Schlecht isolierte Steckdose Switch beeinflussen?

Tockra

Lt. Commander
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Hallo Leute,

ich habe aktuell folgendes SetUp:

6 Ethernetsteckdosen sind im Haus verteilt. Die Kabel laufen im Keller in einem Patchpanel zusammen, welches wiederum mit einem GS108Ev3 Switch verbunden ist.

Nun habe ich Ingame immer mal wieder Pingeinbrüche und extreme Lags, wenn ich an meinem Rechner zocke.
Ziehe ich aber ein Lankabel vom Patchpanel am Switch vorbei, direkt zum Router, habe ich keinerlei Probleme.

Auch wenn ich den Switch einfach umgehe und direkt den Patchausgang vom Router mit dem Patchausgang von meinem Zimmer verbinde habe ich keine Probleme.

Nun wollte ich wissen, ob es sein kann, dass eine schlecht isolierte Steckdose evtl. eine Störung auf den Switch bringt, der zu Paketverlusten führt?

Irgendwie finde ich durchs Ausprobieren nicht die schuldige Steckdose.
Bei einem einfachen ping -n 200 routerip bekomme ich immer ein Paketverlust von 1-2% Paketen .
Je mehr Geräte am Switch hängen, desto mehr Losts werden es.

Den Switch habe ich auch bereits gegen ein gleiches Modell ausgetauscht, da ich dachte dieser wäre defekt.

Hat jemand eine Idee woran mein Problem liegen könnte und was ich noch testen könnte?
 
Vermutlich einfach schlecht aufgelegte Leitungen im Patchpanel oder defekte Patchkabel zwischen Panel und Switch. Wenn es ohne ihm geht, liegt das sehr nahe.
 
Ich würde mal einen anderen Switch einfach probieren und nicht dasselbe Modell wieder. Ich hatte mit demselben Modell ähnliche Probleme- PacketLoss, Ping hoch. Bin dann auf Dlink umgestiegen seitdem ist alles gut. Wenn Du Dir die Amazon Rezensionen durchliest stößt Du auch auf einige Geschichten die alle sehr ähnlich ablaufen... Probiers einfach mal mit einem anderen, evtl löst das ja Dein Problem, hört sich für mich aber einfach nach Switchproblem an.
 
Hast du am Switch schon mal Green Ethernet und diese ganzen Energiesparmodis für alle Ports abgeschalten. Also die Port auf dauerhaft 1GBit/s oder 100MBit/s festgelegt und getestet? Damit hatte ich mal bei einem Kumpel ähnliche Probleme.

Edit: Bzw. hast du mal auf deinem eigenen Rechner unter dem Geräte-Manager bei Netzwerk, alles was mit Green Ethernet (energieeffizientes Ethernet) zu tun hat ausgeschaltet. Mir ist gerade eingefallen, dass bei meinem Kumpel die Lösung war, es auf dem Rechner auszuschalten und nicht am Switch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich tippe auf den Switch selbst sofern es das gleiche Kabel war mit dem es ohne ging.
Hatte auch schon Switches die man neu booten musste jedes mal wenn ein neuer Rechner angeschlossen wurde, ein Defekt muss da also nicht immer ein Totalausfall sein
 
Da ein Kabel vom Patchpanel direkt auf den Router das Problem löst, schließe ich die verlegte Verkabelung samt Dose und Patchpanel vorsichtig aus. Sonst würden die Probleme vermutlich auch ohne den Switch auftreten. Dazu aber am Ende mehr.

Eigentlich ist der GS108E einer der am weitesten verbreiteten 8er Switches - zumindest in Deutschland. Grund: Telekom Entertain. In so ziemlich allen Medien, Tutorials und Foren sowie auch bei vielen T-Punkten wird stets der Netgear als IGMPv3/Multicast Swich für Entertain vorgeschlagen. Deswegen sollte er eigentlich auch keine Probleme machen, weil sonst sehr sehr viele Leute das Ding aus dem Fenster werfen würden. Dennoch kann es bei Switches jeder Art auch Inkompatibilitäten geben. Switch und PC sind sich vielleicht einfach nicht "grün". Daher würde auch ich an dieser Stelle mal einen anderen Switch testen. Du wirst entweder selbst oder in deinem Bekanntenkreis sicher kurzfristig einen 8er Switch auftreiben können, der bei irgendwem im Schrank rumliegt.


