Schwierigkeiten beim Programmieren

NewKidInTown

Cadet 1st Year
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März 2021
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Hallo zusammen,
vor 6 Monaten habe ich mit dem Programmieren lernen begonnen. Ich lerne es in der Schule. Anfangs fand ich es auch wirklich nicht schwer und hatte richtig Spaß, aber so langsam wird mir klar, dass das kein Spaziergang ist. Es passiert mir immer häufiger, dass ich zu Aufgaben, die meine Klassenkameraden mit Links lösen, nicht einmal den Ansatz finde. Nun mache ich mir sorgen, ob IT tatsächlich die richtige Wahl war. Bin ich vielleicht einfach nicht dafür geschaffen? Wie war das bei euch, als ihr mit dem Programmieren angefangen habt? Hattet ihr die gleichen Bedenken wie ich? Ab wann sollte ich lieber die Kurve kratzen und mich neu sortieren?
Momentan bin ich wirklich ratlos und mache mir echt Gedanken.
Freue mich über Feedback und Tipps :)
Grüsse
 
Macht's dir denn Spaß? Hast du eine Wahl bzgl. der Fächer? Liegt dir die Denke? Kannst du dich in Probleme fest- und durchbeißen? Wenn jeder programmieren und entwickeln könnte, wäre das nicht so gut bezahlt.
 
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Vorab: Ich habe das Thema in den richtigen Forenbereich verschoben.

Machst du gerade eine IT Ausbildung und lernst Programmieren in der Berufsschule oder ist das "nur" der normale Informatikunterricht in der Schule?
 
boarder-winterman schrieb:
"nur" der normale Informatikunterricht
Ja, allerdings 6 stündig. Es ist mein Profilfach. 3 Stunden davon bestehen aus Programmieren, der andere Teil ist eher technisch orientiert.
Spaß macht es mir aufjeden Fall, nur wenn ich etwas nicht lösen kann, denke ich sofort, dass das mit mir und der Info nichts wird. Eine Wahl hat man immer, nur würde die nicht besser aussehen 😐.
mental.dIseASe schrieb:
Liegt dir die Denke?
Eben das weiß ich nicht. Manchmal klappen die Sachen super, ich bekomme es auf Anhieb hin. Dann gibt es (leider sehr oft) Situationen, da weiß ich garnicht mehr weiter und frage in einem Forum nach. So wie jetzt.
Würde mich wirklich interessieren ob es euch anfangs genauso ging.
 
Ich glaube die Fragen zielen in die Richtung, ob du dich gerne in Probleme hineindenkst und da auch stunden- oder sogar Tagelang dran grübeln und sitzen kannst ohne die Motivation zu verlieren.
Das ist eine Sache, die fürs Programmieren wirklich sehr wichtig ist. Es kommt schon öfter mal vor, dass man ein Problem nicht direkt auf Anhieb lösen kann und erstmal etwas Zeit investieren muss.
Man muss auch mit Rückschlägen leben können wenn es nicht so funktioniert wie gedacht.
Bzgl. deiner Mitschüler: Lass dich davon nicht entmutigen. Manchmal kommen andere eben sehr viel schneller auf den Ansatz, den man braucht, manchmal kommst du vll auch schneller drauf.
Ist vermutlich auch ein Stück weit Erfahrungssache.
 
Programmieren an sich ist wirklich toll. Ich möchte später auf jeden Fall einen Beruf ergreifen, der mit Info zu tun hat. Denn schließlich ist das die Zukunft. Meine Sorge ist nur, dass ich möglicherweise ab einem bestimmten Punkt nicht mehr mitkomme. Aber dann muss ich mich da eben reinknien. Vielleicht brauche ich dann länger als andere, doch Übung macht den Meister :). Ging es euch auch so ähnlich, als ihr angefangen habt?

Ein anderes Anliegen habe ich allerdings noch. Alle meine Klassenkameraden kennen sich gut mit Computern aus. Die Bestandteile und ihre Funktion, Fachbegriffe oder wie man Dinge am PC repariert. Ich habe nicht die Mittel, um mir einen eigenen Computer zu bauen und dadurch zu lernen. Habt ihr Tipps, wie ich diese Wissenslücke schließen könnte?

Btw. vielen Dank für eure Hilfe. Wirklich schön, dass es dieses Forum gibt.
 
NewKidInTown schrieb:
Dann gibt es (leider sehr oft) Situationen, da weiß ich garnicht mehr weiter und frage in einem Forum nach. So wie jetzt.
Würde mich wirklich interessieren ob es euch anfangs genauso ging.
Jeder lernt immer auf seine völlig eigene Weise und auch in seiner eigenen Geschwindigkeit. Es ist also keine Schande, wenn man ein Problem später lösen kann, als andere. Ich würde Dir raten, suche Dir neben den Unterrichtsaufgaben ein eigenes Projekt, das Du völlig eigenständig aufbaust. Dann fallen Dir womöglich mancherlei Lösungen sehr viel leichter, weil Du sie in Deinem Projekt schon mal aus einem anderen Ansatz heraus schon mal gelöst hast. Deine Klassenkollegen werden in vielen Fällen ebenfalls auch eigene Projekte haben und eben genau davon profitieren.

