In was für einer Welt leben wir eigentlich???? Das darf doch langsam alles nicht mehr war sein. Die Befürworter möchte ich an dieser Stelle nur fragen:
- Was glaubt Ihr, wie die Menschheit bis heute überhaupt überleben konnte?
- Seid Ihr sicher, das Ihr alle Medikamente eingenommen habt, die Euch verschrieben wurden?
- In was für einer Welt wollt Ihr leben?
Sorry, für die harten Worte gleich am Anfang. Aber das musste so raus. (Und ich reiße mich hier schon sehr zusammen.)Ich maße mir an in gewisser Weise "Fachmann" zu sein.
Und das aus drei Gründen:
- Ich bin Vater eines inzwischen achtzehn jährigen Sohnes
- Ich war selbst mal Kind (ich weiß, ist kaum vorstellbar)
- Ich habe durch meine Arbeit überdurchschnittlich hohes Fachwissen über die Psyche des Menschen und deren prägende Faktoren
Für die Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit ist es ausgesprochen wichtig, dass Kinder ihre Geheimnisse haben.
Es ist auch wichtig, dass wir unseren Kindern Grenzen aufzeigen (und dazu gehört auch das "Bleib bitte in der Nähe..."). Warum ist dieses Grenzen aufweisen so wichtig? Einmal, damit unsere Kinder (altersentsprechend) einen gewissen Schutz geniessen. Ja, das stimmt soweit. Ist aber nur die halbe Wahrheit.
Denn dieses Grenzen setzen ist genau so wichtig, damit unsere Kinder lernen sie zu überschreiten. (Denkt mal drüber nach welche Grenzen das bei Euch waren. Und ich bin mir sicher, wenn man gut drüber nachdenkt gehören da geografische Grenzen absolut dazu.)
Was passiert, wenn "Klein- Menschlein" diese Grenze überschreitet?
- Einmal merkt Menschlein die Eigenverantwortung. (Ich bin zu weit gegangen. Ich kann jetzt nicht einfach nach Mama oder Papa rufen. Ich muss schauen, das ich hier jetzt selber klar komme.)
- Die Eltern haben eine Regel aufgestellt und die wird gerade gebrochen. Wie fühlt sich das an? Wie ist das wenn ich nicht erwischt werde? (Da kommt dann das "schlechte Gewissen" zum Tragen.) Auch an dieser Stelle (neben einigen andern) entwickelt sich Moral und der Umgang mit Vertrauen. Gerade wenn sie nicht erwischt werden. (Was ist das für ein Gefühl, wenn Mama nix davon weiß, dass ich Grenzen überschritten habe und ich ihr dann in die Augen schaue?)
Nur zwei gaaanz kleine Beispiele zu dem was passiert, wenn Kinder sich in zunehmenden Alter zunehmend freier entwickeln. Das sind (Höchst-) Leistungen unserer Psyche auf allerhöchstem Niveau.
Eine Frage an die Befürworter hier: Wer von Euch weiß mit
Sicherheit was geschieht wenn man in diesen Prozess eingreift?
Es geht doch um Sicherheit, oder?!?
Wir haben uns, meiner Meinung nach bereits gefährlich weit von natürlichen Entwicklungsprozessen entfernt und dieses "Kinder- Tracking" wäre ein weiterer Sargnagel für eine "gesunde" Gesellschaft.
Nur das wir uns hier in einer gewissen Form an den jenigen "vergehen", die sich aufgrund ihrer Abhängigkeit zu uns nicht frei entscheiden können. Unsere Kinder sind diejenigen, die uns absolut und blind vertrauen.
Und sollte mein Sohn über Nacht unbesprochen wegbleiben würde ich mich sorgen. Ich bekäme Angst.
Was ist ihm passiert? Wo ist er? Braucht er Hilfe?
Aber den "bösen schwarzen Mann" hat es schon immer gegeben. Und es wird ihn immer geben. Egal was wir tun.
Leute, "Sicherheit" gibt es nicht solange wir leben. Egal was auch immer wir tun. Aber es gibt "Vertrauen".
Wollen wir unseren Kindern beibringen eine "Sicherheit" zu haben, die es realistisch nicht gibt für den Preis des "Vertrauens", das wir an anderer Stelle in unserer Gesellschaft vermissen und einfordern (die Unschuldsvermutung).
Zwischen Eltern und Kindern gibt es (auch hier altersentsprechend abgestuft) den Prozess des "Loslassens". Und darin steckt das kleine Wörtchen "Lassen". Einfach mal drüber nachdenken.
Worauf ich mich einlassen konnte war, meinem Sohn "relativ" früh ein Handy in die Hand zu geben. Ich habe ihn nie darauf angerufen. Es ging mir darum das er die Freiheit/ Möglichkeit hatte mich immer und jederzeit anzurufen. Seine Entscheidung. Aber nie umgekehrt.
Wollen wir unsere Kinder wirklich daran gewöhnen immer und ständig überwacht zu werden und das als "normal" zu akzeptieren?