Verkabelung: Du kannst natürlich auch mal andere Dosen ausprobieren. Entweder du trägst deinen PC mal kurz ins Zimmer nebenan - let's face it, das dauert max 10 Minuten - oder du ziehst ein langes Patchkabel zur Dose nebenan. Darüberhinaus hatten wir hier im Forum erst vor kurzem eine Diskussion über geschirmte Kabel und potentielle Probleme, die daraus resultieren können, wenn unterschiedlich geerdete Geräte über den Schirm verbunden werden. Daher: Teste mal ungeschirmtes (UTP) Patchkabel, um den Schirm explizit außen vor zu lassen.
 
rg88 schrieb:
und: Sind die Kabel geschirmt?

Die Kabel sind geschirmt.

Ich verlege ja keine ungeschirmten Kabel durch die Wand. Schön mit dem Material um alle Kabel durch und jede der 8 Adern nochmals mit dieser Folie.


Was ich nicht gemacht habe ist das Patchpanel zu erden. Eventuell bringt das ja einen Mehrwert. Ich habe jetzt auch nochmal den Switch unten durch einen 6 Port Switch ausgetauscht und die selben 6 Steckdosen dran angeschlossen, die bereits am 8-Port Switch zu einem Paketverlust von 1-2 % führen und gemerkt, dass dann der Paketverlust nur noch bei 0-1% liegt.
Es kann auf jedenfall nicht an einem Defekt des 8-Port Switches liegen, da ich diesen bereits gegen das Selbe Modell ausgetauscht habe.

Eventuell ist es ja wirklich die Erdung ?
 
Tockra schrieb:
Was ich nicht gemacht habe ist das Patchpanel zu erden.
Und da liegt der Fehler. Wenn Du schon geschirmte Leitungen überall verlegst, musst Du dich auch mit dem Thema Potentialausgleich beschäftigen. Im Fehlerfall kann das durch elektrischen Schlag oder Brand lebensgefährlich werden.
Im Moment findet der einzige Potentialausgleich - wenn überhaupt - über irgendein Schutzklasse 1 Gerät (am ehesten ein PC) statt. Und der ist bestimmt nicht besonders Niederohmig gegen den Haupterder im Haus. Dadurch streust Du sämtliche Störungen, die beispielsweise durch Schaltnetzteile entstehen, in deine Netzwerkverdrahtung ein.
Ich kann dir nur empfehlen das schleunigst zu beheben - und zwar unabhängig davon ob sich dadurch dein Datenübertragungsproblem löst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tatsächlich hatte ich 1-2 Jahre 0 Probleme. Dann war irgendwann ein Port des Switches im Keller defekt und ich habe den Switch ausgetauscht. Seitdem hatte ich dieses Problem.

Habe jetzt im Baumarkt nen 3m Kabel gekauft, 2 Ösen drangecrimpt, da Heizungsrohr an 1 Stelle leicht abgeschmirgelt und so ne Schelle mit Schraube zum Erden an den abgeschmiergelten Punkt gemacht. Dann das Kabel zum Patchpanel gezogen und direkt noch nen neuen Switch verbaut.

Nun hab ich seitdem das fertig ist 6103 Pakete zum Router geschickt (ping) wobei 0 verloren gegangen sind.

Scheint geholfen zu haben. Jetzt beobachte ich das ganze mal über den Tag (evtl. gibt es ja ein Störgerät das nicht immer aktiv ist) ...
 
Und jetzt machst Du das Ganze nochmal ordentlich, nimmst die Montageanleitung deines Patchfeldes her, ließt nach wo und wie die Erdungsleitung dort fachgerecht angeschlossen wird und legst eine Grün-Gelbe PE Leitung mit ausreichendem Querschnitt idealerweise direkt zur Erdungsklemmschiene - alternativ zumindest bis zum nächsten Abzeigkasten und legst sie sauber auf.
Ein Heizungsrohr ist zum Potentialausgleich nicht zulässig - außer bei dir besteht Bestandsschutz und das ganze Haus ist nach klassicher Nullung installiert, was extrem unwahrscheinlich ist.

Nochmal: Das tust Du nicht wegen störungsfreier Datenübertragung sondern um geltenden Vorschriften zur Errichtung von Telekommunikations- und Niederspannungsanlagen gerecht zu werden und dadurch die Lebensgefahr, die durch unsachgemäße Installation solcher Anlagen besteht zu minimieren.
 
bender_ schrieb:
Und jetzt machst Du das Ganze nochmal ordentlich, nimmst die Montageanleitung deines Patchfeldes her, ließt nach wo und wie die Erdungsleitung dort fachgerecht angeschlossen wird und legst eine Grün-Gelbe PE Leitung mit ausreichendem Querschnitt idealerweise direkt zur Erdungsklemmschiene - alternativ zumindest bis zum nächsten Abzeigkasten und legst sie sauber auf.
Ein Heizungsrohr ist zum Potentialausgleich nicht zulässig - außer bei dir besteht Bestandsschutz und das ganze Haus ist nach klassicher Nullung installiert, was extrem unwahrscheinlich ist.

