Seagate Exos X16 16TB: Seltsames Schreibverhalten / massive Leistungseinbrüche

ThommyDD

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Hallo zusammen,

ich habe mir eine Seagate Exos X16 mit 16TB als Backuplaufwerk gekauft. Wie üblich habe die die Festplatte verschlüsselt (TrueCrypt). Das verschlüsselte Formatieren lief mit durchschnittlich 190MB/s über die gesamte Kapazität (Spitze rund 250MB/s) mit erwartbarer Geschwindigkeit. Nun habe ich folgendes, sehr seltsames Problem beim Beschreiben mit Daten:

Der Kopiervorgang von der Quell-HDD (Seagate Exos X12 12TB) startet zunächst mit rund 200MB/s, um nach etwa einer halben Minute auf 65MB/s einzubrechen. Dabei bleibt es auch so lange, bis ich auf der Ziel-HDD mal ein wenig in den geschriebenen Ordnern "surfe" und damit Leselast auf der Ziel-HDD erzeuge. Sofort steigt die Schreibrate wieder auf den höheren Wert, um nach einer halben Minute wieder einzubrechen. Im Taskmanager ist die Auslastung des Ziellaufwerks immer bei rund 100%, während das Quelllaufwerk bei der hohen Übertragungsgeschwindigkeit auch voll, beim Leistungseinbruch aber nur noch zu 25% ausgelastet ist.

Die RAM-Auslastung zeigt dabei folgendes Bild: Bricht die Schreibrate ein, steigt die RAM-Belegung bis auf einen bestimmten Wert (reichlich 10GB) an und verharrt dort, der Cache ist also dann gefüllt. Erzeuge ich Leselast auf dem Ziellaufwerk, steigen Schreibrate am Ziellaufwerk und Auslastung des Quellaufwerks an, und die RAM-Belegung nimmt langsam ab. Das Ziellaufwerk schreibt also schneller, als das Leselaufwerk lesen kann, und der Cache kann geleert werden. Das geht wieder die halbe Minute, bis das Ziellaufwerk wieder nicht mehr richtig schreiben will, der Cache schließlich wieder voll ist und sich das Quelllaufwerk langweilt.

Mir sieht das nach irgendeinem obskuren Sleep-Status aus. Trotz 100% Auslastung schaltet die Exos X16 zurück. Erst Leselast weckt sie wieder auf. Nun habe ich die Wahl, entweder die Festplatte unbeaufsichtigt mit etwa einem Drittel Kraft arbeiten zu lassen und tagelang auf das Ende des Kopiervorgangs zu warten, oder ständig manuell für Lesevorgänge zu sorgen, um sie bei Laune zu halten. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ist so etwas schon mal irgendwo aufgetreten, was kann ich hier machen? Pfuscht hier Windows 10, hat das Mainboard bzw. der Chipsatz (AMD X570) einen Bug, oder ist es die Festplatte? Bisher hatte ich das Problem nicht, ich schiebe es also mal auf die Festplatte.

Grüße
Thomas

EDIT 12.02.2023: Problem gelöst, ein Firmware-Update auf SN04 hat geholfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist die Quellfestplatte auch verschlüsselt? Hast du das gleiche Problem beim Kopieren unverschlüsselter Dateien bzw. auf unverschlüsselter Partition?
 
Ja, Quellfestplatte ist auch verschlüsselt. Ich nutze auf diesem ausschließlich offline betriebenen Rechner tatsächlich noch TrueCrypt. Da ich die Festplatte nicht unverschlüsselt betreibe, kann ich nicht sagen, wie es unverschlüsselt ist.

Spaßeshalber habe ich jetzt parallel einen Mediaplyer mit Videos laufen, die von der Backup-Festplatte, also dem Ziel-Laufwerk, gelesen werden. Damit bleibt die Festplatte aktiv. Beide Festplatten sind zu nahezu 100% ausgelastet, die Übertragungsrate liegt im Schnitt zwischen 160 und 170MB/s, und der Schreibcache im RAM bleibt weitgehend leer, nur geringe Schwankungen. Also absolut nicht nachvollziehbar für mich, was hier passiert, aber wenn simples Videoabspielen im Hintergrund die Sache beschleunigt, soll es mir recht sein. Eigentlich sollte man ja davon ausgehen, dass gleichzeitiges Lesen und Schreiben die Festplatte ausbremst. Unfassbar.
 
Tja, jetzt geht es so langsam los mit dem Finden von Firmware-Bugs in Enterprise-Laufwerken, die nur im Desktop-Betrieb auftreten.

Die für mich interessante Frage wäre dann: Bekommt man als Endkunde überhaupt Software-Updates für solche Laufwerke?
 
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Hört sich für mich so an, als würde der Datenfluss beim Schreiben nicht konstant sein -> Köpfe gehen in Parkposition. Das gleichzeitige Lesen/Video abspielen verhindert das...
Wie siehts es denn mit der Lautstärke der Köpfe aus, also bewegen die sich doll, wenn du nur schreibst? Das könnte ein Hinweis sein.
Oder ein Cache-Problem ...
Aber ist nur eine Vermutung meinerseits ...
 
Wobei ich jetzt erstmal linear unverschlüsselt auf dem Laufwerk schreiben würde, um Controller- und Firmware-Probleme auszuschließen. Es ist ja gar nicht so sehr unwahrscheinlich, daß die uralte nicht mehr gewartete FDE-Software für das Problem verantwortlich ist, gerade im Zusammenhang mit Lesezugriffen.
 
