, dass alle in der Produktionskette fair bezahlt werden und faire Arbeitsbedinungen haben
Qualla schrieb:
Ansonsten gebe ich dir recht, als Endkunde und Arbeitnehmer finde ich es absolut legitim, dass gestreikt wird.
Ich wette wenn Ihr dann am Ende des Tages mehr für die entsprechenden Produkte zahlen müsst findet Ihr das Ergebnis des Streiks nicht mehr so toll, ganz unabhängig davon ob der Streik gerechtfertigt ist oder nicht.
 
Galaxytourist schrieb:
Ich wette wenn Ihr dann am Ende des Tages mehr für die entsprechenden Produkte zahlen müsst findet Ihr das Ergebnis des Streiks nicht mehr so toll, ganz unabhängig davon ob der Streik gerechtfertigt ist oder nicht.
Es ist ja nicht so als würden die Margen nicht ausreichen, um den Arbeitenden faire Löhne zu zahlen. Samsung hat im Jahr 2022 über 10 Milliarden Gewinn gemacht (bei über 50 Milliarden Umsatz).
 
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BalthasarBux schrieb:
Es ist ja nicht so als würden die Margen nicht ausreichen, um den Arbeitenden faire Löhne zu zahlen
Fair liegt im Auge des Betrachters. Abgesehen davon werden Firmen im Zweifelsfall die Preise erhöhen bevor Sie auf Einnahmen verzichten, solange es der Markt hergibt.
 
@Galaxytourist Eine ähnlich gelagerte Diskussion gibt es jedes Mal zu News über das Fairphone: "Vollkommen überteuert das Teil, für das Geld bekomme ich bei ABC stärkere Hardware und noch XYZ dazu".
Wenn man argumentiert, dass der Mehrpreis in möglichst nachhaltige Ressourcengewinnung und weniger präkare Bedingungen derer, die die ranschaffen, fließt, darf man lesen "Ist ja schön und gut, aber dafür bin ich nicht gewillt, soviel Geld auszugeben."
 
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Balikon schrieb:
Wenn man argumentiert, dass der Mehrpreis in möglichst nachhaltige Ressourcengewinnung und weniger präkare Bedingungen derer, die die ranschaffen, fließt, darf man lesen "Ist ja schön und gut, aber dafür bin ich nicht gewillt, soviel Geld auszugeben."
Genau darum ging es mir ja. Effektiv stimmen bei solchen Sachen immer viele Leute zu, aber wenn es dann in der Praxis darum geht das auch in Form entsprechender Kaufhandlungen umzusetzen, wird eben im Zweifelsfall dann doch oft zum günstigeren Produkt gegriffen.

Anderes Beispiel wäre ja z. B. die Gastronomie, da sind ja auch so ziemlich Alle dafür das die Leute anständig bezahlt werden. Wenn das dann aber zusammen mit anderen Faktoren dazu führt das man mehr für das gleiche Essen bezahlen muss, wird gejammert das die Preise so angezogen haben.

Da schließe ich aber natürlich die Leute aus die auch vorher schon schauen mussten wo Sie bleiben, bzw. die dann in den Bereich kommen wo es finanziell eng wird.
 
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Da zählt sich selber doch fast jeder zu, ich kenn hier jemanden der mit 4k netto im Monat nicht auskommt. :freak:
Das Gelaber über "faire" Bezahlung ist halt auch nicht zum Ende gedacht.
Bezahlung einzelner Berufsgruppen ist ein Spiel der Relationen, es können nicht alle super verdienen weil man sich mit seiner Umgebung vergleicht.
Denn verglichen mit dem Typen in der afrikanischen Mine verdienst selbst der einfachste Samsung-Mitarbeiten wohl spitze.

Wenn man mal ein paar Berufsgruppen mit schlechtem Ruf (Anwälte, BWLer und Fondsmanager) weglässt würde doch fast jeder zu jeder Gruppe sagen "Die hätten wirklich was mehr verdient".
Erzieher in der Kita, klar mehr Geld.
Busfahrer, die hätten mehr verdient.
Kinderkrankenschwester auf der Krebsstation -> zuschütten mit Geld
Polizisten, klar, unterbezahlt.
Der Dachdecker buckelt sich für ein paar Euro ab -> bitte mehr.
Alterpfleger? Da muss der Lauterbach dringend was machen
Es hält sich ja selbst die Illusion, dass Lehrer nicht genug verdienen.
...
Am Ende bekommt dann jeder 10% mehr, alles wird 10% teurer und keiner hat mehr as vorher.