Nochmal: Das tust Du nicht wegen störungsfreier Datenübertragung sondern um geltenden Vorschriften zur Errichtung von Telekommunikations- und Niederspannungsanlagen gerecht zu werden und dadurch die Lebensgefahr, die durch unsachgemäße Installation solcher Anlagen besteht zu minimieren.

Die Anleitung vom Patchfeld existiert nicht mehr.
Das Kabel ist dick genug und hat auch die von dir erwähnte Farbe :p . Gehe auch sehr stark davon aus, dass ich es an der Erdungsschraube befestigt habe ...
Was ist denn eine Erdungsschiene oder ein Abzeigkasten?
 
Etwas dass Du dir von dem Elektriker erklären lassen solltest mit dem Du schleunigst einen Termin brauchst. Oder fummelst Du zuhause auch an deiner Gastherme rum, wenn irgendwo ein Leck ist?
 
bender_ schrieb:
Etwas dass Du dir von dem Elektriker erklären lassen solltest mit dem Du schleunigst einen Termin brauchst. Oder fummelst Du zuhause auch an deiner Gastherme rum, wenn irgendwo ein Leck ist?

Das wird wohl nicht passieren.

Ich werde den scheiß ja wohl selbst machen können. Ist keine Raketenwissenschaft und wenn man entsprechende Tipps bekommt, sollte das nicht im Bereich des unmöglichen liegen.
Sollte das irgendwer nicht wollen oder das doof finden, braucht er ja nicht auf den Beitrag antworten...

Ich lese andauern im Internet, wie Leute zu KFZ-Mechatroniker, Elektriker und co. geschickt werden, für Dinge die man mit etwas Communityunterstützung und googlen auch selbst lösen kann. Klar ist man beim Fachmann immer auf der sicheren Seite, aber das mach ich bei Sachen, die ich wirklich nicht ohne hinbekomme.
 
Du kannst in deinen 4 Wänden machen was Du willst. Ist ja dein Leben. Meine Empfehlung an Dich kennst Du jetzt.
 
Das denkst Du als Laie, aber alles was Strom führt und nicht von einem Elektriker gelegt wurde brennt immer direkt ;) Der letzte Eletriker der mir das erzählt hat funmelte dabei am Starkstrom vom E-Herd ohne Sicherheitsvorkehrungen und ohne die Sicherungen rauszumachen ;)
 
Nur mal 2 von vielen Szenarien:

Wie von dir konstruiert ist ein PC in deinem Netzwerk per geschirmter Leitung mit den anderen Teilnehmern verbunden.
Nun verursacht im Netzteil des Switch ein Defekt den Schluss der Phase aufs Gehäuse. Strom fließt über die Buchsen und durch die Schirmung über das Gehäuse des PCs ab. Sagen wir, durch die ganzen Übergangswiderstände ergibts sich ein Widerstand von 50 Ohm, was bei einigen Verbindungen durchaus wahrscheinlich ist. Dann fließen knapp 5A. An welcher Stelle das zu brennen beginnt ist fast egal. Eine Sicherung wird jedenfalls nicht auslösen.

Gleicher Fall wie Szenario 1 nur hast Du deinen PC mit einer ungeschirmten Leitung angeschlossen. Dann liegen auf dem Schirm und damit potentiell auf jedem Gehäuse 230V an, da kein Ausgleich stattfinden kann. Du bekommst von jedem Gerät Metallgehäuse, das mit deinem Netzwerk verbunden ist eine gefeuert.

Beide Szenarien haben übrigens eins gemeinsam: Wenn was passiert, wird deine Gebäudeversicherung nicht bezahlen, da deine Elektroinstallation nicht vorschriftsmäßig errichtet wurde.

Wenn deine Antennenanlage genauso schlampig installiert wurde gilt das für diese übrigens auch.

Hast du allerdings eine dedizierte, niederohmige Verbindung zum Hauspotential resultieren daraus bei solchen Schlüssen hohe Ströme, die den Leitungsschutz auslösen lassen und dabei gesichert durch ausreichenden Querschnitt abgeleitet werden.
 
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