News Samsung Foundry: Die kriselnde Chipfertigung könnte vor der Abspaltung stehen

Volker

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Intel läßt grüßen.
Es ist schon erstaunlich, dass Samsung und Intel hier nicht mit TSMC mithalten können.
Am Geld scheint es ja, zumindest bei Samsung, nicht zu scheitern.
 
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...after poor 3rd quarter earnings and the loss of technological leadership to SK Hynix and Micron Technology. “Recovering the lead in the memory sector is the top priority,”...
Wo lassen eigentlich SK Hynix und Micron ihre Speicher-Chips fertigen, bei TSMC?
 
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Das wundert mich nicht, ähnlich wie bei Intel, wo auch eine Spaltung von Chipentwicklung und Foundry bzw. eine Fusion mit QualComm, ARM, Marvell oder gar AMD diskutiert wird, war der Investitionsappetit bei Samsung riesig und konnte nachfolgend wohl nicht ausgelastet/umgesetzt werden.

Man wollte gegenüber TSMC wohl nicht an Boden verlieren was Kapazitäten angeht, konnte die Prozesse und Fabs aber nicht so gut zum laufen bringen, wodurch das ganze immer unprofitabler wurde und der Konjunktur-Sonder(nachfrage)effekt der Pandemie ist mittlerweile auch Geschichte.

Insgesamt sind eine weitere Zuspitzung und Monopolisierung Richtung TSMC in dem Bereich alles andere als gute Nachrichten für den Markt und Verbraucher (zumal weitere Preisanstiege bei TSMC wohl bevorstehen dürften).

Das ist schon problematisch (auch weltwirtschaftlich), wenn solche (ehemaligen) Global Champions und für die jeweiligen Staaten systemrelevanten Konzerne, wie Samsung und Intel, ins Straucheln geraten.
 
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Freiheraus schrieb:
Samsung ist (auch) in der Fertigung hinter Micron und Hynix gelandet?
In Sachen HBM Speicherchips hängen die Micron und SK Hynix deutlich hinterher, aber es geht auch um das Geschäft als Auftragsfertiger, da wurde mehr erhofft .
 
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Deswegen bin ich etwas überrascht, dachte Samsung hat durch die Foundry (inkl. 3/4nm Fertigung) einen Fertigungsvorteil gegenüber Mircon und Hynix.
 
Freiheraus schrieb:
Wo lassen eigentlich SK Hynix und Micron ihre Speicher-Chips fertigen, bei TSMC?
Fertigen selbst sind ja andere Verfahren...
Ergänzung ()

Freiheraus schrieb:
Deswegen bin ich etwas überrascht, dachte Samsung hat durch die Foundry (inkl. 3/4nm Fertigung) einen Fertigungsvorteil gegenüber Mircon und Hynix.
Teilweise wird man sicher Patente und Wissen der Foundry auch bei den Speichern nutzen können. Aber 1:1 ist das nicht das Selbe. Speicher ist ja oft um Jahre hinterher...

Bei Anlagen wird es ähnlich sein. Hier hat man sogar oft Anlagen eher auf optische Sensoren umgestellt wenn Speicher nicht lief.
 
Es ist extrem bedauerlich, dass Samsung seine Ambitionen im Foundry-Geschäft nie umsetzen konnte. Eine Ausgliederung der entsprechenden Sparte würde zwangsläufig auch bedeuten, dass das neu entstandene Unternehmen Fett trimmen müsste. Gegebenenfalls müsste man sich erst verkleinern, dann möglicherweise auf Teilbereiche konzentrieren, in denen man konkurrenzfähig ist. Die Entwicklung an der Schwelle des Machbaren wäre dann möglicherweise sehr schnell raus, denn neue Prozesse laufen bei Samsung ja traditionell sehr lange mit sehr schlechtem Yield.

Letztlich würde ein möglicher TSMC-Konkurrent also wohl beerdigt. Für Kunden, Wirtschaft und die gesamte Tech-Welt wäre das alles andere als gut. Das Quasi-Monopol aus Taiwan wäre weiter konsolidiert.
Andererseits kann Samsung als Aktiengesellschaft natürlich nicht endlos Geld in ein fruchtloses Unterfangen hineinbuttern. Möglicherweise war 3GAE und seine offenbar nach wie vor katastrophale Ausbeute hier schlicht der "breaking point", an dem man schlussfolgerte, dass in absehbarer Zukunft nicht auf die Konkurrenz aufzuschließen ist.
 