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Wechsler schrieb:
Die für mich interessante Frage wäre dann: Bekommt man als Endkunde überhaupt Software-Updates für solche Laufwerke?
Wo bekommt man die den für die Endkunden Versionen z.B. LaCie Mobile Drive 5TB (Seagate BerraCuda)

Habe mir ehrlich gesagt nie Gedanken um die Firmware der HDDs gemacht...
 
Demon_666 schrieb:
Oder ein Cache-Problem
+1 nur keine ahnung wie man das unter windows debugged.

ThommyDD schrieb:
r tatsächlich noch TrueCrypt.
komm trotzdem mal veracrypt, oder mounte mal testweise mit veracrypt. Gern auch mal aus einem Linux Live system. Dann wissen wir ob es Hardware oder Softwareseitig ein Problem ist.
 
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Natürlich beim OEM. Oder eben auch nicht - dann hat man beim falschen OEM gekauft.
 
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madmax2010 schrieb:
komm trotzdem mal veracrypt, oder mounte mal testweise mit veracrypt. Gern auch mal aus einem Linux Live system. Dann wissen wir ob es Hardware oder Softwareseitig ein Problem ist.
Habe gerade das Laufwerk mit VeraCrypt gemounted, keine Veränderung.

Das mit dem Videoabspielen ist aber reproduzierbar: Stoppe ich die Wiedergabe, schreibt das Laufwerk noch den Cache leer und schaltet dann infolge der sinkenden Auslastung auf Sparflamme, kommt aber auch bei erneut gefülltem Cache so lange nicht wieder mit voller Leistung zurück, bis ich die Videowiedergabe und demnach die Lesezugriffe starte. So lange das Video im Hintergrund läuft, ist alles gut.

Auffällig bei der Auslastungsanzeige im Task Manager: Ist der Cache leer und das Laufwerk im Sparmodus, bleibt die angezeigte Auslastung bei 100%. Läuft die Videowiedergabe, und dann läuft der Cache leer, schwankt die Auslastung des Laufwerks mit der Bereitstellung der Daten aus dem Cache, aber das Laufwerk bleibt mit voller Leistung aktiv.
 
Die CPU hat eine Auslastung von 12-25%, je nach Durchsatz beim Kopieren, und taktet mit Grundtakt von 3GHz (laut Taskmanager). Gegen die These CPU spricht, dass es sehr wohl wichtig ist, von welchem Medium die im Hintergrund abgespielten Videos laufen. Nur wenn ich sie von der sonst "halbschlafenden", zu beschreibenden Seagate lese, hat es einen Effekt. Bei einem CPU-Problem wäre es egal, von welchem Medium die Daten kommen.

Aber ihr bringt mich auf eine Idee, ich probiere auch mal einen anderen Windows-Energiesparplan...
 
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Auf die Festplatte würde ich den Fehler nicht schieben.
Die SATA-Ports laufen als AHCI?
AMD X570? War da nicht irgendwas mit SATA Problemen? Aber das war glaube ich auch nur ein ganz leichter Performanceunterschied im Vergleich zu anderen Chipsätzen. Sollte also eh Wurscht sein.

ThommyDD schrieb:
ich probiere auch mal einen anderen Windows-Energiesparplan...
Tu das, aber würde mich etwas wundern, wenn das einen Unterschied macht.

Probiere doch mal die gleichen Aktionen unter HBCD
Truecrypt und Veracrypt funktionieren da als Portable ohne Probleme.

Man könnte noch im UEFI das SATA Agressive Link Power Management
ausschalten, falls aktiv.
 
Wechsler schrieb:
Die für mich interessante Frage wäre dann: Bekommt man als Endkunde überhaupt Software-Updates für solche Laufwerke?
Nicht automatisch via Windows Update, aber man kann sich die SeaChest Utilities runterladen (Tool Sammlung von Seagate), und damit auch Firmwareupdates machen.
 
Energiesparpläne haben am Verhalten nichts geändert. Ich habe jetzt statt der Seagate als zweite Backup-Platte eine Toshiba MG08ACA 16TB am selben Anschluss am Rechner, selbes System, selbe Daten, gleiche Verschlüsselung, also wirklich nur Seagate raus, Toshiba rein, sämtliche Randbedingungen identisch. Die Toshiba schreibt mit voller Geschwindigkeit durch. Problem Seagate, eindeutig. Demnächst kommt noch eine Western Digital dazu, bin mal auf die gespannt. Es bestätigt jedenfalls wieder meine Strategie, grundsätzlich auf Laufwerke verschiedener Hersteller für Backups zu setzen. Irgendeinen komischen Bug haben irgendwie alle Festplatten, und so streut man das Risiko.

Unverschlüsselt kann ich nicht mehr testen, da ich endlich alle Daten auf der Platte drauf habe und sie ums Verrecken nicht mehr lösche, was ich aber machen müsste, um sie unverschlüsselt neu zu formatieren. Das ist mir die Sache nicht wert. Es kommt eh nichts anderes dabei heraus, als dass das Ding einen Bug hat, und ob es nun nur bei Verschlüsselung ist oder nicht, ist mir letztlich egal, da unverschlüsselt keine Option für mich ist.
 
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