Ich bleibe auch gerne mal auch an banaleren Dingen hängen und stelle hinterher einfach fest, dass ich einfach nur einen Logikfehler begangen hatte und die Lösung direkt vor meiner Nase stand. Bei mir ist es egal, da ich nur rein hobbymässig programmiere und dadurch auch einfach mal ein paar Tage oder Wochen den Code Code sein lassen kann.
 
Das klingt gut👍. Werde das für die nächsten Ferien anvisieren, da habe ich genug Zeit und kann mich voll drauf konzentrieren. Danke für den Tipp :)
 
NewKidInTown schrieb:
[...] Denn schließlich ist das die Zukunft. [...[

Wenn's dir aber keinen Spaß macht oder fachlich nicht liegt, dann ist das trotzdem eine ungute Wahl.
 
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Stimmt. Ich dachte auch nicht daran reine, angewante Info zu studieren, sondern eher sowas wie Medizinische-, Wirtschafts- oder Bioinformatik. Wenn sich in naher Zukunft aber rausstellt, dass ich mit dem Programmieren nicht klar komme, muss ich meine Pläne leider ändern. Hat jemand von euch möglicherweise Erfahrung in den oben genannte Bereichen, und könne ein paar Ausblicke geben?
 
Ein Informatikstudium ist nicht zu 100% aufs Programmieren selbst ausgerichtet, sondern zielt stark auf Softwarearchitektur, Netzwerke, Numerik, lineare Algebra und noch viel mehr theoretisches Zeug ab. Wenn du mehr programmieren willst, ist ein verwandtes Studium tatsächlich geeigneter. Die Grundlagen eines Rechners kannst du dir bspw. auch mittels eines Microcontrollers à la Arduino oder Raspberri Pi beibringen. Natürlich gibt es Unterschiede, aber die Prinzipien sind identisch und mit leistungsschwacher Hardware lernt man schnell, sparsam mit Ressourcen umzugehen ;) Lass dich jedenfalls nicht von der gefühlten/gezeigten Leistung anderer unterkriegen. Man sieht nicht immer, wie lange oder verzweifelt die zuhause grübelten, bis der Geistesblitz kam. Solange du bei dir Fortschritte feststellen kannst und die Leistung ausreicht, können dir die anderen egal sein. Es gibt immer jemanden, der etwas besser kann. Fehlendes Talent kann man übrigens desöfteren durch harte Arbeit ausgleichen.
 
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Müs Lee schrieb:
Microcontrollers à la Arduino
Das trifft sich ja super. Diese Teile bekommen wir bald von der Schule gestellt, um daran herum zu tüfteln.
Müs Lee schrieb:
Fehlendes Talent kann man übrigens desöfteren durch harte Arbeit ausgleichen.
Der Satz ist echt klasse. Ich habe weiß Gott kein Talent fürs Programmieren, doch interesse und harte Arbeit kann das vielleicht aufwiegen.

Danke für deinen Zuspruch und deine Tipps. Das hilft mir wirklich weiter 👍
 
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Gerne :) Wobei ich die Aussage revidieren möchte, dass artverwandte Studiengänge eher fürs Programmieren geeignet sind. Das stimmt so nicht ganz; ich hätte schreiben sollen, dass man das Programmieren auch anders lernen kann als mit sehr viel trockener Theorie, wie sie gerne in Informatik an Unis gelehrt wird. Jedenfalls gibt es zahlreiche Studiengänge, die das Programmieren lehren, fördern oder fordern und es praxisbezogener tun, was manchen sehr entgegenkommt. Aber wer weiß, vielleicht findest du auch an der Theorie deine Freude, sobald du den Durchblick hast. Du wärst nicht der erste :)
 
Das Problem ist ja nicht das Programmieren. Das kann mehr oder weniger jeder.

Das Problem ist das Auflösen einer Problemstellung in etwas, das man dem pc. verfüttern kann, zunächst noch unabhängig der Programmiersprache.

Das kann man aber trainieren. Gibts auch Lektüre dazu. Evtl hat dein Lehrer ja schon ein paar Empfehlungen in dieser Richtung.


Ganz grundsätzlich geht es „nur“ darum, das Problem “umzuformulieren“ und es in Einzelschritte zu zerlegen.

Bei uns gabs immer das Beispiel Wäschewaschen: ein Wort aka “Problem“, was steckt dahinter? Was muß im einzelnen gemacht werden? Diese einzelnen Schritte sollen am Ende den Programmcode bilden.

