Übersicht und Konzentrationsprobleme beim Programmieren lernen

Ich persönlich kenn das Problem aus eigener Erfahrung, was mir dabei Recht gut hilft... den Mist in nen Test Branch committen, IDE ausmachen oder in den Hintergrund und nen Game zocken bis ich wieder klar denken kann.

Ich kann das so machen wegen Home-Office und variablen Arbeitszeiten... in der Firma im Büro würde ich wahrscheinlich ausbrennen. So geht's aber ganz gut.

Da bin ich der Firma aber auch dankbar für, das wir das so Handhaben. Wäre der Alltag in Stein gemeißelt hätte ich wohl längst hingeschmissen.

Fazit ist einfach: Wenn's momentan nicht geht dann lass es, das wird sonst nix. Sich selbst stressen hat noch nie geholfen. Und nebenbei zocken ist ja nun auch nicht das schlechteste.
 
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Eventuell ist es auch das Umfeld, da hat die Wissenschaft ja nun genügend rausgefunden was der Konzentration bis hin zum Flow schadet
  • Handy und Tablet weg, weit weg, nicht nur in die Schublade
  • ruhige Umgebung/Musik auf die Ohren wenn das eher deins ist, quasi abschotten
  • nicht ständig unterbrochen werden
 
Ich programmiere momentan als Hobby. Mir geht es auch mitunter so, dass ich auf meinen umfangreichen Code von vor ein paar Wochen starre und mich frage, wie ich das jemals geschafft habe so etwas Umfangreiches und gut durchdacht Anmutendes eigenhändig zu erstellen. Weil ich in dem Moment mich nicht in der Lage fühle, das nochmal zu schaffen. Man kann sagen ich fühle mich dumm und unfähig. Das hängt wohl von der Tagesform ab. Es gibt dann auch wieder bessere Tage, in denen ich mich umgekehrt wundere, wie auffassungsfähig ich bin und wie leicht mir die Dinge letztlich von der Hand gehen. Inwieweit solche Schwankungen noch normal sind, weiß ich nicht. Ich habe aber den Eindruck, dass die meisten Menschen nicht so sehr große Schwankungen haben und ihre Denkleistung eher auf einigermaßen konstant bleibendem Niveau haben.

Das Problem habe ich mit Programmierbüchern auch. Manchmal komme ich zügig Seite um Seite voran und empfinde schnelles Verständnis, aber mitunter gibt es dann Tage, wo ich mühsam jeden Satz dreimal lesen muss und es eine Qual ist. In solchen Phasen weiß ich nicht, wie man die Tätigkeit jemals beruflich ausüben könnte. Man fühlt sich dann wirklich dumm und begriffsstutzig.

Andererseits muss sich wohl fast jeder angehende Programmierer in den Anfängen einigermaßen durchbeissen, daher ist das schwer zu erfasen, ob ein ungewöhnliches Problem vorliegt oder ob es der normale steinige Weg zum Gipfel ist, denn jeder in einer Weise gehen muss.
 
Der Unterschied zwischen Programmieren Lernen und als Programmierer Arbeiten ist folgender:

Während man lernt, wird man mit diversen Sprachkonstrukten konfrontiert, deren Nutzen man noch überhaupt nicht absehen kann. Der Klassiker: Vererbung und Interfaces. Klingen beim Lernen irgendwie sehr ähnlich und sie ähneln sich tatsächlich, aber die klare Abgrenzung dieser beiden Techniken wird einem erst klar, wenn man selbst vor einer echten Aufgabe steht, bei der die Vorteile der einen und die Nachteile der anderen Technik überdeutlich werden.

Zwar behandeln Bücher, Kurse und auch Vorlesungen Beispielfälle für das eine wie das andere, aber zu diesem Zeitpunkt ist das noch sehr theoretisch und die extrem flachen synthetischen und fiktiven Beispiele dazu deuten maximal an wie man diese Techniken in der Praxis einsetzen könnte. Klick macht es aber erst dann, wenn man sie tatsächlich einsetzt, in einem realen Anwendungsfall.

Letztendlich ist das bei allen Dingen so, die man lernt. Egal wie oft die Mama davor gewarnt hat, dass man mit heißem Wasser aufpassen muss, der Lerneffekt tritt erst dann ein, wenn man sich buchstäblich die Finger verbrennt. Die Theorie kannte man - "Wasser ist heiß" - aber warum ist das wichtig? Wozu braucht man diese Information? Was ist so schlimm an heißem Wasser? Finger ab ins Wasser und dann kommt die schmerzende Erkenntnis.. "Ach deswegen..."



LinuxPC schrieb:
Man fühlt sich dann wirklich dumm und begriffsstutzig.
Genau das ist die Hürde zwischen der Theorie, deren Sinn man noch nicht wirklich erkannt hat, und dem Moment, in dem es später in der Praxis wirklich Klick macht. Mit Begriffsstutzigkeit hat das nichts zu tun, sondern nur mit einem Mangel an Erfahrungen, die man als Lernender noch gar nicht haben kann.
 
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Reaktionen: Gorasuhl und ni-sc
Ich kenn das wenn ich irgend einen Fremdcode einarbeiten muss und versuche 10 Klassen auf einmal zu verstehen. Da ist das Gehirn RAM einfach schnell voll und ermüdet. Irgendwann ordnet man das im Gehirn ein und weiss welcher Aufruf in welcher Klasse was macht.
 
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