Schulwechsel einfach so möglich?

Tiu

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Ich möchte gerne eines meiner Kinder von der Schule nehmen und es auf eine andere Schule gehen lassen. Nun befindet sich die andere Schule aber nicht mehr in unserer Gemeinde, sondern in einer anderen. Ist das einfach so möglich?

Desweiteren, wer kann mir aus persönlicher Erfahrung Tipps zu LRS geben?
Danke für jeden Hinweis.
 
Normalerweise wird ja vom Wohnort festgelegt wo ein Kind zur Schule geht.
Aber das ist eher ein Ratschlag.
Soweit ich das erlebt hab, spricht nichts dagegen, ein Kind an eine andere Schule zu schicken.
Am besten beim bisherigen Rektor anfragen.


Alles nur Erfahrungssache. Keine Ahnung was die Gesetze etc dazu sagen, kann mir allerdings schwer vorstellen, dass es irgendwie geregelt sein sollte.
 
mir ist mal zu ohren gekommen, dass den kindern dann die fahrkarte nichtmehr (komplett) gezahlt wird, wenn sie die nächst gelegene schule nicht in anspruch nehmen.

frage in die runde: stimmt das (noch)?
 
keine ahnung ob die gemeinde noch zahlt, aber da die deutschlandweit eher knapp bei kasse sind kann ich mir gut vorstellen dass die da knausrig sind. ich kenne es bei kindergärten, da kann man das kind nicht 200 meter in den nächsten kindergarten schicken, weil der nicht mehr zu diesem landkreis gehört und somit darf das kind ca. 1,5km weit in den anderen kindergarten. ist aber von gemeinde zu gemeinde unterschiedlich wie sie das handhaben. im bildungssektor ist das glaube ich aber auch etwas anders; jedenfalls waren bei mir leute in der klasse, die 40km schulweg hatten und sogar aus nem anderen bundesland auf die schule kamen und die haben nie geklagt dass ihnen etwas nicht bezahlt wurde...

allerdings würde mich mehr interessieren was die gründe für den wechsel sind bzw wie alt das kind ist und was es dazu sagt. so einfach schule wechseln für das kind kann man schon, aber was meint das kind dazu wenn es "einfach" aus seinem sozialen umfeld gerissen wird? ich hoffe du hast daran nicht nur gedacht sondern ausführlich mit deinem kind darüber diskutiert :evillol: als angehender sozpäd stellt sich die frage eben zwangsläufig...

leserechtschreibschwäche: persönlich kann ich dir dazu nichts raten; jedenfalls gleich auf ne sonderschule zu schicken ist doof ohne fachliche beratung. ein bekannter durfte 4.-8. klasse wegen dem fach deutsch auf so einer schule verbringen und er war total unterfordert und hatte dort keine freunde etc... schon lange her, aber nach nem langen umständlichen schulweg und studium schreibt er gerade seine diplomarbeit in informatik...
aber aus dem kontext meines studiums würde ich einerseits richtung hausaufgabenbetreuung mit individualbetreuung etwas unternehmen und speziell mich selbst in diesem thema weiterbilden; d.h. nicht unbedingt in einem forum danach fragen sondern konkret bei einem arzt/berater mal nachfragen (kostet nichts). konkret wäre sogar ein logopäde in betracht zu ziehen, da diese beratung und die therapie von störungen des sprachverständnisses, der gesprochenen und geschriebenen sprache als aufgabenfeld haben u.a..
nur ist es jetzt schwer zu erkennen ob es sich um eine leichte lese rechtschreib störung handelt oder um mehr oder weniger angeborene legasthenie, einer lernbehinderung oder ob gar psychologische aspekte mit hineinspielen. würde mich meinem gewissen und meinem kind zuliebe fachlich "absichern", denn umso früher etwas erkannt wird umso früher kann geholfen werden. aber vielleicht hast du das schon gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja das mit den fahrkahrten stimmt noch, ich z.b. wohne östlich von münchen (vororte) und gehe aufs gymnasium in münchen direkt, habe als fremdsprache französisch. da es aber in meiner gegend ein gymnasium gibt, dass auch die fremdsprache französisch anbietet, muss ich die bahnkarten selber zahlen, da es eine schule gibt, die näher an meinem wohnort ist.
wenn ich z.b. als fremdsprache italienisch ausgewählt hätte, müsste ich nicht die bahnfahrkarten zahlen, da es die nächste schule ist.