Natürlich kann man sich ganz einfach eigene Probleme ausdenken und versuchen, diese umzusetzen. Pc braucht man da nicht unbedingt für - aber was zum Notizen machen ist sinnvoll; im allgemeinen kommen einige Listen bei rum, die auch länger werden können.

Für diesen Teil der Informatik ist Kreativität gefragt. Je mehr Allgemeinwissen desto besser. Je mehr Phantasie desto besser. “Optimierung“ wie „okay, so wärs schneller gegangen“ kommt von ganz alleine. Je weniger man ausgetretene Pfade bevorzugt, je mehr man in der Lage ist, Analogien zu erkennen, desto besser.


Informatik in der Uni ist hauptsächlich Mathematik. Faktisch gar kein PC. Programmiert wird zur Veranschaulichung, nicht mehr.
Wenn einem Theorie nicht liegt, wird man mit einem (Informatik-)studium nicht viel Freude haben und sollte eher Richtung Ausbildung, evtl auch duales Studium, schauen.
 
RalphS schrieb:
Informatik in der Uni ist hauptsächlich Mathematik.
Deswegen kommt es für mich auch nicht infrage, Info an der Uni zu studieren. Ich dachte da eher an eine Fachhochschule, die ist praxisorientierter. Oder eben eine Mischung aus Informatik und etwas anderem zB. Wirtschaft, Medizin oder Bio. Das sind sowieso Bereiche, die mich interessieren. Und wenn ich dabei größtenteils noch auf zähe Theorie verzichten kann, ist das, dass perfekte Studium.
 
Wirtschaftsinformatiker hier. Du darfst dir das aber auch nicht dann so einfach vorstellen. Auch Wirtschaftsinformatiker haben noch viel Mathematik und den ganzen Kram. Das ist aber von Uni zu Uni unterschiedlich. In Darmstadt zB. müssen Winfos auch Mathe 1 - 3 (beinhaltet Analysis, Stochastik,...) mit den pur Informatikern durchackern und daran scheitern schon sehr viele. In Paderborn belegen Winfos (zum Glück) nur Analysis 1 mit den Informatikern/Mathematikern. Sowas wie Statistik/Stochastik hat man dort dann mit den BWLern, was einiges einfacher ist.
Vielleicht wäre aber, wie du schon sagst, eine FH das richtige. Da, so habe ich gehört, sollen die Module nicht so theoretisch sein wie an der Uni.
Ansonsten würde ich dir auch raten dich nicht zu sehr mit anderen zu messen. Vieles lernt man einfach aus Erfahrung. Es tauchen auch i.d.R. oft einfach die gleichen/ähnliche Probleme auf die es zu lösen gibt welche du dann schon X mal gelöst hast und deswegen auch weißt wie da eine Lösung aussehen kann.
 
Danke für den kleinen Einblick. Scheint tatsächlich von Uni zu Uni unterschiedlich zu sein. Dann muss ich mich vorher gut informieren. Ob FH oder Uni, weiß ich noch nicht genau. Dafür ist ja noch ein bisschen Zeit.
Vielen Dank für deine Tipps😄. Jetzt sehe ich die ganze Sache irgendwie nicht mehr so verzwickt. Eure Ratschläge und Hilfe haben mich wieder motiviert.
 
Informatik bedeutet ja auch nicht zwangsläufig agile Softwareentwicklung a la Scrum und riesige Softwareprojekte.
Ich bin in der Embedded Systems Branche gelandet und ein Arbeitstag kann zB auch mal zur Hälfte aus Löten und Messen bestehen um herauszufinden, warum denn eine neue Schnittstelle nicht funktioniert. Klar gibt es auch Zeiten mit überwiegend Programmierarbeit, aber für Abwechslung ist gesorgt.
 
Vor 20 Jahren hatte ich noch keine Ahnung was ich in der HTL (technisch spezialisierte Schule in AT) überhaupt zu suchen hatte. In Informatik waren schon alle Kollegen ganz spitz aufs Programmieren und haben irgendwas von "Programmiersprachen" gesprochen, ich kannte damals nicht einmal den Begriff, geschweige denn das Konzept. Berührungspunkte mit Computern hatte ich bis dato mit Minesweeper, Paint, Solitair und einem alten Apple Macintosh Performa 400.
Ein paar Jahre später hab ich Webseiten designed (Markup != coding) und heute bin ich selbstständig und entwickle technisch alleine ein Produkt um das auf verschiedenen Ebenen herum ungefähr 20 Leute beschäftigt sind :)
Alles was ich heute tue hab ich im Selbststudium im Internet gelernt.
Ich will damit nur sagen, dass es auch gute Möglichkeiten abseits der ausgetretenen Pfade und verlegten Schienen des Establishments gibt. Gerade in der IT gibt es im KMU-Bereich viele Chancen für Quereinsteiger ohne einschlägige Auabildung.
 
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