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Freiheraus schrieb:
@Bullet Tooth
Samsung ist (auch) in der Fertigung hinter Micron und Hynix gelandet?
Das war eher ein Managementfehler, denn Samsung sah die Entwicklung von KI nicht kommen und hat die Weiterentwicklung von HBM eingestellt. Viele Entwickler sind dann zu SK Hynix gewechselt. Nun versucht man das verlorene Terrain in Eiltempo zurückzuholen und das könnte schon nächstes Jahr mit HBM4 gelingen.
 
heroesgaming schrieb:
Letztlich würde ein möglicher TSMC-Konkurrent also wohl beerdigt. Für Kunden, Wirtschaft und die gesamte Tech-Welt wäre das alles andere als gut. Das Quasi-Monopol aus Taiwan wäre weiter konsolidiert.
Jeder will halt das Beste, damit ist das die entsprechende Konsequenz.
TSMC konnte halt Intel überholen, weil X86 immer weniger der globalen Waferfläche einnimmt.
 
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Ui, also kriegt man das hier nicht ausgelastet?
Das ist natürlich bitter bei diesen Summen, Das tut mal so richtig weh.
 
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foofoobar schrieb:
Jeder will halt das Beste, damit ist das die entsprechende Konsequenz.
Dass das beste Produkt am Markt am besten besteht, ist keine Überraschung. Häufig ist dieser Umstand aber auch der Grund, warum Konkurrenzanbieter ähnlich gute Produkte entwickeln, die dann wiederum mit besagtem besten Produkt konkurrieren können - denn wo das Angebot gering, die Nachfrage aber hoch ist, ist viel Geld zu verdienen. Marktwirtschaftlich ist deine Aussage also eine sehr stark reduzierte. Die Konsequenz, dass Konkurrenz mittelfristig verschwindet, ist in dieser speziellen Nische eher das Ergebnis der herausragenden Komplexität und enormen Kosten der Entwicklung eines entsprechenden Konkurrenzproduktes. Wäre dieser Bereich nicht so schwierig und daher so risikobehaftet, würde die Konkurrenz nicht einfach verschwinden, selbst wenn sie mittelfristig den Anschluss nicht findet.
foofoobar schrieb:
TSMC konnte halt Intel überholen, weil X86 immer weniger der globalen Waferfläche einnimmt.
Ich habe keinen Überblick darüber, wann sich das Verhältnis zwischen x86 zum "Rest" zu Ungunsten von x86 umgedreht hat. Meiner Ansicht nach hat Intel seine Technologieführerschaft aber eher aufgrund eigener Versäumnisse und Fehler verloren und nicht aufgrund sich verschiebender Nachfrage. Nach 14nm haben sie einfach sehr lange nichts mehr auf die Reihe gekriegt und TSMC konnte mit N7 und Nachfolgern vorbeiziehen.

Allerdings ist das sowieso ein Äpfel- und Birnen-Vergleich, denn Intel war nie Auftragsfertiger - diesen Markt wollten sie erst in jüngerer Zeit für sich erschließen. Insofern war TSMC sicherlich schon lange vor Intels Schwierigkeiten der größere Fertiger. Die Unternehmensführung hat dann die richtigen Schritte unternommen und die eigenen Ressourcen effektiv genutzt - das Ergebnis kennen wir.



Was TSMC angeht, schwanke ich persönlich sowieso zwischen Faszination und Ärger darüber, dass sie den Markt so restlos dominieren. Letzteres ist sicherlich nicht auf wettbewerbsunfreundliches Verhalten zurückzuführen, sondern eher darauf, dass andere es schlicht nicht schaffen, mit ihnen mitzuhalten. Die technologischen Errungenschaften TSMCs sind fraglos atemberaubend.
Auf der anderen Seite ist die Konsequenz des Ganzen ein monopolisierter Markt und entsprechend steigende Preise für Halbleiterprodukte von der "bleeding edge" - und das wiederum ist weniger toll.

Ironischerweise sind es dann am Ende wohl die Chinesen von SMIC, die die besten Aussichten haben, irgendwann einmal zum Marktführer aufzuschließen, da sie nicht von unternehmerischen Erfolgen ihrer Entwicklungen abhängig sind, sondern über praktisch endlose Ressourcen verfügen.
 
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Salutos schrieb:
Intel läßt grüßen.
Es ist schon erstaunlich, dass Samsung und Intel hier nicht mit TSMC mithalten können.
Am Geld scheint es ja, zumindest bei Samsung, nicht zu scheitern.

Die Kooperation zwischen TSMC und Apple, hat die Taiwanesen auf ein komplett anderes Niveau gebracht. Die daraus entstandene Entwicklungs-Pipeline ist einfach nur atemberaubend.
 
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heroesgaming schrieb:
Ich habe keinen Überblick darüber, wann sich das Verhältnis zwischen x86 zum "Rest" zu Ungunsten von x86 umgedreht hat. Meiner Ansicht nach hat Intel seine Technologieführerschaft aber eher aufgrund eigener Versäumnisse und Fehler verloren und nicht aufgrund sich verschiebender Nachfrage. Nach 14nm haben sie einfach sehr lange nichts mehr auf die Reihe gekriegt und TSMC konnte mit N7 und Nachfolgern vorbeiziehen.