Der durchschnittliche Radiologe verdient deshalb 300k pro Jahr weil er einfach nen komplizierten High-End Job mit langer Ausbildung hat und sich auf Pump ne Praxis für ein paar Mio aufbauen musste um an den Punkt zu kommen, dass der 300k macht.
Warum soll jemand mit nem billo-Beruf nach 3 Jahren Ausbildung auch nur ansatzweise so viel bekommen?

Das Leben mit "fairen" Produkten ist abseits davon für die meisten eh ne Ilusion.
Klar kann man einzeln betrachtet 600 Euro für ein Fairfone bezahlen was so viel bietet wie das 200 Euro Xiaomi.
Aber aufs ganze Leben skaliert das doch nicht.
Das Hack vom glücklichen Schwein kostet dann 10 statt 3 Euro je Pfund.
Der Restaurantbesuch beim 25 Euro / Stunde Laden kostet dann 30 statt 20 Euro pro Person.
Wenn in dem Restaurant dann auch noch die glücklichen Schweine serviert werden sinds vielleicht schon 50 Euro.

Am Ende des Tages würden sich die Kosten des täglichen Lebens vervielfachen.
Das mag für ein paar Prozent der Bevölkerung ohne Abstriche funktionieren, aber für den Durchschnittsbürger würde das bedeuten, dass man sich 4x die Woche von Kartoffelsuppe ernähren müsste, Fleisch oder gar auswärts essen wäre eher ein Event alls paar Wochen/Monate.
Urlaub: alle 3 Jahre ne Woche mit dem Zug an die Ostsee statt Karibik.
Natürlich zieht das keiner durch.
Man kauft vielleicht mal den ein oder anderen Artikel um sich selber besser zu fühlen und fertig.
Und auf die Heuchler zielen die Öko/Fair/Nachhaltig/Lokal/wasauchimmer Produkte halt ab.
 
Blutschlumpf schrieb:
Man kauft vielleicht mal den ein oder anderen Artikel um sich selber besser zu fühlen und fertig.
"Wenn wenige etwas machen, ist das besser, als wenn alle gar nichts machen." Von daher lasse für die Leute, die ab und zu mal Bio kaufen, das "Heuchler" Deinerseits mal nicht gelten.
Tatsächlich können sich viele z.B. "Bio" nicht durchgehend leisten, also machen sie es einmal die Woche oder von mir aus einmal im Monat. Deswegen sind keine Heuchler.
Blutschlumpf schrieb:
Am Ende bekommt dann jeder 10% mehr, alles wird 10% teurer und keiner hat mehr as vorher.
Das stimmt so nicht, Personalkosten sind ein Faktor von vielen bei der Produktion. Wenn der Lohn um 10% steigt, wird das Produkt nicht automatisch 10% teurer. Außerdem steigt von Jahr zu Jahr auch die Produktivität, was Lohnkosten weiter relativiert.
 
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Balikon schrieb:
Das stimmt so nicht, Personalkosten sind ein Faktor von vielen bei der Produktion. Wenn der Lohn um 10% steigt, wird das Produkt nicht automatisch 10% teurer.
Deutschland hat keine Rohstoffe, die es exportiert.
Also passiert jegliche Wertschöpfung in irgendeiner Weise durch Arbeit.
Klar bestehen die Kosten einer Firma nicht direkt nur aus direkten Lohnkosten.
Aber nimm z.b die Kosten für irgendwelche Maschinen.
Wenn du die innerhalb von Deutschland beziehst, dann werden die natürlich auch teurer weil der Zulieferer höhere Lohnkosten hat.
Wenn du die von außerhalb beziehst, dann werden die deshalb teurer weil du durch die pauschale Lohnerhöhung deine eigene Produktion teurer machst.
Das schadet den Wechselkurs und entsprechend werden auch diese Maschinen teurer.
Und so ist im Endeffekt mit allen Kosten die du hast.
In irgendeiner Form wirkt sich das aus, egal ob direkt oder indirekt oder über 17 Umwege.
In Summe wird es am Ende so aussehen dass niemand gewinnt wenn einfach nur alle nominell 10% mehr Lohn bekommen.
 
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