luckysh0t schrieb:
Kennst du den ein offenes funk Headset - mit halbwegs guter Akkulaufzeit ?
Leider nein.
Ich bin auch erst einmal nicht davon ausgegangen, dass der TE unbedingt Funk braucht.
Ambisonte Nibor schrieb:
ich hab jetzt mit nem Raumaustatter gesprochen er meinte eben schöne Wandpaneele aus Schaumstoff mit Stoffüberzogen sollen da auch gut wirken.
Klingt für mich irgendwie so, als würde da jemand dran verdienen wollen. Leider kommt das im Bereich Akustikprodukte sehr häufig vor.
Wie gesagt, dein Problem ist die Übertragung von Körperschall. Ein poröser Absorber hat da eigentlich keinen Nutzen...
Ambisonte Nibor schrieb:
Das mit der Schallpegelmessung habe ich tatsächlich gemacht, via Smartphone App, ich bin so bei 42 DB.
Ist ein Anhaltspunkt. Ohne Kalibrierung allerdings nicht sonderlich gut belastbar.
Ambisonte Nibor schrieb:
Dämmung ist meines Erachtens eine ein schalldämmendes Bauprodukt,
& Dämpfung ist meines Wissens die Geräuschquelle an sich zu reduzieren, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Unter Dämmung verstehe ich die akustische Isolation zweier Räume voneinander. Dafür darf zwischen den beiden Räumen keine Verbindung bestehen, die Luft- oder Körperschall überträgt. Um das zu erreichen, arbeitet man in Studios mit dem "Raum in Raum" Prinzip, bei dem der innere lediglich "schwimmt" und keine starre Verbindung nach außen hat. Zwischen den Räume kann man auch Absorbermaterial packen, um noch durchdringenden Schall zu reduzieren. Ansonsten gilt die einfache Regel: viel Masse! Je massiver das Konstrukt der Wände, desto geringer das Potenzial, dass Schall aus dem einen Raum in den anderen gelangt.
Das andere Prinzip wäre das der akustischen Dämpfung. Hierbei wird der Schall nicht im Raum eingeschlossen, sondern tatsächlich an Ort und Stelle "geschluckt". Das Konzept setzt auf die Umwandlung der Schallenergie in Wärme durch Reibung an einem porösen
Absorber. Solche Absorber werden häufig an Wände gestellt oder direkt an diesen installiert, um
Reflektionen (Hall) zu reduzieren.
Das Problem ist in deinem Fall allerdings nicht die Intensität der Reflektionen im Raum, sondern schlichtweg die Tatsache, dass der Schall
durch die Wand in die andere Wohnung gelangt. Und damit sind wir wieder im Bereich der Festkörper, physikalisch beim oben genannten Körperschall.
Du könntest zwar versuchen, die Wand daran zu hindern, durch den Raumhall in Schwingung versetzt zu werden. Dafür bräuchtest du allerdings einen Absorber, der die ganze Fläche besetzt und einen derart hohen Wirkungsgrad hat, dass auch die tiefen Anteile deiner Stimme effektiv gedämpft werden. Physikalisch gesehen ist das allerdings äußerst schwierig, da besonders langwellige Resonanzen (tiefe Anteile der Stimme) auch besonders tiefe Absorber erfordern. Wenn man modellhaft mal eine Resonanz von 100 Hz betrachtet, dann braucht man mindestens 30 cm Stärke, um 60% der Schwingung abfangen zu können. Für 80% sind es schon 40 cm. Und das auch wirklich nur mit speziellen Absorbern mit definiertem (sehr geringen) Strömungswiderstand. Die meisten handelsüblichen Akustikabsorber sind dafür ungeeignet, da sie nicht breitbandig genug arbeiten und größtenteils nur Höhen bedämpfen.
Und selbst für den Fall, dass du all das in empfohlener Form umgesetzt haben solltest, dann wäre da immer noch die Tatsache, dass alle anderen Grenzflächen im Raum weiterhin Körperschall aufnehmen und an die angrenzende Wohnung weiterleiten können: die Wand links und rechts von dir, vor allem Boden und Decke.
Klar kann man es mit solchen Absorbern versuchen. Der Gewinn liegt in der Regel jedoch hauptsächlich bei dem, der dir solche Absorber verkauft.
Ohne bautechnische Optimierung der Bausubstanz sehe ich nur wenig Möglichkeiten, die Situation akustisch zu optimieren. Das sinnvollste wäre denke ich, die Quelle zu kontrollieren. Das heißt, so leise wie möglich sprechen und auf eine gut gedämpfte Tastatur setzen.