normalerweise kann man sein kind in ne andere schule stecken, soweit ich weis kann aber die schulleitung sagen, nein sie nehmen das kind nicht, da wir schon zu überfüllt sind (das passiert aber meist nur bei einer weiterführenden schule). aber normalerweise mit viel druck (von den eltern), müsste auch dieses problem zu lösen sein.

ich hoffe es klappt :)
 
tourister schrieb:
allerdings würde mich mehr interessieren was die gründe für den wechsel sind bzw wie alt das kind ist und was es dazu sagt.

Die Gründe sind da einfach.
Diese Schule (Gesamtschule) hatte schon zu meiner Zeit als ich auf ihr war, den schlechtesten Ruf aus dem geamten Kreisgebiet. Und das zu recht (einzelne Lehrkräfte ausgenommen). Mein Sohn (8) besucht dort die 2. Klasse der Grundschule. So wie es ausschaut hat er eine LRS, das S bezeichne ich zunächst einmal nicht als Schwäche in Form von Legasthenie, sondern als S wie Schwierigkeiten. Seit letzem Jahr gibt es zumind. für das Bundesland Hessen eine Verordnung (VOLRR) wie mit Kinder zu verfahren ist, bei denen Lese-Rechschreib oder Rechenschwierigkeiten festgestellt wurde. Nun, Theorie und Praxis klaffen auch hier einmal wieder meilenweit auseinander.
Bsw. wollte ich das mein Sohn einmal auf LRS getestet wird, habe das sogar noch mit dem Klassenlehrer besprochen. Habe ihn informiert, dass wir den Kinderarzt aufsuchen werden um ihn testen zu lassen. Tja, was soll ich sagen, Info des Arztes, LRS Prüfungen werden von der Schule gemacht in Verbindung mit dem Schularzt / dem Schulpsychologen. Toll, wieso konnte mir der Klassenlehrer das nicht sagen? Gehts noch?
Dann bin ich zufällig auf diese VOLRR Verordnung für das Bundesland Hessen gestoßen, KEINES der dort aufgeführten Maßnahmen wird von der Schule umgesetzt bzw. nur nur halbgar, so das man nach außenhin sagen kann, wir tun was. Alles nur Schema F. Ich habe echt die Schnautze voll das dies alles auf dem Rücken des Kindes ausgetragen wird.
Wenn ich nicht dafür gesorgt hätte, dass mein Sohn zusätzlich einen Förderkurs an der Schule besucht, wäre er bis heute nicht dort und das obwohl die VOLRR vorschreibt, dass Kinder bei denen so etwas durch den Fachlehrer festgestellt wurde an solchen Fördermaßnahmen VERBINDLICH teilnehmen müssen. Diese Förderkurse müssen in Zusammenarbeit von Fachlehrer und Förderlehrer INDIVIDUELL auf das Kind zugeschnitten werden (passiert aber nicht). Es MUSS ein individueller Förderplan für das Kind ausgearbeitet werden (passiert auch nicht). und und und. Nix geht da. Ich habe einen Hals bis zum gehtnichtmehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
du hast sogenannte grundrechte auf Freie Arbeits, also auch Schulwahl einfach mit dem direktor der neuen Schule in verbindung setzten

alles was das kind hat ist 10 bzw 13 jahre schulpflicht, wo, wie, wann und warum ist egal
 
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Tiu schrieb:
überflüssiges Zitat entfernt