Allerdings ist das sowieso ein Äpfel- und Birnen-Vergleich, denn Intel war nie Auftragsfertiger - diesen Markt wollten sie erst in jüngerer Zeit für sich erschließen. Insofern war TSMC sicherlich schon lange vor Intels Schwierigkeiten der größere Fertiger. Die Unternehmensführung hat dann die richtigen Schritte unternommen und die eigenen Ressourcen effektiv genutzt - das Ergebnis kennen wir.
Bevor Intel das erste Mal über Auftragsfertigung laut nachgedacht hat wollte Intel X86 auf Telefone bringen, und X86-artiges auf GPUs und Vektorrechner. Beides hat Intel verkackt.
Die Erkenntnis das klassische X86-CPUs in Zukunft nicht mehr die Wafer dominieren werden hatte Intel schon früh recht, nur Intel wollte unbedingt weiter die X86-Schiene reiten.
Ergänzung ()

matmartin schrieb:
Die Kooperation zwischen TSMC und Apple, hat die Taiwanesen auf ein komplett anderes Niveau gebracht. Die daraus entstandene Entwicklungs-Pipeline ist einfach nur atemberaubend.
Nur macht Apple mit seinem geringen Marktanteil eher nicht die Stückzahlen um diese riesigen Fabs auszulasten und zu refinanzieren.
 
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Salutos schrieb:
Am Geld scheint es ja, zumindest bei Samsung, nicht zu scheitern.
Nein, bei Samsung scheitert es eher an der Firmenkultur in diesem Bereich. Auf der einen Seite sehr der Tradition verbunden, auf der anderen Seite wenig Geduld wenn man doch was anderes wagt.

Viele Mitarbeiter spielen deswegen auf Nummer sicher und trauen sich nicht etwas zusagen. Die Chefs wiederum sitzen auf einem Schleudersitz. Die müssen Innovation und Tatendrang mit Tradition verbinden und oft müssen sie Ergebnisse innerhalb weniger Monate liefern, sonst wird rotiert.

Muss man den Bericht über Samsung raussuchen:
Freiheraus schrieb:
Fertigungsvorteil gegenüber Mircon und Hynix.
In dem Fall haben die da weniger Vorteile von. Bei Speicherzellen kommt man jetzt erst wirklich in der 10nm Welt an, von. 7, 5 oder eben nun 3 nm ist man noch ein Stück entfernt.

Da nützt es nichts, wenn man bei logischen Schaltungen schon bei 3 nm GAA ist.
 
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foofoobar schrieb:
Nur macht Apple mit seinem geringen Marktanteil eher nicht die Stückzahlen um diese riesigen Fabs auszulasten und zu refinanzieren.

Ein garantiertes Abnahmevolumen zu Hochpreisen für jeden neuentwickelten Herstellungsprozess und dazu auch ein technisch auf Augenhöhe arbeitender Partner mit den allerhöchsten Ansprüchen, haben TSMC's in gleichen Teilen gefördert und gefordert.

Klar, jetzt inmitten des AI Booms könnte TSMC auch ohne Apple weiterdominieren. Sie wären aber an diesem Punkt ohne die enge Kooperation nicht angekommen.
 
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Das ist eine extrem bedenkliche Entwicklung, gerade, weil Samsung damit ja nur Intel folgt.
TSMC alleine an der Spitze ist weder für den Fortschritt, noch für die Kunden gut.
 
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foofoobar schrieb:
Nur macht Apple mit seinem geringen Marktanteil eher nicht die Stückzahlen um diese riesigen Fabs auszulasten und zu refinanzieren.
Aha?
Laut »The Information« gehen 23 Prozentder 72 Milliarden Dollar Umsatz, die TSMC im vergangenen Jahr gemacht hat, auf die Produktion von iPhone- und Mac-Chips zurück. Damit sei Apple »bei Weitem TSMCs größter Kunde«.
https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/tsmc-wie-apple-sich-beim-chiphersteller-ein-jahr-vorsprung-sichert-a-210ae568-54f1-4baa-a18f-d46fd4844a24#:~:text=Laut »The Information« gehen 23,bei Weitem TSMCs größter Kunde«.

foofoobar schrieb:
Bevor Intel das erste Mal über Auftragsfertigung laut nachgedacht hat wollte Intel X86 auf Telefone bringen, und X86-artiges auf GPUs und Vektorrechner.
Wann soll das gewesen sein? Intel hat erst vor 3 Jahren bekanntgegeben Auftragsfertiger werden zu wollen, ein Jahr später tätigte man selbst die realistische Aussage, dass das Foundry-Geschäft noch jahrelang Minus machen würde …

x86 Versuche bei Mobiltelefonen gab es dagegen bereits vor 2012:

Android 4 und x86-CPU: Smartphone-Test: Motorola Razr i mit Intel Atom​


https://www.computerwoche.de/articl...test-motorola-razr-i-mit-intel-atom.html/amp/

Das eine hat mit dem anderen selbstverständlich wenig zu tun.
 
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