Dass durch Seasonic hergestellte Netzteile des Einsteiger-/OEM-Bereichs nicht immer durch eine geringe Serienstreuung glänzen, dürfte spätestens seit dem
Test des XFX Pro-Gedöns 500 W bekannt sein. Ein versprochener, aber nicht erreichter Wirkungsgrad geht zwar in Richtung Verbrauchertäuschung, macht sich auf der Stromrechnung jedoch nur selten bemerkbar. Es handelt sich schließlich um eine Abweichung von nur wenigen Prozentpunkten.
Dem Vorwurf, das Netzteil sei zu teuer für das Gebotene, stimme ich nur teilweise zu.
Zum einen ist es z. B. bei einigen polnischen Shops für umgerechnet
45 Euro zu haben.
Zum anderen darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die DC-DC-Technik des Netzteils sowie die relativ hochwertige Bauteilbestückung ihren Preis hat. Günstigere Netzteile anderer Mitbewerber, die hier so munter angeführt werden, basieren hingegen auf teilweise knapp 10 Jahre alten gruppenregulierten Plattformen mit entsprechender
Achterbahn-Spannungsregulierung.
Dass das getestete OEM-Seasonic eine ungünstige Kabel- und Steckerausstattung hat, ist wahr, aber auch keine Seltenheit bei OEM-Netzteilen. Wer mehr Stecker haben möchte, solle doch zu den teureren schwarz lackierten Endkundenmodellen greifen — denkt sich der Hersteller. Für kleine bis mittelgroße Hersteller von Komplettrechnern, die derartige OEM-Netzteile zu vergünstigten Konditionen erhalten, ist es hingegen keine schlechte Wahl.
Was ich persönlich sehr interessant finde, sind die drei bis vier kleinen Teapo-Elkos, die für wenige Cent mehr durch japanische Modelle ersetzt werden könnten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Sekundärseitig kommen Polymer-Feststoffkondensatoren und 105-Grad-Elkos von Nippon-Chemicon und Teapo zum Einsatz.
Laut
Hardwareinsigths.com handelt es sich bei den Feststoffkondensatoren um Modelle von Enesol. Zugegeben, viele Hersteller machen es einem durch Logoverzicht schwer mit der genauen Zuordnung
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