Ich kann dich vollkommen verstehen ... ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Familie deren Sohn an ADS [Aufmerksamkeits-Desyndrom] leidet. Er ist jetzt glaube ich schon in der 7ten Klasse [dürfte hinkommen]. In der Grundschule wussten die Lehrer davon, haben sich aber keineswegs dafür interessiert. Es hieß an Elternsprechtagen immer "Ihr Kind passt nicht auf und stört den Unterricht" .. klar sollte sich das Kind irgendwie an die Sachen halten, aber es ist doch krankhaft bedingt. In den letzten Jahren hat sich das ADS bei ihm merklich gebessert und er hat auch keine Probleme mehr auf der Realschule in der er im mom ist...

wie Riod sagte, besteht nur eine Schulpflicht, die nicht angibt wo dein Kind zur Schule gehen muss. Du kannst also dein Kind am Ende des Schuljahres [ist bürkratischer] die Schule wechseln lassen.
 
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@tiu: vielleicht mal mit dem arzt des vertrauens reden inwieweit krankenkasse zb logopädie bezahlt falls das sinn macht. ich meine irgendwoher sollte die hilfe ja kommen, und wenns von der schule leider nicht klappt nach was anderem umschauen; weil deinem kind ist damit ja nocht nicht geholfen.

und für das alter sollte es auch kein großartiges problem sein die schule zu wechseln, wird zwar schwer aber in jungen jahren knüpft man leicht freundschaft...
 
Nun, wir als Eltern versuchen ihm jede erdenkliche Hilfe und Hilfestellung zu geben, was aber auch für das Kind nicht zuviel werden darf!
Hausaufgaben werden immer zusammen mit meiner Frau bzw. mir durchgeführt.
Seit diesem Halbjahr besucht er diesen Schema F Förderkurs (2 zus. Std. die Woche) :rolleyes:
Letzte Woche hat er einen Lernförderkurs bei der Arbeiterwohlfahrt angefangen (6 Sitzungen) sowas wie Brain-Gym. Werden uns jetzt einmal darum kümmer das er evtl. in eine ERGO-Therapie kommt und ich werde der Schule mit der VOLRR auf den Pelz rücken. Wenn es sein muss schlag ich da Wellen in Hurricanstärke.
Zudem hab ich ihm heute das PC-Programm Tintenklex11 besorgt.
Seit letzem Jahr schon lassen wir ihn vor dem Abendessen für ca. 10 min. alte und neue Lernwörter schreiben und einen kleinen Text vorlesen.
Ich denke "viel" mehr kann man ersteinmal nicht tun. Hoffe das er bald auf LRS getestet werden kann um überhaupt einmal festzustellen ob es definitiv LRS ist oder doch nur L-R Schwierigkeiten.

Boah, und meine Tochter segelt ohne Probleme und Aufwand durchs Gymnasium!
 
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@Drachton

Es heißt Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, nur zur Info!
 
nimm dir die tipps von tourister zu herzen, stempel dein kind nicht sofort ab...

ich war auch in der grundschule / anfang der weiterführenden schule nicht das deutsch genie.
in der 6. klasse hat ne meine deutschlehrerin mal mit meinen eltern gesprochen, ich sollte doch einen legasthenikertest machen.
na ja, dort ist dann nichts herausgekommen und irgendwann in der 7. klasse hats bei mir "klick" gemacht und ich hab deutsch sozusagen "kapiert".
mitlerweile hab ich in der 11. klasse ne 2 in deutsch und mach net all zu viel dafür. es gibt halt leute die brauchen länger und andere kapieren es halt von anfang an.
 
Das ist schon klar.
Für mich geht es aber primär ersteinmal darum, festzustellen, ob es "nur" Schwierigkeiten sind (und welcher Art) oder ob doch eine Lernbehinderung vorliegt.
Da gibt es ja nun einmal verdammt viele Unterschiedliche von, egal ob Schwierigkeiten oder Schwächen. Doch so lange man nicht definitiv weiß was vorliegt, kann ich auch keine entsprechenden "wirksamen" Maßnahmen ergreifen.
 
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