SVΞN schrieb:
Dagegen spricht beispielsweise Ghost of Tsushima, das am 17. Juli 2020 und damit vor mehr als 2 Jahren erschien und noch immer PlayStation-exklusiv ist.
Sagen wir es so: Es ist bestätigt, dass früher oder später so ziemlich der gesamte PS4-Katalog auf dem PC landen soll, die Abstände werden zudem kleiner, wie Spider-Man samt Standalone-DLC zuletzt gezeigt hat.
Es besteht daher Anlass, davon auszugehen, dass früher oder später alle sogenannten Exklusivtitel auch Steam sehen werden, auch jene für die PS5.
Ja, es gibt Beispiele von Spielen, wie Ghost of Tsushima, von denen es bisher mit Blick auf eine PC-Veröffentlichung kein Lebenszeichen gab. Aber Spider-Man, um dieses Beispiel wieder aufzugreifen, kam auch relativ unvermittelt und kurzfrisig auf den Markt und stammt von 2018 - gut möglich, dass ein 2020er Titel als nächstes rankommt? Mehr weiß wohl nur der Publisher selbst.
Auf wirtschaftlicher Seite möchte Sony in jedem Fall Kundenschichten erschließen, die sie mit der PlayStation-Plattform nicht erreichen können. Klar, die PlayStation 5 verkauft sich so gut, dass man problemlos eine Preiserhöhung vornehmen konnte, ohne zu erwarten, dass die daraufhin eventuell nachlassende Nachfrage dazu führen würde, dass das verfügbare Angebot nicht mehr komplett abzuverkaufen wäre.
Aber: Selbst der Stammmarkt Japan, den man jahrzehntelang unter dem eigenen Exklusivfuchtel gehalten hat (was man ja offenbar weiter zu tun gedenkt), zeigt aktuell einen Trend hin zum PC.
Außerdem wächst die Hardwarebasis der PlayStation trotz allem längst nicht schnell genug, um mit der Kostenentwicklung im AAA-Bereich mithalten zu können - erst recht nicht, wenn man bedenkt, dass die "adoption rate" für Sony-Exklusivtitel gar nicht mal so toll ist, sie liegt oft zwischen 10 und 20%, was bestätigt, dass eine PlayStation nach wie vor primär eine Third-Party-Konsole ist und Exklusivtitel eher selten der ausschlaggebende Kaufgrund für ein solches Gerät sind. Das wiederum bedeutet im Umkehrschluss, dass es nur begrenzt Sinn ergibt, potenziell verkaufsstarke Titel wie God of War oder Spider-Man auf die eigene Plattform zu beschränken - nur relativ kleine Teile der eigenen Kundschaft möchten sie kaufen und Leute, die sie ansonsten spielen würden, kaufen sich oft dennoch keine PS, weil das Kaufargument angesichts einzelner Titel nicht stark genug ist. 10 oder 20 Millionen verkaufte Exemplare sind für SP-Titel nicht schlecht, aber wenn sich diese Zahl am Tag der PC-Veröffentlichung direkt um 2 bis 3 Millionen erhöht, spricht das Bände über die Wirtschaftlichkeit eines (relativ) einfachen Ports.
Lange Rede kurzer Sinn: Es mag das eine oder andere dagegen sprechen, die genannten Faktoren sprechen aber für einen Port in dann nicht allzu ferner Zukunft. Persönlich erwarte ich für die Zukunft nicht mehr mehr als 6-12 Monate Zeitexklusivität für PlayStation-Titel. Irgendwie muss Sony sich auch für die Zukunft rüsten. Wer weiß, ob eine etwaige PlayStation 6 dann nicht der letzten Konsolengeneration angehören wird? Microsoft ist längst dabei, Xbox in eine Software-Plattform umzuwandeln, die von der eigentlichen Konsole weit unabhängiger ist als in früheren Zeiten.